Ökumenisches Heiligenlexikon

Einführung Verzeichnis der Übersichten

3. Februar

1. † am Freitag, dem 3. Februar 316, wurde in Sebaste in Armenien, heute Siwas in der Türkei, enthauptet, der heilige Bischof und Märtyrer Blasius, unter Kaiser Licinius. Nach der Überlieferung war er Arzt und heilte Menschen und Tiere, bevor er zum Bischof von Sebaste gewählt und geweiht wurde. Der Gouverneur Kappadokiens soll ihn verhaftet haben, um ihn als Sklaven zum Tierarzt jener Wildtiere zu machen, die er nach Rom für die Zirkus-Spiele liefern musste.

2. † am Samstag, dem 3. Februar 865, entschlief in Bremen, der heilige Bischof Ansgar, Oskar, der aus der Picardie stammte und, bevor er Bischof von Hamburg und danach auch von Bremen wurde, als Mönch in der Benediktinerabtei Corbie gelebt hatte, dann aber in deren Neugründung Korvey mit übersiedelt war. Papst Gregor IV. hat ihn zum Legaten für die Normannen, Nordmänner, gemacht, also verkündete er das Evangelium in Dänemark und in Schweden und errichtete dort die Kirche Christi, beschützt von fränkischen Soldaten und begleitet von Kaufleuten. Nordöstlich von Stockholm, auf der Insel Björke, fand er die Ostnormannen des Stammes der Varegier, die bis weit in Russland siedelten, sich dort Rus nannten und vom Dnjepr bis ans Schwarze Meer den Handel beherrschten, eine ihrer Hauptstädte war Kiew; Ansgar begann mit ihrer Bekehrung, über 100 Jahre vor der Taufe Wladimirs (15. Juli 1015/12). Darum wird er auch in der russischen Kirche verehrt.

3. † heute, am 3. Februar, am Tag nach der Darstellung Jesu im Tempel, gedenkt die Kirche der heiligen Propheten Simeon und Anna, von denen das Lukasevangelium 2, 22 - 40 berichtet. Simeon von Jerusalem, der 40 Tage nach Jesu Geburt in Bethlehem, diesen bei der Darbringung auf dem Tempelplatz in Jerusalem auf seine Arme nahm. Der Name Sim(e)on ist nicht selten bei Heiligen anzutreffen, besonders im Orient. Im Schatzverzeichnis der Abtei Prüm aus dem Jahr 1003 findet sich, unter der Aufzählung der dort befindlichen Reliquien, der Eintrag: pedem sancti Simeonis qui dominum suscepit in templo - der Fuß des heiligen Simeon, der den Herrn im Tempel auf seine Arme nahm. Eine gleiche Armreliquie dieses Heiligen wird im Reliquienverzeichnis um 800 bereits als Besitz der Klostergründung Karls des Großen Centula, St. Riquier bezeugt Noch heute befindet sich im Aachener Domschatz, ebenfalls aus karolingischer Zeit, eine im Hochmittelalter wunderschön gefasste Armreliquie dieses Simeon in der Schatzkammer. Lk 2, 25-35 berichtet alles, was wir über ihn wissen. Sein Lobgesang, das Nunc dimittis, wird seit dem 8.Jh. täglich in der Komplet als Höhepunkt des Nachtgebets der Kirche gebetet. Über die heilige Prophetin Anna ist über Lk 2, 36 - 38 hinaus, nichts bekannt.

4. † am Dienstag, dem 3. Februar 280, wurde in Karthago der heilige Celerinus zum Märtyrer, der bereits früher in Rom als Christ verhaftet und 19 Tage ohne Wasser und Nahrung gelitten hatte, aber wieder freigelassen wurde. Er kehrte zurück in seine Heimat Karthago und wurde dort vom heiligen Cyprian (14. September 258/3) zum Lektor bestimmt. In der Verfolgung verhaftet, bekannte er unüberwindbar seinen Glauben, trotz Folter durch Tiersehnen, glühendes Eisen und sonstiges. So erwies er sich als würdiger Nachfolger seiner Großmutter Celerina, die bereits als Märtyrin gestorben war, seines Paten Laurentius, seines Onkels Ignatius, die vorher in der Festung im Militär, dann aber als Kämpfer Gottes, die Siegespalmen und Siegeskronen des Herrn durch ihre glorreichen Leiden erlangt haben.

5. † an einem 3. Februar um 380, entschlief in Poitiers, der heilige Priester Leonius, Saint Liène, ein Schüler des heiligen Hilarius (13. Januar 367/1).

6. † wohl einer von beiden an einem 3. Februar um 400, entschliefen in Gap in der Provence, die heiligen Bischöfe Teridius und Remedius, Saint Tigide und Saint Remède, Bischöfe von Gap.

7. † am Freitag, dem 3. Februar 495, entschlief in Lyon, der heilige Bischof Lupicinus, zur Zeit der Vandaleneinfälle.

8. † am Donnerstag, dem 3. Februar 696, entschlief in der Abtei Celles im Henegau bei Lüttich, der heilige Abt und Priester Adelinus, Hadelin, Adelin, der, gebürtig aus der Aquitaine, Mönch von Solignac im Limousin war, dann in Maastricht, dann in Dinan lebte und schließlich, in einer von Pipin dem Jüngeren errichteten Abtei in der Nähe von Lüttich, nämlich in Celles, als Abt seine Erdentage vollendete.

9. † wohl an einem 3. Februar im 7. Jahrhundert, entschlief in der Abtei Ely in Chester, die heilige Äbtissin Wereburga, Werburgh, die diese und andere Klöster gegründet hatte.

10. † am Freitag, dem 3. Februar 702, entschlief im Kloster Meerbeke in Brabant, die heilige Jungfrau Berlindis, Sainte Berlinde, die, nach einigen Auseinandersetzungen mit ihrem Vater, in die Abtei Moorsel bei Alost in Nord-Frankreich, eintrat und später in die Abtei Meerbeke wechselte, wo sie als Aszetin im Ruf der Heiligkeit lebte und starb.

11. † am Dienstag, dem 3. Februar 1237, entschlief im Zisterzienserkloster Froidmont bei Beauvais, der selige Mönch Helinandus, Bienhereux Elinand, der aus Beauvais stammte, der früher ein umherziehender gefeierter Sänger zur Zither, also Troubadour, Minnesänger, gewesen ist, der auf Festen der Vornehmen auch als Spaßmacher und Satiriker auftrat, dann aber plötzlich ein demütiges Leben, im Kloster verborgen, für sich gewählt hat. Er empfing die Priesterweihe und war in seinem Kloster ein viel beachteter Prediger, der gerne gehört wurde, weil er ernste Wahrheiten mit einer Portion Humor zu würzen pflegte.

12. † am Montag, dem 3. Februar 1578, wurde auf dem Tyburn-Hügel in London gehenkt, ausgewaidet und gevierteilt, der selige Priester John Nelson aus der Gesellschaft Jesu, der 40-jährig in Douai seine Studien beendete und, nach England heimlich zurückgekehrt, das von Königin Elizabeth I. usurpierte Suprematsrecht in geistlichen Angelegenheiten ablehnte und dafür von ihr zum Tode verurteilt und hingerichtet worden ist.
Siehe auch 4. Januar,10/6

13. † am Freitag, dem 3. Februar 1837, entschlief in ihrer Geburtsstadt Lyon, die heilige Jungfrau Marie du Sainte Ignace, Claudine Thévenet, die, in den Wirren der Französischen Revolution, als sie ihre zwei Brüder in einer Marschkolonne von zum Tode Verurteilten gesehen hatte, aus Liebe angetrieben und starkmutigen Herzens die Réligieuses Filles de Jésus-Marie gegründet hat, zur Erziehung von Jugendlichen, vor allem armen, zu einem christlichen Leben. Heute sind sie in allen Erdteilen tätig.

14. † am Samstag, dem 3. Februar 1838, entschlief in Bourg-Saint-Andéol, bei Thueyts, Ardèche, die selige Jungfrau Marie-Anne Rivier, die mitten in der Französischen Revolution, als alle Orden und Kongregationen ausgelöscht werden sollten, eine neue Kongregation gegründet hat, nämlich die Sœurs de la Présentation de Marie, Dames Blanches genannt, die das Volk Christi im Glauben erziehen sollte.

15. † am Samstag, dem 3. Februar 1900, entschlief im Dorf Steyl in den Niederlanden, die selige Jungfrau Maria Helene Stollenwerk, die, zusammen mit dem seligen Arnold Janssen (15. Januar 1909/16), in Steyl die Kongregation der Dienerinnen des Heiligen Geistes gegründet hatte und, nach Ablegung ihres Amtes als Oberin, sich ganz der Ewigen Anbetung gewidmet hat.

Lüttich : Hadelin, Abt von Celles: 8
Osnabrück, Hamburg: Ansgar, Fest: 2


aus dem MARTYROLOGIUM ROMANUM 2004 übersetzt und in vielen Teilen ergänzt
von † Klaus Martin Reichenbach, Priester der Erzdiözese Köln




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Autor: Klaus Martin Reichenbach - zuletzt aktualisiert am 01.08.2016
korrekt zitieren:
Klaus Martin Reichenbach: Artikel
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