Ökumenisches Heiligenlexikon

Einführung Verzeichnis der Übersichten

27. Juni

1. † am Dienstag, dem 27. Juni 444, entschlief in Alexandria, der heilige Bischof und Kirchenlehrer Kyrillos, der sich, auf den Bischofsstuhl von Alexandrien in Ägypten gewählt, mit einzigartigem Eifer für die Unversehrtheit des katholischen Glaubens, 431 auf dem Konzil von Ephesus, nämlich für die beiden Dogmen von der Einen und Einzigen Person in dem Christus, dazu das von der Jungfrau Maria als Gottesgebärerin, eingesetzt hat.
Kyrillos wurde von seinem Onkel, dem Erzbischof Theophilos von Alexandria, als KlerikerEin Kleriker ist in der orthodoxen, katholischen, anglikanischen und altkatholischen Kirche ein geweihter Amtsträger, der eine der drei Stufen des Weihesakraments - Diakon, Priester oder Bischof - empfangen hat. Im Unterschied zu den Klerikern bezeichnet man die anderen Gläubigen als Laien. Angehörige von Ordensgemeinschaften gelten, wenn sie nicht zu Priestern geweiht sind, als Laien und in der Orthodoxie als eigener geistlicher Stand. In den protestantischen Kirchen gibt es keine Unterscheidung von Klerus und Laien. aufgenommen und nach dessen Tod 412 zu dessen Nachfolger gewählt, allerdings mit vielen Gegenstimmen. Er war ein zorniger Mann. 403 hatte er schon seinen Onkel vertreten auf der Eichensynode in dem Kloster nahe Chalkedon, die den heiligen Johannes Chrysostomos (14. September 407/5) fälschlich anklagte, absetzte und ins Exil schickte. Als Bischof ging er im Übereifer soweit, in seiner Stadt alle Kirchen gewaltsam zu schließen, deren Gemeinden er nicht für ganz orthodox hielt; außerdem hat er die Juden aus der Stadt vertrieben, die sich allerdings gewehrt haben; dann hetzte er die Mönche auf gegen den Stadtpräfekten Orestes, weil er ihn nicht mochte, und erreichte, dass die frommen bärtigen Männer in wilden Scharen vor dessen Haus einen Aufstand aufführten. Danach wurde er, der hochgebildet war, etwas milder und schrieb sehr viele theologische Werke, exegetische und dogmatische, wofür er 1882 mit dem Titel Kirchenlehrer ausgezeichnet wurde. Aber auf dem Konzil von Ephesus wurde er wieder ganz grundsätzlich und ruhte nicht, bis, auch unter Zuhilfenahme des Papstes Coelestin I., der allerdings in der Irrlehre starrsinnig verharrende, Patriarch Nestorios von Konstantinopel abgesetzt war. Seine guten Werke bleiben fruchtbar bis heute: im Stundengebet der Kirche wird oft ein Abschnitt aus seinen Werken gelesen.

2. † am Montag, dem 27. Juni 203, wurde in Karthago enthauptet, die heilige Märtyrin Guddenas, die auf Befehl des Prokonsuls Rufinus viermal zu verschiedenen Zeiten, auf dem ecúleus, der Pferdchenfolter und durch Ausreißen ihrer Finger- und Fußnägel gefoltert, außerdem lange durch den Schmutz in der Kerkerhaft übel gequält, schließlich mit dem Schwert hingerichtet worden ist.

3. † am Sonntag, dem 27. Juni 303, wurde in Córdoba in Andalusien zum Blutzeugen, der heilige Märtyrer Zoilus.

4. † am Sonntag, dem 27. Juni 560, entschlief in Konstantinopel, der heilige Arzt und Priester Samson. Er stammte aus reicher und vornehmer Familie in Rom und studierte Medizin, damit er sich der Armen annehmen und sie unentgeltlich behandeln konnte. Nach dem Tod seiner Eltern löste er den Palast auf, gab den Sklaven die Freiheit, verkaufte alles und gab den Erlös den Armen. Dann reiste er ab in die Stadt Konstantinopel. Dort setzte er seinen uneigennützigen Dienst fort. 532 wurde bei einem Aufstand auch sein Haus in Brand gesteckt und er kam nur knapp mit dem Leben davon. Wie berichtet wird, erkrankte Kaiser Justinian schwer und ließ ihn zu sich rufen; er hat ihn so gut behandelt, dass er von seiner Krankheit geheilt wurde; zum Dank verlangte Samson auch von ihm kein Honorar, aber bat ihn, ihm zu ermöglichen, ein eigenes Krankenhaus zu errichten Der Kaiser war einverstanden und so entstand das große Krankenhaus, das jahrhunderlang als Hospital Hagios Samson, Αγιος Σαμσον, heiliger Samson, bekannt war. Die griechisch-orthodoxen Ärzte verehren ihn als ihren Patron.

