Ökumenisches Heiligenlexikon

Einführung Verzeichnis der Übersichten

22. Januar

1. † am Samstag, dem 22. Januar 304, wurde in Valencia zum Märtyrer, der heilige Diakon Vinzenz, Vicente, von Saragossa, Zaragoza. Er wurde zusammen mit seinem Bischof Valerius (unten/2) zum Gouverneur nach Valencia befohlen, weil sie leitende Christen waren; der Ältere wurde verbannt, der Jüngere zu Tode gefoltert, indem ihm mit Haken stückweise das Fleisch vom Leib gerissen wurde; er ertrug alle Qualen mit froher Geduld und ärgerte seine Peiniger durch geistreiche und humorvolle Bemerkungen, solange er eben konnte. Als der erste Märtyrer Spaniens wurde er sehr berühmt.

2. † Samstag, dem 22. Januar 315, entschlief in Anet in Frankreich, der heilige Bischof Valerius von Saragossa, der 306 an der wichtigen SynodeSynode (altgriech. für „Zusammenkunft”) bezeichnet eine Versammlung in kirchlichen Angelegenheiten. In der alten Kirche wurden „Konzil” und „Synode” synonym gebraucht. In der römisch-katholischen Kirche sind Synoden Bischofsversammlungen zu bestimmten Themen, aber mit geringerem Rang als Konzile. In evangelischen Kirchen werden nur die altkirchlichen Versammlungen als Konzile, die neuzeitlichen Versammlungen als Synode bezeichnet. von Elvira teilnahm. Er war mit seinem Diakon Vicente (oben/1) vor den Gouverneur nach Valencia geführt worden, kam aber mit der Verurteilung zur Verbannung verhältnismäßig glimpflich davon.

3. † am Montag, dem 22. Januar 417, entschlief in Novara in Ligurien, der heilige Gaudencius, der erste Bischof dieser Stadt. Er war ein Sohn von Götzendienern und bemühte sich dann sein Leben lang um deren Bekehrung.

4. † am Freitag, dem 22. Januar 628, wurde in Betsaloë in Persien der heilige Mönch Anastasios, als letzter von seinen 70 Gefährten, in den Märtyrertod geschickt; er war Sohn eines Magiers und hatte 614 bei der Eroberung Jerusalems mitgewirkt bei der Zerstörung der Heiligtümer und dem Raub der heiligen Geräte; zurück in Persien verließ er den Militärdienst und begab sich nach Syrien, nahm Glaubensunterricht bei einem Goldschmied, ließ sich in Jerusalem taufen und blieb dort als Mönch; nach einiger Zeit begab er sich nach Caesarea am Meer, wo noch eine persische Garnison lag und versuchte, seinen Weg vom Sonnenkult zum Christuskult zu erklären; er wurde eingekerkert und gefoltert. Als Gefangener wurde er mit nach Persien verschleppt, wo er unter Schah Chosroë weiter vielfältiger Folterung unterworfen wurde; schließlich wurde auch er in der Nähe des Flusses erdrosselt und dann enthauptet.
Siehe auch 17. April, 3/31

5. † am Sonntag, dem 22. Januar 842, entschlief in seinem Kloster Romans sur Isère in den Alpen, der heilige Bischof Barnard von Vienne. Er war Soldat in der Armee Karls des Großen gewesen, hatte seinen Abschied genommen und dann, nachdem er alles Geld den Armen verschenkt hatte, von seinem Vermögen zwei Klöster gegründet, Ambronay und Romans. Er wurde Bischof von Vienne und leitete seine Diözese als Guter Hirt. Im Alter zog er sich zurück in seine Gründung Romans.

6. † am Freitag, dem 22. Januar 1031, entschlief in der Benediktinerabtei Sorain Latium, der heilige Abt Dominicus de Sora, der mehrmals sich als Eremit zurückzog, aber gerade dann so zahlreiche Jünger um sich sammelte, dass er wieder ein neues Kloster gründen musste, oder ein bestehendes Kloster in seinem Geist erneuerte. Über ihn schrieb 301 ein Kardinal Leo von Ostia, er habe zahllose Wunder gewirkt.

7. † am Montag, dem 22. Januar 1431, entschlief in Pisa, die selige Maria Mancini, die, nachdem sie zum zweiten mal Witwe geworden war und ihre Kinder alle verloren hatte, ins Kloster der Dominikanerinnen in Pisa eintrat, wo sie, auf Anraten der heiligen Katharina von Siena (29. April 1380/1) als Priorin zehn Jahre lang die Kommunität zur Vollkommenheit nach der Dominikusregel führte.

8. † am Montag, dem 22. Januar 1459, entschlief in Como, der selige Priester Antonio della Chiesa, Mitglied des Predigerordens, der auf vielen Sitzungen die Befolgung der Ordensregel gefördert hat, indem er mit Milde die menschliche Schwachheit beobachtete und sie mit Festigkeit sie bekämpfte.

