Ökumenisches Heiligenlexikon

Einführung Verzeichnis der Übersichten

7. Mai

1. † an einem 7. Mai, um 96, entschlief die Römerin und Märtyrin Flavia Domitilla, Tochter der heiligen Plautilla (Martyrologium Romanum 1956: 20. Mai als Schülerin des heiligen Petrus), der Schwester des heiligen Titus Flavius Clemens, Konsul des Jahres 95 (22. Juni 96/3), der ein Vetter des Kaisers Domitian war. Als bekennende Christin wurde sie, mit vielen anderen Christen, verbannt auf die Insel Ponza, die schon als Verbannungsinsel der Kaiserinnen Agrippina und Octavia gedient hatte, und in einem langen und langsamen Martyrium, zugrunde gerichtet.
Papst Clemens I. (23. November, um 97/1) hatte ihr Jungfräulichkeitsgelübde entgegen genommen. Sie teilte mit dem Papst die Strafe der Verbannung, aber nicht die ans ferne Schwarze Meer. Sie war verbannt auf die Insel Ponza in der Ägäis. Nach Rom zurückgebracht lebte sie in Terracina in der Campagna. Dort wurde ihr die Wohnung auf richterlichen Befehl angezündet, und in den Flammen kam sie mit ihren beiden Dienerinnen Euphrosyna und Theodora (Martyrologium Romanum 1956: 7. Mai) ums Erdenleben. Sie erlitt den Martertod an einem 7. Mai, zur Regierungszeit ihres Onkels Domitian (81 - 96). Ihre beiden Diener, die Eunuchen und Prätorianergardisten Nereus und Achilleus (12. Mai/1), die sie auch auf Ponza begleitet hatten, wurden in derselben Zeit in Terracina enthauptet. Die auf ihrem eigenen Grundstück errichteten und nach ihr benannten Domitilla-Katakomben, an der Via Ardeatina, gehören zu den ältesten und den größten Roms.

2. † an einem 7. Mai, um 300, wurden in Nikomedia, Izmit, der heilige Flavius und vier Gefährten zu Märtyrern.

3. † wohl an einem 7. Mai, im 7. Jahrhundert, entschlief in der Gegend von Le Mans, in Céneri-le-Gerei nahe Alençon, der heilige Diakon und Mönch Cenericus, Saint Céneri, Saint Serené, der, nach dem Besuch der Gräber des heiligen Martin (11.November 397/1) und des heiligen Julien von Le Mans (27. Januar, 3. Jahrhundert/3), zu einem Leben in Einsamkeit und Anspruchslosigkeit zurückgezogen hat.

4. † am Mittwoch, dem 7. Mai 721, entschlief im Kloster Beverley im Northumberland, der heilige Bischof John of Beverley, zuerst Benediktiner in Withby, dann Bischof von Hexham, dann von York, der mit Klugheit ein reiches Gebetsleben mit großem Eifer in der Seelsorge vereint hat, in späteren Jahren das Kloster Beverley gegründet und sich dorthin zurückgezogen hat. Als Bischof von York weihte er seinen begabten Schüler Beda (25. Mai 735 / 1) zum Priester.

5. † am Sonntag, dem 7. Mai 1060, entschlief im Kloster Niedernburg in Passau, die selige Äbtissin Gisela, die als Ehefrau des heiligen Königs Stephan I. (15. August 1038/7), die Mutter des heiligen Emerich, Imre (4. November 1031/8), die ihrem Mann in der Verbreitung des Glaubens sehr geholfen hat, aber nach seinem Tod, all ihrer Güter und Thronrechte beraubt, erst 1045 von König Heinrich III. befreit werden konnte und, nach Passau geleitet, als Verbannte in diesem Benediktinerinnenstift Aufnahme fand und später dort Äbtissin wurde. Sie liegt dort begraben; über einer Originalgrabplatte wurde im 14. Jahrhundert das gotische Hochgrab errichtet. Bei der Restaurierung des christlichen Königtums durch den 1077 gegen seinen Willen gewählten, aber nie gekrönten König Ladislas I. (30. Juni 1095/7), erhob dieser im Jahr 1083 die Reliquien des Königs Stephan I., des Prinzen Emerich und dessen Erziehers Gerhard (24. September 1046/6), was der Heiligerklärung gleichkam. Gisela ist in ihrer Demut wohl vergessen worden.

