Ökumenisches Heiligenlexikon

Einführung Verzeichnis der Übersichten

6. November

1. † an einem 6. November wurde in Tunis der heilige Felix zum Märtyrer, über den der heilige Augustinus (28. August 430/1) zu seinen Zuhörern sagte Vere Felix et nomine et corona; confessus est enim, dilatus est ad tormenta; alio die inventum est in carcere corpus eius exanime - Wahrhaft Felix, Glücklicher, dem Namen und der Siegeskrone nach; er hat sich zum Glauben bekannt, wurde zur Folterung abgeführt; am folgenden Morgen wurde im Kerker sein Leib leblos aufgefunden.

2. † an einem 6. November um 351, erlitt in Cucusus in Kappadokien, Gëuksoen, der von Kaiser Constantius dorthin verbannte Erzbischof Paulus von Konstantinopel den Märtyrertod; er war schon häufig von den Arianern wegen seiner Treue zum nikenischen Glaubensbekenntnis vertrieben, aber ebenfalls häufig wieder eingesetzt worden; schließlich wurde er von Arianern auf grausame Weise erdrosselt.

3. † an einem 6. November, vielleicht um 535, entschlief in Plats am Ufer der Vilaine der heilige Bischof Melanius von Rennes in der Bretagne, Saint Melain, nach 511, denn er nahm damals noch teil an der SynodeSynode (altgriech. für „Zusammenkunft”) bezeichnet eine Versammlung in kirchlichen Angelegenheiten. In der alten Kirche wurden „Konzil” und „Synode” synonym gebraucht. In der römisch-katholischen Kirche sind Synoden Bischofsversammlungen zu bestimmten Themen, aber mit geringerem Rang als Konzile. In evangelischen Kirchen werden nur die altkirchlichen Versammlungen als Konzile, die neuzeitlichen Versammlungen als Synode bezeichnet. von Orléans; in Plats hatte er eigenhändig eine Kirche gebaut und Mönche dort angesiedelt zur Feier der Gottesdienste. Er war vorher Einsiedler bei Redon gewesen und auf Weisung des Bischofs Amand von Rennes auf dessen Sterbebett, aus seiner Einsiedelei auf den Bischofstuhl geholt worden. 644 wurden seine Gebeine nach Rennes eingeholt und über seinem Grab die Abtei Saint Melain errichtet.

4. † an einem 6. November um 540, entschlief im Kloster Llanilltud Fawr in Wales der heilige Abt Iltutus, Illtud Farchog, Iltwid, er dieses Kloster gegründet hatte und durch seine berühmte Heiligkeit viele Mönche anzog.

5. † an einem 6. November im 6. Jahrhundert, entschlief in Noblat bei Limoges, der heilige Eremit Leonhard.

6. † In Jerusalem, Gedenktag des heiligen Callinicus und neun Gefährten, von insgesamt 60 Soldaten, die bei der Kapitulation von Gaza in sarazenische Gefangenschaft gerieten, sich aber standhaft weigerten vom Glauben abzufallen, die der neue muslimische Herrscher in Palästina, Ambrus, von seinem Sitz in Gaza aus über Eleutheropolis, Bet Guvrin, in Ketten gefesselt nach Jerusalem zu gehen zwang, um sie dort zum Glaubensabfall und zum Bekenntnis des Islam zu zwingen, die dort der Gaza untergebene Emir übernahm und, erfolglos, den Ambrus um neue Anweisung bat. Der heilige Patriarch Sophronius (11. März 639/5) besuchte die Gefangenen oft bei Nacht und stärkte sie in ihrer Glaubenstreue. Ambrus gab dem Emir den Auftrag, als letzten Versuch den Sprecher der Soldaten, Callinicus, und neun weitere Soldaten hinzurichten. Die Namen werden genannt:
Callinicus, der Anführer aller sechzig, aus zwei Kohorten gefangenen christlichen Soldaten.
Aus der Kohorte der Skythen wurden enthauptet:
• 1.- Callinicus,
• 2.- Himerius,
• 3.- Illustrius,
• 4.- Theodor,
• 5.- Stephan,
aus der Kohorte der Freiwilligen:
• 6.- Petrus,
• 7.- Paulus,
• 8.- Theodor,
• 9.- Joannes,
• 10.- Joannes.
Der heilige Patriarch Sophronius ließ die Märtyrer begraben an der Stelle, wo er dann eine Kirche zur Ehren des heiligen Erstmärtyrers Stephanus gegründet hat. Im Martyrologium Romanum 2001 steht anstelle des Namens Illustrius, dass einer der Namen unbekannt sei. Diese Hinrichtung durch Enthauptung fand, nach der zuverlässigen Quelle (BHL 5672m), statt am 11. November 638. Dreißig Tage später wurden die übrigen 50 Gefangenen aus Jerusalem nach Gaza zurückgebracht, dort verurteilt und abgeschlachtet, dies am 17. Dezember 638/2. Im Martyrologium Romanum 1956 sind am 17. Dezember noch aufgeführt die heiligen Märtyrer von Eleutheropolis, Florian, Callidicus und 58 Gefährten. Das neue Martyrologium Romanum 2001 hat diese Märtyrergruppe der so genannten 60 Märtyrer von Gaza aufgeteilt auf die beiden verschiedenen Tage und Orte ihres Martyriums, verzichtet aber auf den Hinweis, das sie zusammengehören; wegen der relativ genauen Zeitangaben der 30 Tage nach der Hinrichtung in Jerusalem in der besten Quelle, hat man wohl das Datum 11. November = XI geändert auf den 6. = VI November? Der Name Florian ist entfallen, weil er in einer anderen und zwar sehr legendarischen Quelle (BHL 3053b) als Beschützer der Märtyrer die Hauptrolle spielt.

