Ökumenisches Heiligenlexikon

Einführung Verzeichnis der Übersichten

8. Mai

1. † am Samstag, dem 8. Mai 303, wurde in Lodi, unweit von Mailand enthauptet, der heilige Soldat und Märtyrer Victor, Vittore il Moro, ein Schwarzafrikaner aus Algerien oder Marokko, der, in den kaiserlichen Kasernen, auf Befehl des Maximianus Herculeus, den Götzen opfern sollte, daraufhin die Waffen ablegte und sich nach Lodi zur Hinrichtung abführen ließ. Der heilige Ambrosius hat einen Hymnus gedichtet, zu seiner Ehren und zugleich zur Ehren der beiden ebenfalls aus Nordafrika stammenden Märtyrer Nabor und Felix. Seine Reliquien wurden erhoben vom heiligen Bischof Maternus (18. Juli, 4. Jahrhundert/2).

2. † an einem 8. Mai, im 4. Jahrhundert wurde in Byzanz, Konstantinopel, der heilige Soldat Acacius zum Märtyrer. Er wurde nach Folterungen enthauptet. Sein Martyrium war sehr ähnlich dem des heiligen Mocius (11. Mai, um 300/3)

3. † an einem 8. Mai, im 4. Jahrhundert entschlief in Auxerre, der heilige Bischof Helladius.

4. † an einem 8. Mai, um 400, entschlief in der Wüste beim Berg Sceti in Ägypten, der heilige Diakon und Eremit Arsenios, der ein Diakon der stadt-römischen Kirche war, sich in der Zeit des Kaisers Theodosius in die Einsamkeit zurückzog und dort, in allen Tugenden vollendet, seinen Geist seinem Schöpfer zurückgab.
Arsenius, Αρσενιος ο Μεγαλος, der Mannhafte, bei den Griechen genannt der Große, geboren 354, entstammte einer römischen Senatorenfamilie. Er war hoch begabt und hoch gebildet. Er wurde vom heiligen Papst Damasus (11. Dezember 384/1) zum Diakon geweiht. 383 kam er, wohl auf Empfehlung des Papstes, an den Hof Theoderich I. des Großen (347 - 395), als Erzieher seines noch jungen Sohnes Arcadius (377 - 408) und dann auch dessen Bruders Honorius (384 - 423), die beide nach dem Tod ihres Vaters 395 Kaiser über den oströmischen bezw. weströmischenTeilreich wurden. 394 zog Arsenius sich zurück in die ägyptische Wüste Sketis und wurde dort Schüler des heiligen Eremiten Johannes Kolobus, Κολοβος, der Kurzgewachsene (17. Oktober, um 400/5). Einer von dessen Merksätzen, die Arsenius übernahm: Oft habe ich es bereut, dass ich etwas gesagt habe - nie habe ich es bereut, wenn ich geschwiegen habe. Nach vierzig Jahren wurde er von einem wilden Stamm vertrieben. Damals, 434, zog er sich zurück nach Troë bei Memphis, 444 ging er auf eine nahe gelegene Nil-Insel Kanopus, blieb dort drei Jahre und kehrte dann für den Rest seines Lebens zurück nach Troë.

5. † am Freitag, dem 8. Mai 515, entschlief in Chalons, der heilige Priester Gibrianus, Gibrien, der aus Schottland kam und als Pilger für Christus Gallien durchwanderte.

6. † am Sonntag, dem 8. Mai, 550, entschlief in Bourges, der heilige Bischof Desideratus, Desiré, der zuvor königlicher Siegelbewahrer und Kanzler gewesen ist und der seine Kirche reich beschenkt hat mit einer Fülle von Reliquien von Heiligen. Er wurde 543 Nachfolger des heiligen Arcadius (1. August 543).

7. † an einem 8. Mai, um 400, entschlief in der Abtei Saujon bei Saintes, der heilige Priester und Abt Martin, ein Schüler des heiligen Martin von Tours (11. November 397/1).

8. † am Donnerstag, dem 8. Mai 615, entschlief in Rom an Sankt Peter, der heilige Papst Bonifatius IV., der Nachfolger des heiligen Gregor des Großen (12. März 604/6), der vom Kaiser Phokas das Pantheon, Πανθεων, von allen Göttern, erhielt und es am 13. Mai 609 umwandelte in die Kirche Sancta Maria ad Martyres, zur heiligen Maria und allen Märtyrern. Er hat sich auch verdient gemacht um die monastische Disziplin. Er wurde in St. Peter beigesetzt. Seine Grabschrift:

Vita hominum brevis est, certa hanc determinat ora
sed vitae aeternae inde paratur iter
quo non indecora aut rursum peritura videntur
sed pulchrum atque decens jam sine fine manet.
Dic igitur quid mors stimulis agitaris iniquis
quid fremis incassum quid furibunda geris.
Commoda nulla tibi poterunt tua facta referre
nec prodesse potest impetus iste tibi
Gregorii semper monita atque exempla magistri
vita opere et dignis moribus iste sequens.
Quo hanc terrere putas ? Sunt hujus maxima vota
mittere ad astra animam, reddere corpus humo.
Saucia multiplici siquidem nam membra dolore
rursus in antiquo pulvere versa manent
quae conjuncta animae stabilito in corpore surgant
ad vitam aeternam te pereunte magis.
Sancta fides merito vitae clementia patris
spem certam hanc famulos jussit habere suos
Hic requiescit Bonifatius junior, qui sedit annos V menses VIII dies XII.
Depositus oct.id.maji, imperante domno Eraclio anno ejus II.
Des Menschen Leben ist kurz, eine bestimmte Stunde beendet’s;
aber hier wird auf Reisen das ewige Leben vorbereitet,
in dem nicht wieder Unschönes und Vergängliches zu sehen,
sondern Schönes und Anmutiges bleibt ohne Ende.
Sprich doch, o Tod, was agitierst du mit aufstachelnden Boshaftigkeiten?
Was tobst du vergebens? Was spielst du wütend dich auf?
Deine Taten werden dir keinerlei Nutzen einbringen können
und diese stürmische Wut kann dir nichts nützen.
Sieh doch auf Gregors, des Meisters, Leben und Mahnung und Vorbild,
seine Nachfolge (Christi) im Werk und im würdigen Lebenswandel.
Womit meinst du ihn schrecken zu können? Sein hehres Begehren ist,
seine Seele zu den Sternen empor zu senden und den Leib der Erde zurückzugeben.
Denn die Glieder, von vielerlei Schmerzen verwundet, bleiben zurück
und verwandeln sich wieder in den ursprünglichen Staub.
Aber sie werden auferstehen zum ewigen Leben,
vereint mit der Seele im unverweslichen Leib, wann du untergehst auf die Dauer.
Die Güte des Vaters empfiehlt seinen Dienern: Heiligkeit im Glauben,
ein verdienstvolles Leben, die Gewissheit in der Hoffnung.
Hier ruht Bonifatius der Jüngere, er regierte fünf Jahre, acht Monate und zwölf Tage.
Er wurde beigesetzt am achten Mai im zweiten Jahr der Regierung des Herrn Heraklius
.

Siehe auch 29. Juni, 1/55

9. † am Montag, dem 8. Mai 685, entschlief in Rom, der heilige Papst Benedikt II., der nur fast ein Jahr im Amt war, ein Freund der Armut, demütig, sanftmütig, geduldig und ein ausgezeichneter Almosenspender.
Siehe auch 29. Juni, 1/62

10. † an einem 8. Mai, im 8. Jahrhundert, entschlief in Verona, der heilige Eremit Metron, der ein anspruchsloses Büßerleben geführt hat.

11. † an einem 8. Mai, um 700, entschlief in Roermond an der Maas, der heilige Glaubensbote Wiro, der in dieser Gegend, zusammen mit den heiligen Plechelmus (15. Juli, um 715/8) und dem Diakon Otgerus († um 713; nur hier mit aufgeführt). Alle Drei gründeten gemeinsam das Kloster Sankt Odilienberg bei Roermond.

12. † am Donnerstag, dem 8. Mai 1292, entschlief in nahe der Burg Saludecio, in der er geboren wurde, der selige Amato Ronconi, 66 J., Mitglied des Dritten Ordens des heiligen Franziskus, der auf eigenem Grund und Boden das Hospital Santa Maria Di Monte Ordale gegründet hat und der dieses, mit seinem gesamten Besitz, durch Testament vom 10. Januar 1292, der Benediktinerabtei San Giuliano e San Gregorio in Conca bei Rimini vermacht hat.

13. † am Montag, dem 8. Mai 1458, entschlief im Santuario Santa Maria della Serra, Cupramontana, Cosenza, der selige Priester und Märtyrer Angelo de Massaccio, alter Name für Cupramontana, ein Kamaldulensermönch, nach dem die alte Abtei der Kamaldulenser den Namen Abazia del Beato Angelo erhielt. Am heutigen Tag wird seines Martyriums gedacht, als er von fanatischen Sektierern, fraticelli, Brüderchen genannt, die als Eremiten überspannt und überstreng lebten und alles Leibliche ablehnten, ermordet worden ist.

14. † am Samstag, dem 8. Mai 1490, entschlief in Randazzo auf Sizilien, der selige Priester Luigi Rabata aus dem Orden der Karmeliter, der äußerst treu die Regel hielt und in der Feindesliebe ein leuchtendes Beispiel gab.

15. † am Dienstag, dem 8. Mai 1668, entschlief in Quebec, die selige Jungfrau Marie-Catherine de Saint-Augustin, Catherine Symon de Longprey, geboren in Frankreich, die 11-jährig dem heiligen Jean Eudes (19. August 1680/1) begegnete und schon wenig später als Schwester eingetreten ist bei den Augustines Hospitalières de l’Hôtel-Dieu , Hospitallers of Mercy of Saint Augustine, Barmherzige Schwester vom heiligen Augustinus, die mit ganzer Hingebung die Kranken pflegte und sie ausgezeichnet aufmunterte und tröstete. Sie war in Quebec auch Novizenmeisterin.

16. † am Donnerstag, dem 8. Mai 1913, entschlief in Hegne am Bodensee, die selige Jungfrau Ulrike, Ulla, Franziska Nisch, von den Caritas-Schwestern vom Heiligen Kreuz, die sich als Dienerin des Herrn erwiesen hat in den niedrigsten Arbeiten, besonders in ihrem Dienst als Küchenhilfe.

17. † am Donnerstag, dem 8. Mai 1941, wurde im Vernichtungslager Auschwitz, Oswiecim, ermordet, der selige Priester und Märtyrer Antonin, Jan Eugeniusz Bajewski, 26 J., aus dem Orden der Franziskaner-Conventualen von Niepokalanov, ein enger Mitarbeiter des heiligen Maximilian Kolbe (14. August 1941/1).
Siehe auch 28. Mai, 14/20

Fribourg-Genf-Lausanne und Sion, Sitten: Maria, Mittlerin aller Gnaden
Roermond: Wirr, Plechelmus und Otger: 10


aus dem MARTYROLOGIUM ROMANUM 2004 übersetzt und in vielen Teilen ergänzt
von † Klaus Martin Reichenbach, Priester der Erzdiözese Köln




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Autor: Klaus Martin Reichenbach - zuletzt aktualisiert am 25.04.2015
korrekt zitieren:
Klaus Martin Reichenbach: Artikel
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