Ökumenisches Heiligenlexikon

Einführung Verzeichnis der Übersichten

5. April

1. † am Mittwoch, dem 5. April 1419, entschlief in Vannes in der Bretagne, der heilige Priester Vinzenz, Vicente Ferrer, 69 J., gebürtig aus Valencia, Spanien, aus dem Orden der Prediger, der unermüdlich, Bekehrungspredigenten haltend, vor allem Frankreich, die Schweiz und Nord-Italien durchzog. Im Schisma 1380, infolge der Rückkehr des Papstes aus Avignon nach Rom, der unter öffentlichem Druck erfolgten Wahl Urban VI. und dessen Fehlern, wandte eine große Gruppe Kardinäle, meist früher in Avignon ernannte, sich gegen Urban und sie wählten einen neuen, der sich den Namen Clemens gab und wieder nach Avignon zog. Vincent predigte lange zugunsten des avignoner Gegenpapstes Clemens VII. und gegen den römischen Papst Urban VI., ließ sich aber überzeugen und versuchte seitdem in seinen Predigten, das Recht für Urban, Urbis Romae und die Milde für Clemens, vor allem das Gebet um die Einheit der Kirche in ihrer Führungsspitze, zu erreichen. Er förderte mit seinen Predigten sehr das Zustandekommen des Konstanzer Konzils 1417. Seine Bekehrungspredigten über das baldige Ende der Welt wurde anschaulich begleitet durch die Gruppen von Flagellanten, Geißelbrüdern, die hinter ihm her liefen. Er wurde schon 1455 heiliggesprochen.

2. † am Mittwoch, dem 5. April 304, wurden zu Blutzeugen in Saloniki, die heilige Jungfrau und Märtyrin Irene, die, zur Zeit Kaiser Diokletians und unter dem Statthalter Dulcetius, die heiligen Schriften, die zum Verbranntwerden ausgeliefert werden mussten, versteckt hat; außerdem versteckte sie sich selbst und flüchtete vor der Verfolgung in die Berge; beschämt wegen ihrer Feigheit ging sie wieder nach Hause, wurde verhaftet und verhört, war aber nicht bereit, das Versteck der heiligen Schriften an zu zeigen; daraufhin wurde sie zuerst verurteilt, im Dirnenhaus geschändet zu werden, als das nicht gelang, wurde sie lebendig verbrannt; auf die gleiche Weise waren kurz vor ihr ihre beiden Schwestern Agape und Chionia zugrundegerichtet worden.

3. † am Montag in der Karwoche, dem 5. April 342, wurde in Seleukia-Ktesiphon zur Blutzeugin, die heilige Witwe und Märtyrin Pherbutha, Ferbrita, die Schwester des heiligen Katholikos Simeon bar Sabâe des Bischofs von Seleukia (17. April 341/2) unter dem grausamen Schah Schâpûr II.
Siehe auch 17. April, 3/8

4. † am Sonntag, dem 5. April 346, wurden in Seleukia-Ktesiphon, lebendig verbrannt oder enthauptet, 120 heilige Märtyrer, von ihnen 111 Männer und 9 Frauen, Priester, Diakone, gottgeweihte Männer und Jungfrauen, Laien, die schon im Herbst des Vorjahres von überall her hierher geschleppt worden waren und unter den Entbehrungen, den Folterungen, Verhören und der winterlichen Witterung schwer gelitten hatten, aber zur Anbetung der Sonne und des Feuers nicht bereit waren. Als endlich ihr Hinrichtungstag feststand, erreichte eine edle Dame, namens Jazdândôcht, Tochter Gottes, dass sie alle 120 insgeheim in der Nacht vor der Hinrichtung in ihre Haus führen ließ und ihnen ein festliches Mahl stiftete; dieselbe bestach die Henker und ihre Helfer für die nächste Nacht, dass insgeheim alle Leichname, jede in ein Leinengewand gehüllt, jeweils fünf in eine Grube, alle Gräber beieinander, ehrenvoll beigesetzt wurden.
Siehe auch 17. April, 2/unter dem heutigen Datum

5. † am Ostersonntag, dem 5. April 459, wurden in Regium in Mauretanien, Algerien, in der Kirche bei der Feier der heiligen Liturgie von arianischen Vandalen unter ihrem König Gensericus, Geiserich, überfallen und die in großer Zahl das Fest der Auferstehung Christi feiernden Katholiken, zu Märtyrern, teils mit Pfeilen erschossen, teils mit Schwertern duchbohrt; der Lektor stand am Pult und sang des Hallelu-Jah, da wurde ihm mit einem Pfeil die Kehle durchschossen.

