Ökumenisches Heiligenlexikon

Einführung Verzeichnis der Übersichten

6. Oktober

1. † am Sonntag, dem 6. Oktober 1101, entschlief in der Cartusia di San Stefano in Bosco in La Torre in Kalabrien der heilige Bruno von Köln, etwa 67 J., der, geboren in Köln, in Reims und Paris studierte, dann in Köln die Priesterweihe empfing und Kanoniker an Sankt Kunibert wurde, kurze Zeit darauf als Leiter der Domschule nach Reims berufen wurde und dort Lehrer des seligen Papstes Urban II. (29. Juli 1099/9), der damals noch Odo von Châtillon hieß, war. Er wurde in Streitigkeiten von Bischöfen verwickelt. Mit sechs Gefährten ließ er sich vom Bischof Hugo von Grenoble die einsame und felsige Gegend Cartusia, 24 km von Grenoble entfernt, anweisen und gründete dort die erste, die Grande Chartreuse. Fünf Jahre später wurde sein Schüler Papst und rief ihn nach Rom; dort durfte er an der Kirche St. Cyriakus in den Diokletiansthermen wohnen, musste den Papst aber beraten und auf Reisen begleiten. Herzog Roger von Apulien schenkte ihm ein einsames Gebiet bei La Torre und er gründete dort seine zweite Kartause, entschlief dort und liegt dort begraben. Seine Gründung war besonders im hohen Mittelalter und zu Beginn der Neuzeit in ganz Europa für die Kirche sehr fruchtbar. Der Wahlspruch Stat Crux dum volvitur Orbis - das Kreuz steht, auch wenn die Welt sich dreht, und der Anspruch Cartusia nunquam reformata, quia nunquam deformata, - die Kartause wurde nie reformiert, weil sie nie deformiert war, bezeichnen den Orden des heiligen Bruno auch heute.

2. † an einem 6. Oktober um 175 wurde in Laodicea in Phrygien, heute Eski-Hissar in der Türkei, der heilige Bischof Sagar, Bischof der Stadt, zum Märtyrer, zur Zeit des Kaisers Mark Aurel, unter dem Prokonsul der Provinz Asia mit Namen Servilius Paulus; vielleicht deswegen verbreitete sich die Legende, er sei noch persönlich Schüler des heiligen Paulus gewesen.

3. † am Donnerstag, dem 6. Oktober 303, wurde in Agen, Aquitaine, enthauptet, die heilige Jungfrau und Märtyrin Fides, Sainte Foy, Santa Fé, 12 J., zur Zeit des Kaisers Maximianus Herculius, unter dem Oberrichter Datianus, nachdem sie um der Liebe zu Christus willen grausam gefoltert worden war. Auf ihr mutiges Bekenntnis hin bekehrte sich auch der heilige Märtyrer Caprasius (20. Oktober 303/2, in Agen). Im Jahr 866 entführte ein Mönch der Abtei Conques, Rouerge, die Reliquien, damit seine Abtei, die am Jakobsweg nach Compostella lag, ein Pilgerziel werde. Die Schädelreliquie wurde in ein goldenes Reliquiar gefasst und zog die Pilger an, die nach Spanien und dadurch später in die Neue Welt die Verehrung verbreiteten, so dass einige Städte in Frankreich und in der Neuen Welt ihren Namen tragen.

4. † wohl an einem 6. Oktober, um 422, entschlief in Sorrento, in der Campagna, der heilige Bischof Renatus, der erster Bischof in Angers war und dort als Saint René d’Anjou verehrt wird, dann, von dort verbannt, nach Sorrent kam und als erster dort ein Bistum neu errichtete.

5. † an einem 6. Oktober um 564, entschlief in Auxerre, der heilige Bischof der Stadt, Romanus. Vielleicht verwechselt mit dem heiligen Romanus von Subiaco, der um dieselbe Zeit lebte, der aus der Felsgrotte, speco sacro, in der er mit dem heiligen Benedikt (21. März 547/5) gelebt hatte, heraus, nach Gallien gezogen sein soll und nahe Auxerre das Kloster Fontrouge, Druyes-les-Belles-Fontaines, gründete. Wahrscheinlich sind alle drei Romanus Einzelpersonen, die nur ihr Romanischer Namen zum Verwechseln ähnlich macht.

