Ökumenisches Heiligenlexikon

Einführung Verzeichnis der Übersichten

30. Juli

1. † heute feiert die Kirche den Gedenktag des am Montag, dem 31. Juli 450/7, in seinem Geburtsort Forum Cornelii, heute Imola, etwa 70-jährig entschlafenen heiligen Bischofs und Kirchenlehrers Petrus, mit dem Beinamen Chrysólogus, Χρυσολογος Goldwort. Der Bischof von Imola hat ihn erzogen und zum Diakon geweiht. Die Überlieferung erzählt, aber ohne genauere Angaben des Jahres, des Papstes oder des Vorgänger-Bischofs: Als der Bischof von Ravenna entschlafen war, kam Bischof Cornelius mit Gefolge, unter ihnen sein Diakon, in die Residenzstadt, um die Wahl eines Nachfolgers zu leiten; nach erfolgter Wahl, leitete Cornelius die Gesandtschaft nach Rom und erbat dort die Bestätigung der Wahl und die Weihe des Gewählten. Aber der Papst hatte kurz zuvor mehrmals in Traum-Visionen geschaut, dass der heilige Apostelfürst Petrus (29. Juni/1) und der heilige Erstbischof Apollinaris (23. Juli/3) ihm einen Mann vorstellten, den er zum Bischof von Ravenna ernennen und weihen sollte. Als die Gesandtschaft aus Ravenna ankam, erkannte der Papst im Diakon des Bischofs Cornelius den ihm von den Heiligen Vorgestellten; er ernannte ihn, weihte ihn und gab ihm als neuen Namen Petrus, er hatte nämlich vorher anders geheißen; er war von des Petrus Nachfolger ernannt, also nicht gewählt, und er sollte auch die Aufgaben des seligen Apostelfürsten in Ravenna erfüllen, die Menschenmengen ins Netz der himmlischen Lehre zum Glauben einbringen und, durch die Süßigkeit seiner Predigt sättigen. Er war Freund des heiligen Papstes Leo des Großen (10. November 461/1) und kämpfte mit ihm gegen den Monophysitismus, die Irrlehre von der nur einen Natur in Christus, und lehrte die Wahrheit, dass Christus in der einen Person sowohl die göttliche als auch die menschliche Natur unvermischt in sich trägt. Der heilige Germanus von Auxerre (31. Juli 448/6), der hilfeflehend nach Ravenna gekommen war, um vom Kaiser gegen die Übergriffe weltlicher Herrscher Hilfe zu erbitten, wurde von Petrus gastfrei aufgenommen, erkrankte und entschlief, unter dem Beistand des heiligen Petrus. Als etwa zwei Jahre später auch Petrus entschlafen war, wurde er, seinem Wunsch gemäß, in Imola beigesetzt, wo sein Grab noch heute gezeigt wird. Von seinen vielen Werken ist nicht viel mehr als eine Sammlung von etwa 180 Sermones, Predigten erhalten.

2. † an einem 30. Juli, Mitte 3. Jahrhundert, wurden in Rom auf dem Coemeterium des Pontianus an der Via Portuense, beigesetzt, die heiligen Märtyrer Abdon und Sennen.
Die heiligen Abdon und Sennen waren vornehme Perser und erlitten in Rom, unter Decius um 250, nach vielen Folterungen den Martertod. Die depositio martyrum von 354 nennt sie mit ihrer Ruhestätte: in Pontiani id est ad ursum pileatum- im (coemeterium des) Pontianus, das heißt zum zottigen Bären. (Siehe auch 17. August/3) Ihre Reliquien wurden 826 aus der Pontianuskatakombe auf dem Monte Verde an der Via Portuense in die Kirche San Marco überführt.Von dort gelangten Reliquien nach Arles-sur-Tech in der Diözese Perpignan, wo sie Bistumspatrone sind.

3. † an einem 30. Juli, um 303, wurde in Caesarea in Kappadozien, heute die Ruinenstätte Eskischehr nahe Kaisarje in der Türkei (seitdem um 1920 alle griechischen, armenischen und lateinischen Christen von dort vertrieben worden sind, ist dort das Christentum erloschen), wurde die heilige Märtyrin Julitta, weil sie sich standhaft geweigert hat, auf Befehl des Richters, den Götzenbildern Weihrauch zu opfern, lebendig ins Feuer geworfen.

