Ökumenisches Heiligenlexikon

Einführung Verzeichnis der Übersichten

4. Januar

1. † um 300 gaben ihr Leben für Christus, im damaligen Moesien, heute der Dobrudscha in Süd-Rumänien und Bulgarien, die heiligen Märtyrer Hermes, Hermas und Cajus, der eine im damaligen Retiaria, der andere in Bononia (in Moesien, also nicht Bologna in Italien).

2. † im Jahr 490 entschlief, in Clermont-Ferrand, der heilige Bischof Abrunculus, Sainte Apruncule, der zuerst Vorsteher der Kirche von Langres gewesen, dann, wegen der Bedrohungen durch die Burgunder, bei Nacht nach Clermont übersiedelt, den Bischofsstuhl des heiligen Sidonius Apollinaris (21. August/9) übergenommen hat.

3. † am Dienstag, dem 4. Januar 539, entschlief in Dijon in Burgund, der heilige Gregor, Saint Grégoire, der, nachdem er viele Jahre lang als Graf im Gebiet um Autun gewirkt hatte, zum Bischof von Langres geweiht worden war.

4. † am Samstag, dem 4. Januar 581, entschlief in Uzès bei Narbonne, der heilige Bischof Ferreol, Saint Ferréol, der eine Mönchsregel niedergeschrieben hat und der, aus Eifersucht in die Verbannung verstoßen, drei Jahre später als wahrer Gottesmann anerkannt, seinem Volk zurückgegeben, frohen Mutes seinen bischöflichen Dienst weiter ausgeübt hat.

5. † im 6. Jahrhundert entschlief in Meaux der heilige Bischof Rigomer.

6. † an einem 4. Januar um 743, entschlief in Reims der heilige Bischof Rigobert, Robert, der, entgegen den kirchenrechtlichen Bestimmungen, vom Frankenherzog Karl Martell von seinem Bischofssitz vertrieben, weiter ein christliches Leben in Demut geführt hat.

7. † an einem 4. Januar um 745 entschlief in Bruay an der Schelde, die auch in Artois und in Gent verehrte heilige Witwe Pharaildis, Sainte Fareldis, Sint Veerle, die, gegen ihren Willen an einen gewalttätigen Mann verheiratet worden war, die bis in ihr Alter das Gebet und eine strenge Lebensführung mehr als eine Umarmung geschätzt hat.

8. † am Samstag, dem 4. Januar 1309, entschlief in Foligno in Umbrien die heilige Angela, die, nachdem sie ihrem Ehemann und ihren Söhnen ihr Leben gewidmet hatte, den Spuren des heiligen Franziskus (4. Oktober 1226/1) folgend, sich ganz Gott geweiht und ihre höheren mystischen Erfahrungen dem Buch ihrer Lebenserinnerungen anvertraut hat.

9. † am Sonntag, dem 4. Januar 1310, entschlief, in Castello di Santa Croce am Arno in Etrurien, die selige Jungfrau Christiana, Origo Menabuoi, die dort ein Kloster nach der Regel des heiligen Augustinus gegründet hatte.

Fortsetzung nach dem Einschub


10. † am Mittwoch, dem 4. Januar 1570, opferte in Durham sein Leben der selige Priester und Märtyrer Thomas Plumtree, der, unter Königin Elizabeth I., zum Tode verurteilt, weil er der katholischen Kirche die Treue gehalten, noch unter dem Galgen kraftvoll diese Verurteilung zum Strang dem irdischen Leben vorgezogen und sich darin ergeben hat.

Die seliggesprochenen Märtyrer Englands unter der Herrschaft der Königin Elizabeth I. (1558 - 1603) haben im neuen Martyrologium Romanum keinen eigenen gemeinsamen Gedenktag; um einen besseren Überblick zu haben seien sie hier in der zeitlichen Reihenfolge genannt.

Elizabeth I. löste ihre Halbschwester Mary I. in der Regierung ab und machte deren Versuch der Rekatholisierung Englands sofort und energisch ein Ende. 1559 erneuerte sie ihres Vaters Suprematsakte in einem neuen Gesetz, dem Second Act of Supremacy. Erst 1570 folgte aus Rom die Exkommunikation Elizabeths durch den heiligen Papst Pius V. (1. Mai 1572/19), der am 28. Februar die Bulle erließ Regnans in excelsis, in der römischerseits die königliche Herrschaft Elisabeths und der ihr geleistete Treueid für ungültig und nichtig erklärt wurden; diese Bulle kam am 24. Mai 1570 in London an. 1574 folgte der spürbare Einfluss der vielen in Douai ausgebildeten und auf dem Festland geweihten englischen Priester, die als home missioner im Untergrund in England tätig wurden. Darauf folgte 1580 die spürbare Aktivität der Jesuiten-Mission durch ebenfalls auf dem Festland ausgebildete Engländer. 1588 erfolgte die Niederlage der spanischen Armada und der Sieg der englischen Flotte, der als Zeichen des Himmels zugunsten der anglikanischen Kirche betrachtet wurde. Trotzdem: von den etwa 200 selig- bezw. heilig gesprochenen Märtyrern jener elisabethanischen Verfolgung ist keinem einzigen ausschließlich politische Motivation anzuhängen, ihnen ging es dagegen ausschließlich um die katholische Wahrheit in der Kirche.

† am Mittwoch, dem 4. Januar 1570/10 wurde auf dem Marktplatz von Durham-Castle gehenkt
• 1. der selige Priester und Märtyrer Thomas Plumtree, gebürtig aus Lincolnshire, erzogen im Corpus Christi College in Oxford, war Chaplain der katholischen Bewegung Rising of the North, einem Aufstand gegen die Unterdrückung der Katholiken in Nord-England. Die Bewegung scheiterte und Thomas wurde überraschend gefangen während er das heilige Messopfer feierte. Ihm wurde die Freiheit angeboten, wenn er der katholischen Kirche abschwören würde; auf seine Weigerung hin wurde er öffentlich hingerichtet. Seine Seligsprechung erfolgte 1886.

† am Dienstag, dem 8. August 1570/11, wurde im St. Paul’s Churchyard in London gehenkt, ausgewaidet und gevierteilt
• 2. der selige Märtyrer John Felton, ein vornehmer Herr aus Norfolk, lebte in Bermondsey Abbey nahe Southwark, verheiratet mit einer Witwe, die Ehrendame am Hof der Königin Mary I. und Spielgefährtin der Königin Elizabeth I. gewesen war. Er hatte sich in Calais eine Kopie der Exkommunikationsbulle gegen Königin Elizabeth besorgt, deren Original mit demselben Schiff wie er über Dover in London ankam am 24. Mai 1570. Der folgende Donnerstag war der Fronleichnamstag. In der Nacht vom 24. auf den 25. Mai befestigte John seine Kopie mit Nägeln auf dem Eingangstor des bischöflichen Hauses in London. Tags darauf wurde er bereits gefasst und im Gefängnis grausam gefoltert, obwohl er sofort voll Stolz und Freude seine Tat zugegeben hatte. Am 4. August erfolgte seine Verurteilung und vier Tage darauf seine Hinrichtung. Seine Tochter schrieb in ihren Erinnerungen, dass er noch ein- oder zweimal den heiligen Namen Jesus aussprach, als der Henker schon sein Herz in der Hand hochhielt! 886 wurde er seliggesprochen.

† am Freitag, dem 1. Juni 1571/15, wurde in Tyburn gehenkt, ausgewaidet und gevierteilt
• 3. der selige Märtyrer John Storey, 67 J., wurde in Oxford erzogen, wurde 1547 Mitglied des Parlaments, im letzten Lebensjahr Heinrich VIII. verhaftet, wieder freigelassen, verließ England mit seiner Familie und siedelte sich in Leuven, Louvain an, kehrte 1553 in der Regierungszeit Mary I. zurück, wurde wieder 1553 - 1560 Mitglied des Parlaments, wurde verhaftet wegen seines Widerstands gegen die neue zweite Suprematsakte Elizabeth I. und zu den Galeeren verurteilt, konnte flüchten, wurde eingefangen, konnte nochmals entkommen und sich in Antwerpen in Sicherheit bringen, wo er seine englische Staatsbürgerschaft aufgab und spanischer Untertan wurde; der Herzog von Alva gab ihm einen Posten bei der Zollverwaltung in Bergen-op-Zoom in Flandern (heute in den Niederlanden). Dort wurde er im August 1570 von Geheimagenten der englischen Königin entführt und nach London in den Tower gebracht, dort gefoltert und am 26. Mai 1571 in Westminster Hall vor Gericht gestellt; John blieb fest im Beteuern seiner Unschuld gegen den Vorwurf der Verschwörung gegen das Leben der Königin und betonte die Unzuständigkeit des englischen Gerichts gegen ihn als spanischen Bürger; trotzdem wurde er, wie zu erwarten war, tags darauf zum Tode verurteilt. Der heilige Edmund Campion (1. Dezember 1581/10) war beim Prozess im Saal anwesend und ihm wurden da die Augen geöffnet für seine Rolle als Katholik.

† am Freitag, dem 22. August 1572/7, wurde in York enthauptet
• 4. der selige Märtyrer Thomas Percy, Graf von Northumberland, 44 J., der als achtjähriger Junge seinen Vater, Sir Thomas Percy, verloren hatte, als dieser am 2. Juni 1537, wegen seiner Teilnahme an einer katholischen Wallfahrt, die er geleitet hatte, in Tyburn hingerichtet worden war. Er und sein Bruder wurden der Mutter damals weggenommen und von einem Sir Thomas Tempest erzogen. Als er 21 Jahre alt und mündig wurde, wurde sein Vater rehabilitiert, drei Jahre später, unter der Königin Mary I., erhielt er den Familienbesitz zurück und machte große Karriere am Hof und im Militär. Elisabeth ließ ihn, wegen seiner Tüchtigkeit und Beliebtheit in Ruhe. Erst die Exkommunikationsbulle 1570 verschärfte die Situation, da Sir Thomas sich entschloss den päpstlichen Bann der Königin ernst zu nehmen und einen Aufstand gegen sie mit anzuführen; der Kampf ging bald verloren und er flüchtete nach Schottland, wo er gefangen gesetzt und drei Jahre später nach England verkauft wurde. Er wurde in York verurteilt und hingerichtet, weil er es ablehnte, sein Leben durch Glaubensabfall zu retten. Seine Seligsprechung erfolgte am13. Mai 1895. Seine Tochter Mary war Gründerin des Benediktinerinnenklosters in Brüssel, von dem sich fast alle späteren Klöster dieser Ordensfrauen in England entstanden sind.

† am Freitag, dem 19. Juni 1573/10, wurde in Tyburn grausam hingerichtet
• 5. der selige Priester und Märtyrer Thomas Woodhouse, geboren in Lincolnshire, zum Priester geweiht zur Regierungszeit Mary I., wirkte kaum ein Jahr als Priester in Lincolnshire, musste dann, wegen de Verfolgung durch Elizabeth I., verzichten und zog sich 1560 als Privatlehrer nach Wales zurück. Am 14. Mai 1561 wurde er überraschend während der Feier des heiligen Messopfers überfallen, verhaftet und in der Fleet in London eingekerkert; er sollte die letzten zwölf Jahre seines Lebens als Gefangener verbringen. Er konnte insgeheim täglich die heilige Messe feiern und sein Stundengebet beten; er wurde verhältnismäßig gut behandelt, bis er am 19. November 1572 seinen Brief an Lord Burghley durch eine Wäscherin aus dem Gefängnis herausschmuggeln ließ. Er versuchte den Lord zur Konversion zu bringen und bat ihn, seinen Einfluss bei der Königin geltend zu machen, damit sie sich mit dem väterlichen Papst, dem Inhaber der geistlichen Oberhoheit in der Kirche, versöhne. Ähnlichlautende Ansichten schrieb er auf Zettel, band diese an einen Stein und warf sie aus dem Kerker auf die Straße. Er wurde in der Guild Hal zum Tode verurteilt und nach Newgate überbracht. Dort wurde er in den Jesuitenorden aufgenommen, bevor er in Tyburn gehenkt, ausgeweidet und gevierteilt wurde. 1886 erfolgte seine Seligsprechung.

† am Montag, dem 3. Februar 1578/12, wurde auf dem Tyburn-Hügel in London hingerichtet
• 6. der selige Priester aus dem Jesuitenorden und Märtyrer John Nelson, geboren nahe York, 44 J., ging zum Studium nach Douai. Zwei seiner Brüder folgten ihm dorthin und ins Priestertum. Seine Priesterweihe empfing er, vom Erzbischof von Cambrai, Louis de Berlaymont, am 11. Juni 1576, in Binche im Hennegau. Am 7. November danach nahm er seine Tätigkeit in London auf. Gut ein Jahr später, am 1. Dezember 1577, wurde er spätabends verhaftet, während er in seinem Brevier die Matutin für den folgenden Tag betete. In Newport eingekerkert wurde er ins Kreuzverhör genommen und es gelang den High Commissiones von ihm das Wort schismatic in Bezug auf die Königin aufzufangen und daran die Anklage wegen Hochverrats aufzuhängen. Am 30. Januar 1578 konnte er noch das heilige Messopfer feiern, zwei Tage später erfolgte seine Verurteilung. Zeugen seiner Hinrichtung haben berichtet, dass er, als ihm noch lebend das Herz aus dem Leib gerissen wurde, sagte I forgive the queen and all the authors of my death - Ich vergebe der Königin und allen die meinen Tod veranlasst haben. Seine Seligsprechung erfolgte 1886.