9. † am Mittwoch, dem 22. Januar 1592, wurde in London-Tyburn gehenkt, ausgewaidet und gevierteilt, der selige Priester William Patenson, der von Königin Elizabeth I. nur wegen seines Priesterseins zum Tode verurteilt, noch im Todeskerker sechs Mithäftlinge mit der katholischen Kirche wieder versöhnt hat, bevor er sein Martyrium auf dem Schafott vollendete.
Siehe auch 4. Januar, 10/69

10 † am Freitag, dem 22. Januar 1745, wurden in Tonkin, in Tay Ben Nha, Hanoi, hingerichtet
• der heilige Priester und Märtyrer Francisco Gil de Federich de Sans, Phanxico To, 42 J., gebürtig aus Tortosa in Spanien, Mitglied des Predigerordens, und
• der heilige Priester und Märtyrer Matéo Alonzo de Leziniana, 42 J., geboren bei Valladolid in Spanien, Mitglied des Predigerordens,
die, unter der Regierung von Trinh Doanh, nach beharrlicher Verkündigung des Evangeliums, sogar auch in Fesseln, durch das Schwert erschlagen, zu Christi Verherrlichung ihr Leben geopfert haben.
Siehe auch 24. November, 1/1 - 2

11. † am Dienstag, dem 22. Januar 1850, entschlief in Rom, der heilige Priester Vincenzo Pallotti, 54 J., geboren in Rom, empfing 23-jährig die Priesterweihe und promovierte im selben Jahr zum Dr. theol et phil. Neben seiner wissenschaftlichen Tätigkeit war er sehr aktiv in der Seelsorge für jugendliche, für Strafgefangene, als Exerzitienmeister und Volksmissionar. 1827 wurde er Spiritual am Seminario Romano und war weit darüber hinaus geschätzter Beichtvater. 1834 begann er mit Laien, Priestern und Ordensleuten die Gründung der Gesellschaft des katholischen Apostolates zur Vertiefung, Verbreitung un Verteidigung der Frömmigkeit und des katholischen Glaubens, die 1835 die päpstliche Approbation von Gregor XVI. erhielt, im selben Jahr als Priestergemeinschaft Unione dell’Apostolato Cattolico, Pallottiner, gegründet wurde und 1843 durch einen weiblichen Zweig erweitert wurde. Er liegt begraben in Rom in der Kirche San Salvatore in Onda. An seinem 100. Todestag wurde er von Papst Pius XII. seliggesprochen und am 20. Januar 1963 von Papst Johannes XXIII. heiliggesprochen.

12. † am Dienstag, dem 22. Januar 1850, entschlief in Bordeaux, der selige Priester Guillaume Joseph Chaminada, 89 J., der 24-jährig im Jahr 1785 in Bordeaux die Priesterweihe empfing und als junger Priester den Ausbruch der Französischen Revolution erlebte; er ging sofort in den Untergrund, um frei weiter arbeiten zu können. 1797 wurde er aber verhaftet und verurteilt zum Exil in Spanien; er ging nach Zaragoza, wo er die Zeit nicht tatenlos verbrachte, sondern beständig zu Füßen Unserer Lieben Frau von der Säule, Nuestra Señora del Pilar in Stille betete. 1800 kehrte er nach Frankreich zurück und ließ sich in Bordeaux nieder. Er begann mit der Gründung einer frommen Gemeinschaft, die alle, Männer und Frauen, Jungen und Mädchen, aufnehmen sollte und die durch die Revolution entstandenen Risse in der Kirche Frankreich heilen sollte, unter dem Schutz der Unbefleckten Jungfrau Maria. 1816 kam es schließlich zur Gründung des Institut des Filles de Marie-Immaculée, und im Jahr darauf der Marianistes. Nach äußerlichen Erfolgen blieb er in den Jahren seines Alterns einsam, aber fühlte sich immer in der Gegenwart Gottes und dem Schutz der Muttergottes geborgen. Am 3. September 2001 wurde er von Papst Johannes-Paul II. seliggesprochen.

13. † am Freitag, dem 22. Januar 1904, entschlief im Dorf Junín in den Anden in Argentinien, die selige Laura Vicuña, geboren in Santiago in Chile, Schülerin im Institut Maria Hilf, Hermanas Salesianas de Maria Auxiliadora, im Alter von 13 Jahren hat sie ihr Leben aufgeopferte für die Bekehrung ihre Mutter.

14. † am Sonntag, dem 22. Januar 1922, entschlief in Castelletto di Brenzone bei Garda, der selige Priester Giuseppe Nascimbeni, der die Kleinen Schwestern von der Heiligen Familie, Piccole Suore Sacra Famiglia, zusammen mit der seligen Maria Domenica Mantovani (2. Februar 1934/14) gegründet hat.

15. † am Donnerstag, dem 22. Januar 1931, entschlief in Wien, der selige Lázló Batthyány-Strattmann, 60 J., geboren in Dunakiliti, Ungarn, aus einer uralten Adelsfamilie. Er studierte Medizin in Wien und promovierte dort 1900 zum Dr. med.. Bereits 1898 hatte er die tiefgläubige Gräfin Maria Theresia Coreth geheiratet; aus der glücklichen Ehe gingen 13 Kinder hervor. 1902 gründete er in Kittsee ein Privatkrankenhaus, das im Krieg auch als Lazarett diente; 1920 verlegte er dies auf das Schloss Körmend in Ungarn, das er von seinem Onkel geerbt hatte, zugleich mit dem Titel Fürst und dem Namenszusatz Strattmann. Seine schwerste Prüfung war seine schwere Krankheit, für die er im Sanatorium Löw in Wien Heilung suchte, der er aber nach 14 Monaten des Leidens erlag. Er wurde am 23. März 2003 seliggesprochen.

Görlitz: Vinzenz: 1


aus dem MARTYROLOGIUM ROMANUM 2004 übersetzt und in vielen Teilen ergänzt
von † Klaus Martin Reichenbach, Priester der Erzdiözese Köln





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Autor: Klaus Martin Reichenbach - zuletzt aktualisiert am 17.01.2015
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Klaus Martin Reichenbach: Artikel
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