Ökumenisches Heiligenlexikon

Einführung Verzeichnis der Übersichten

7. August

1. † am Freitag, dem 6. August 258/2, starben als Märtyrer in Rom, der heilige Papst Xystus II. und seine Gefährten, vier Diakone, die mit ihm auf dem Coemeterium Callisti an der Via Appia bestattet sind; weitere zwei seiner Diakone, Agapitus und Felicissimus, starben ebenfalls den Märtyrertod, aber auf dem nahen Coemeterium Praetextatum, sind darum auch dort bestattet. Ihrer aller Gedenktag wird heute gefeiert. Siehe dort. Siehe auch ChronographAls Chronograph (wörtlich „Zeitschreiber”, von altgriechisch χρόνος „Zeit” und γράφειν „schreiben”) wird - erstmals durch den Historiker Theodor Mommsen - der römische Schreiber Furius Dionysius Filocalus bezeichnet, der 354 im Auftrag des christlichen Aristokraten Valentinus die Stadtgeschichte Roms verfasste. Darin waren erstmals im Westen ganzseitige Buchmalereien und erstmals wurde die Geburt Jesu auf den 25. Dezember datiert. 354: 17. August/3

2. † am Sonntag, dem 7. August 1547, entschlief in Neapel, der heilige Priester Cajetan von Thiene, von Chieti, 67 J., der, nach dem Studium der Rechte in Padua, in Rom die kuriale Laufbahn einschlug und als junger Mann 13 Jahre Geheimsekretär des Papstes Julius II., dann des Papstes Leo X., auch Apostolischer Protonotar, wurde. 1516 empfing er die Priesterweihe. Nach dem Tod seiner Mutter begann er sein Vermögen in Vicenza, Venedig und Verona, Stück für Stück zu verschenken, vor allem als Gründer und Wohltäter für Spitäler von unheilbar Kranken. 1519 trat er in Vicenza in den vom heiligen Bernardinus von Feltre (28. September 1494/13) gegründeten Orden der Minimen, der Bruderschaft vom heiligen Hieronymus ein. 1524 gründete er in Rom, zusammen mit dem damaligen Bischof von Chieti, lateinisch Theate, dem Kardinal Gianpietro Caraffa, dem späteren Papst Paul IV., und zwei Priestern den Orden der Regularkleriker von Thiene, Theatiner, auch nach ihm Cajetaner genannt, der schon am 24. Juni 1524 von Papst Clemens VIII. bestätigt wurde; Ziel des Heiligen war die Reform des weithin verderbten Klerus, durch eine Lebensführung nach dem Vorbild der Apostel. 1527 bereits wurde er aus Rom vertrieben und lebte dann abwechselnd in Venedig und Neapel, voller Eifer seine Ideale verbreitend. Er war der erste, der eine Vision vom heiligen Josef, mit dem Jesuskind auf dem Arm, hatte und durch ihn wurde die Josefsverehrung sehr gefördert. Er wurde am 8. Oktober 1629 selig- und am 12. April 1671 heiliggesprochen. Das Haus Bayern wählte sich 1672 ihn als Patron von Kur-Bayern, konnte aber nie seine Volkstümlichkeit durchsetzen.

3. † am Montag, dem 7. August 304, wurde in Augsburg, die heilige Jungfrau und Märtyrin Afra, lebendig verbrannt. Sie war eine stadtbekannte Sünderin, bekannte sich zu Christus und wurde, bevor sie die Taufe empfangen konnte, Christus zuliebe lebendig verbrannt; so wurde sie durch die Bluttaufe zur Christin und zur heiligen Märtyrin.
Um 743 bildete sich an der Wallfahrtstätte ihres Grabes eine Mönchsgemeinde. Im Jahr 1064 wurde ihr römischer Sarkophag aufgefunden; er enthielt Frauengebeine mit Verbrennungsmerkmalen. 1183 brannten Kirche und Kloster ab. Beim Wiederaufbau 1187 wurden dort auch die Gebeine des heiligen Ulrich (4. Juli 973/8) aufgefunden. Seitdem werden beide Heilige am selben Ort verehrt. Die Reliquien befinden sich unter dem Hauptaltar im Augsburger Dom, Ulrich-und-Afra geweiht. 1961 wurde dort ihnen zur Ehre eine neue Gruft angelegt.

4. † an einem 7. August, im 4. Jahrhundert, entschlief in Arezzo, der heilige Bischof Donatus, der zweite Bischof dieser Stadt, dessen Tugend und Kraft des Gebetes der heilige Papst Gregor der Große (12. März 604/2) lobend erwähnt. Nach der Überlieferung flüchtete Donatus, Geschenkter, als Jugendlicher in der Verfolgung des Diokletian aus Rom nach Arezzo., wurde dort um 346 zum Nachfolger des ersten Ortsbischofs geweiht und erlitt 362 unter Julian den Martertod.

5. † an einem 7. August, im 4. Jahrhundert, entschlief in Châlons, der heilige Bischof Donatianus.

6. † an einem 7. August, um 407, entschlief in Rouen, der heilige Bischof Victricius. Als Soldat unter Kaiser Julian hat er Christus zuliebe die Uniform abgelegt, wurde daraufhin vom Tribun vielen Folterungen unterworfen und zum Tode verurteilt, kam aber irgendwie frei, wurde zum Bischof gewählt und geweiht und bekehrte die Bevölkerung von Boulonnais und der Manche zu Christus, indem er als erster auf dem Land Landpfarreien gründete. Sulpicius Severus und Paulinus von Nola (22. Juni 431/1) berichten über seine Tätigkeiten.