† am Freitag, dem 7. Februar 1578/11, wurde in Tyburn hingerichtet
• 7. der selige Märtyrer Thomas Sherwood, Nelson, geboren in London, 27 J., erlebte als Kind, dass seine beiden Eltern wegen ihres katholischen Glaubens verdächtigt und kurze Zeit inhaftiert wurden. Obwohl er, nach Beendigung seiner Schulzeit, 1566 in das Textilgeschäft seines Vaters eintrat, suchte er im Grunde eine Möglichkeit Priester zu werden. Nach etwa zehn Jahren ordnete er seine Angelegenheiten im Geschäft und, mit dem notwendigen Vermögen ausgestattet, wollte er sich nach Douai ins Englische Kolleg begeben. Sein Plan war wohl irgendwie bekannt geworden, so dass er auf der Straße, es war die Chancery Lane, von einem Spion erkannt, verraten und verhaftet wurde. Er wurde verhört über seine Haltung zur Königin in kirchlichen Fragen, besonders über die Exkommunikationsbulle des Papstes. Er behauptete von alledem nichts zu verstehen. Schließlich fiel er auf eine Fangfrage herein und äußerte seine persönliche Meinung: falls der Papst tatsächlich die Königin exkommuniziert haben sollte, so wäre ihre Regierung wohl nicht nach dem Gesetz rechtmäßig. Er wurde in Westminster eingesperrt und dort vom attorney-general, General-Staatsanwalt, mehrmals verhört und blieb bei seiner Meinung. Am 17. November 1577 wurde er durch den Prive-Council, königlichen Rat verhört und im Tower unter verschärften Bedingungen eingesperrt, zuerst in Einzelhaft und besonderem Schmutz, dann in den Kellerräumen bei den Ratten, nackt im Kot. Zweimal wurde er gefoltert und sollte verraten, bei wem er die Messe gehört habe und wer dabei gewesen sein, aber er verriet niemanden. Am 3. Februar 1578 wurde ihm der Prozess gemacht, er schuldig befunden verurteilt wegen Hochverrats und vier Tage später hingerichtet.

† am Montag, dem 31. Juli 1581/10, wurde in Tyburn gehenkt, ausgewaidet und gevierteilt
• 8. der selige Priester und Märtyrer Everard Hanse, geboren in Northamptonshire, in Cambridge zum anglikanischen Geistlichen erzogen, begann seinen Dienst, wurde schwer krank und bat seinen Bruder, der Priester war, den er sonst abschätzend gemieden hatte, zu sich ans Krankenlager. Er konvertierte, reiste nach Reims, wurde im März 1581 zum Priester geweiht und kehrte im folgenden Monat nach England zurück. Als er bei einem Gefängnisbesuch katholische Gefangene betreute, wurde er erwischt und gleich dabehalten. Nach seiner Verurteilung schrieb er noch einen Abschiedsbrief an seinen Bruder, bedankte sich für seine Konversion und empfahl besonders seine noch anglikanischen Eltern seinem Gebet und Vorbild. Seine letzten Wort auf dem Schafott warenO happy day!

† am Montag, dem 28. Mai 1582/11, wurden in Tyburn gehenkt, ausgewaidet und gevierteilt
• 9. der selige Priester und Märtyrer Thomas Ford, geboren in Devonshire, er studierte in Oxford am Trinity College, wurde dort am 14. Juli 1567 M.A. Master of Arts und wurde dort fellow, wahrscheinlich auch president. 1570 ging er ins Seminar nach Douai und empfing dort mit zwei weiteren Studenten im März 1573 in Brüssel alle sieben Weihestufen bis zur Priesterweihe; es war die erste Gruppe der Seminaristen von Douai, die die Weihen erhielt. Am 2. Mai 1576 kam er in England an und wurde Hausgeistlicher in Lyford, Berkshire, bei Edward Yate und seinen Gästen, den Mönchen des Birgittinnenordens, deren damals einziges Kloster in England, 1413 als königliche Stiftung in Middlesex an der Themse nahe London, von Heinrich VIII. eingezogen, von Mary I. zurückgegeben, von Elizabeth I. wieder säkularisiert worden war. Am 17. Juli 1581 wurde er dort, zusammen mit dem heiligen Edmund Campion (1. Dezember 1581/10 und 4. Mai/6 Ziffer 7 verhaftet, am 22. kam er im Tower in London an, wurde dreimal gefoltert, am 16. November wurde er dem Queen’s Bench, Gerichtshof der Königin, vorgeführt, zusammen mit John Shert; die Anklage lautete auf Verschwörung gegen die Königin in Reims und Rom, wo er nie gewesen war; als fragliche Zeitpunkte enthielt die Anklage ausschließlich Daten, an denen er nachweislich in England war. Das änderte im Grunde nichts daran, dass er, sogar beide, am 21. November 1581 verurteilt wurden, als ob die Anklagen richtig gewesen wären.
• 10. der selige Priester und Märtyrer John Shert, gebürtig aus Cheshire, wurde 1566 in Oxford B. A. Bachelor of Arts, dann war er in London Schulmeister, dann in Douai Diener des Dr. Thomas Stapleton (der 1568 mit dem später zum Kardinal ernannten Allen das Englische Seminar in Douai gegründet hatte und in Rom von den Päpsten seiner Zeit hoch geschätzt wurde wegen seiner vielen kontrovers-theologischen Schriften; er ging 1590, von Philipp II. zum Theologieprofessor ernannt, nach Leuven, wo er 63-jährig 1598 starb), studierte dann auf die Priesterweihe hin 1576, wurde als Subdiakon als Senior der sechs ersten Seminaristen von Kardinal Allen in das neue Römische English College geschickt, und empfing in Rom noch 1576 die Priesterweihe. Über Reims kam er am 27. August 1579 in England an, wurde am 14. Juli 1581 in London verhaftet und in den Tower geschickt und schließlich zusammen mit Thomas Ford und Robert Johnson hingerichtet.
• 11. der selige Priester und Märtyrer Robert Johnson, geboren in Shropshire, begann am 1. Oktober 1571 seine Studien in Rom am English College. Im April 1576 wurde er in Brüssel zum Priester geweiht (von Douai aus) und ließ sich sofort nach England aussenden. Nach drei Jahren unternahm er eine Pilgerreise nach Rom, von der er im nächsten Jahr zurückkehrte, aber sofort nach Ankunft verhaftet wurde. Er wurde im Tower eingesperrt am 5. Dezember 1580, dort am 16. Dezember schrecklich gefoltert und anschließend in die dungeon, Fäkalien-Kellerzellen verlegt. Erst am 14. November 1581 wurde er dem Queen’s Bench, Gerichtshof der Königin, vorgeführt und von diesem am 20. November verurteilt. Die Hinrichtung folgte erst ein halbes Jahr später.
Alle drei Märtyrer sind 1886 seliggesprochen worden.

† am Mittwoch, dem 30. Mai 1582/8, wurden in London gehenkt, ausgewaidet und gevierteilt der heilige Priester und Märtyrer Luke Kirby, geboren in Nordengland, 33 J., konvertierte in Leuven in Belgien, begann 1576 seine Studien in Douai, wurde im September 1577 in Cambrai zum Priester geweiht, ging noch mit nach Reims, wurde am 3. Mai 1578 als home missioner nach England gesandt, kehrte aber schon im Juli von dort zurück und reiste nach Rom ins Englische Kolleg zur Fortsetzung seiner Studien, legte dort am 23. April 1579 den College Oath ab und reiste wieder nach England. Bei seiner Landung im Juni 1580 in Dover wurde er sofort verhaftet und nach London in das Gatehouse in Westminster gebracht, am 4. Dezember in den Tower verlegt, am 9. Dezember dort grausamst gefoltert, wurde am 17. November 1581 zum Tode verurteilt und bis zu seiner Hinrichtung in Ketten gelegt. Er wurde 1886 seliggesprochen und 1970 heiliggesprochen.
Siehe auch 4. Mai/6 Ziffer 11

Mit ihm zusammen wurden drei 1886 mit seliggesprochene Priester hingerichtet:
• 12. der selige Priester und Märtyrer William Filby, Firby, geboren in Oxfordshire, 23 J., studierte in Oxford, danach in Reims seit dem 12. Oktober 1579, wurde dort am 25. März 1581 zum Priester geweiht, nach England ausgesandt, dort bereits im Juli verhaftet und in London im Tower eingesperrt und am 17. November zum Tode verurteilt, blieb er bis zu seiner Hinrichtung mit Handfesseln gefesselt.
• 13. der selige Priester und Märtyrer Lawrence Johnson, Richardson, gebürtig aus Lancashire, studierte 1569 in Oxford, 1573 in Douai und wurde am 23. März 1577 zum Priester geweiht in Chateau-Cambresis; bereits im Juli darauf nach England ausgesandt wirkte er in Lancashire; in London verhaftet wurde er im Newgate eingekerkert, am 16. November 1581 wurde er ins Queen’s Bench Prison verlegt, am nächsten Tag verurteilt und in den Tower zurückgeführt, wurde ihm zwei Monate lang nicht einmal ein Liegeplatz gestattet.
• 14. der selige Priester und Märtyrer Thomas Cottam, Cottom, Mitglied des Jesuitenordens, geboren aus protestantischen Eltern in Lancashire, 33 J., schloss sein Studium in Oxford, Brasenose, ab mit dem M. A. Master of Arts, und wurde Lehrer in einer grammar school in London. Nach seiner Konversion ging er nach Douai und wurde in Cambrai im Dezember 1577 zum Diakon geweiht. Er wollte Missionar in Indien werden und reiste deswegen nach Rom, bat um Aufnahme in den Jesuitenorden und begann sein Noviziat dort am 8. April 1579. Er wurde krank, zur Erholung nach Lyon und Reims geschickt, am 28. Mai 1580 in Soissons zum Priester geweiht und reiste nach England, um seine für Indien erforderliche Gesundheit zu prüfen. Mit ihm reisten vier Gefährten. Durch einen englischen Spion verraten, wurde er sofort bei Landung in Dover verhaftet, konnte aber, durch die List eines Mitreisenden, heil nach London entkommen, aber als er merkte, wie sehr sich dieser in Gefahr begeben hatte, hat er sich den Behörden gestellt und wurde in Marshalsea als close prisoner inhaftiert; er hat wahrscheinlich dort im Gefängnis seine Primiz, die erste heilige Messe, still gefeiert. Nach Folterungen wurde er in den Tower verlegt, wo er besonders grausamen Folterungen unterworfen wurde. Zusammen mit dem heiligen Edmund Campion (1. Dezember 1581/10) wurde er am 16. November 1581 zum Tode verurteilt, aber die Hinrichtung wurde verzögert bis zum 30. Mai, als er die Märtyrerkrone errang zusammen mit seinen drei seligen Gefährten. Alle vier wurden von Papst Leo XIII. am 29. Dezember 1886 seliggesprochen.

† am Mittwoch, dem 22. August 1582/8, wurden vor der Stadt York, in Knavesmaire, hingerichtet
• 15. der selige Priester und Märtyrer William Lacey, aus Yorkshire, heiratete in erster Ehe eine Witwe namens Cresswell, deren beide Söhne Arthur und Joseph, Priester im Jesuitenorden wurden. Er hatte eine der Krone untergebene Stellung, vielleicht eines Untersuchungsrichters, bis1565. Vierzehn Jahre lang war er Verfolgungen ausgesetzt, einmal inhaftiert in Hull, weil er allzeit ein offenes Haus für verfolgte Katholiken, besonders für Priester, hatte. Nach dem Tod seiner zweiten Ehefrau im Jahr 1579 entschied er sich der Berufung zum Priester zu folgen. Am 22. Juni 1580 traf er in Reims ein, reiste aber schon am folgenden 25. September weiter nach Rom, wo er Dispens von jeglichem eventuellen Weihehindernis, wegen seiner zweimaligen Heirat und der einen mit einer Witwe, erhielt und die Priesterweihe empfing. 1581 ging er zurück nach England. Im Gefängnis in York Castle besuchte er am 22. Juli 1582 einen Priester namens Thomas Bell in seiner Zelle und war anwesend bei dessen Zelebration der heiligen Messe; sofort nach dieser Messe wurde er an Ort und Stelle verhaftet. Der Priester Thomas Bell hat den unvorstellbaren Leiden und den Versuchungen zum Glaubensabfall nicht standgehalten und erkaufte sich die irdische Freiheit. Lacy wurde mit Eisenkugeln belastet und auf vielerlei Weise gequält, in den Dung-Keller gesperrt und zahlreichen Verhören unterworfen. Am 11. August wurde er vor Gericht gestellt und angeklagt. Es folgte seine Verurteilung. Er wurde mit Richard Kirkman gemeinsam hingerichtet.
• 16. der selige Priester und Märtyrer Richard Kirkman, geboren in West Riding, kam 1577 in Douai an, ging mit nach Reims bei der Verlegung des Seminars, und empfing die Priesterweihe am 19. April 1579, dem Karsamstag, kehrte zurück nach England und lebte dort im Untergrund. Am 8. August 1582 wurde er verhaftet und etwa zwei Tage später vor Gericht angeklagt und verurteilt. Er teilte die Zelle in einem Türmchen der Burg mit William Lacy nur an den beiden ersten Tagen nach seiner Gefangennahme, dann wurde Lacy wieder, bis zur Hinrichtung beider, in die Düngergrubenzelle gesperrt. Beide wurden 1886 seliggesprochen.

