Ökumenisches Heiligenlexikon

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31. Oktober

1. † an einem 31. Oktober um das Jahr 250, wurde in Alexandria enthauptet, der heilige Märtyrer Epimachius Pelusiota, aus Pelusium, Damiette, der, so wird überliefert, zur Zeit der Verfolgung unter Kaiser Decius, als er zusah, als Christen vom Präfekten zum Götzenopfer gezwungen werden sollten, versuchte, den Götzenaltar umzustürzen, daraufhin ergriffen und ausgepeitscht, schließlich mit dem Schwert enthauptet wurde. Er war einer der Wüsten-Väter, der das Leben des heiligen Propheten Elija und des heiligen Johannes des Täufers nachahmen wollte, aber zur Zeit der Verfolgung mutig in die Stadt kam, um den Gläubigen Mut zum Bekenntnis zu machen.

2. † am Montag, dem 31. Oktober 287, wurde bei Augusta Viromanduorum, Vermand, der heilige Märtyrer Quintinus, der Fünfte, der dem Rang nach Senator war, unter Maximianus für Christus umgebracht; der Ort erhielt daraufhin den Namen des hochverehrten Märtyrers, Saint Quentin.
Nach der Überlieferung war er Sohn des römischen Senators Zeno. Zusammen mit Lucianus (8. Januar, um 290/3), Piaton (1. Oktober, um 300/2) und anderen wurde er um 245 von Papst Fabian (20. Januar 250/1) ausgesandt und zog als Glaubensbote nach Gallien. In Amiens wurde er um 287 verhaftet und gefoltert, schließlich in Vermand enthauptet und sein Leichnam bleibeschwert in der Somme versenkt. Nach 55 Jahren, also um 340, ist sein Leichnam unverwest aufgefunden worden, nämlich durch eine blinde Römerin Eugenia, die einer Vision folgte. Bei der Auffindung erlangte sie, wie es ihr angekündigt, das Augenlicht zurück. Über seinem Grab hat sie eine Kapelle errichtet. Der Ort Vermand wurde nach ihm Saint-Quentin umbenannt. Der heilige Medardus (8. Juni, um 560/3) verlegte den Bischofssitz von Vermand/St.Quentin nach Noyon. 645 wurde das Grab vom heiligen Eligius (1. Dezember 660/7), dem damaligen Bischof von Noyon, erneut gesucht und aufgefunden; er hat darüber eine neue Kirche erbaut. Gregor von Tours widmet ihm ein kurzes Kapitel (Glor. Martyr. c.73/72). 823 errichtete Abt Fulrad wieder einen Neubau, der zwei Jahre später von Bischof Drogo von Metz eingeweiht wurde. Im 12. Jahrhundert wurde eine große Kathedrale an derselben Stelle errichtet. Viele Wallfahrer besuchten das Grab des heiligen Quintinus; viele Kirchen erbaten und erhielten Reliquien, im Jahr 1950 auch Mainz.

3. † am Samstag, dem 30. Oktober 655, wurde bei Fosses, in Brabant ermordet, der heilige Priester und Abt Foillan, ein gebürtiger Ire, Sohn des Königs Fyltan von Mounster, Bruder der heiligen Furseus (16. Januar, um 650/9) und Ultanus (2. Mai 686); die drei Brüder wurden Benediktiner, gingen nach England, dort wurde Foillan zweiter Abt der von seinem Bruder Furseus gegründeten Abtei Burgh Castle, Cnobheresburgh, bei Yarmouth; nach dessen Zerstörung fuhren sie über aufs Festland; Furseus starb in Mézerolles bei Amiens und wurde begraben in Péronne; Foillan und Ultanus pilgerten nach Rom; dort wurde Foillan zum Missionsbischof geweiht und mit Ultanus ausgesandt, kamen sie in Nijvel, Nivelles, an; dort konnte er von der seligen Ida von Nivelles (8. Mai 652) und deren heiligen Tochter Gertrud (17. März 659/4) das Grundstück, westlich von Namur, für seine Klostergründung Fosses-la-Ville erhalten; sein Bruder blieb in Nivelles; auf Wunsch der heiligen Gertrud wanderte der Abt von Fosses immer wieder nach Nivelles und kehrte dann wieder in sein Fosses zurück. Zugleich gründete er auf dem Grab seines Bruders Furseus das Benediktinerkloster Saint-Pierre und leitete es als Abt. Auf einer Reise zwischen seinen beiden Doppelklöstern Fosses und Nivelles, wurde er von Räubern im Wald von Sonec ermordet; darum wird er auch als Märtyrer verehrt. Ultanus übernahm dann als Abt die Leitung der drei Klöster. Foillan ist Patron der Stadt Aachen, in der ihm eine der Hauptkirchen geweiht ist.

4. † an einem 31. Oktober um 661, entschlief in Mailand, der heilige Bischof Antoninus, der größte Mühe darauf verwandte, unter den Langobarden die arianische Sekte auszulöschen.

