Ökumenisches Heiligenlexikon

Einführung Verzeichnis der Übersichten

26. Januar

1. † Gedenktag der heiligen Bischöfe Timotheus und Titus, die, als Jünger des heiligen Apostels Paulus (29. Juni/1 und 25. Januar/1) und dessen Helfer im Apostolat, der eine die Leitung der Kirche von Ephesus, der andere der auf Kreta übernahm; an beide hat er sich auch in Briefen gewandt, in denen weise Richtlinien für die Seelsorge, für Hirten und Gläubige, festgelegt sind.
• Timotheus, Τιμοθεος, Fürchtegott, war der Sohn eines heidnischen Vaters und der frommen Judenchristin Eunike, Ευνικη, Gut Sieg, aus Lystra (Apg 16,1; 2 Tim 1,5). Als Konvertit des Paulus, schloss er sich ihm spontan an und blieb sein Begleiter von Lystra an, oft zusammen mit Silas (13. Juli/3); er war dabei in Beröa (Apg 17, 14 f.), in Korinth, aus Makedonien kommend (Apg 18,5), in Ephesus (Apg 19,22), in Troas (Apg 20,4); außer in den beiden Briefen an ihn, nannte ihn Paulus in acht anderen seiner Briefe, in sechs von ihnen als Mit-Absender; nach seiner ersten römischen Gefangenschaft ließ er Timotheus als Bischof in Ephesus zurück (1 Tim 1,3); in seiner zweiten Gefangenschaft bat er ihn, nach Rom zu ihm zu kommen (2 Tim 4,21).
• Titus, ein gebürtiger Heide (Gal 2,1. 3.), wurde von Paulus bekehrt (Tit 1,2) und lebte in Antiochia; er war von dort aus im Jahr 50 Begleiter des heiligen Paulus zum Konzil hinauf nach Jerusalem (Gal 2,1); Paulus hat ihn auf Kreta als Leiter der dortigen Kirche zurückgelassen (Tit 1,5). Achtmal nennt ihn Paulus im Zweiten Korintherbrief, als den Mann, den er vermisste (2,13), der ihn dort würdig vertrat (7,6. 13. 14), als seinen Mitarbeiter (8,6. 16. 17. 23; 12,18). Von den ursprünglich vier Paulusbriefen an die Korinther sind zwei verloren gegangen, nämlich der allererste (1 Kor 5,9) und der dritte (2 Kor 2,4), den wahrscheinlich Titus überbracht hatte. Nach der Überlieferung ist er 94-jährig in Gortyna auf Kreta entschlafen.

2. † am Donnerstag, dem 26. Januar 260, entschlief in Hippo Regium, damals der Hauptstadt von Numidien, heute Annaba an der Küste Algeriens, der heilige Märtyrer Theogenes, über den eine Predigt des heiligen Augustinus (28. August 430/1) erhalten ist.

3. † am Freitag, dem 26. Januar 418, entschlief in Bethlehem, die heilige Witwe Paula, die, aus vornehmer römischer Senatorenfamilie, Mutter von fünf Kindern, vier von diesen gut versorgt in Rom zurückließ, der Welt entsagte und, nach Verteilung ihrer Güter an die Armen, mit ihrer Tochter Eustochium (28. September 419/7), dem heiligen Hieronymus (30. September 420/1) folgte und in der Grotte neben der Geburtsgrotte Jesu, unter der konstantinischen Basilika von Christi Geburt, gelebt und dort eine Bibelschule für Frauen geleitet hat. In Jerusalem, Patriarchat und Custodie, wird das Fest, für Mutter und Tochter gemeinsam, am 29. Januar gefeiert.

4. † in Jerusalem lebte anfangs des 6. Jahrhundert eine vornehme Senatorenfamilie aus Konstantinopel. Der Vater Xenophon und seine Frau Maria hatten ihre beiden Söhne Joannes und Arkadios nach Beirut geschickt zum Studium der Rechte. Unterwegs erlitten sie Schiffbruch, verloren alles außer ihrem Leben und wanderten nach Jerusalem und wurden dort Mönche. Als die Eltern nichts von ihren Söhnen hörten, begaben sie sich auf die Suche und fanden sie im Kloster in Jerusalem. Da blieben auch sie in der Heiligen Stadt und jeder der beiden trat in ein Kloster ein. Nach heiligmäßigem Leben entschlafen, wurden der Vater und seine Söhne im Mar Saba Kloster im Kidrontal und die Mutter im Deir Dosi, Theodosiuskloster bei Bethlehem, begraben.

5. † am Dienstag, dem 26. Januar 1109, entschlief in Citeaux in Burgund, der heilige Abt Albericus, der als einer der ersten Mönche von Molesms nach Citeaux ins Neue Kloster kam, zum Abt gewählt wurde und es leitete, in allem Eifer für die erneuerten Regeln für die Mönche und als wahrer liebender Mitbruder.

6. † am Dienstag, dem 26. Januar 1188, entschlief in Nidaros in Norwegen, heute Trondheim, der heilige Augustinus, Eystein Erlandssön, Erzbischof von Nidaros, auch als erster für Finnland zuständiger Bischof, der die ihm anvertraute Kirche mit höchstem Eifer gegen Übergriffe der Fürsten verteidigte, festigte und ausbreitete.

7. † am Sonntag, dem 26. Januar 1794, wurde in Angers enthauptet, die selige Witwe und Märtyrin Marie de la Dive, weil sie, in allen Wirren der Revolutionszeit, der Kirche die Treue gehalten hat.
Siehe auch 2. Januar, 14/14

8. † am Dienstag, dem 26. Januar 1943, wurde im Konzentrationslager Dachau durch eine Giftspritze ermordet, der selige Bischof und Märtyrer Mikael Kozal, Weihbischof von Wloclawek, nachdem er drei lange Jahre in unübertrefflicher Geduld und Leidensbereitschaft in der Lagerhaft alle Schikanen der Nazis ausgehalten hatte.


aus dem MARTYROLOGIUM ROMANUM 2004 übersetzt und in vielen Teilen ergänzt
von † Klaus Martin Reichenbach, Priester der Erzdiözese Köln





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Autor: Klaus Martin Reichenbach - zuletzt aktualisiert am 17.01.2015
korrekt zitieren:
Klaus Martin Reichenbach: Artikel
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