6. † am Donnerstag, dem 5. April 1095, entschlief in der Abtei Sauve-Majeure in der Aquitaine, der heilige Abt Gerald, Saint Gérard, Saint Géraud, der gebürtig aus Corbie, in der Abtei seiner Heimatstadt Corbie Kellermeister, Ökonom, war, aber unter ständigen Kopfschmerzen so litt, dass er durch Pilgerreisen versuchte, davon befreit zu werden; so wanderte er zum heiligen Michael auf den Monte Gaargano, zu heiligen Benedikt nach Montecassino und sonst wohin. Er wurde zwar geheilt, aber pilgerte weiter, ins Heilige Land, zum heiligen Dionysius, Saint Dénis nach Paris, zum heiligen Martin nach Tours. So war er unaufhörlich unterwegs, zusammen mit zwei anderen Ordensmännern. Bis schließlich in Poitiers der Herzog von Aquitanien ihnen einen unermesslich großen Wald anbot, zwischen Dordogne und Garonne. Da beschlossen sie, ihre Pilgerreisen aufzugeben und dort ein Kloster zu gründen, dem sie den Namen Gaben Magna Silva, Grande Sauve, Großer Wald, in dem sie fortan friedlich ein vorbildliches Ordensleben führten. Hier war die Wiege eines später großen Zweiges, einer Kongregation der benediktinischen Ordensfamilie.

7. † am Dienstag, dem 5. April 1127, entschlief auf dem Monte Corvino in Apulien, der selige Bischof Albert, der sein ganzes Leben dem Gebet zu Gott und dem Nutzen und Wohl der Armen gewidmet hat.

8. † am Freitag, dem 5. April 1258, entschlief bei Fosses in Brabant, die heilige Jungfrau Juliane von Lüttich, die als Kind von 5 Jahren dem Kloster Mont Cornillon übergeben wurde, trat in den Orden der Augustinerinnen ein und wurde 1222 Priorin dieses Klosters Mont Cornillon, Kornelienberg im Bistum Lüttich. In Visionen seit 1209, erhielt sie den Auftrag, für die Kirche die Einführung des Fronleichnamsfestes zu besorgen; von ihren Mitschwestern wurde sie darauf als Fantastin gescholten und schließlich aus dem Kloster hinausgeworfen; der Bischof sorgte dafür, dass sie zurückkehrte, aber 1248 wurde sie wieder verjagt. Sie zog sich zurück, zuerst zu den Zisterzienserinnen nach Salzinnes bei Namur, Namen, schließlich nach Fosses, wo sie als Reklusin lebte und starb. Getreu ihrem Auftrag hat sie, gestärkt durch göttlichen und menschlichen guten Rat, die Einführung des Fronleichnamsfestes gefordert und gefördert. Mit ihr zusammen bat und betete für seine Einführung die selige Reklusin Eva von Lüttich (14. März, um 1265/6). Bischof Robert von Lüttich hat das Fronleichnamsfest für seine Diözese 1246 eingeführt. Papst Urban IV. hat seine Einführung zwar 1264 beschlossen und in seiner Bulle Transiturus für die ganze Kirche angeordnet, ja sogar am 8. September 1264 an die Reklusin Eva einen persönlichen Brief Scimus o filia, Wir wissen, o Tochter verfasst, ist aber am 2. Oktober 1264 entschlafen. Seine Bulle wurde erst 1317 von seinem Nachfolger Joannes XXII. veröffentlicht und allgemein bekannt. Urban hatte aber wohl auch für die liturgischen Texte schon gesorgt, denn die Texte für Missa et Officium, hat der heilige Thomas von Aquin (28. Januar 1274/1) verfasst. Die erste Fronleichnamsprozession ging 1277 in Köln.

9. † am Montag, dem 5. April 1574, entschlief auf der Insel Palma de Mallorca, die heilige Jungfrau Catharina Tomás, die in den Orden der Kanonissen nach der Regel des heiligen Augustinus eingetreten, leuchtendes Vorbild war in ihrer Geringschätzung ihrer selbst und Verleugnung ihres eigenen Willens.

10. † am Sonntag, dem 5. April 1744, entschlief in ihrer Geburtsstadt Kaufbeuren an der Iller, die heilige Jungfrau Maria Kreszentia, Anna Höss, 66 J., 20-jährig trat sie in das Franziskanerinnenkloster ihrer Heimatstadt ein, als Sodalin des Dritten Ordens des heiligen Franziskus. Sie war eine begnadete Mystikerin, wurde aber als solche von ihrer Umgebung lange nicht erkannt, geschweige denn anerkannt; so musste sie von ihren Mitschwestern viele Demütigungen erleiden; das änderte nichts daran, das sie jene Begeisterung, die in ihr vom Heiligen Geist her glühte, anderen mitzuteilen bemüht war. Geprägt war ihr Leben vom Leiden für Christus. 16 Jahre war sie Pförtnerin, 24 Jahre Novizenmeisterin. Sie stand im Briefwechsel mit vielen geistlichen und weltlichen Ratsuchenden. Am 7. Oktober 1900 hat Papst Leo XIII. sie selig- am 25. November 2001 hat Papst Johannes-Paul II. sie heiliggesprochen.

Augsburg: Kreszentia Höss: 10


aus dem MARTYROLOGIUM ROMANUM 2004 übersetzt und in vielen Teilen ergänzt
von † Klaus Martin Reichenbach, Priester der Erzdiözese Köln




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Autor: Klaus Martin Reichenbach - zuletzt aktualisiert am 01.04.2015
korrekt zitieren:
Klaus Martin Reichenbach: Artikel
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