† am Sonntag, dem 28. November 1582/5, wurde in York, auf der Knavesmire, gehenkt
• 17. der selige James Thomson, Thompson, Hudson, geboren nahe York, der am 19. September 1580 in Reims im von Dr. Allens gegründete English College ankam, und schon im Mai des nächsten Jahres mit dispensatio super intersticies - Sondergenehmigung zur Nichteinhaltung der festgesetzten Zeitabstände alle sieben Weihestufen im Zeitabstand von insgesamt nur zwölf Tagen erhielt. Schon am 10. August wurde er nach England gesandt, aber bereits am nächsten Tag verhaftet. Die ihn verhörten kannten ihn und waren überrascht, dass er nach so kurzer Abwesenheit als geweihter Priester zurückkam. Mit Eisengewichten belastet wurde er gefangen gehalten, zuerst privat, bis sein Geld aufgebraucht war, dann in der Burg. Am 25. November wurde ihm der Prozess gemacht und er verurteilt wegen Hochverrat. Entgegen seiner Verurteilung wurde er nur gehenkt, nicht ausgewaidet und nicht gevierteilt, und dann nahe unter dem Galgen begraben.

† am Dienstag, dem 15. März 1583/5, wurde in York gehenkt, ausgewaidet und gevierteilt
• 18. der selige William Hart, geboren in Wells, 25 J., schloss sein Studium in Oxford am 18. Juni 1574 ab mit dem B.A. Bachelor of Arts. Im selben Jahr folgte er seinem Rektor John Bridgewater nach Douai, wurde mit dem College nach Reims verlegt, ging dann in das College nach Rom und legte dort den Heimat-Missions-Eid ab. Am 23. April 1579 wurde er zum Priester geweiht. Am 26. März 1581 verließ er Rom und reiste über Reims nach England, wo er in Yorkshire wirkte. Er war auch dabei, als Thomas Bell in seiner Gefängniszelle die heilige Messe feierte und der selige William Lacy (s.o. zum 22. August 1582/8) mit erwischt und verhaftet wurde; er konnte nur schnell flüchten und sich in den Wassergraben außen um das Gefängnis-Castle stürzen und dort, bis zum Kinn im Schlamm versinkend, entweichen. An Weihnachten 1582 wurde er von einem Apostaten verraten, daraufhin in einem unterirdischen Dungkeller in doppelte Eisenketten gefangen gesetzt. Zuerst musste er sich vor dem Dean of York und vor dem Council of the North, Gerichtshof Nord, verantworten, dann wurde er vor die Lent Assizes, Schwurgerichtssitzung-in-der-Fastenzeit, geführt und dort wohl dreier Dinge angeklagt, einmal hatte er zumindest ein päpstliches Dokument ins Land eingeschleppt, nämlich die Urkunde von seiner Priesterweihe in Rom, mit der er sich ja bei den Katholiken ausweisen konnte, dann war er ohne Erlaubnis der Königin ins Ausland gereist, schließlich soll er zwei namentlich Genannte der römischen Kirche zugeführt haben. Er wurde verurteilt und hingerichtet.

† am Sonntag, dem 29. Mai 1583/10, wurde in York gehenkt, ausgewaidet und gevierteilt
• 19. der selige Priester und Märtyrer Richard Thirkeld, geboren bei Durham, erzogen in Oxford am Queen’s College, studierte dann in Reims und empfing am 18. April 1579, dem Karsamstag, die Priesterweihe, kehrte schon am 23. Mai nach England zurück und wirkte meist in York, war dort auch Beichtvater der heiligen Margaret Clitherow (25. März 1586/11 und 4. Mai 6 Ziffer 13). Am Vorabend des Festes Maria Verkündigung, dem 24. März 1583, besuchte er im Gefängnis Ousebridge Kidcote in York katholische Gefangene und wurde dort überraschend gefasst; er bekannte sich sofort als Priester und wurde, weil es schon Abend war und keine Fluchtgefahr bestand, im Haus des Sheriffs zum Übernachten eingeladen. Zum Prozess am folgenden Tag schaffte er es irgendwie, in Soutane und Birett zu erscheinen. Ihm wurde vorgeworfen, Untertanen der Königin der römischen Kirche zugeführt zu haben. Am 27. Mai wurde er schuldig gesprochen und am folgenden Tag zum Tode verurteilt. Die Nacht vor seiner Hinrichtung blieb er wach und stärkte seine Mitgefangenen im katholischen Glauben oder warb Andersgesinnte zur Bekehrung, besonders die ebenfalls zum Tode Verurteilten. Ausnahmsweise fand die grausame Hinrichtung am nächsten Morgen unter Ausschluss der Öffentlichkeit statt, weil er in York zu viele Anhänger hatte und man Unruhen seitens der vielen Konvertiten befürchtete. Seine Seligsprechung erfolgte 1886.

† am Sonntag, dem 30. Oktober 1583/10, wurde in Winchester auf die übliche grausame Weise hingerichtet
• 20. der selige Märtyrer John Slade, ein Schulmeister, der weiter den katholischen Glauben und die päpstliche Oberhoheit in geistlichen Dingen lehrte; er wurde zusammen mit John Bodey zweimal vor Gericht gestellt und verurteilt, aber drei Tage vor diesem hingerichtet.

† am Mittwoch, dem 2. November 1583/12, wurde in Andover in Wiltshire gehenkt, ausgewaidet und gevierteilt
• 21. der selige Märtyrer John Bodey, geboren in Wells, Somerset, 34 J., studierte in Winchester und Oxford und wurde 1568 fellow am New College in Oxford; im Juni 1576 wurde er, nach einer Prüfung durch den anglikanischen Bischof von Winchester, mit sieben Gefährten ausgewiesen; er ging nach Douai an die juristische Fakultät und kehrte zwei Jahre später nach England zurück. 1580 wurde er verhaftet und im Gefängnis Winchester in Ketten gelegt. Im April 1583 wurde er, zusammen mit John Slade, vor Gericht gestellt in Winchester, aber da Bedenken gegen die Rechtmäßigkeit ihrer Verurteilung aufkamen, am 19. August 1583 noch einmal, diesmal in Andover, vor Gericht gestellt und wieder wegen Hochverrats zum Tode verurteilt. Seine Mutter feierte mit Nachbarn seine Hinrichtung wie seine Hochzeit, die Vermählung seiner Seele mit dem Lamm, auf ewig.

† am Sonntag, dem 12. Februar 1584/8, wurden in Tyburn grausam hingerichtet
• 22. der selige Priester und Märtyrer Thomas Hem(m)erford aus Dorsetshire, 28 J., studierte in Oxford im St. John’s College, und an der Hart Hall, später am English College in Rom, wo er 1583 die Priesterweihe empfing, nachdem er home-missioner’s-oath abgelegt hatte, dem gemäß er sich bereit erklärte, als Priester nach England in die Heimat-Mission zu gehen. Kaum in England zurück wurde er entdeckt und verhaftet, angeklagt und zum Tode verurteilt. Er wurde zusammen mit den vier folgenden Seligen hingerichtet, als erster von ihnen George Haydock und er als zweiter.
• 23. der selige Priester und Märtyrer James Fenn, geboren in Montacue nahe Wells in Somersetshire, 40 J., wurde in Oxford ausgebildet am Corpus Christi College und an der Gloucester Hall. Er wurde Schulmeister, heiratete und hatte zwei Kinder. Nach dem Tod seiner Frau bereitete er sich in Reims auf die Priesterweihe vor, die er 1580 empfing. Zurück in England wirkte er in seiner Heimat Somerset, wurde entdeckt und verhaftet, angeklagt und zum Tode verurteilt, weil er den Suprematseid nicht zu schwören bereit war. Er wurde mit den vier Gefährten, als Dritter, hingerichtet, aber am Ende auf besonders unangenehme Weise; man nahm ihm an der Hinrichtungsstätte unter dem Galgen alle Kleider weg, bis auf das Unterhemd, und henkte ihn - da fiel sein Hemd herunter und er hing ganz nackt da; unter den Zuschauern wurde lautes Murren hörbar, wegen dieser letzten unnötigen Erniedrigung. Schnell wurde er, noch lebend, heruntergenommen und sofort aufgeschlitzt und ausgeweidet, schließlich gevierteilt. Seliggesprochen wurde er 1929.
• 24. der selige James Fenn hatte zwei um die Kirche sehr verdiente Brüder, Robert the confessor und John Fenn. John ist in hohem Alter in Leuven gestorben am 27. Dezember 1615. Er war Schulmeister, verlor aber zu Beginn der Regierung Elizabeth I. seine Stellung, weil er den Suprematseid zu schwören sich weigerte. Er ging nach Rom und wurde dort nach vierjähriger Vorbereitung zum Priester geweiht. Er ging zuerst als chaplain englischer katholischer Truppen nach Flandern, ließ sich dann in Leuven nieder und blieb dort die 40 Jahre die er noch lebte. 1583 war er der erste der ein Buch über die katholischen Märtyrer im anglikanisch gewordenen England verfasste: Concertatio Ecclesiae Catolicae in Anglia, das in das erweiterte Standardwerk John Bridgewater's 1588 übernommen wurde. Er veröffentlichte noch mehrere theologische Werke, u. a. für englische Nonnen im Exil, deren Hausgeistlicher er in seinen letzten Lebensjahren in Leuven war.
• 25. der selige Priester und Märtyrer John Nutter, geboren in Lancashire, studierte in Cambridge und wurde fellow am St. John’s College. In Reims bereitete er sich auf die Priesterweihe vor, die er 1580 empfing. Zurück in England wurde auch er entdeckt und verhaftet, vor Gericht gestellt und verurteilt. Bei der Hinrichtung war er und John Munden die letzten der Fünf; wahrscheinlich wegen des Skandals bei der Hinrichtung von James Fenn, wollten die Henker den Zuschauern zeigen, dass sie bei der Hinrichtung auch Erleichterungen gewähren konnten. Sie ließen den einen und den anderen so lange am Galgen hängen, bis sie kein Lebenszeichen mehr von sich gaben, also zumindest bewusstlos, wenn nicht schon tot, waren; dann erst setzten sie ihr blutiges Handwerk fort und schlitzten sie auf, waideten sie aus und vierteilten sie. 1929 wurde er seliggesprochen. Sein Bruder Robert Nutter folgte ihm in den Martertod (26. Juli 1600/10).
• 26. der selige Priester und Märtyrer John Munden, gebürtig aus Dorset, 40 J., studierte am New College in Oxford und wurde Schulmeister. Später ging er nach Reims und nach Rom, um sich auf die Priesterweihe vorzubereiten, die er 1582 empfangen hat. Zurück in England ereilte auch ihn bald das Schicksal vieler Heimatmissionare und er wurde entdeckt und verhaftet, vor Gericht gestellt und verurteilt. Er war am Hinrichtungstag der letzte der fünf Märtyrer. Auch er wurde 1929 seliggesprochen.
• Der selige Priester und Märtyrer George Haydock, gebürtig aus Lancashire, 28 J., war mit den Eltern als Katholik vor der Verfolgung nach Flandern geflüchtet; damals ließen sich viele englische Exilanten, besonders auch Ordensleute, in Douai nieder und richteten dort nach und nach auch ihre Klöster wieder auf. George ging ins English College an der von Philipp II. gegründeten Universität und studierte dort an der theologischen Fakultät zur Vorbereitung auf seine Priesterweihe. Als es Probleme zwischen den englischen Studenten und den spanischen Autoritäten gab, gingen die Seminaristen nach Reims und stellten sich dort unter den Schutz der französischen Krone. Dann studierte er auch am English College in Rom. Am 21. Dezember 1581 empfing er, wahrscheinlich in Reims, die Priesterweihe. Kaum in England zurück wurde er bereits am 6. Februar 1582 verhaftet und im Tower eingekerkert, die ersten 15 Monate unter extrem harten Bedingungen, danach, nachdem er einen schweren Malaria-Anfall erlitten hatte, ab Mai 1583 unter Bedingungen der free custody, die ihm sogar Seelsorge an den Mitgefangenen, einschließlich der Sakramentenspendung, die zwar streng verboten war, immerhin ermöglichte. Am 5. Februar 1584 wurde er mit acht Gefährten vor Gericht gestellt, zwei Tage später mit vier Gefährten zum Tode verurteilt und fünf Tage später als Erster der Gruppe hingerichtet. Einzelheiten hierzu siehe 12. Februar/7 Ziffer 1; er ist der einzige dieser Gruppe, der erst 1987 seliggesprochen worden ist, daher ist der Namengeber und Erste 1987 nun im Martyrologium der Letztgenannte, eben weil er der zuletzt Seliggesprochene ist.