7. † am Mittwoch, dem 7. August, 659, entschlief in Besançon in Burgund, der heilige Bischof Donatus, der aus den Vorschriften der heiligen Benedikt (21. März 547/5), Columban (23. November 615/2) und Caesarius (27. August 542/7) eine Regel für gottgeweihte Jungfrauen zusammengestellt hat. Nach der Überlieferung war er in Luxeuil erzogen worden, wurde dort Mönch und gründete in Besançon die Abtei Saint Paul; seine Mutter Flavia gründete zu gleicher Zeit dort die Abtei Sainte Marie, für die er die sehr strenge Regulae ad Virgines verfasste. In den 77 Kapiteln steht allerlei Befolgenswertes, aber auch nicht unbedingt Empfehlenswertes; zum Beispiel war es strengstens verboten, einer männlichen Person, einschließlich Priester, Abt und Bischof, auch nur die geringsten Speise anzubieten, damit der Besucher seine Visite oder Visitation möglichst abkürze. Er war seit 624 Bischof von Besançon.

8. † an einem 7. August, um 1248, entschlief in frommer Ergebenheit, in Venedig, der selige Abt Jordan Forzaté, der in Padua mehrere Klöster gegründet hat und, als er mit all seinem Bemühen den Niedergang seiner Stadt nicht verhindern konnte, als tieffrommer Verbannter lebte, weithin berühmt durch seine Glaubwürdigkeit, Sittenreinheit und seine hohe Bildung.

9. † am Sonntag, dem 7. August 1306, entschlief in Messina auf Sizilien, der heilige Priester Alberto di Abbatibus, Albertus Siculus aus dem Karmeliterorden, der durch seine Predigten viele Juden bekehrt hat und, zur Zeit der Belagerung, Lebensmittel für die Stadt herbeigeschafft hat.

10. † am Samstag, dem 7. August 1350, entschlief in Sassoferrato im Piceno, der selige Mönch Albert aus dem Kamaldulenserorden, der sich ausgezeichnet hat durch seine Anspruchslosigkeit und genaueste Befolgung der heiligen Regel.

11. † am Mittwoch, dem 7. August 1504, entschlief in Aquila, der selige Mönch Vincenzo aus dem Orden der Minimen, ein ausgezeichneter Mann durch seine Demut und den Geist der Prophetie.

12. † am Samstag, dem 7. August 1638, wurden in Gondar in Äthiopien, zu Blutzeugen, die seligen Priester Agathangelos de Vindocino, François Nourry, Franzose aus der Vendôme, und Cassian de Nannetibus, aus Nantes, geboren als Gundislav Vaz López-Netto, aus portugiesischer Kaufmannsfamilie, beide Kapuziner, die bereits in Syrien und Ägypten, wie nun in Äthiopien, die von Rom getrennten koptischen Christen mit der katholischen Kirche zu versöhnen unternommen hatten; sie wurden auf Befehl des Königs von Condar an ihren eigenem Gürtelstricken erhängt und dann mit Steinen überhäuft.

13. † am Dienstag, dem 7. August 1646, wurden in Lancaster gehenkt
• der selige Priester und Märtyrer Martin of Saint Felix, John Woodcock aus dem Orden der Minderbrüder
• der selige Priester und Märtyrer Edward Bamber und
• der selige Priester und Märtyrer Thomas Whitaker,
die unter König Charles I., den katholischen Glauben verkündigend, aufgegriffen, eingekerkert und zum Tod verurteilt wurden; da bei der Hinrichtung zweier das Seil zerriss, wurden diese besonders grausam abgeschlachtet.
Siehe auch 12. Februar, 7/81 - 83

14. † am Montag, dem 7. August 1679, wurde in York, gehenkt, ausgewaidet und gevierteilt
der selige Priester und Märtyrer Nicholas Postgate, der etwa fünfzig Jahre lang insgeheim als Priester unter den Armen seinen Dienst getan hat, dann unter Charles I. entdeckt, verhaftet und verurteilt, die Todesstrafe erlitten hat.
Siehe auch 12. Februar, 7/84

15. † am Montag, dem 7. August 1871, entschlief in Górka Duchowna, bei Posen, Poznan, der selige Priester Edmund Stanislaw Bojanowski, der sich ganz für die ganzheitliche Bildung der Armen und der Landbevölkerung eingesetzt hat, wie es das Evangelium empfiehlt, und hierzu die klösterliche Genossenschaft Zgromadzenie Sióstr Sluzebniczek Najswieszwej Maryi Panny - Dienerinnen der Unbefleckten Empfängnis der Gottesgebärerin Maria gegründet hat. Papst Johannes-Paul II. hat ihn am 13. Juni 1999 in Warschau, zusammen mit 108 polnischen Märtyrern unter de Nazi-Regime, und mit der Ordensgründerin Regina Protmann (18. Januar 1613/11) seliggesprochen.

16. † am Sonntag, dem 7. August 1927, gab sein Leben für Christus den König, in Cardonna Colima, Mexiko, der selige Priester und Märtyrer Miguel de la Mora y de la Mora, 49 J., der in der Kirchenverfolgung nur weil er Priester war ums Erdenleben gebracht worden ist.
Siehe auch 21. Mai, 1/17

München-Freising: Afra: 3; in Augsburg Hochfest
Lüttich: Juliana von Kornelienberg bei Lüttich, Ordensfrau, siehe 5. April 1258/8


aus dem MARTYROLOGIUM ROMANUM 2004 übersetzt und in vielen Teilen ergänzt
von † Klaus Martin Reichenbach, Priester der Erzdiözese Köln




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Autor: Klaus Martin Reichenbach - zuletzt aktualisiert am 04.08.2015
korrekt zitieren:
Klaus Martin Reichenbach: Artikel
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