6. † an einem 6. Oktober um 670, entschlief in Eraclea bei Venedig, der heilige Bischof Magnus, San Magno, Nachfolger des heiligen Bischofs Titiano von Oderzo (6. Januar/6). Als seine Bischofsstadt von den Langobarden erobert wurde, floh er mit vielen seiner Gläubigen auf die Inseln um Venedig und gründete die Stadt Eraclea, die er Oderzo-Eraclea nannte. Er soll acht Kirchen, auch in Venedig, gebaut haben. Er wurde in seiner Kathedrale beigesetzt. Nach dem Untergang von Eraclea, wurden am 6. Oktober 1206 seine Gebeine überführt nach Venedig und zwar in die Kirche San Geremia, daher der heutige Gedenktag. Am 22. April 1956 wurden seine Reliquien zurückgebracht nach Eraclea-Nuova und beigesetzt in der Kirche Santa Maria Immacolata.

7. † an einem 6. Oktober um 704, entschlief in seiner Einsiedelei in der Bretagne, der heilige Diakon Ywius, Saint Yvi, der aus Schottland stammte und Schüler des heiligen Cuthbert von Lindisfarne (20. März 687/5) gewesen, an die Festlandküste bei Lorient übersetzte und, berühmt durch Wachen, Beten und Fasten, in der Gegend von Quimper ein Leben der Vollkommenheit führte.

8. † wohl an einem 6. Oktober im 11. Jahrhundert, entschlief in Azogyrea auf Kreta, der heilige Mönch Joannes mit dem Beinamen Xenos, der auf der Insel das monastische Leben verbreitet hat.

9. † am Montag, dem 6. Oktober 738, entschlief in Guéret im Limousin, der heilige Abt Pardulph, Pardoux, Pardulfo, der Bauer und Arbeiter im Limousin war und die Benediktiner-Abtei Guéret auf seinen Ländereien gegründet hat. Er soll die von Karl Martell besiegten Sarazenen, die sein Kloster bedrohten, ohne Waffen verjagt haben. Bereits im folgenden Jahrhundert wurde diese von den Normannen zerstört, aber 18 Ortschaften in der Gegend bewahren sein Andenken, indem sie seinen Namen tragen.

10. † am Sonntag, dem 6. Oktober 1090, entschlief in Lambach bei Wels, der heilige Bischof Adalbero von Würzburg. Der Sohn des Grafen Arnold vom Schloss Lambach war Studienfreund des heiligen Bischofs Altmann von Passau (8. August 1091/9) und des heiligen Bischofs Gebhard von Salzburg (27. August 995/9). Er baute den Würzburger Dom und die Marienkirche; in seiner väterlichen Burg errichtete er das Benediktinerkloster Lambach. Als Parteigänger des Papstes Gregor VII. (25. Mai 1085/2) im Investiturstreit wurde er vom Kaiser mehrmals verbannt. Er reformierte mit die Abteien Gorze und Münsterschwarzach, gründete mit die Abtei Zwiefalten. Seine letzten Jahre verbrachte er in seinem heimatlichen Kloster Lambach.

11. † am Freitag, dem 6. Oktober 1206, entschlief in der von ihm im Tal von Arvières gegründeten Kartause Val-Romey in Savoyen, der heilige Bischof Arthold von Belley, Saint Arthaud, Sant’Artaldo, der als 90-Jähriger gedrängt wurde, das Amt des Bischofs von Belley anzunehmen, aber zwei Jahre später vom Papst die Erlaubnis zum Amtsverzicht erreichte. Er wurde 105 Jahre alt.