5. † am Mittwoch, dem 31. Oktober 994, entschlief in der Gegend von Pulling bei Linz, der heilige Bischof Wolfgang von Regensburg, 70 J., erzogen von den Benediktinern auf der Reichenau, wurde er Dekan der Domschule in Trier, 965 trat er, 41-jährig, in den Orden der Benediktiner ein ins Kloster Einsiedeln, unter der Führung des seligen Abtes Gregorius (8. November 996), wurde von diesem 971 nach Ungarn ausgesandt, aber wurde bereits 972 Bischof von Regensburg, auf Betreiben des heiligen Bischofs Peregrinus (31. Mai 991) von Lorch, heute ein Stadtteil von Enns bei Linz. In Regensburg reformierte er die Abtei Sankt Emeran und andere Klöster, reformierte sein Bistum gründlich; er trennte Böhmen von seinem Bistum ab und gründete das Bistum Prag, mit dem seligen Theodomar (2. Januar 982) als erstem Bischof, dessen Nachfolger der heilige Adalbert (23. April 997/2) wurde. Mit dem seligen Abt Ramwold (17. Juni 1000) von Sankt Emmeran war er der Erzieher des späteren Kaisers Heinrich II. (13. Juli 1024/1). Den ebenfalls in Sankt Emmeran erzogenen seligen Tagino (9. Juni 1012) weihte er zum Priester und bestimmte ihn zu seinem Nachfolger als Bischof von Regensburg; aber 994 weigerte sich der Kaiser Otto III: die Ernennung zu bestätigen und so wurde Tagino HofkaplanEin Kaplan (von lateinisch capellanus, „der einer Hofkapelle zugeordnete Kleriker”) ist im deutschen Sprachraum ein römisch-katholischer Priester in den ersten Jahren nach seiner Weihe, der in der Regel noch einem erfahrenen Pfarrer unterstellt ist. In manchen Bistümern wird er Vikar genannt - dies ist die Bezeichnung des kanonischen Kirchenrechts von 1983 - in anderen Kooperator. bei Heinrich von Bayern, bis dieser als Heinrich II. Kaiser wurde und ihn 1004 zum Erzbischof von Magdeburg ernannte. Er förderte auch die Erziehung der späteren Königin von Ungarn, der heiligen Gisela (7. Mai 1060/5). 976 musste er aus Regensburg fliehen, weil er in einem Streit zwischen dem Kaiser Otto II. und der Herzog von Bayern dem Kaiser die Treue hielt. Er flüchtete ins Kloster Mondsee, lebte in dessen Nähe eine Weile als Einsiedler und gründete Abersee, das nach ihm Sankt Wolfgang heißt. Zurück in seiner Bischofsstadt wirkte er weiter segensreich und entschlief schließlich in Friede, unterwegs auf einer Visitationsreise. Auf seinen Wunsch hin wurde er in seiner Lieblingsabtei Sankt Emmeram begraben. Schon am 7. Oktober 1052 hat Papst Leo IX. (19. April 1054/6) seine Gebeine erhoben und seine Verehrung als Heiliger approbiert.

6. † am Montag, dem 31. Oktober 1272, entschlief in Cahors, Gascogne, der selige Priester Christophorus von Romandiola aus dem Orden der Minoriten, der, vom heiligen Franziskus (4. Oktober 1226/1) persönlich nach Cahors ausgesandt, dort den Orden bekannt machen sollte und der sein langes Leben, er wurde 100 Jahre alt, im Dienst für das Heil der Seelen vollendet hat.

7. † am Dienstag, dem 31. Oktober 1447, entschlief in Rieti, der selige Thomas Bellacus von Florenz aus dem Orden der Minimen-Conventualen, der zusammen mit Giovanni di Capestrano (23. Oktober 1456/1), als Pilger im Heiligen Land weilte und, zusammen mit Bruder Alberto di Sarthiano und anderen Franziskanern, als Missionar in Äthiopien wirkte, der Gefangenschaft und Demütigung von den Ungläubigen für Christus ertragen hat, der schließlich hundertjährig in Frieden heimgegangen ist.

8. † am Donnerstag, dem 31. Oktober 1602, wurde in dem Gebiet um Youghal in Irland, der selige Märtyrer Dominic Collins aus der Gesellschaft Jesu, der nach langer Kerkerhaft plötzlich zur Rechenschaft gezogen, sich treu zu Christus bekannte, gemäß dem apostolischen Glaubensbekenntnis; dafür wurde er gehenkt.
Siehe auch 20. Juni, 5-6/10

9. † am Dienstag, dem 31. Oktober 1628, entschlief auf Palma di Malorca, der heilige Alphons Rodriguez, der, als Ehemann, all seine Kinder durch deren Tod verloren hatte, dann in den Jesuitenorden eintrat und, für das Amt des Pförtners bestimmt, viele Jahre lang im Colegio gedient hat, ein Muster an Demut, Gehorsam und Ausdauer gewesen ist.

10. † am Dienstag, dem 31. Oktober 1939, wurde in Piotrków, Kujawski, Polen, erschossen der selige Leo Nowakosjii zur Zeit der Okkupation durch das nationalsolzialistische Deutschland.
Siehe auch 28. Mai, 14/6


aus dem MARTYROLOGIUM ROMANUM 2004 übersetzt und in vielen Teilen ergänzt
von † Klaus Martin Reichenbach, Priester der Erzdiözese Köln




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Autor: Klaus Martin Reichenbach - zuletzt aktualisiert am 04.08.2016
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Klaus Martin Reichenbach: Artikel
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