† am Freitag, dem 20. April 1584/14, wurden in Lancaster gehenkt, ausgewaidet und gevierteilt
• 27. der selige Priester und Märtyrer James Bell, geboren in Lancashire, 64 J., studierte in Oxford, wurde anglikanischer Geistlicher und diente etwa 20 Jahre unter der Königin, an verschiedenen Orten. Da er mit seiner Situation immer unzufriedener wurde, bewarb er sich um eine kleine Stellung als Lektor, die ihm eben das Überleben gesichert hätte. Die Ehefrau seines Dienstherrn war katholisch und führte ihn der Konversion zu. Da man seine Priesterweihe als gültig ansah, durfte er als Priester dienen; dies ging so etwa zwei Jahre lang und er erwies sich als überaus eifriger Missionar. Schließlich wurde er am 17. Januar 1584 verhaftet, bekannte vor Gericht Priester zu sein, wurde zuerst in der Vierteljahres-Gerichtssitzung in Manchester, dann in der Fastenzeit-Gerichtssitzung in Lancaster im März, zum Tode verurteilt. Seine Bitte zum Schluss: I beg your Lordship would add to the sentence, that my lips and the tops of my fingers may be cut off, for having sworn and subscribed to the articles of heretics contrary both to my conscience and to God’s Truth - Ich bitte Euer Lordschaft dem Urteil hinzuzufügen, dass mir die Lippen und Fingerspitzen abgehackt werden, weil ich geschworen und unterschrieben habe zugunsten der Satzungen der Kirchenspalter, im Widerspruch zu meinem Gewissen und zur Wahrheit Gottes. Mit ihm wurde hingerichtet
• 28. der selige Märtyrer John Finch, 36 J., Gutsbesitzer von Eccleston in Lancashire, aus einer sehr alten katholischen Familie geboren, aber wohl erzogen im neuen anglikanischen Glauben. Im Alter von 20 Jahren ging er nach London und lernte dort das gegensätzliche Leben von Katholiken und Anglikanern kennen. Weil er in London den gewünschten Anschluss nicht fand, kehrte er nach Lancashire zurück und konvertierte dort. Er heiratete und öffnete sein Haus zur Katechesierung und zur Aufnahme von Priestern. Dies blieb nicht verborgen. Weihnachten 1581 wurde er in eine Falle gelockt und, mit einem Priester namens George Ostliffe zusammen, am Zielort verhaftet. Nun wurde das Gerücht verbreitet, er habe den Priester verraten und ausgeliefert und lebe dafür in Freiheit beim Grafen von Derby; in Wahrheit lebte er dort als Gefangener und wurde abwechselnd gefoltert und umschmeichelt, damit er vom katholischen Glauben abfalle und wirklich Katholiken verrate. Da dies nicht den gewünschten Erfolg brachte, wurde er in Manchester eingesperrt. Zum anglikanischen Gottesdienst musste man ihn an den Füßen über den Steinboden, auf den sein Kopf aufschlug, ziehen. Er musste so drei Jahre Quälereien ertragen, bis er in Lancaster vor Gericht gestellt wurde. Am 18. April 1584 war es soweit; mit ihm standen drei Priester vor ihren Richtern. Mit ihm wurde James Bell zum Tode verurteilt und beide wurden zwei Tage später hingerichtet. 1886 wurden sie seliggesprochen.

† am Samstag, dem 6. Juli 1585/10, wurde in Tyburn hingerichtet
• 29. der selige Priester un Märtyrer Thomas Alfield, geboren in Gloucestershire, erzogen in Eton und Cambridge; nach seiner Konversion ging er 1576 nach Douai, ging nach der Aufgabe des dortigen English College mit nach Reims und wurde dort 1581 zum Priester geweiht. Zurück in England schloss er sich der Missionsarbeit des heiligen Jesuiten Edmund Campion (1. Dezember 1581/10) und dessen Ordensmitbruder Persons an und letzterer nahm, auf sein inständiges Bitten hin, den neubekehrten Bruder Robert Alfield auf, der sich allerdings später als sehr erfolgreicher Verräter entpuppte. Thomas Alfield wirkte wohl meist im Norden Englands. Am 2. Mai 1582 wurde er dort verhaftet und in den Tower eingesperrt. Unter der Folter wurde er schwach und schloss sich wieder der anglikanischen Kirche an. Nach Erlangung seiner Freiheit ging er voller Reue nach Reims zu Dr. Allen, zur Buße bereit. Dr. Allen hatte eben eine Schrift verfasst True and modest Defence - Wahre und demütige Verteidigung, als Antwort auf die Schrift des Anglikaners Burgley Execution of Justice - Ausübung/Hinrichtung in/von Gerechtigkeit, mit dem Wortspiel execution. Alfield übernahm die äußerst gefährliche Aufgabe, Allen’s Schrift nach England einzuschmuggeln und zu verteilen, mit einem Färber namens Thomas Webley und einem zweiten namens Crabbe als Helfer. Sie wurden verhaftet und in den Tower, dann in Newgate eingesperrt. Crabbe ließ sich begnadigen, durch Abschwören des Papsttums; die beiden anderen wurden hingerichtet. Alfield wurde seliggesprochen.

† am Dienstag, dem 21. Januar 1586/8, wurden in Tyburn gehenkt, ausgewaidet und gevierteilt
• 30. der selige Priester und Märtyrer Edward Stransham, geboren in Oxford, 32 J., erzogen in seiner Heimatstadt im St. John’s College, dort 1576 B.A. Bachelor of Arts, begann in Douai 1577 und ging im Jahr darauf mit den Kommilitonen nach Reims, kehrte dann wegen Krankheit zurück nach England, konnte dann aber im darauf folgenden Jahr seine Studien in Reims fortsetzen und empfing im Dezember 1580 in Soissons die Priesterweihe. Am 30. Juni 1581 ging er zurück nach England, mit seinem Mit-Märtyrer Nicholas Wheeler-Woodfen. Zwei Jahre später kehrte er zurück nach Reims und begleitete dorthin zwölf Konvertiten, denen er etwa fünf Monate lang half sich einzuleben. Er wurde krank und weilte etwa achtzehn Monate in Paris; dort wäre er fast an der Tuberkulose gestorben. Geheilt ging er wieder nach England. Am 17. Juli 1585 wurde er in London, in der Bishopsgate Street Without, während er die heilige Messe feierte, verhaftet und bei der nächsten turnusmäßigen Gerichtssitzung zum Tode verurteilt. Mit ihm hingerichtet wurde Nicholas Wheeler-Woodfen. Seine Seligsprechung erfolgte 1929.
• Der selige Priester und Märtyrer Nicholas Wheeler-Woodfen, stammte aus London, empfing in Reims am 25. März 1581 die Priesterweihe, ging am folgenden 30. Juni mit Edward Stransham nach London, konnte dort seelsorgerlich tätig sein, besonders, wenn auch insgeheim, als Mitglied der Inns of Courts, Rechtsschulen, und starb schließlich mit Edward Stransham den Martertod. Seliggesprochen wurde er 1987, siehe 12. Februar/7 Ziffer 7.

† am Freitag, dem 25. April 1586/10, wurde am Strand auf der Insel Wight, hingerichtet, gehenkt, ausgewaidet und gevierteilt
• 31. der selige Priester und Märtyrer Robert Anderton, 26 J., geboren in Lancashire, studierte in Oxford 1578, ging dann ins Ausland, konvertierte und ging ins Seminar nach Reims. Dort lernte er William Marsden kennen und beide gingen ihren weiteren Lebensweg zusammen, bis in den Tod. Nach der Priesterweihe wollten sie per Schiff nach England übersetzen, gerieten aber in einen Sturm und wurden an der Küste angespült. Sofort wurden sie verhaftet, bald darauf vor Gericht gestellt und zum Tode verurteilt. Sie legten Protest ein und behaupteten, nicht freiwillig ins verbotene Land gekommen zu sein, sondern in Seenot durch den Sturm gezwungen. Sie wurden nach London verbracht und dort wurde ihr Prozess tatsächlich noch einmal aufgerollt, aber mit der bloody question verknüpft, ob sie bereit seien in rein geistlichen Angelegenheiten gegen den Papst in den Krieg zu ziehen. Da sie diese Frage, trotz ihrer Loyalität mit der Königin in allen rein weltlichen Fragen, mit einem klaren Nein beantworteten, wurden sie verurteilt und wieder dorthin verfrachtet, wo sie an Land gespült worden waren und dort hingerichtet.
• 32. der selige Priester und Märtyrer William Marsden, 26 J., geboren in Lancashire, teilte mit Robert Anderton das Los, vom Seminar in Reims an, bis zum Tod an der Küste. Beide wurden 1929 von Papst Pius XI. seliggesprochen.

† am Montag, dem 1. Dezember 1586/11, wurde in York gehenkt
• 33. der selige Märtyrer Richard Langley, weil er Priester bei sich aufgenommen hatte.

† am Sonntag, dem 28. August 1588/11, - nach dem Sieg der englischen Flotte über die spanische Armada im Juli 1588 wurden besonders viele Katholiken in England zu Märtyrern - wurden in London, an verschiedenen Orten, hingerichtet, gehenkt, ausgewaidet und gevierteilt
• 34. der selige Priester und Märtyrer William Dean, geboren in Yorkshire, war anglikanischer Geistlicher, konvertierte und studierte in Reims, wurde 1581 zum Priester geweiht und kehrte als home missioner nach England zurück, wurde verhaftet und ausgewiesen, kehrte wieder zurück und wurde in London verhaftet, unter der Anklage seines Priesterseins zum Tode verurteilt und in Ost-London, in Mile End Green, hingerichtet. 1929 wurde er von Papst Pius XI. seliggesprochen.
• 35. der selige Priester und Märtyrer William Gunter, geboren in Monmoutshire, in Reims ausgebildet und zum Priester geweiht, kam als home missioner zurück, wurde verhaftet, verurteilt und nahe dem Theater in London hingerichtet.
• 36. der selige Priester und Märtyrer Robert Morton, geboren in South-Yorkshire, 40 J., studierte in Reims und Rom im Englischen Kolleg, empfing 1587 die Diakonenweihe in Reims und in Rom die Priesterweihe, kehrte nach England zurück, wurde verhaftet, am 26. August 1588 verurteilt und in London, Lincoln’s Inn Fields, hingerichtet. Seliggesprochen wurde er durch Pius XI. im Jahr 1929.
• 37. der selige Priester und Märtyrer Thomas Holford, geboren in Cheshire, studierte in Reims, kam als Priester nach England, wurde verhaftet und verurteilt und in Clerkenwell bei London nur erhängt.
• 38. der selige Priester und Märtyrer James Claxton, Clarkson, geboren in Yorkshire, in seinem Elternhaus als frommer Katholik erzogen, ausgebildet in Reims, kam als Priester zurück nach England, wurde verhaftet, verurteilt und in Ilseworth, zwischen Brentford und Hounslow in Middlesex, grausam hingerichtet, gehenkt, ausgewaidet und gevierteilt.
• 39. der selige KlerikerEin Kleriker ist in der orthodoxen, katholischen, anglikanischen und altkatholischen Kirche ein geweihter Amtsträger, der eine der drei Stufen des Weihesakraments - Diakon, Priester oder Bischof - empfangen hat. Im Unterschied zu den Klerikern bezeichnet man die anderen Gläubigen als Laien. Angehörige von Ordensgemeinschaften gelten, wenn sie nicht zu Priestern geweiht sind, als Laien und in der Orthodoxie als eigener geistlicher Stand. In den protestantischen Kirchen gibt es keine Unterscheidung von Klerus und Laien. und Märtyrer Thomas Felton, geboren in Bermondsey Abbey, 21 J., Sohn des seligen Märtyrers John Felton († 8. August 1570/11) empfing 16-jährig die Tonsur, bereitete sich auf die Ablegung der Ordensgelübde vor im Orden der Minimen, wurde verhaftet und im Kerker grausam gefoltert. Auch er wurde hingerichtet in Isleworth, zusammen mit James Claxton.
• Der selige Märtyrer Henry Webley, geboren in Gloucester, der dem Priester William Dean geholfen hat und deswegen zusammen mit ihm in London am Mile’s End Green hingerichtet worden ist. Seine Seligsprechung erfolgte 1987, siehe darum 12. Februar/7 Ziffer 25.
• 40. der selige Märtyrer Hugh More, Moor, geboren in Lincolnshire, 25 J., wurde erzogen in Oxford und Gray’s Inn, konvertierte in Reims zur katholischen Kirche beim Jesuitenpater Thomas Stephenson, wurde deswegen bei seiner Rückkehr in England verhaftet, verurteilt und in London, Lincoln’s Inn Fields, hingerichtet.