5. † an einem 27. Juni, im 6. Jahrhundert, entschlief in der Burg Cainon bei Tours, der heilige Priester Johannes, der, britischer Abstammung, von göttlicher Liebe erfüllt, auf Anblick von Menschen verzichtete und der vor der Dorfkirche eine winzige Zelle als sein Oratorium hatte.

6. † am Dienstag, dem 27. Juni 1066, wurde in seiner Heimatstadt Mailand zum Blutzeugen, der heilige Diakon und Märtyrer Arialdo, Harald, der nach Abschluss seiner Studien an der Universität Paris, vom Papst Stephan IX. beauftragt wurde, den Klerus im Erzbistum Mailand zu reformieren, der also den unheilvollen simonistischen und sonstigen verderbten Unsitten von KlerikernEin Kleriker ist in der orthodoxen, katholischen, anglikanischen und altkatholischen Kirche ein geweihter Amtsträger, der eine der drei Stufen des Weihesakraments - Diakon, Priester oder Bischof - empfangen hat. Im Unterschied zu den Klerikern bezeichnet man die anderen Gläubigen als Laien. Angehörige von Ordensgemeinschaften gelten, wenn sie nicht zu Priestern geweiht sind, als Laien und in der Orthodoxie als eigener geistlicher Stand. In den protestantischen Kirchen gibt es keine Unterscheidung von Klerus und Laien. tapfer entgegengetreten ist. Dem damalige Erzbischof von Mailand gefiel dies gar nicht und er hetzte das Volk gegen ihn auf. Er kaufte er sich Kleriker als Meuchelmörder, die aber Arialdo nur verletzten, aber entkommen ließen; er flüchtete nach Rom zum Papst, dieser aber sandte ihn wieder zurück, seinen Auftrag auszuführen; schließlich wurden wieder zwei Kleriker gedungen und durch diese ließ der Erzbischof den Diakon Arialdo umbringen und im Lagio Maggiore versenken; erst zehn Monate später wurde seine Leiche aufgefunden und sofort begann seine Verehrung.

7. † an einem 27. Juni, um 1232, entschlief in Corneto, Puglia, der selige Mönch Benvenuto da Gubbio, den der heilige Franziskus 1222 als Laienbruder aufgenommen hat, der mit der Aussätzigenpflege beauftragt wurde und der dadurch Christus in seiner Armut nachfolgte.

8. † am Samstag, dem 27. Juni 1840, ist in der Stadt Nam Dinh in Tonkin, zugrundegerichtet worden, der heilige Märtyrer Toma Toán, 76 J., der, als Katechist und Verantwortlicher für die Missionsstation Trung Linh, für Christus, unter Kaiser Minh Mang, im Kerker immer neue und sehr grausame Folterungen erlitten hat und dort, von Hunger und Durst erschöpft, zugrundegegangen ist.
Siehe auch 24. November, 1/55

9. † am Freitag, dem 27. Juni 1879, entschlief im Gebiet von Fribourg in der Schweiz, die selige Jungfrau Marguerite Bays, eine Stigmatisierte, die in ihrer Familie eine kunstfertige Schneiderin war, die sich ganz dem Nutzen des Nächsten hingegeben und dabei niemals das Gebet vernachlässigt hat.

10. † am Samstag, dem 27. Juni 1885, entschlief in Moulins in Frankreich, die selige Jungfrau Louise Thérèse Montaignac de Chauvance, die das Institut des Oblates du Coeur de Jésus, die Fromme Vereinigung der Oblatinnen des Heiligsten Herzens Jesu gegründet hat.

Allgemein: die heilige Hemma von Gurk, Stifterin von Gurk und Admont; besonders Gedenktag in Graz-Seckau und Salzburg; Hochfest in Klagenfurt-Gurk: 29. Juni 1045/4
Mainz: die heiligen Bischöfe von Mainz: Kreszens, Aureus, Theonest, alle drei auch Märtyrer, und Maximus, Bekenner: 16. Juni, im 5. Jahrhundert/5: nur Aureus
Erfurt, Fulda und Freiburg: der heilige Priester Heimerad von Messkirch, Einsiedler in Hasungen: 28. Juni 1019/5


aus dem MARTYROLOGIUM ROMANUM 2004 übersetzt und in vielen Teilen ergänzt
von † Klaus Martin Reichenbach, Priester der Erzdiözese Köln




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Autor: Klaus Martin Reichenbach - zuletzt aktualisiert am 05.06.2015
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Klaus Martin Reichenbach: Artikel
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