7. † an einem 6. November im 7. Jahrhundert wurde in Barcelona zum Märtyrer der heilige Bischof Severus.

8. † an einem 6. November im 7. Jahrhundert entschlief im burgundischen Teil der Schweiz der heilige Bischof Protasius von Lausanne.

9. † an einem 6. November um 717 entschlief in Thérouanne der heilige Abt Winnocus, Winocius von Sankt-Winoksbergen, Pinnock, gebürtig aus der Bretagne, aufgenommen in der Abtei Sithiu, bei Saint-Omer, durch Abt Bertinus (5. September 698/4) , danach in der Abtei Wormhoudt, Wormhout, das nach 100 Jahren verlegt wurde nach Bergues, das Sint-Winoksbergen genannt wurde. Als Kloster-Müller erhielt er, alt und schwach geworden, Hilfe von tatkräftigen Engeln.

10. † am Donnerstag, dem 6. November 1046, entschlief in Apt, Provence, der heilige Bischof Etienne, Stephanus, ein Mann großer Milde, der zweimal nach Jerusalem gepilgert ist und seine Kathedrale gebaut hat.

11. † Samstag, dem 6. November 1070, entschlief in Dorat bei Limoges, der heilige Priester Theobald, 80 J., ein Regularkleriker, Schüler des heiligen Israel (12. Dezember 1014/6), der die Aufgabe hatte, den Zugang zur Kirche zu ordnen, der nie das kirchliche Gelände verlassen hat, außer er war für die Krankenpflege notwendig tätig.

12. † am Montag, dem 6. November 1312, entschlief in Stommeln bei Köln, die selige Jungfrau Christina von Stommeln, 70 J., die, nach kurzer Zeit als Begine des dritten Ordens vom heiligen Dominikus in Köln, ihr ganzes Leben in ihrem Geburtsort Stommeln verbrachte, 26-jährig durch den Empfang der Wundmale Christi an Haupt, Händen und Füßen, an seinen Leiden besonderen Anteil nahm und alle Versuchungen der Welt und des Teufels wunderbarerweise überwand. Der Dominikaner Petrus von Dakien († 1288) war ihr Seelenführer, seit 1267 in Köln und Stommeln, seit 1272 von Schweden aus brieflich; er schrieb auch ihre Vita. Ihre sterblichen Überreste wurden 1342 nach Nideggen überführt und 1583 nach Jülich, wo sie noch heute ruhen. Ihre Verehrung wurde 1908 von Papst Pius X. approbiert.

Trier: Modesta, Äbtissin von Oeren-Sankt Irminen, Trier, 4. November, 7. Jahrhundert/7
Fribourg, Freiburg-Genf,Lausanne: Protasius von Lausanne: 8
Niederlande: alle heiligen Glaubensboten in den Niederlanden


aus dem MARTYROLOGIUM ROMANUM 2004 übersetzt und in vielen Teilen ergänzt
von † Klaus Martin Reichenbach, Priester der Erzdiözese Köln




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Autor: Klaus Martin Reichenbach - zuletzt aktualisiert am 27.09.2015
korrekt zitieren:
Klaus Martin Reichenbach: Artikel
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