† am Dienstag, dem 30. August 1588/9, wurde in Tyburn hingerichtet, gehenkt, ausgewaidet und gevierteilt
• die heilige Märtyrin Margaret Ward, über die nur wenig bekannt ist. Sie stammte aus vornehmer Familie in Cheshire und war in London Hausdame bei einer vornehmen Dame Whitall. Sie besuchte öfter im Gefängnis Bridewell den Priester William Watson, den damals bekannten Verfasser eines Büchleins Quodlibets. Sie überlistete den sonst wachsamen Kerkermeister und schmuggelte ein Seil in die Zelle, außerdem vereinbarte sie einen genauen Fluchttermin mit dem noch gefangenen Priester. Da die Gefängnismauer teilweise am Wasser lag und dieser Teil des Gefängnisses am wenigsten überwacht war, bestellte sie dorthin einen Helfer mit einem Kahn zur vereinbarten Zeit. Dieser kam aber nicht. Der Priester wartete oben am Seil und sie musste sich schnellstens nach anderer Hilfe umsehen. Es gelang ihr einen jungen, katholischen, irischen Arbeiter John Roche zu gewinnen, der sich rasch einen Kahn besorgte. Dann glückte alles für den Moment recht gut: der Gefangene seilte sich ab und wurde vom Kahn aufgenommen, er tauschte mit John seine Kleider und flüchtete dann in Zivil zufuß. Aber John fiel auf durch seine Sträflingskleidung und wurde verhaftet. Der Kerkermeister fand das Seil und verdächtigte sofort die treue Besucherin. Sie wurde verhaftet und gefoltert, damit sie den Aufenthaltsort des entsprungenen Häftlings preisgebe. Schließlich wurde ihr die Freiheit angeboten schon nur gegen ihre Anerkennung der anglikanischen Kirche. Als sie beides ablehnte, wurde sie am 29. August 1588 zum Tode verurteilt und tags darauf grausam hingerichtet. 1929 wurde sie seliggesprochen, am 25. Oktober 1970 heiliggesprochen.
Siehe auch 4. Mai/6 Ziffer 14
• 41. mit ihr zusammen starb ihr Helfer, der selige Märtyrer John Roche, Neale, ein katholischer Ire, Arbeiter in London, der wegen seiner Beihilfe zur Flucht des Priesters William Watson aus dem Gefängnis Bridewell verhaftet wurde, zusammen mit Margaret Ward. Bei seinem Prozess wurde ihm angeboten, ein Gnadengesuch an die Königin zu stellen und zu versprechen den protestantischen Gottesdienst zu besuchen. Er lehnte ab mit der Begründung, er habe sich gegen die Königin nie etwas zuschulden kommen lassen und in die anglikanische Kirche könne er aus Gewissensgründen nicht gehen. Warum ihm ausdrücklich streng verboten wurde, vor seiner Hinrichtung auch nur ein Sterbenswörtchen öffentlich zu sagen, ist nicht bekannt; es wurde wohl befürchtet, nur wenige Worte des einfachen Mannes könnten einen ungewollt günstigen Eindruck machen. Er wurde hingerichtet und erhielt so die Märtyrerkrone. Seine Seligsprechung erfolgte 1929, zugleich mit der von Margaret Ward.
Außerdem starben zugleich in Tyburn auf dieselbe grausame Weise die seligen Märtyrer
• 42. der selige Priester und Märtyrer Richard Leigh, geboren in Cambridgeshire, also ein Engländer, 27 J., der in Reims und Rom sich auf die Priesterweihe vorbereitete, in Rom im Februar 1586 diese Weihe empfing, noch im selben Jahr als Heimat-Missionar nach England zurückkehrte, dort sofort verhaftet und ausgewiesen wurde, aber, wieder zurückgekehrt, im Juni 1588 in London im Tower eingekerkert wurde, dann im Old Bailey zum Tode verurteilt, schließlich in Tyburn auf die übliche grausame Weise hingerichtet wurde. Er wurde 1929 seliggesprochen.
• 43. der selige Märtyrer Edward Shelley, geboren in Sussex, also auch ein Engländer, 58 J., der im April 1584 verhaftet wurde, nur weil bei ihm das verbotene Buch My Lord Leicester’s Commonwealth gefunden wurde, dazu kam, dass er dem seligen Priester William Dean (28. August 1588/11) geholfen und mehrere Priester aufgenommen hatte. Zuerst wurde er nur zur langjährigen Haft verurteilt, schließlich aber am heutigen Tag mit den Gefährten hingerichtet. Auch er wurde 1929 seliggesprochen.
• 44. der selige Märtyrer Richard Martin, geboren aus einer vornehmen Familie in Shropshire, also auch Engländer, wurde ebenfalls deswegen verurteilt, weil er Priestern Unterschlupf gewährt hatte, konkret warf man ihm vor, dass er für Robert Morton (28. August 1588/11) für ein Abendessen sixpence ausgegeben habe. Das reichte für das Todesurteil und die grausame Hinrichtung. Auch er wurde 1929 seliggesprochen.
• Der selige Märtyrer Richard Lloyd, Flower genannt, war gebürtig aus Anglesey in der Diözese Bangor in Nord-Wales, ein jüngerer Bruder des Priesters Owen Lloyd, wurde mit verurteilt, weil er einem Priester William Horner Unterschlupf geboten hatte. So wurde auch er mit den Gefährten hingerichtet. Er wurde 1987 seliggesprochen. Siehe auch 12. Februar/7 Ziffer 26

† am Freitag, dem 23. September 1588/12, wurde in Kingstone-on-Thames gehenkt, ausgewaidet und gevierteilt
• 45. der selige Priester und Märtyrer William Way, der in der Kathedrale zu Reims von Kardinal Guise die Tonsur erhielt am 31. März 1584, der im Jahr 1586 am 22. März Subdiakon, am 5. April Diakon wurde und am 18. September in Laon seine Priesterweihe erhielt, wahrscheinlich durch den Benediktiner und Bischof Valentine Douglas. Am folgenden 9. Dezember reistete er nach England ab, wurde aber schon im Juni des folgenden Jahres aufgestöbert und eingelocht. Erst im September 1588 wurde er in Newgate vor Gericht gestellt, beanspruchte aber ein uraltes Privileg, dass ein Geistlicher nicht von einem weltlichen Gericht beurteilt werden durfte.
Daraufhin wurde der anglikanische Bischof von London herbeigeholt, aber hiermit war das Problem nicht gelöst, weil Way ihn nicht als rechtmäßigen Bischof anerkannte. Das Gericht verlor seine Geduld und verurteilte ihn sofort zum Tod. Seine Hinrichtung folgte nach wenigen Tagen.

† am Samstag, dem 1. Oktober 1588/8, wurden auf dem Oaten Hill in Canterbury hingerichtet
• 46. der selige Priester und Märtyrer Gerald Edwards, Edward Edwards, Edward Campion, geboren in Ludlow in Shropshire, 29 J., studierte in Oxford, konvertierte, kam am 22. Februar 1586 in Reims an und nahm dort den Namen Campion an, unter dem er bekannt blieb, wurde 1586 am 18. September in Laon zum Subdiakon geweiht, am 19. Dezember in Reims zum Diakon, und am Quatembersamstag in der Fastenzeit, am 21. Februar 1587 zum Priester, zugehörig der Diözese Canterbury. Schon am 18. März 1587, am Mittwoch vor Palmsonntag, wurde er nach England gesandt, dort bald in Sittingbourne verhaftet und in London Newgate und dann Marshalsea eingekerkert. Nach langer Haft wurde er schließlich hingerichtet. Zeuge seiner Hinrichtung war Henry Walpole (7. April 1595/10), für den diese Anlass zu seiner Konversion, seinem Eintritt in den Jesuitenorden und schließlich zu seinem Martyrium wurde. 1929 wurde er seliggesprochen.
• 47. der selige Priester und Märtyrer Robert Wilcox, geboren in Chester, 30 J., begann in Reims am 12. August 1583 sein Studium und wurde am 20. April 1585 dort zum Priester geweiht. Am 7. Januar 1586 begann er seine Mission in England, wurde aber noch im selben Jahr verhaftet und in Marshalsea eingesperrt. Mit seinen Gefährten ging er aufs Schafott. 1929 erfolgte seine Seligsprechung.
• 48. der selige Priester und Märtyrer Christopher Buxton, geboren in Tideswell in Derbyshire, war in seiner Heimatstadt Schüler des damaligen Schulmeisters dort, des seligen Nicholas Garlick (24. Juli 1588/16 und 12. Februar/8 Ziffer 20), er studierte in Reims und in Rom; dort empfing er 1586 die Priesterweihe und kehrte im folgenden Jahr nach Canterbury zurück, wo er bald aufgegriffen und eingekerkert wurde; er war wohl der Jüngste der Märtyrergruppe und wurde bis zuletzt, als Zuschauer beim Auswaiden seiner Gefährten, bedrängt, sein Leben zu retten, indem er dem katholischen Glauben abzuschwören bereit wäre; er blieb standhaft dabei, dass er kein vergängliches Leben gegen den Gewinn des ewigen Lebens einzutauschen bereit war. 1929 erfolgte seine Seligsprechung.
• 49. der selige Märtyrer Robert Widmerpool, geboren in Widmerpool bei Nottingham, wurde in Oxford erzogen, war Schulmeister in Nottingham, zeitweise Hauslehrer und Erzieher der Söhne des Henry, des neunten Grafen von Northumberland; er nahm Priester bei sich auf; wurde darum verhaftet, zum Tode verurteilt und mit den drei Priestern zusammen hingerichtet.

† am selben Samstag, dem 1. Oktober 1588/9, wurden im Broyle Heath bei Chichester gehenkt, ausgewaidet und gevierteilt
• 50. der selige Priester und Märtyrer Ralph Crockett, geboren in Barton-on-the-Hill in Cheshire, erzogen in Cambridge, war Schulmeister in Norfolk und Suffolk, studierte in Oxford, ging nach Reims, empfing 1585 in Reims die Priesterweihe, wurde am 19. April 1586 an Bord eines Schiffes bei der Landung in Littlehampton, Sussex, festgenommen, zusammen mit ihm drei Priester, Edward James, der mit ihm Märtyrer wurde, dazu Thomas Bramston und George Potter; sie alle wurden nach London verfrachtet und dort am 27. April 1586 ins Gefängnis gesteckt. Nach dem Sieg über die Armada 1588 flammte der Hass gegen die Priester auf und entlud sich auf die bereits gefangenen. Vier wurden ausgesucht und vor Gericht gestellt, nämlich Crockett und James, dazu John Oven und Francis Edwardes. Am 30. September 1588 fand der Prozess in Chichester statt; Oven zeigte sich bereit den Suprematseid abzulegen und wurde entlassen, Edwardes gab seinen Widerstand auf als er schon mit den beiden anderen auf dem Karren unterwegs zur Hinrichtungsstätte war, so rettete er sein irdisches Leben. Die beiden übrigen gingen gelassen aufs Schafott, wo sie als letztes einander die Absolution erteilten, bevor sie ihr Leben für Christus und seine Kirche hingaben. Pius XI. hat sie beide 1929 seliggesprochen.
• 51. der selige Priester und Märtyrer Edward James, geboren in Derbyshire, 31 J., erzogen in Oxford, konvertierte, studierte in Reims und Rom und wurde 1583 in Rom vom Bischof Goldwell von St. Asaph zum Priester geweiht. Zurück in England wirkte er als Missionar fünf Jahre lang. Dann wurde er verhaftet. Nach anderer Quelle kam er erst mit Ralph Crockett nach England und wurde sofort auf dem Schiff bei der Landung mit verhaftet. Schließlich wurde er, zusammen mit Crockett, verurteilt und hingerichtet. Die Seligsprechung erfolgte für beide 1929.

† am selben Samstag, dem 1. Oktober 1588/10, wurde in Ipswich hingerichtet
• 52. der selige Priester und Märtyrer John Robinson, geboren in Ferrensby in Yorkshire, war verheiratet und Familienvater, der, nach dem Tod seiner Frau, in fortgeschrittenem Alter nach Reims ging und 1585 zum Priester geweiht wurde; zurück in Yorkshire seinen älteren katholischen Mitbürgern diente und, nur wegen seines Priesterseins, trotz seines hohen Alters, verurteilt und hingerichtet wurde. Seine Seligsprechung erfolgte 1929.

† am Mittwoch, dem 5. Oktober 1588/15, wurden an verschiedenen Orten in London hingerichtet, gehenkt, ausgewaidet und gevierteilt
• 53. der selige Priester und Märtyrer William Hartley, geboren in Derbyshire aus einer kleinen Gutsbesitzerfamilie, 31 J., studierte in Oxford am St. John’s College, wurde dort anglikanischer Geistlicher, aber 1579 weggeschickt. In Reims studierte er und empfing in Châlons die Priesterweihe und kehrte danach, sofort 1580, zurück nach England. Er war eine große Hilfe für den heiligen Edmund Campion (1. Dezember 1581/10) und den Konvertiten und Jesuiten Robert Persons (etwa 1575 - 1581 im heimatlichen England tätig, danach in Spanien Gründer des English College Valladolid, starb als rector des English College in Rom 1610), indem er deren Bücher und Schriften druckte und verbreitete. Am 13. August 1581 wurde er verhaftet und im Gefängnis Marshalsea eingekerkert. Am 15. Dezember 1583 wurde er bei der Feier der heiligen Messe in der Zelle eines Mitgefangenen, Lord Vaux, erwischt und in Eisenketten gelegt. Am 7. Februar 1584 fand sein Prozess statt, aber aus unbekannten Gründen wurde er nicht verurteilt, sondern 1585 ins Exil ausgewiesen. Er erholte sich in Reims, machte eine Pilgerreise nach Rom und kehrte dann 1586 nach England zurück. Im September 1588 wurde er in Holborn, London, verhaftet, bald verurteilt und schließlich hingerichtet in Shoreditch. Auch er wurde 1929 seliggesprochen.
• 54. der selige Priester und Märtyrer John Hewett, Hewitt, auch Weldon, geboren als Sohn eines Tuchwarenhändlers in York, studierte in Cambridge im Caius College, dann in Reims und empfing dort die niederen Weihen. In England zurück, wurde er verhaftet und ausgewiesen. So kam er nach Reims zurück im November 1585. Nach seiner Priesterweihe kehrte er nach England zurück und wurde wieder, nach seiner Verhaftung, ausgewiesen, diesmal in die Niederlande; dort fiel er dem Earl of Leicester in die Hände, der ihn anklagte und zum Prozess nach England zurückbringen ließ. Anfang Oktober 1588 wurde ihm der Prozess gemacht und er verurteilt. Vom Gefängnis aus wurde er durch die Straßen Londons zur Hinrichtungsstätte am Mile End Green geschleppt, wo er noch vor seiner Hinrichtung mit zwei anglikanischen Geistlichen in eine Disputation eintreten durfte. 1929 wurde er seliggesprochen.
• 55. der selige Märtyrer Robert Sutton, geboren in Burton-upon-Trent, 44 J., erzogen in Oxford, wurde anglikanischer Geistlicher und 1571 Vikar in Lutterworth. Er hielt eine Abschiedspredigt: er bat um Verzeihung, dass er die Gläubigen in die Irrlehre geführt habe und bekannte, dass es außerhalb der Kirche Roms kein ewiges Heil gebe. Dann zog er seine Amtsgewänder aus und bestieg, wie auch sein jüngerer Bruder Abraham, das vor der Kirche stehende Pferd und ritt nach London. Dann reiste er nach Douai und empfing 1578 die Priesterweihe. Zurück in England wirkte er in Stafford. Dort wurde er 1788 verhaftet, verurteilt und auf die übliche grausame Weise hingerichtet.