12. † am Donnerstag, dem 6. Oktober 1791, entschlief in Neapel, die heilige Jungfrau Maria Francesca delle Cinque Piaghe, Von den Fünf Wunden, Anna Maria Gallo, 76 J., die seit ihrer frühen Jugend, in ihrer Kirche Santa Lucia al Monte, den heiligen Giovanni Giuseppe a Cruce Gaetano (5. März 1734/10) als Seelenführer hatte. Erst 16-jährig trat sie, in den Convento Santa Lucia al Monte, bei den Schwestern in den Reformorden der Franziskanertertiarinnen vom heiligen Petrus von Alcantara (18. Oktober 1562/6) eintrat. Ihr langes Leben immer im selben Kloster war erfüllt von körperlichen und seelischen Leidens-Prüfungen, die sie Christus-am-Kreuz als Sühne aufopferte. Ihr Wegbegleiter war auch de heilige Francesco Saverio Maria Bianchi (31. Januar 1815/13), der ihr Mut zusprach auf dem Kreuzweg zur Heiligkeit. Sie wurde beigesetzt in ihrer Kirche Santa Lucia al Monte.

13. † am Montag, dem 6. Oktober 1794, erlag seinen Entbehrungen auf dem Gefangenenschiff Washington vor Rochefort, der selige Priester und Märtyrer François Hunot, 41 J., Kanoniker der Erzdiözese Sens.
Siehe 27. August, 16/61.

14. † am Samstag, dem 6. Oktober 1849, entschlief in Longueuil, Kanada, die selige Jungfrau Eulalie, Marie-Rose Durocher, an ihrem 38. Geburtstag. Gebürtig aus Québec, zog sie 20-jährig, zu ihrem Bruder ins Pfarrhaus an Saint Mathieu in Beloeil zog, um ihm in der Pfarrseelsorge eine eifrige Helferin zu werden. In ihrer Gegend waren die Oblaten von der Unbefleckten Empfängnis tätig, die sie anregten, jugendliche Mädchen zu Seelsorgshelferinnen auszubilden, die sie Enfants de Marie - Marienkinder nannte und die, etwa 100, auf dem Land in der Umgebung das kirchliche Leben in den Pfarreien belebten. Dann wurde sie 1843 in Longueuil Gründerin der Schwesterngemeinschaft Congrégation des Saints Noms de Jésus et Marie - von den heiligen Namen Jesu und Maria. Sie schickte ihre Schwestern zur besseren Ausbildung als Erzieherinnen zu den Christlichen Schulbrüdern nach Montreal. Sie starb an einer plötzlich eingetretenen Krankheit.

15. † am Mittwoch, dem 6. Oktober 1858, wurde bei An-Hòa, in Annam, enthauptet, der heilige Märtyrer Franciscus, Phanxico, Tran Van Trung, 33 J., ein Soldat, der es ablehnte, dem christlichen Glauben abzuschwören und deshalb Folter und Tod für Christus auf sich genommen hat.
Siehe 24. November, 1/79

16. † am Freitag, dem 6. Oktober 1916, entschlief in Kortrijk, Belgien, der selige Isidorus van de heilige Jozef de Loor, 35 J., geboren im flämischen Dorf Vrasene, Gent; 26-jährig verließ er sein Zuhause und die geliebte Feldarbeit und trat bei den Passionisten in Ere ins Noviziat ein; er legte 1908 dort seine Gelübde als Laienbruder ab; erdiente in mehreren Klöstern in Frömmigkeit und Fleiß; 1911 musste ihm das rechte Auge wegen Tumors genommen werden; er ist jung an Krebs und Lungenentzündung gestorben.

Würzburg: Adalbero: 8


aus dem MARTYROLOGIUM ROMANUM 2004 übersetzt und in vielen Teilen ergänzt
von † Klaus Martin Reichenbach, Priester der Erzdiözese Köln




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Autor: Klaus Martin Reichenbach - zuletzt aktualisiert am 21.09.2015
korrekt zitieren:
Klaus Martin Reichenbach: Artikel
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