4. † am 30. Juli um das Jahr 260 wurden in Téburba in Tunesien zu Blutzeuginnen, die heiligen Jungfrauen und Märtyrinnen Maxima, Donatilla und Secunda, deren beide erstere, in der Verfolgung der Kaiser Valerian und Gallienus, furchtlos die Vorschrift der Kaiser, den Götzenbildern zu opfern, zurück gewiesen haben und die, auf das Urteil des Prokonsuls Anulinus hin, gemeinsam mit dem 12-jährigen Mädchen Secunda, zuerst den wilden Tieren vorgeworfen, danach durch das Schwert umgebracht worden sind.

5. † an einem 30. Juli, im 6. Jahrhundert, entschlief in Auxerre im Gebiet Lyon, der heilige Bischof Ursus, Saint Ours, Bär, der nur sechs Jahre dort Bischof war.

6. † am Freitag, dem 30. Juli 1070, wurde in Ghistelles in Flandern zur Blutzeugin, die heilige Märtyrin Godelieva, die, dem örtlichen Herrn angetraut worden, unter ihrem Mann und dessen Mutter, viele Leiden ertragen hat und schließlich von zwei Knechten erdrosselt worden ist.

7. † an einem 30. Juli, um 1235, entschlief in Caleroga in Kastilien, der selige Priester Mannès Guzman, ein älterer Bruder des heiligen Dominikus (6. August 1221/7), der mit diesem 1216 einer der sechszehn Gründer des Predigerordens, der Dominikaner, war, dann Prior von Saint-Jaques in Paris und später Gründer eines Dominikanerinnenklosters in Madrid.

8. † am Freitag, dem 30. Juli 1540, wurden im Smithfield in London gehenkt, ausgewaidet und gevierteilt
• der selige Priester und Märtyrer Edward Powell, 62 J.
• der selige Priester und Märtyrer Richard Featherstone und
• der selige Priester und Märtyrer Thomas Abel, 43 J.,
drei Doktoren der heiligen Theologie, Professoren in Oxford, die hohe Stellen bei Hofe inne hatten, die der von König Heinrich VIII. beabsichtigten Ehescheidung Widerstand entgegengebracht und an ihrer Treue zum Papst in Rom zäh festgehalten haben, die deswegen, nach ihrer Kerkerhaft im Tower der Stadt, im nahen Smithfield am Galgen gehenkt worden sind.
Siehe auch 19. Juni, 9/zum heutigen Datum

9. † am Montag, dem 30. Juli 1900, wurde im Dorf Daying nahe der Großstadt Zaoqiang in der chinesischen Provinz Hebei, grausam umgebracht, der heilige Märtyrer Joseph, Ruose Yuan Gengyin, der, in der Verfolgung durch die Bande der Yihetuan, im Boxeraufstand, während er als Kleinhändler auf den Märkten dieses Ortes auftrat, um des Namens Christi willen getötet worden ist.
Siehe auch 9. Juli, 1/116

10. † am Donnerstag, dem 30. Juli 1936, wurden bei Calafell, bei Tarragona an Spaniens Küste, beim Marinekrankenhaus, neben dem das Noviziat war, für Christus ermordet
• der selige Priester und Märtyrer Braulio Maria, Paulo Corres Díaz del Cerio, 39 J., und seine vierzehn Gefährten, alle aus dem Orden des heiligen Johannes von Gott, die in der gegen die Ordensleute gerichteten Verfolgung eingefangen, den Feinden verzeihend, sich die glückseligst machende Krone des Martyriums verdient haben. Er war der Novizenmeister und konnte den Mitbrüdern noch die sakramentale Absolution erteilen und das heilige Messopfer mit ihnen zusammen feiern.
• der selige Bruder und Märtyrer Miguel Julian Carrasquer Fos, 55 J., Prior
• der selige Bruder und Märtyrer Antonio, Eusebio Forcades Ferraté, 60 J.
• der selige Bruder und Märtyrer Saturnino, Constantino Roca Huguet, 40 J.
• der selige Bruder und Märtyrer Arsenio, Benito José de Labre Manoso Gonzalez, 57 J.
• der selige Bruder und Märtyrer Vicente de Pablo Conelles Vives, 42 J.
• der selige Novize und Märtyrer Tomas Urdánoz Aldaz, 33 J.
• der selige Novize und Märtyrer Rafael Flamarique Salinas, 32 J.
• der selige Novize und Märtyrer Antonio LLauraEine Laura (von griech.„Λαύρα, enge Gasse”) ist eine Art Einsiedlergemeinschaft, bei der die Mönche während der Wochentage jeweils für sich alleine in Höhlen lebten und nur am Wochenende zur Feier der „Göttlichen Liturgie”, zum Gebet, zum gemeinsamen Mahl und zum brüderlichen Beisammensein zusammenkommen.dó Parisi, 26 J.
• der selige Novize und Märtyrer Manuel Lopez Orbara, 23 J.
• der selige Novize und Märtyrer Ignacio Tejero Molina, 20 J.
• der selige Novize und Märtyrer Enrique Beltrán Llorca, 36 J.
• der selige Novize und Märtyrer Domingo Pitarch Gurrea, 27 J.
• der selige Novize und Märtyrer Antonio Sanciez Silvestre, 35 J.
• der selige Novize und Märtyrer Manuel Jiménez Salado, 28 J.
Siehe auch 25. Juli, 17/6 - 20