† am Donnerstag, dem 16. März 1589/7, wurden in York gehenkt, ausgewaidet und gevierteilt
• 56. der selige Priester und Märtyrer John Amias, Familienvater und Textilkaufmann in Wakefield, West Riding, der, Witwer geworden, sein Vermögen seinen Kindern schenkte und nach Reims reiste um Priester zu werden. 1581 empfing er die Priesterweihe und wurde als home-missioner nach England gesandt. Nach Jahren priesterlichen Dienstes wurde er in Lancashire verhaftet, gerichtet und dann in York hingerichtet.
• 57. der selige Priester und Märtyrer Robert Dalby, gebürtig aus Hemingborough in Yorkshire, war protestantischer Geistlicher, der, Katholik geworden, sich in Douai und Reims auf die Priesterweihe vorbereitete, die er 1588 empfing. Zurück in England blieb ihm nur kurze Zeit den Katholiken als Priester zu dienen. Unter Elizabeth I. wurde auch er aufgegriffen, vor Gericht gestellt, wegen angeblichen Hochverrats verurteilt und grausam hingerichtet. Beide Priester gingen zusammen freudig unter den Galgen, beide wurden gemeinsam seliggesprochen von Papst Pius XI. im Jahr 1929.

† am Sonntag, dem 4. März 1590/7, wurden in London an verschiedenen Orten hingerichtet
• 58. der selige Priester und Märtyrer Christopher Bales, Bayles, geboren bei Durham, 26 J., begann seine Studien in Rom, aber konnte das Klima dort nicht vertragen, darum studierte er weiter in Reims und empfing dort am 28. März 1587 die Priesterweihe. Am 2. November 1588 kam er in England an und wurde bald darauf verhaftet und auf die Streckfolter gespannt, danach 24 Stunden lang an den Händen aufgehängt. Als der Richter Anderson ihn wegen Hochverrats verurteilen wollte, weil er sich im Ausland, auf dem Festland, zum Priester hatte weihen lassen um in England als Priester sein Amt auszuüben, fragte Christopher ihn, ob er den Apostel Englands, den heiligen Augustinus von Canterbury (27. Mai 604/1), ebenfalls als Hochverräter verurteilen würde; der Richter verneinte dies, aber erklärte, dass dieses entsprechende Gesetz erst neuerdings erlassen und also erst jetzt rechtsgültig sei. Er wurde auf der Fleetstreet, gegenüber der Fetter Lane, hingerichtet. Auf dem Galgen war eine Tafel angebracht: For treason and favouring foreign invasion - wegen Hochverrat und Fördern ausländischer Invasion; noch von der Leiter am Galgen aus erklärte er laut den Zuschauern, dass er ausschließlich wegen seines priesterlichen Amtes gehenkt werde. Papst Pius XI. hat ihn 1929 seliggesprochen.
• Der selige Märtyrer Alexander Blake war Stallknecht in London, der dem seligen Christopher Bales sehr geholfen hat, indem er ihn in sein Haus aufgenommen hat; darum wurde er in der Gray’s Inn Lane öffentlich grausam hingerichtet.
• Der selige Märtyrer Nicholas Horner, gebürtig aus Yorkshire, war Schneider in London und hat Priester in seiner Wohnung aufgenommen; dafür wurde er in einer mit Dämpfen und Lärm erfüllten Zelle lange eingesperrt, holte sich dort eine Blutvergiftung ins Bein und dies musste ihm im Gefängnislazarett amputiert werden. Nach Heilung der Wunde wurde er entlassen. Als er wieder erwischt wurde beim Beherbergen von im Untergrund tätigen Priestern und ihm außerdem konkret vorgeworfen wurde, er habe dem Priester Christopher Bales ein gutes Leder-Wams geschneidert und geschenkt, wurde er verurteilt und im Smithfield in London öffentlich hingerichtet. Beide seliggesprochen 1987, daher siehe 12. Februar/7 Ziffer 34 - 35

† am Freitag, dem 13. April 1590/10, wurden in Rochester hingerichtet, gehenkt, ausgewaidet und gevierteilt
• 59. der selige Priester und Märtyrer Miles Gerard, geboren in Wigan, 40 J., war 1576 Hauslehrer und Erzieher der Kinder des Squire, Landgutsherrn, Edward Tyldesley in Morleys, Lancashire. 1579 ging er nach Douai, von dort nach Reims, wo er am 7. April 1583 die Priesterweihe empfing; erblieb sechs Jahre dort als Professor. Dann begann er mit fünf Gefährten die Rückreise als Heimat-Missionar nach England. In Dünkirchen waren die Seeleute nicht bereit alle mitzunehmen, sondern nur zwei von ihnen; diese wurden ausgelost und es waren Gerard, der älteste der Sieben, und Francis Dickenson, der jüngste. Das kleine Frachtschiff war nach London unterwegs, wurde aber von Wind und Wellen soweit abgetrieben, dass es in Dover landen musste. Dort wurden die beiden Priester entdeckt und auf Verdacht verhaftet, denn sie hatten falsche Namen und andere unrichtige Dinge angegeben; schließlich haben sie aber die Wahrheit bekannt. Nach schlimmsten Folterungen in den berüchtigtsten Kerkern Londons wurden sie schließlich nach Rochester gebracht und dort hingerichtet.
• 60. der selige Priester und Märtyrer Francis Dickenson, Dicconson, war der Gefährte Miles’ Gerard’s vom Festland nach England und ins Martyrium.

† am Sonntag, dem 6. Mai 1590/8, wurden in London, in der Fleet Street, gegenüber dem Haus, in dem sie entdeckt und verhaftet worden waren, in der Nähe des Kanals, gehenkt, ausgewaidet und gevierteilt
• 61. der selige Priester und Märtyrer Edward Jones, geboren im Bistum St. Asaph’s, als Anglikaner erzogen, der 1587 in Reims konvertierte und 1588 die Priesterweihe empfing. Er ging sofort zurück nach England und wurde in London von einem Priesterfänger, der sich als gut katholisch ausgab, auf der Fleet Street vor einem Geschäft verhaftet und im Tower eingesperrt. Als bei den Folterungen herauskam, dass er Anglikaner gewesen war, wurde ihm am 6. Mai 1590 die Verteidigung vor Gericht noch schwerer gemacht; aber er konnte das Gericht überzeugen, dass unter der Folter erpresste Aussagen nicht als beweiskräftige Aussagen vor Gericht gelten durften; die Richter bewunderten und anerkannten seine klugen Worte, aber sprachen trotzdem gegen ihn das Todesurteil aus, das noch am selben Tag vollstreckt wurde.
• 62. der selige Priester und Märtyrer Anthony Middleton, geboren in Middleton in Yorkshire, kam am 9. Januar 1582 in Reims an und empfing dort am 30. Mai 1586 die Priesterweihe. Noch im selben Jahr kehrte er nach England zurück. Er wirkte in London und Umgebung sehr erfolgreich. Er wurde enttarnt und verhaftet in einem Haus in London-Clerkenwell, auf die selbe Weise wie sein Gefährte eingefangen worden war. Er wurde mit verurteilt und mit hingerichtet, noch lebendig vom Galgen abgeschnitten und ausgewaidet.

† am Sonntag, dem 7. Juli 1591/9, wurden in Winchester hingerichtet
• 63. der selige Priester und Märtyrer Roger Dickinson, Dicconson, wurde lange durch den eigentlich im Gefängnis einsitzenden Ralph Milner, zu den Katholiken im Gefängnis Winchester und außerhalb, bis in die umliegenden Dörfer, von einem sicheren Versteck zum nächsten, von einem Katholiken zum nächsten, gelotst, bis sie schließlich beide in verschärfte Haft genommen und schließlich hingerichtet wurden.
• 64. der selige Märtyrer Ralph Milner, geboren in Flacsted, war ein armer Landarbeiter, reich aber durch seine gute Ehefrau und seine acht Kinder. Er war schon verhältnismäßig alt, als er, nach langjähriger Beobachtung der gegensätzlichen Lebensweisen von Katholiken und Anglikanern, vom Anglikanismus zur katholischen Kirche konvertierte; er folgte aufmerksam dem vorgeschriebenen Kursus; am Tag seiner Aufnahme in die Kirche und zugleich seiner Erstkommunion wurde er verhaftet und im Gefängnis von Winchester eingesperrt. Dort wurde der einfache Mann jahrelang von den Behörden vergessen. Durch sein freundliches Benehmen gewann er die Herzen aller, besonders das des Gefängnisdirektors. Er durfte immer freier auf Ehrenwort das Gefängnis verlassen, kehrte immer zur vereinbarten Zeit munter zurück. Seine Freiheiten nutzte er so aus, dass er für die katholischen Gefangenen immer Priester als Besucher und Seelsorger zu besorgen verstand und unter den Katholiken, die noch in Freiheit insgeheim den Glauben ausübten, ein wertvoller Verbindungsmann untereinander war. So begleitete er den Priester Thomas Stanney innerhalb und außerhalb des Gefängnisses, später dessen Nachfolger Roger Dickinson, der sein Gefährte im Martyrium wurde. Schließlich flog die Sache auf und beide wurden in strenge Haft genommen. Der Gefängnisdirektor tat alles Mögliche, um Milner zum Abfall und zur Rettung seines Erdenlebens zu bewegen, führte ihm vor allem seine Familie möglichst vollständig zu, die ihn zum Nachgeben bewegen sollte. Ihnen sagte er am Schluss, als er ihnen den väterlichen Abschiedssegen gab, er könne ihnen kein größeres Glück wünschen, als dass auch sie, mit einer solchen Begründung wie er, zu sterben verdienten. Dann starb er, so Zufriedenheit ausstrahlend, wie er es sein Leben lang getan hatte.
Zugleich mit diesen beiden seligen Märtyrern ist noch eines Märtyrers zu gedenken:
• 65. der selige Märtyrers Lawrence Humphrey, 21 J., hat als junger Mann, von einem Jesuiten katechesiert, den katholischen Glauben angenommen und war, vor Gericht gestellt, nicht bereit ihn aufzugeben; daraufhin wurde auch er zum Tode verurteilt und, an einem nicht bekannten Tag, im selben Monat Juli, am selben Ort, durch Erhängtwerden zugrundegerichtet. Er wurde auch mit seliggesprochen.

† am Dienstag, dem 10. Dezember 1591/6, wurden in London Tyburn gehenkt, ausgewaidet und gevierteilt,
• der heilige Priester und Märtyrer Polydor Plasden, Oliver Palmer, 28 J., studierte in Reims und Rom, wurde dort am 7. Dezember 1587 zum Priester geweiht; er blieb noch ein Jahr in Rom und dann einige Monate in Reims, ging 1588 zurück nach England, wurde dort am 8. November 1591 im Haus des seligen Schulmeisters Swithin, Smithin, Wells, während der selige Edmund Gennings die heilige Messe dort feierte, zusammen mit diesen verhaftet, verurteilt und hingerichtet.
• Der heilige Priester und Märtyrer Eustace White, geboren in Lincolnshire, 31 J., wurde von seinem protestantischen Vater verflucht, als er konvertierte; 1584 ging er nach Reims, 1586 nach Rom zum Studium, wurde dort zum Priester geweiht, kehrte 1588 zurück als Heimatmissionar und wirkte meist im westlichen England. Am 1. September 1591 wurde er in Blandford, Dorset, von einem Rechtsanwalt, mit dem er über Religion gesprochen hatte, verraten, konnte aber noch zwei Tage öffentlich vor nur Protestanten mit einem ihrer Geistlichen ein Streitgespräch über den Glauben führen, das bei vielen der Zuhörer einen tiefen Eindruck hinterließ. Am 18. September kam er in London ins Bridwell-Gefängnis und musste 46 Tage auf Stroh liegend die engen Handfesseln tragen. Ab 25. Oktober wurde er gefoltert, siebenmal an seinen Handfesseln aufgehängt, ohne Nahrung und Kleidung erniedrigt. Am 6. Dezember wurde er mit seinen fünf Gefährten angeklagt und verurteilt, schließlich , nachdem er seinen Henkern laut und öffentlich vergeben hatte, hingerichtet.
• 66. der selige Märtyrer Brian Lacy, Vetter und Gefährte des seligen Montford Scott (1. Juli 1591/9), mit dem zusammen er verhaftet wurde, danach grausam gefoltert um herauszupressen, wer alle sie beide in ihre Häuser aufgenommen hatte, danach verurteilt und hingerichtet, weil er Priestern geholfen hatte.
• 67. der selige Märtyrer John Mason, Masson, war Hausdiener in dem Haus, in dem der selige Edmund Gennings die heilige Messe feierte; er wollte helfen, als die Häscher zur Verhaftung erschienen, hing sich an einen von diesen und fiel mit ihm zusammen fest umschlungen die ganze Treppe hinunter, wurde daraufhin nur deswegen als Helfer eines ungesetzlichen Priesters mit verhaftet, angeklagt, verurteilt und hingerichtet.
• 68. der selige Märtyrer Sidney Hodgson, oder nur Sidney genannt, war ein Konvertit, der angeklagt wurde, weil er Priestern geholfen hat, deswegen wurde er verurteilt und auf die übliche grausame Weise hingerichtet. Er wurde 1929 von Pius XI. seliggesprochen.

† am Mittwoch, dem 22. Januar 1592/9, wurde in Tyburn gehenkt, ausgewaidet und gevierteilt
• 69. der selige Priester und Märtyrer William Patenson, geboren in Durham, der am 1. Mai 1584 in Reims als Seminarist angenommen wurde, im September 1587 die Priesterweihe empfing und dann nach England als home missioner zurückkehrte. Am dritten Advent, dem 15. Dezember 1591, feierte die heilige Messe im Hause von Mr. Lawrence Mompesson in Clerkenwell, danach saßen sie bei Tisch, auch ein zweiter Priester, James Young war dabei; plötzlich wurde das Haus von Priesterfängern überfallen, Young konnte sich verstecken, Patenson wurde verhaftet und, nach Weihnachten, in Old Bailey zum Tod verurteilt. Young konnte noch Verbindung mit dem Gefangenen aufnehmen und berichten, dass er im Gefängnis mehrere, in der Nacht vor seinem Tod sechs auf einmal, der Mitgefangenen mit der römischen Kirche versöhnen konnte. Weil das am Hinrichtungsmorgen bekannt wurde, wurde er besonders schnell nach dem Aufhängen wieder abgeschnitten, damit er bei vollem Bewusstsein sein Aufschlitzen erleiden konnte. Er wurde 1929 seliggesprochen.

