Ökumenisches Heiligenlexikon

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25. Dezember

1. † Ungezählte Jahrhunderte waren vergangen, seit der Erschaffung der Welt, als im Anfang Gott Himmel und Erde erschuf und den Menschen gestaltete nach seinem Bild; ebenfalls sehr viele Jahrhunderte, seitdem der Allerhöchste nach der Sintflut den Bogen in die Wolken gestellt hatte, als Zeichen des Bundes und des Friedens; im 21. Jahrhundert nach der Auswanderung Abrahams, unseres Vaters im Glauben, aus Ur in Chaldäa; im 13. Jahrhundert seit dem Auszug des Volkes Israel aus Ägypten, unter Führung des Mose; im etwa 1000sten Jahr seit der Salbung Davids zum König; in der 65. Jahreswoche gemäß der Weissagung Daniels; in der 194. Olympiade; im 752. Jahr seit der Gründung von Rom; im 42. Regierungsjahr des Kaisers Octavianus Augustus; als die ganze Welt im Frieden zusammenhielt; ist Jesus Christus, ewiger Gott und Sohn des ewigen Vaters, der die Welt durch sein allergnädigstes Kommen heiligen wollte, empfangen vom Heiligen Geist und nach Ablauf von neun Monaten nach der Empfängnis, in Bethlehem in Juda, aus der Jungfrau Maria geboren, Mensch geworden: die Geburt unseres Herrn Jesus Christus dem Fleische nach.

2. † an einem 25. Dezember um 300, wurde in Sirmium, Niederpannonien, Mitrovicza, zur Märtyrin, die heilige Anastasia, Αναστασια Auferstehende. In Rom wird ihrer am heutigen Tage gedacht. Dort gibt es eine Titelkirche aus dem 2./3. Jahrhundert mit dem gleichen Namen einer Stifterin, errichtet in dem vor der Anlage des Marsfeldes sehr volks- und marktreichen Stadtteil am Abhang des Palatin, über Grundmauern eines alten Palastes aus dem 1. Jahrhundert Der Weihetag der Kirche war der 25. Dezember. Nach einer Überlieferung sorgte die Stiefschwester Anastasia des Kaisers Konstantin großzügig für diese Kirche, die auch ihren Namen trug. Papst Damasus ließ sie erneuern. 403 kam ein Baptisteriumsneubau dazu. Wegen ihrer zentralen Lage wurden die Kreuze für die Prozessionen zu den Stationskirchen in ihr aufbewahrt. So zog der Papst am Aschermittwoch von Sant Anastasia hinauf zur Stationskirche Santa Sabina. An ihrem Gedenktag in der Weihnacht feierte dort der Papst im Morgengrauen die zweite Messe, nach der ersten in Santa Maria Maggiore an der Krippe. Ihre relativ späte Legende, die überaus beliebt war, schildert sie als Römerin, die sich mit besonderem Eifer der Sorge für die Christen in den Gefängnissen einsetzte. Sehr reich und aus angesehener Familie, wurde sie an viele Orte verbannt und kam so weit herum. Schließlich wurde sie an einem 25. Dezember lebendig verbrannt. Als Ort ihres Martyriums werden mehrere genannt., nicht nur Sirmium. In Rom wird der Märtyrin und der gleichnamigen Stifterin in derselben Kirche gedacht. Ihrer wird im römischen Messkanon gedacht. Sie ist auch dargestellt in Ravenna, San Apollinare Nuovo. - Ein heiliger Anastasius wurde mit vielen anderen in Salone Märtyrer im Jahr 299 und wird in Sirmium in einer Grabkapelle verehrt. Am 7. September um 469 wurden seine Reliquien von Sirmium nach Konstantinopel überführt und dort in der Auferstehungskirche Αγια ΦΑναστασις feierlich beigesetzt. Nach dem Martyrologium Romanum 1956 zum 7. September starb dieser Märtyrer in Aquilea, nach dem neuen 2001 wird seiner am 7. September nicht mehr gedacht, aber er könnte am 1. April/1 mit genannt sein unter den Märtyrern von Dalmatien und Istrien.