11. † am selben Donnerstag, dem 30. Juli 1936, wurden in der Stadt Castelserás bei Teruél, umgebracht
• der selige Priester und Märtyrer José Maria Muro Sanmiguel, 31 J.
• der selige Novize und Märtyrer Joaquin Prats Baltueña, 21 J., beide aus dem Predigerorden, und
• der selige Priester und Märtyrer Zósimo Izquierdo Gil, 41 J., Priester der Erzdiözese Zaragoza
die während des Wütens derselben Glaubensverfolgung, für Christus die Krone der Herrlichkeit erlangt haben.
Siehe auch 29. Dezember, 11/20 - 22

12. † am selben Donnerstag, dem 30. Juli 1936, wurde in Barcelona ermordet, der selige Priester und Märtyrer Sergio Cid Pazo, 52 J., aus der Gesellschaft der Salesianer, der zur Zeit derselben Verfolgung, wegen seines furchtlosen Glaubenszeugnisses, zugrundegerichtet worden ist.
Siehe auch 29. Dezember, 11/23

13. † am Donnerstag, dem 30. Juli 1942, entschlief in Padua, der heilige Priester Leopold, Bogdan Mandic von Castronovo, ein Kroate aus dem Orden der Minderbrüder-Kapuziner, der auch mitten in der Nacht sich rufen ließ um Beichtzuhören und sich bei den ihn so Störenden herzlich bedankte, der außerdem, entflammt vom Eifer für die Einigung der Christen, sich sein ganzes Leben lang verausgabt hat im Dienst für die Wiedervereinigung.

14. † am Samstag, dem 30. Juli 1949, entschlief in Guadalajara in Mexiko, die selige Jungfrau Maria Vicenta de Santa Doroteia Chávez Orozco, 82 J., die Gründerin des Instituto das Servas da Santissima Trindade e dos Pobres, Instituts der Dienerinnen der Allerheiligsten Dreifaltigkeit und der Armen, die nur auf Gott und die Hilfe seiner Vorsehung vertraut hat, die ein Zeugnis der Sanftmut und des Fleißes für die Verhärmten und Armen abgelegt hat.

15. † am Donnerstag, dem 30. Juli 1959, entschlief, ebenfalls in Guadalajara, die selige Jungfrau Maria de Jesús Sacramentado Venegas de la Torre, 91 J., geboren als 12. Kind einer fromm katholischen Familie, die 37-jährig 1905 sich ihrer Berufung zum Klosterleben klar bewusst wurde, sich aber keiner der in der Nähe niedergelassenen Schwesterngenossenschaften anschloss, sondern einer kleinen Gemeinschaft von Frauen, die seit 1886 nach einer kirchlich genehmigten Ordnung in einem kleinen Hospital zusammen lebten und sich ganz der privaten Krankenpflege widmeten; gegründet und geleitet hatte sie Don Atenógenes Silva, der dann Bischof von Colima wurde. Sie nannten sich Hijas del Sagrado Corazón de Jesús, Töchter des Heiligsten Herzens Jesu. Vierundfünfzig lange Jahre hat sie sich in der Krankenpflege abgearbeitet hat, in diesem kleinen Pflegehaus für Arme; 1905 war sie eingetreten, 1912 wurde sie Vikarin, 1921 Generaloberin und blieb dies bis 1954. Papst Johannes-Paul II. hat sie am 22. November 1992 im Petersdom, zusammen mit 25 mexikanischen Märtyrern, seliggesprochen.

München-Freising: der selige Batho, Bodo, Priester, Mönch und Glaubensbote in Freising (11. Jahrhundert)


aus dem MARTYROLOGIUM ROMANUM 2004 übersetzt und in vielen Teilen ergänzt
von † Klaus Martin Reichenbach, Priester der Erzdiözese Köln




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Autor: Klaus Martin Reichenbach - zuletzt aktualisiert am 30.07.2015
korrekt zitieren:
Klaus Martin Reichenbach: Artikel
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