† am Mittwoch, dem 25. März 1592/13, wurde in Winchester hingerichtet
• 70. der selige Märtyrer James Bird, 19 J., der, kaum katholisch geworden, sich weigerte am anglikanischen Gottesdienst teilzunehmen und, deswegen hingerichtet, verdiente, an der himmlischen Liturgie teilzunehmen.

† am Freitag, dem 8. Januar 1593/13, wurde in Newcastle-on-Tyne hingerichtet
• 71. der selige Priester und Märtyrer Edward Waterson, geboren in London. Als junger Mann reiste er als Begleiter mit englischen Kaufleuten in die Türkei und erlebte dort, dass ein reicher Türke ihm seine Tochter zur Ehe anbot, sofern er bereit wäre Muslim zu werden; er lehnte dankend ab. Auf der Rückreise in Rom konvertierte er Anfang Dezember 1588 im dortigen English College. Er begann im Januar in Reims seine Studien und empfing dort die heiligen Weihen, schließlich am 11. März 1592 die Priesterweihe. Schon am 24. Juni kehrte er nach England zurück, voller Seeleneifer. Nach etwa einem Jahr wurde er verhaftet und im Gefängnis immer wieder gefoltert, bis er schließlich hingerichtet wurde.

† am Freitag, dem 4. Februar 1594/11, wurde in Durham hingerichtet
• 72. der selige Märtyrer John Speed, der lange Zeit erfolgreich für verfolgte Priester geheime Unterkünfte gesucht und gefunden hatte, besonders auch für den heiligen John Boste (24. Juli 1594/18). Er wurde verurteilt und hingerichtet. Seine Seligsprechung erfolgte 1929.

† am Freitag, dem 18. Februar 1594/7, wurde in London-Tyburn hingerichtet
• 73. der selige Priester und Märtyrer William Harrington, 28 J., geboren in Yorkshire, ging, angeregt durch ein Treffen mit dem heiligen Priester und Märtyrer Edmund Campion (1. Dezember 1581/10), der 1581 bei seinem Vater zu Hause zu Gast war, nach Reims, dann nach Tournay, Doornik, zu den Jesuiten, um sich auf die Priesterweihe für England vorzubereiten. Wegen Krankheit musste er etwa sechs Jahre aussetzen. 1592 wurde er in Reims geweiht und ging nach England zurück, wo er bereits ein Jahr später entdeckt und verhaftet wurde, weil er, zur Zeit Elizabeth I. verbotenerweise, als katholischer Priester in England zur Zeit der Katholikenverfolgung den Katholiken diente. Er wurde deswegen, nach einigen Monaten Kerkerhaft, als Hochverräter hingerichtet.

† am Montag, dem 4. Juli 1594/11, wurden in Dorchester hingerichtet, gehenkt, ausgewaidet und gevierteilt
• 74. der selige Priester, Mitglied der Gesellschaft Jesu und Märtyrer John Cornelius, John Conor O’Mahoney, Mohun, geboren aus irischen Eltern in Cornwall, auf dem Schloss Chideock Castle, dem Landgut von Sir John Arundell von Lanherne, 37 J., wurde zuerst in Oxford von Sir John Arundell erzogen, der aber 1578 dort seine Professur wegen popery verlor, dann ging er nach Reims und danach nach Rom ins English College, dort kam er an am 1. April 1580. Nach seiner Priesterweihe wurde er als home missionary nach England gesandt und wirkte dort fast zehn Jahre lang. In London lebte er im Haus des Sir John Arundell, nach dessen Tod 1591 lebte in vertrauter Umgebung, als chaplain der Lady Arundell auf dem Schloss seiner Geburt. Am 24. April 1594 wurde er auf Chideock Castle in Dorset, verhaftet vom Sheriff von Dorsetshire und abgeführt. Unterwegs sah ihn ein Neffe der Arundell’s mit Namen Thomas Bosgrave, der schenkte ihm seinen Hut, weil er barhäuptig in Gefangenschaft ging. Daraufhin wurde der auch sofort mitgenommen. Zwei irische Diener der Bosgrave’s auf dem Schloss, John, Terence, Carey und Patrick Salmon, kamen herzu und wurden ebenfalls mitgenommen. Vor dem Haus des Sheriffs hatte sich eine Menge Protestanten versammelt, darunter auch Geistliche, die laut die gefangenen Katholiken verhöhnten, indem sie ihnen einzelne Irrlehren vorwarfen. John aber konnte so gut antworten, dass der Sheriff bald die Disputation abbrach und die Gefangenen ins Haus nahm. Nach London verbracht, versuchte der Lord-Schatzmeister und der Erzbischof von Canterbury aus ihm Namen zu pressen, derer die ihn aufgenommen oder ihm irgendwie geholfen hatten. Da dies misslang, wurde er nach Dorchester zurückgebracht und, zusammen mit seinen drei Gefährten, am 2. Juli 1594 zum Tode verurteilt. Er wurde als Priester verurteilt, die drei Gefährten als seine Helfer. Alle vier könnten ihr Leben noch retten, falls sie zum Protestantismus übertreten würden. Im Gefängnis wurde John Cornelius in die Gesellschaft Jesu aufgenommen. Auf dem Weg zum Galgen zeigte keiner der Todgeweihten Angst. Als Erster bestieg John Carey das Schafott, legte laut das Glaubensbekenntnis ab und küsste den Galgenstrick. Patrick Salmon ging als Zweiter und forderte die Zuschauer auf, den Glauben zu bekennen für den er und seine Gefährten das Leben gaben. Thomas Bosgrave folgte und legte ein feuriges Bekenntnis zur Kirche ab. Als Letzter wurde John Cornelius hingerichtet; daran gehindert zu den Versammelten zu sprechen, betete er nur kurz um Vergebung für die Henker und um Wohlergehen für die Königin. Sein Leichnam wurde gevierteilt, sein Kopf an den Galgen genagelt, aber bald von Katholiken entfernt, die ihn und die drei anderen Märtyrer still und ehrfürchtig bestatteten. Sie wurden seliggesprochen im Jahr 1929.
• 75. der selige Märtyrer Thomas Bosgrave
• 76. der selige Märtyrer John Carey
• 77. der selige Märtyrer Patrick Salmon, siehe alle Drei oben zu John Cornelius.
Die vorigen seligen Märtyrer von Childeock Castle waren Thomas Pilchard und William Pike, am 21. März 1591/9, der nächste, der selige Hugh Green, am 19. August 1642/17.

† am Dienstag, dem 26. Juli 1594/8, wurde in Gateshead bei Newcastle-on-Tyne hingerichtet
• 78. der selige Priester und Märtyrer John Ingram, geboren in Herefordshire, 29 J., der, in Worcestershire erzogen, zur katholischen Kirche konvertierte, in Oxford im New College studierte, dann ins English College nach Reims, dann ins Jesuitenkolleg nach Pont-à-Mousson, und ans English College nach Rom ging; in der Lateranbasilika in Rom 1589 zum Priester geweiht, ging er 1592 nach Schottland und wirkte dort unter vornehmen Katholiken. Am 25. November 1593 wurde er auf dem Fluss Tyne, auf englischem Gebiet, verhaftet und in verschiedenen Gefängnissen eingesperrt, bis er schließlich im Londoner Tower mit großer Leidensfähigkeit die schlimmsten Folterungen erlitt. Danach wurde er über verschiedene Gefängnisse wieder zurückgebracht. In Durham stand er vor Gericht, zusammen mit dem heiligen John Boste (24. Juli 1594/18 in Dryburn bei Durham, und 4. Mai/6 Ziffer 19), konnte in Wahrheit nicht verurteilt werden, weil ihm auf englischem Boden keinerlei priesterliche Handlung nachgewiesen werden konnte, wurde trotzdem wegen Hochverrat zum Tode verurteilt und nach Newcastle-on-Tyne zur Hinrichtung gebracht.

† am selben Tag, Dienstag, dem 26. Juli 1594/9, wurde in Darlington hingerichtet
• 79. der selige George Swallowell, Schulmeister und anglikanischer Geistlicher, der zur katholischen Kirche konvertierte und deswegen gefangen und schrecklich gefoltert, dem Abfall nahe, in Durham vor Gericht gestellt wurde, zusammen mit dem heiligen John Boste (24. Juli 1594/18 in Dryburn bei Durham, und 4. Mai/6 Ziffer 19), der ihn, den sehr ängstlichen Mann, stärkte und öffentlich vor Gericht auch absolvierte. Der selige George wurde nach Darlington zur Hinrichtung gebracht. 1929 wurde er seliggesprochen.

† am Freitag, dem 7. April 1595/10, wurden in York grausam hingerichtet
• der selige Jesuit, Priester und Märtyrer Henry Walpole, geboren in Norfolk, 37 J., wurde sorgfältig erzogen, auch in Cambridge; er wurde Zeuge der Hinrichtung des seligen Edward Campion, Gerald Edwards (1. Oktober 1588/8) und dieses Erlebnis veranlasste ihn zu konvertieren. Er ging 1582 nach Reims, im folgenden Jahr nach Rom, trat am 2. Februar 1584 dort in die Gesellschaft Jesu ein. Seine Studien setzte er in Frankreich fort, vor allem in Pont-à-Mousson. Am 17. Dezember 1588 empfing er in Paris die Priesterweihe. Er war dann chaplain der Engländer im spanischen Heer in den Niederlanden, wurde 1589 in Vlissingen von siegreichen Engländern eingefangen, konnte aber über Brüssel und Brügge nach Spanien flüchten. 1590 ließ er sich als home missioner nach England aussenden, wurde aber schon gleich bei der Landung in Flamborough verhaftet und in York eingekerkert. Nicht lange danach wurde er nach London in den Tower gebracht und dort mehrmals auf die Folter gespannt. Erst im Frühjahr 1595 wurde er zum Prozess nach York zurückgebracht. Dort wurde er mit Alexander Rawlins hingerichtet.
• 80. der selige Priester und Märtyrer Alexander Rawlins, geboren in Gloucester, wurde als Katholik zweimal in Newgate inhaftiert, konnte aber Ende 1589 in Reims sein Studium beginnen, wo er am 18. März 1590 die Priesterweihe empfing. Schon am 9. April ging er als Heimat-Missionar nach England und landete dort in Whitby. Er konnte eine Zeitlang im Untergrund als Priester tätig sein, bis er aufgegriffen, verhaftet, verurteilt und hingerichtet wurde, zusammen mit Henry Walpole.

† am Sonntag, dem 13. August 1595/9, wurde in Warwick hingerichtet
• 81. der selige Priester und Märtyrer William Freeman, der als Priester zum Hochverräter erklärt und zum Tode verurteilt wurde, der vor der Leiter am Galgen laut das Te Deum zu singen begann.

† am Freitag, dem 4. Juli 1597/12, wurden in York hingerichtet, gehenkt, ausgewaidet und gevierteilt
• 82. der selige Priester und Märtyrer William Andleby, geboren in Eton in Yorkshire, wurde protestantisch erzogen, studierte in Cambridge am St. John’s College, ging im Alter von 25 Jahren nach Holland um als Flotten-Offizier am Seekrieg gegen Spanien teilzunehmen. Weil er von Douai gehört hatte, ging er dorthin, um Dr. Allen in einem Streitgespräch für die anglikanische Kirche zu gewinnen. Das Ergebnis war umgekehrt. Er wurde 1577 Priester und ein eifriger Heimat-Missionar, der keine Risiken scheute, besonders in der Seelsorge an katholischen Gefangenen. Nach zwanzig Jahren der Seelsorge in Yorkshire und Licolnshire wurde er, wohl bei und mit Thomas Warcop, verhaftet, verurteilt und hingerichtet. 1929 wurde er seliggesprochen.
• 83. der selige Märtyrer Henry Abbot, geboren in Howdon, Yorkshire, war ein eifriger Konvertit, der von einem protestantischen Geistlichen, der Konversion heuchelte, gebeten wurde, ihm einen Priester zur Konversion zu vermitteln. Der Heuchler hatte Abbot’s Namen im Gefängnis in York von katholischen Gefangenen erhalten und fand so dessen Vertrauen. Als Henry versprach, ihm einen Priester zu besorgen, warf der Heuchler seine Tarnung ab und verriet Abbot und drei Informanten aus dem Yorker Gefängnis, so dass alle vier zum Tode verurteilt wurden. Die drei Gefangenen waren George Errington, William Gibson und William Knight, deren Hinrichtung am 29. November 1596 in York stattfand (29. November/7 und 12. Februar/8 Ziffern 51 - 53), die Hinrichtung Abbots wurde um über sieben Monate verzögert. Seliggesprochen wurde er 1929.
• 84. der selige Märtyrer Thomas Warcop, ein Landedelmann aus Yorkshire, wurde verhaftet, weil er William Andleby als Priester aufgenommen hatte, das reichte aus zu seiner Verurteilung und Hinrichtung. Seligsprechung 1929.
• 85. der selige Märtyrer Edward Fulthrop, von dem nichts bekannt ist, außer dass er als Katholik mit hingerichtet worden ist. Seine Seligsprechung erfolgte 1929.