6. † an einem 7. Mai, um 1070, entschlief im Höhlenkloster vor Kiew, Kyjiv, der heilige Eremit Antonios Petsjerski, der als Mönch auf dem Berg Athos gelebt hatte und dann in den Grotten am Ufer des Djepr, Dnipro, das Höhlenkloster, Petsjerka, gegründet hat. Sein Nachfolger wurde der heilige Theodosios Petsjerski (3. Mai 1074/7).

7. † am Sonntag, dem 7. Mai 1279, entschlief in Cremona, der selige Alberto di Bergamo, ein Bauer, der das Schimpfen seiner Frau, über seine Großzügigkeit im Schenken für die Armen, geduldig ertrug und, unter Zurücklassung seines Ackerlandes, sich den Bußbrüdern vom heiligen Dominikus angeschlossen hat.

8. † am Freitag, dem 7. Mai 1728, entschlief in Rom, die selige Jungfrau Rosa Venerini di Viterbo, 72 J., die schon früh bei sich zu Hause junge Mädchen versammelte, um den Rosenkranz zu beten und gute Werke abzusprechen. Ab 1685 bildete sich daraus ein Kreis, der armen Kindern, vor allem Mädchen, eine Schulbildung gab, sie wuchs zur Gründung der Maestre Pie, Fromme Lehrerinnen, die als erste in Italien systematisch solche Schulen eröffneten. Erst 1941 wurde daraus eine kirchenrechtlich anerkannte Gemeinschaft. 1952 hat Papst Pius XII. sie seliggesprochen.

9. † am Mittwoch, dem 7. Mai 1902, entschlief in Genua, der heilige Priester Agostino Roscelli, 84 J., geboren in Bargone di Casarza Ligure, Provinz Genua, erhielt von seinem Pfarrer den ersten Unterricht; anlässlich einer Volksmission wurde er sich, 17-jährig, seiner Berufung bewusst und ging nach Genua ins Seminar; er musste nebenbei arbeiten, um seinen Unterhalt aufbringen zu können; er war bei den Jesuiten ein eifriger Schüler und in der nahen Klosterkapelle der Sankt-Josefs-Schwestern ein fleißiger Küster und KlerikerEin Kleriker ist in der orthodoxen, katholischen, anglikanischen und altkatholischen Kirche ein geweihter Amtsträger, der eine der drei Stufen des Weihesakraments - Diakon, Priester oder Bischof - empfangen hat. Im Unterschied zu den Klerikern bezeichnet man die anderen Gläubigen als Laien. Angehörige von Ordensgemeinschaften gelten, wenn sie nicht zu Priestern geweiht sind, als Laien und in der Orthodoxie als eigener geistlicher Stand. In den protestantischen Kirchen gibt es keine Unterscheidung von Klerus und Laien.-Sakristan. 28-jährig empfing er die Priesterweihe von Kardinal Placido Maria Tadini. Nach kurzer KaplanEin Kaplan (von lateinisch capellanus, „der einer Hofkapelle zugeordnete Kleriker”) ist im deutschen Sprachraum ein römisch-katholischer Priester in den ersten Jahren nach seiner Weihe, der in der Regel noch einem erfahrenen Pfarrer unterstellt ist. In manchen Bistümern wird er Vikar genannt - dies ist die Bezeichnung des kanonischen Kirchenrechts von 1983 - in anderen Kooperator.szeit wurde er Pfarrer der großen Pfarrei San Martino d’Albaro. Im Beichtstuhl erfuhr er das ganze Elend armer und arbeitsloser Jungen. Er war auch Gefängnisseelsorger am Kerker Sant’Andrea. Am 15. Oktober 1876 begann sein Traum Wirklichkeit zu werden und eine Woche später konnte er die ersten Schwestern seiner neuen Congregazione delle Suore dell’Immacolata di Genova, Schwestern von der Unbefleckten Empfängnis, einkleiden; die Gemeinschaft breitete sich bald in ganz Italien aus und sorgte für die christliche Erziehung sonst verlassener Jungen. Der Mann Gottes und demütige Priester war wirklich Salz der Erde und eine prophetische Gestalt, die Gottes Liebe zu den Elenden verkörperte und ausstrahlte. Er wurde am 7. Mai 1995 von Papst Johannes-Paul II. selig- und am 10. Juni 2001 heiliggesprochen.

Sankt Gallen: Notker von Sankt Gallen: 6. April 912/7


aus dem MARTYROLOGIUM ROMANUM 2004 übersetzt und in vielen Teilen ergänzt
von † Klaus Martin Reichenbach, Priester der Erzdiözese Köln




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Autor: Klaus Martin Reichenbach - zuletzt aktualisiert am 25.04.2015
korrekt zitieren:
Klaus Martin Reichenbach: Artikel
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