3. † an einem 25. Dezember um 300, wurde in Rom, an der Via Latina auf dem Koimeterion des Apronianus, der heiligen Märtyrin Eugenia gedacht. Ευφγενια Wohlgeborene, erlitt in Rom, etwa unter Gallienus, den Martertod und wurde im Coemeterium des Apronian an der Via Latina bestattet. Ihre spannend zu lesende Legende war sehr verbreitet, auch auf griechisch, armenisch, syrisch und äthiopisch. Nach dieser war auch sie eine Monachoparthenos, Μοναχοπαρθενος, also eine Jungfrau, die um unter die Mönche aufgenommen zu werden, sich als Mann verkleidet hatte (vgl. Marina, 20. Juli/4 und Pelagia, 8. Oktober, um 302/1). Noch das Martyrologium Romanum von 1956 übernimmt daraus den Namen ihres Vater Philippus als Heiligen vom 13. September. Auch die römischen Märtyrer Protus und Hyazinthus (11. September/1) werden mit ihr in Zusammenhang gebracht. Geschichtlich gesichert ist nur ihr Märtyrergrab in Rom. Sie ist in Ravenna, San Apollinare Nuovo, dargestellt. Der heilige Bischof Avitus von Vienne (5. Februar 518/3) besingt sie:

Eugeniae dudum toto celeberrima mundo
fama fuit, dum dat Christi pro nomine vitam
(MGH Auct.Ant. VI. 289).
Der Ruf Eugenias ist hochberühmt auf der ganzen Welt,
sie gab für Christi Namen ihr Leben
.

In Gallien wurde sie im Kloster Luxeuil besonders verehrt. Papst Hadrian I. († 781) erneuerte ihre Basilika. Heute werden ihre Reliquien in der Basilika Dodeci Apostoli verehrt. Nur in einem einzigen römischen Kanon findet sich noch ihr Name, nämlich dem Nobis quoque im Kölner Sakramentar von Sankt Gereon.

4. † an einem 25. Dezember um 300, wurden in Rom zu Märtyrern, die heiligen Jovinus und Basileios, sie wurden an der Via Latina beigesetzt.

5. † am Dienstag, dem 25. Dezember 1156, entschlief in der Abtei Cluny, in Burgund, der selige Abt Petrus Venerabilis, der den Benediktinerorden in seiner ursprünglichen Lebensweise erneuerte und viele Traktate dazugeschrieben hat.

6. † am Samtag, dem 25. Dezember 1232 entschlief in San Severino I Marche di Ancona, Septempede Monte Sanvicino, der selige Priester Bentivolius de Bonis, Bentivoglia de San Severino aus dem Orden der Minderbrüder, ein hervorragender Prediger.

7. † am Montag, dem 25. Dezember 1628, entschlief in Unzen am Vulkan bei Omura nahe Nagasaki in Japan, der selige Märtyrer Michael Nakashima, Laienbruder aus dem Orden der Gesellschaft Jesu, der wegen seines Glaubens an Christus im siedendheißen Thermalwasser gefoltert und getötet worden ist.
Siehe 10. September 11/193

8. † am Mittwoch, dem 25. Dezemer 1907, entschlief in Rom, die selige Jungfrau Maria von den Aposteln, Maria Theresia von Wüllenweber, * 19. März 1833 auf Schloß Myllendonk bei Mönchengladbach; versuchte in verschiedenen Ordensgemeinschaften einzutreten und zu bleiben, kam durch den Gründer der Società Cattolica Istruttiva, ab 1893 Salvatorianer genannt, Pater Franziskus Maria vom heiligen Kreuz Jordan, dazu, mit diesem zusammen den weiblichen Zweig zu gründen, die Schwestern vom Göttlichen Erlöser, Salvatorianerinnen, in Tivoli vor Rom; die Gemeinschaft verbreitete sich schnell in vielen Ländern und wirkte segensreich in der Krankenpflege, der schulischen Erziehung und anderen hilfreichen Diensten. Papst Paul VI. hat sie 1968 seliggesprochen.

9. † am Montag, dem 25. Dezember 1916, entschlief in Krakau, der heilige Ordensmann Albert Adam Chmielowski, ein bekannter Kunstmaler, der sich den Armen widmete, in allen Dingen bestrebt ihnen Gutes zu tun, der für diese zwei klösterliche Gemeinschaften gegründet hat, nämlich die Schwestern und die Brüder vom Dritten Orden des heiligen Franziskus, der Diener(innen) der Armen.


aus dem MARTYROLOGIUM ROMANUM 2004 übersetzt und in vielen Teilen ergänzt
von † Klaus Martin Reichenbach, Priester der Erzdiözese Köln




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Autor: Klaus Martin Reichenbach - zuletzt aktualisiert am 22.11.2015
korrekt zitieren:
Klaus Martin Reichenbach: Artikel
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