† am Sonntag, dem 18. Februar 1601/8, wurde in Saint Thomas’s Waterings, Camberwell, hingerichtet
• 86. der selige Priester und Märtyrer John Pibush, gebürtig aus Yorkshire, der 1580 in Reims sein Studium begann und am 14. März 1587 dort die Priesterweihe empfing. Am 14. Januar 1588 kam er als Missionar in England an. Bis 1593 konnte er im Untergrund als katholischer Priester dienen. Er wurde verhaftet in Morton-in-Marsh, Gloucester, aber eingekerkert in Westminster, dann zurückgebracht nach Gloucester, dort vor Gericht gestellt, schuldig befunden aber nicht verurteilt; er konnte im Jahr darauf entfliehen, allerdings nur für einen Tag. Nach Westminster zurückgebracht, wurde er am 1. Juli 1595 als katholischer Priester wegen Hochverrats verurteilt, wurde dann fünf Jahre lang im Queen’s Bench Prison festgehalten, täglich in Erwartung seiner Hinrichtung. Schließlich wurde er gehenkt. Er wurde 1929 von Papst Pius XI. seliggesprochen.

† am Dienstag, dem 27. Februar 1601/8 wurde in London gehenkt,
• die heilige Witwe und Märtyrin Anne Line, Lynen, geborene Higham, Heigham, Tochter eines Calvinisten aus Dunmow in Essex. Als sie und ihr Bruder bekannt gaben, dass sie katholisch werden wollten, wurden sie enteignet und enterbt. Sie heiratete den Konvertiten Roger Line, sie wurden ausgewiesen und zogen nach Flandern ins Exil. Nach seinem Tod 1594 kehrte sie als Witwe zurück nach London und leitete dort das vom Jesuiten John Gerard beschaffte Haus für katholische Priester im Untergrund. Am 26. Februar wurde sie verhaftet, angeklagt und trotz fehlender Beweise verurteilt. Sie wurde am 27. Februar hingerichtet.
Siehe auch 4. Mai/6 Ziffer 25
Zugleich mit ihr wurden nach dem üblichen grausamen Verfahren hingerichtet, also nicht nur gehenkt, sondern außerdem lebendig ausgewaidet und dann gevierteilt
• 87. der selige Benediktiner, Priester und Märtyrer Marc Barkworth, geboren in Lincolnshire, 29 J.; er studierte in Oxford, konvertierte, ging 1594 nach Douai, studierte ab 16. Dezember 1596 am English College in Rom, dann am Royal College of St. Alban in Valladolid und wurde 1599 zum Priester geweiht. Auf seiner Reise nach England blieb er kurze Zeit in der Benediktinerabtei Hyrache in Navarra, wäre gern dort eingetreten, aber wurde nur als Oblate aufgenommen, mit der Zusage, falls er in England zum Märtyrer würde, dürfe er vor seiner Hinrichtung die Gelübde ablegen und würde so in den Orden aufgenommen. Er kehrte zurück nach England, zusammen mit dem heiligen Thomas Garnet (23. Juni 1608/9). Sofort bei der Landung wurde er entdeckt, verhaftet und in Newgate eingekerkert, nach sechs Monaten verlegt nach Bridewell, verurteilt und nach Tyburn gebracht, unterwegs sang er die österliche Antiphon aus dem 117. (118.) Psalm, Vers 24: Haec dies quam fecit Dominus, exultemus et laetemur in est: an diesem Tag, den der Herr gemacht hat, lasset uns jauchzen und uns freuen. An der Hinrichtungsstätte angekommen küsste er das Gewand der Anne Line, die bereits tot noch am Galgen hing, und sagte: Ah, sister, thou hast got the start of us, but we will follow thee as quickly as we may: Ach, Schwester, du hast für uns den Anfang gemacht, wir werden dir sobald möglich nachfolgen. Dann wandte er sich an das umstehende Volk und sagte: I come here to die, being a catholic priest, and a religious man, belonging to the order of saint Benedict; it was by that same order that England was converted - Ich komme hierher zu sterben, als katholischer Priester und Ordensmann des Benediktinerordens, durch denselben Orden ist England bekehrt worden. Dann wurde er gehenkt, ausgewaidet und gevierteilt. Er wurde seliggesprochen am 15. Dezember 1929. Außerdem wurde hingerichtet
• der selige Priester und Märtyrer Roger Filcock, 31 J., aus der Gesellschaft Jesu, der 1987 seliggesprochen wurde: siehe 12. Februar/7 Ziffer 66.

† am Freitag, dem 19. April 1602/8, wurde in Tyburn gehenkt, ausgewaidet und gevierteilt
• 88. der selige Märtyrer James Duckett, geboren in Westmoreland, der in London Buchhändler und Verleger war; sein Taufpate war ein bekennender Katholik, der Märtyrer Sir James Leybourne von Skelsmergh († Tyburn 1588), Westmoreland, aber er wurde wohl anglikanisch erzogen, denn er konvertierte in London während seiner Buchdruckerlehre, anlässlich der Lektüre eines ihm von einem Freund zugänglich gemachten katholischen Buches. Bevor er in die Kirche aufgenommen werden konnte, musste er zweimal kurz ins Gefängnis, zur Strafe wegen Versäumens des anglikanischen Sonntagsgottesdienstes, wurde zusätzlich bestraft indem seine Lehre nicht anerkannt wurde und er den Lehrmeister wechseln musste. Seine Konversion gelang dann bei einem katholischen Priester namens Weekes, der im Gatehouse in Westminster inhaftiert war. Zwei - drei Jahre später heiratete er eine katholisch Witwe; von den zwölf Ehejahren saß er allerdings neun im Gefängnis, weil er zwischendurch mit großem Eifer katholische Bücher druckte, einband und verbreitete. Einer seiner Buchbinder, Peter Bullock, der wegen irgendwelcher Dinge im Gefängnis saß, wollte sich freikaufen und verriet Duckett. Am 4. März 1601 fand bei diesem eine Hausdurchsuchung statt, eine Menge katholischer Bücher wurde bei ihm gefunden und so wurde er sofort ins Newgate-Gefängnis eingeliefert. Beim Prozess sagte Bullock gegen ihn aus, er habe im Auftrag des Angeklagten mehrmals katholische Bücher für ihn einbinden müssen; Duckett gab dies auch zu. Die Jury hielt ihn für nicht schuldig und plädierte für seine Freilassung, da stand plötzlich der Richter Popham auf und wurde zum Ankläger: er habe für ihn persönlich ein gefährliches, verbotenes, antianglikanisches und katholisches Buch, nämlich Bristol’s Motives. Die Jury plädierte nun für die Todesstrafe; zugleich wurden drei Priester und Märtyrer mit zum Tode verurteilt, die am folgenden Tag hingerichtet wurden (siehe unten). Warum der Verräter Peter Bullock mit zum Tode verurteilt wurde und sogar auf demselben Transportschlitten wie Duckett zur Hinrichtungsstätte gefahren wurde, ist nicht bekannt. Unterwegs wurde ihm ein Glas Wein zum Trinken angeboten, ebenfalls seiner am Wege mitgehenden Ehefrau; da forderte er seine Frau auf, mit ihm auf das Wohl seines Mitverurteilten zu trinken; noch auf dem Schafott in Tyburn küsste er Bullock, vergab ihm laut und forderte ihn auf, auch als Bekenner des wahren Glaubens seinen Tod in den Märtyrertod zu verwandeln. Ein Sohn wurde Kartäuser und Prior der englischen Kartause Nieuwpoort in Flandern; er schrieb einen Bericht über Leben und Martyrium seines Vaters. Ein Verwandter, möglicherweise sein Enkel, John Duckett, wurde ebenfalls in Tyburn zum Märtyrer (7. September 1644 / 17 und unten zum Todestag).

† am Samstag, dem 20. April 1602/18, wurde in Tyburn gehenkt, ausgewaidet und gevierteilt
• 89. der selige Priester, Mitglied des Jesuitenordens und Märtyrer Francis Page, aus anglikanischer Familie in Harrow-on-the-Hill, aber geboren in Antwerpen, konvertierte zur katholischen Kirche und studierte in Douai, wurde 1600 zum Priester geweiht, ging gleich danach nach England, wurde dort bald verhaftet und eingesperrt, wurde im Gefängnis in die Gesellschaft Jesu aufgenommen und starb, verurteilt wegen Hochverrat, in Tyburn.
• 90. der selige Priester und Märtyrer Robert Watkinson, geboren in Yorkshire, studierte in Douai und Rom, schließlich in Arras und wurde 1602 zum Priester geweiht; zurück in England wurde er sofort verhaftet, inhaftiert, zusammen mit dem jungen Jesuiten Francis Page und dem Buchhändler James Duckett verurteilt und, einen Tag nach Duckett, zusammen mit Page in Tyburn hingerichtet. Sie wurden 1929 seliggesprochen.
• zusammen mit diesen wurde zum Märtyrertod verurteilt und in Tyburn hingerichtet, aber noch nicht seliggesprochen, der ehrwürdige Priester und Märtyrer Thomas Tichborne, geboren in Hampshire, 35 J., der in Reims und Rom studierte, am 17. Mai 1592 die Priesterweihe empfing, am 10. März 1594 nach England zurückkehrte und in Hampshire tätig war; 1597 wurde er eingefangen und im Gatehouse in London eingekerkert; im Herbst 1598 konnte er entfliehen, mit Hilfe seines Bruders, des Märtyrers Nicholas Tichburne (24. August 1601 Tyburn; wahrscheinlich nicht seliggesprochen, weil er, obwohl offen romtreu, 1597 während seiner Haft mehrere Mitglieder seiner Familie verraten und sich so kurzfristig seine Freiheit erkauft hatte) und des Märtyrers Thomas Hackshot (24. August 1601 in Tyburn, der nicht seliggesprochen ist, obwohl er etwa sieben Jahre vor seiner Hinrichtung im Gefängnis verbracht hat); aber am 17. April 1602 wurde er von einem abgefallenen Priester namens Atkinson verraten und verhaftet, und zusammen mit dem seligen Robert Watkinson und dem seligen James Duckett vor Gericht gestellt, drei Tage später zusammen mit dem seligen Robert Watkinson und dem seligen Neu-Jesuiten Francis Page, in Tyburn hingerichtet.

† am Donnerstag, dem 27. Februar 1603/9, wurde in London-Tyburn gehenkt, ausgewaidet und gevierteilt
• 91. der selige Priester und Märtyrer William Richardson, gebürtig aus Wales und aufgewachsen in der Gegend um Sheffield in Yorkshire, der sich in Reims, Valladolid und Sevilla auf Englischen Colleges auf den Empfang der Priesterweihe vorbereitet hat, die er 1594 empfing. Zurück in England, war er eifrig in der heimlichen Seelsorge, oft unter dem Namen William Andersen. Ein falscher Freund verriet ihn den Behörden, so wurde er verhaftet und zum Tod verurteilt, weil er als Priester in England wirkte. Er war der letzte Märtyrer zu Lebzeiten Elizabeth I. und hat noch sterbend für diese gebetet. Papst Pius XI. hat ihn 1929 seliggesprochen.


11. † am Donnerstag, dem 4. Januar 1821, entschlief in Emmitsburg, Maryland in USA, die heilige Witwe Elizabeth Anna Bayley Seton, die den katholischen Glauben bekannt hat und zur Kindererziehung und besonders zur Speisung armer Knaben, mit ihren Sisters of Charity of Saint Joseph, Schwestern der Liebe vom heiligen Josef, deren Kongregation sie gegründet hat, voller Eifer gearbeitet hat.

12. † am Donnerstag, dem 4. Januar 1940, entschlief in Madrid der selige Bischof Manuel González Garcia, Bischof von Malaga, dann von Valencia, der, ein ausgezeichneter Hirt nach dem Herzen des Herrn, die Anbetung des heiligsten Altarssakramentes mit höchstem Eifer verbreitet hat und die Schwestern-Kongregation der Hermanas Misioneras Eucaristicas de Nazaret, Missionsschwestern von der EucharistieDie Eucharistie - von griechisch „ευχαριστειν, Dank sagen” - vergegenwärtigt das heilvolle Sterben Jesu Christi. Die Römisch-Katholische, die Orthodoxe und die Anglikanische Kirche nennen diese Mahlfeier im Anschluss an 1. Korintherbrief 11, 24 Eucharistie, die Evangelischen Kirchen sprechen von „Abendmahl” im Anschluss an Markusevangelium 14, 17 und 1. Korintherbrief 11, 23. von Nazareth, gegründet hat.

In Fribourg, Genf, Lausanne: der heilige Marius, Bischof von Lausanne: 31. Dezember 594/7


aus dem MARTYROLOGIUM ROMANUM 2004 übersetzt und in vielen Teilen ergänzt
von † Klaus Martin Reichenbach, Priester der Erzdiözese Köln




USB-Stick Heiligenlexikon als USB-Stick oder als DVD

Unterstützung für das Ökumenische Heiligenlexikon


Seite zum Ausdruck optimiert

Empfehlung an Freunde senden

Artikel kommentieren / Fehler melden

Suchen bei amazon: Bücher über Martyrologium Romanum - Flori-Legium: 4. Januar

Wikipedia: Artikel über Martyrologium Romanum - Flori-Legium: 4. Januar

Fragen? - unsere FAQs antworten!

Im Heiligenlexikon suchen

Impressum - Datenschutzerklärung

Unser Reise-Blog:
 
Reisen zu den Orten, an denen die
Heiligen lebten und verehrt werden.


Autor: Klaus Martin Reichenbach - zuletzt aktualisiert am 00.00.2014
korrekt zitieren:
Klaus Martin Reichenbach: Artikel
Die Deutsche Nationalbibliothek verzeichnet das Ökumenische Heiligenlexikon in der Deutschen Nationalbibliografie; detaillierte bibliografische Daten sind im Internet über https://d-nb.info/1175439177 und https://d-nb.info/969828497 abrufbar.
Sie könnnen mit Klick auf den Button Benachrichtigungen abonnieren und erhalten dann eine Nachricht, wenn es Neuerungen im Heiligenlexikon gibt: