Ökumenisches Heiligenlexikon

Einführung Verzeichnis der Übersichten

9. April


Fortsetzung nach dem Einschub


† der Sonntag, der 9. April 30, der 18. Nisan 3790, könnte genau der Tag der Auferstehung Jesu Christi gewesen sein; der Karfreitag seines Leidens und Sterbens am Kreuz wäre dann der 7. April, der 16. Nisan. Da Pessach auf den 15. Nisan (2. Mos 12, 6. 14 - 15) fällt und begonnen wird mit dem Sedermahl am Vorabend, wäre das Letzte Abendmahl am Mittwochabend fällig gewesen. Aber nach Mt 26, 17 bereiteten die Jünger es erst: am ersten Tag der Ungesäuerten Brote, nach Mk 14, 12 werden zwei verschiedene Dinge auf eínen Tag gelegt : am ersten Tag des Festes der Ungesäuerten Brote, an dem das Paschalamm geschlachtet wurde/werden musste schrieb Lk 22, 7. Wenn es in Jerusalem, wegen der Menge der Festpilger, üblich war, die Paschalämmer auf dem Tempelplatz an zwei Tagen nacheinander zu schlachten und also den Sederabend auch am Abend des ersten Feiertags zu ermöglichen, kämen wir mit dem Kalender zurecht: Letztes Abendmahl, Sedermahl, am Abend des ersten Tages der Ungesäuerten Brote, Pessach, also Donnerstag abends, Leiden und Kreuz am Karfreitag, Grabesruhe am Karsamstag, Auferstehung am Ostersonntag in aller Frühe.
Das Fest des Osterlammes und der Ungesäuerten Brote wird vom heiligen Paulus gedeutet: Ihr seid ja schon Ungesäuertes Brot, denn als unser Paschalamm ist Christus geopfert worden (1. Kor 5, 7); schon Johannes der Täufer sieht Christus als Lamm αμνος Gottes, das hinweg nimmt die Sünde der Welt (Joh 1, 29. 36); auch Petrus erinnert daran, wir sind losgekauft mit dem kostbaren Blut Christi, des Lammes ohne Fehl und Makel (1. Petr 1, 19); Johannes, unter dem Kreuz, sieht Jesus als geopfertes Osterlamm: kein Gebein darf an ihm gebrochen werden Joh 19, 36, nach 2. Mos 12, 46); die Geheime Offenbarung zeigt auf das Lamm αρνιον das geschlachtet ward (5, 6; 7, 14; 12, 11), das auf dem Berg Zion steht (14, 1), seine Braut (19, 7; 21, 9), die zwölf Apostel des Lammes (21, 14), der Tempel und die Leuchte des himmlischen Jerusalem (21, 22 - 23).
In Jerusalem und im Heiligen Land wurden, von Anfang der Kirche an, viele durch Jesus Christus geheiligte Orte und Zeiten im Gedächtnis behalten und liturgisch verehrt. Heute sei die Gelegenheit wahrgenommen, solcher Orte und Zeiten zu gedenken, soweit sie noch im Land des Herrn verehrt werden. Die liturgischen Texte sind vorhanden beim jeweiligen Pilgeraltar, zusammen in den liturgischen Büchern Missae Votivae in Sanctuariis Custodiae Terrae Sanctae Celebrandae, 1982 und Missae Propriae Dioecesis Patriarchalis Hierosolymitanae, 1977 und approbierte, oft ortsgebundene, Texte aus der Heiligen Schrift, sofern möglich auch zur örtlichen Votivmesse.
Die heiligen Stätten wurden von den ortsansässigen Christen im Gedächtnis und in Verehrung gehalten. Es waren in den ersten Jahrhunderten außerhalb Jerusalems hauptsächlich die Judenchristen, vor allem in Galiläa, wo nach den Zerstörungen der Jahre 70 und 135 sehr viele fromme Juden sich ansiedelten, von denen eine kleine Anzahl Christen wurden. Auch Samaritaner wurden Christen (Apg 8, 4 - 17). Aber auch Heidenchristen, Neubürger in der nach dem Sieg im Jahr 70 gegründeten römischen Veteranenansiedlung Neapolis, Nablus, Neustadt; dazu Alteingesessene in der Dekapolis, dem Gebiet der griechischen Zehn Städte süd-östlich vom See Genesareth. In der vor-konstantinischen Zeit gab es bei römischen Christenverfolgungen auch im Heiligen Land viele Märtyrer. In der byzantinischen Zeit blühte das kirchliche Leben auf, eine große Anzahl von Kirchen und Klöstern wurde gebaut und viele Eremiten ließen sich in einsamen Gegenden nieder Beim Persersturm 614 wurden fast alle Kirchen und Klöster zerstört. Kurz danach begann 637 die muslimische Herrschaft über das ganze Land, die, ausgenommen die Kreuzfahrerzeit, bis 1917 dauerte. Nach kurzer Zeit von Damaskus wurde der Sultan von Ägypten, schließlich seit 1517 der Sultan von Istanbul Oberherr. Nach dem Schisma von 1054 wurden die lateinische und die griechische Kirche im Heiligen Land Konkurrenten voneinander, dazu behaupteten sich die Armenier und die Syrer, die Georgier und die Kopten immer mehr, oft gemeinsam gegen die römischen Lateiner. Der heilige Franziskus von Assisi (4. Oktober 1226/1), der, im Gegensatz zu den Kreuzfahrern, die Moslems gewaltlos zum Christentum bekehren wollte, legte in seinem Generalkapitel 1217 fest, ausgewählte Brüder als Missionare ins Heilige Land auszusenden. Persönlich unternahm er die Pilgerreise, ging zuerst nach Akko zu den ersten beiden voraus gesandten Brüdern, dann weiter nach Damiette in Ägypten und wagte sich mit einem Bruder durch die Frontlinien bis zum Sultan persönlich. Am 26. September 1219 wurde er vom Sultan Malik al-Kamil wohlwollend empfangen und dieser hörte einige Tage lang seinen Bekehrungsversuchen aufmerksam zu. Schließlich erteilte er ihm die Erlaubnis, dass seine Brüder mit dem Strick im ganzen Heiligen Land ungehindert leben und den christlichen Pilgern dienen durften. So sind bis heute die Franziskaner die römisch-katholischen Wächter, Custodes der Heiligen Stätten im Heiligen Land. Mit den Kreuzfahrern zogen sie sich 1187 nach Akko zurück, mit diesen verließen sie 1291 das Land und warteten auf Zypern auf eine baldmöglichste Rückkehr nach Jerusalem. 1309 erteilte Sultan Baibars II. von Ägypten den Brüdern mit dem Strick, unter Ausschluss aller anderen Europäer, die Erlaubnis, sich in Jerusalem auf dem Sion niederzulassen und von dort aus die Heiligtümer der Grabeskirche und der Geburtskirche in Bethlehem zu betreuen. Papst Johannes XXII. unterstützte sie mit seiner Beauftragung in der Bulle vom 9. August 1328. Fünf Jahre später, 1333, konnten sie sich in Jerusalem im Abendmahlssaal, dem Coenaculum, niederlassen, den das Königspaar von Neapel, Robert von Anjou und Sancia von Mallorca, beim Sultan von Ägypten de jure für sich selbst als königliche Enklave, de facto für die Franziskaner als katholische Enklave in Jerusalem, erworben hatte. Es war das noch heute dort bestehende Kreuzfahrergebäude mit dem Obergemach (Mk 14,15), darunter der ältesten christlichen Kapelle aus dem ersten Jahrhundert, mit der Ostnische, die nicht auf den Tempelplatz, sondern auf die Grabeskirche orientiert ist, die heute als Synagoge das jüdische Heiligtum, das Davidsgrab, ist, dazu kamen 1335 angebaute Wohnräume für das Kloster. Von dort aus konnten und durften sie die Sorge für die Kreuzfahrerkirche über dem Heiligen Grab und Kalvaria wahrnehmen, außerdem zur Geburtskirche in Bethlehem hin und her wandern. 1342 bedankte sich Papst Clemens VI. in je einer Bulle beim Königspaar für die Schenkung und bei den Franziskanern für ihren Einsatz. Der Provinzial blieb noch auf Zypern, der Obere vom Coenakel, der Pater Guardian, musste ihm regelmäßig berichten.
Im Lauf der Jahrhunderte gab es viele Märtyrer unter den Franziskanern. Am 14. November 1391/10 wurden die Patres Nicolaus Tavelic, ein Kroate, Deodatus Aribert, ein Italiener, Stephanus de Cuneo und Petrus de Narbonne, Franzosen, zu Märtyrern, indem sie sich, für das Bekenntnis der wahren Gottessohnschaft Jesu Christi, von den Sarazenen lebendig verbrennen ließen; sie wurden erst am 21. Juni 1970 von Papst Paul VI. heiliggesprochen. 1430 wurde der Guardian vom Berge Sion zum Custos des Heiligen Landes ernannt und wurde die Custodie selbständige Ordensprovinz. 1523 wurden die Franziskaner aus dem Coenakel, 1551, unmittelbar nach dem Bau der noch heute bestehenden Stadtmauer, auch aus dem dortigen Coenaculum-Kloster vertrieben. Erst 1936 gelang es den Franziskanern, ganz in der Nähe ein kleines Grundstück zu erwerben und dort eine kleine Kapelle und einige Wohnräume zum neuen Coenaculum-Kloster zu machen. Es gelang ihnen 1559 das fast leerstehende uralte Klostergelände der Georgier innerhalb der Mauern, das Deir el Achmud, zu erwerben, das um 430 der georgische Mönch Peter der Iberer, der nur kurz in Jerusalem weilte, gegründet hatte; 1559 hatten die Georgier noch weitere 7 Klöster in der Heiligen Stadt. Die Franziskaner weihten die Klosterkirche dem Heiland, dem Salvator, Jesus, ישׁוע, und übernahmen in diese die Widmung ihrer Altäre aus dem Coenaculum-Kloster und übertrugen diese beim Neubau 1885 im Obergeschoss des Salvatorklosters auf die drei dortigen neuen Altäre, nämlich am linken Nebenaltar das Gedächtnis des Letzten Abendmahles (Mk 14, 15), am rechten Nebenaltar das Gedächtnis an den gläubigen Thomas (Joh 20, 28) und am Hauptaltar das Gedächtnis an die Herabkunft des Heiligen Geistes am Pfingsttag (Apg 1, 13 und 2, 1 - 4). Dort ist bis heute der Sitz der Custodie vom Heiligen Land, geleitet vom Pater Custos, der, rite gewählt, in seiner auf 6 Jahre begrenzten Amtszeit, Pontifikalien tragen und Pontifikalämter zelebrieren darf. Von 1335 bis etwa 1550 gehörte den Franziskanern alleine : der Abendmahlssaal, die Kreuzfahrer-Basilika vom Heiligen Grab mit Kalvaria, das Kreuzfahrer-Mariengrab im Kidrontal und die konstantinisch-julianische Geburtskirche in Bethlehem. Im 17. und 18. Jahrhundert, besonders zwischen 1690 und 1719, verdrängten vor allem die Griechen, aber auch die Armenier, mit List und Gewalt, vor allem durch Intrigen am Hof des Sultans in Istanbul, die Franziskaner ganz aus dem Mariengrab und großenteils aus der Geburtsbasilika und der Grabeskirche. Als 1847 von Papst Pius IX. (7. Februar 1878/16) das lateinische Patriarchat von Jerusalem wieder neu errichtet wurde, gab der Custos viele repräsentative und auch wichtige Aufgaben an den Patriarchen ab. Seit Mitte des 19. Jahrhundert gilt das von der Hohen Pforte in Stambul gegeben Gesetz des Status quo, derzeitigen Zustands, in dem die strengen Spielregeln für die gemeinsame Nutzung von Geburts- und Grabeskirche festgelegt sind. Wegen der Baufälligkeit der Grabeskirche kam es 1958 endlich zu einer Zusammenarbeit zwischen Franziskanern, Griechen und Armeniern, die zu den notwendigsten Reparaturen zwischen 1961 und 1980 führten und der Geltung des Status-quo keinen Abbruch taten.

Hier sei kurz hingewiesen auf die Pilgerstätten, die uns, den römischen Katholiken gehören und fast alle von der Custodie der Franziskaner betreut werden; dazu Hinweis auf die dort vorgesehenen Votivmessen oder Bibeltexte zu Wortgottesdiensten.

IN JERUSALEM - IN DER KRYPTA DER KREUZFAHRERKIRCHE SANKT ANNA
Hier wird der Geburt der Allerseligsten Jungfrau Maria gedacht. Um 200 stand hier die älteste Marienkirche. Das nahe Stadttor hieß Bab Sittna Mariam und wurde später umbenannt in Bab Sittna Anna. 1191 wurde sie umgewandelt die mohammedanische Schule Madras Salahije. Seit 1550 durften die Franziskaner jedes Jahr am 8. September dort die Festmesse zu Mariä Geburt feiern. 1856 hat Frankreich sie vom Sultan als Geschenk erhalten und die französische Ordensgemeinschfat der Pères Blancs, Weißen Väter, mit der Betreuung beauftragt; diese errichteten dort das Priesterseminar für das lateinische Patriarchat, das aber bald nach Beit Jala bei Bethlehem verlegt wurde.

- Am 8. Dezember/1: Hochfest der Unbefleckten Empfängnis
• 1. Mos 3, 9 - 15. 20; Eph 1, 3 - 6. 11 - 12; Lk 1, 26 - 38
• vor 1970: Sprichwörter 8, 22-35; Lk 1, 26- 28

- Am 8. September/1: 9.00 Uhr heilige Messe zum Tag Mariä Geburt
• Micha 5, 1 - 4a; Röm 8, 28 - 30; Mt 1, 1 - 16. 18 - 23 oder Mt 1, 18 - 23
• vor 1970: Sprichwörter 8, 23-35; Mt 1, 1-16

- Am 21. November/1: Tempelgang der dreijährigen Jungfrau Maria
• Sacharja 2, 14 - 17; Mt 12, 46 - 50
• vor 1970: Sirach 24, 9 - 12; Lk 11, 27 - 28

- den heiligen Eltern Joachim und Anna
• Sir 44, 1. 10 - 15; Röm 9, 1 - 8; Hebr 12, 1 - 4; Gal 4, 4 - 7; Mt 1, 1 - 16; Mk 12, 35 - 37

IN SEPPHORIS, DIOCAESAREA, IN GALILAEA
Nach der Überlieferung war hier der Heimatort der heiligen Mutter Anna. Sepphoris, ציפור, Vogel, Saffurije, Διωκαισαρεια, Zeus-Kaiser-Stadt. 1860 kaufte die Custodie die Ruine einer vom heiligen Grafen Joseph von Tiberias aus Skythopolis (22. Juli um 360 / 1956 noch im MartRom genannt, im Martyrologium Romanum 2004 nicht mehr) erbauten byzantinischen Basilika und errichtete 1880 eine Kapelle zur Ehren der heiligen Anna, daneben führen Anna-Schwestern eine Mädchenschule.

- Am 26. Juli/1: Joachim und Anna, Eltern Unserer Lieben Frau
• Sir 44, 1. 10 - 15; Röm 9, 1 - 8; Hebr 12, 1 - 4; Gal 4, 4 - 7; Mt 1, 1 - 16; Mk 12, 35 - 37

IN NAZARETH
Nezer, נצר Spross, Jes 11, 1, En-Nasra, Ναζαρεθ, Lk 1, 26, Joh 19, 19 wird vor Jesus Christus in der Bibel nicht genannt. Es ist der Ort, an dem Jesus die meiste seiner Zeit auf Erden verbrachte Lk 2, 51; 4, 16.

IN DER GROTTE DER VERKÜNDIGUNG UND IN DER BASILIKA DARÜBER
In der Verkündigungsgrotte sind Sgrafitti von Pilgern aus den ersten Jahrhunderten erhalten in einer kleinen Kultstätte aus dem 2. Jahrhundert, die auf ortsansässige Judenchristen, möglicherweise Verwandte Jesu, zurückgehen. Im 4. Jahrhundert war dort eine Synagogenkirche zur Ehren der Allerseligsten Jungfrau und Gottesgebärerin Maria, wahrscheinlich die vom Grafen Joseph von Tiberias errichtete, deren Schutt in ein älteres Taufbecken geschüttet wurde, als im 5. Jahrhundert die byzantinische Basilika errichtet wurde. Als der heilige Willibald (7. Juli 787/4) 723 nach Nazareth kam, fand er dort eine kleine Kirche vor, aber diese mussten die Christen sooft den heidnischen Sarazenen abkaufen, als diese sie zerstören wollten. Die Kreuzfahrer errichteten an ihrer Stelle eine größere Pilgerkirche, die von den Sarazenen gleich am Tag nach dem 4. Juli 1187 erobert, alle Christen ermordet, die aber noch nicht zerstört wurde. Am 25. März 1251 konnte Ludwig IX. der Heilige (25. August 1270/1) in ihr an einer Festmesse zu Maria Verkündigung teilnehmen. Wenige Jahre später, 1265, eroberte Sultan Baibars die Gegend und zerstörte diese und fast alle Kirchen sonst. Die Trümmerstätte blieb als solche erhalten. Im Jahr 1309 konnten die Franziskaner wieder in Jerusalem und Bethlehem die Sorge für die Heiligen Stätten übernehmen. Erst am 19. Dezember 1620 gelang es, die Grotte und Trümmerstätte in Nazareth zu übernehmen, weil der christenfreundliche Emir der Drusen Fakhr-el-Din den Erwerb ermöglichte. Am 29. Juni 1632 konnte eine kleine Kirche vom Pater Kustos eingesegnet werden. Aber die örtlichen Muslime und die osmanischen Herrscher (1517 - 1917) plünderten die Franziskaner in Nazareth oft aus und verlangten immer wieder Geld für ihre Freilassung (besonders in den Jahren 1623, 1633, 1637, 1647, 1688, 1708, 1743, 1752); 1697 konnten und mussten sie das ganze Dorf für viel Geld jährlich von den Türken mieten, zahlbar an den Pascha von Sidon, erhielten also auch Gerichtsrecht und -pflicht in Nazareth; erst 1770 gelang es ihnen, aus diesem Mietvertrag auszusteigen. Inzwischen war von den Behörden für 1730 die Erlaubnis für einen Kirchbau erteilt worden, unter der Bedingung, dass dieses Bauen nicht länger dauern durfte, als die Mekka-Pilgerreise eines Muslim; die Franziskaner spendeten allen männlichen Muslimen Nazareths diese Wallfahrt und gaben sich ans Bauen; der letzte Tag des Fastenmonats Ramadan war der 18. April; wenige Tage danach konnten sie die Hadj beginnen: Baubeginn war erlaubt ab dem 7. Mai und Ende spätestens der 15. Oktober 1730. Diese Kirche stand 200 Jahre, bis sie 1955, bis auf die erhalten gebliebene Grotte, abgerissen wurde, um dem prächtigen Neubau Platz zu machen, den Papst Paul VI. am 5. Januar 1965 als Rohbau besuchte und der am 24. März 1969 vom päpstlichen Legaten eingeweiht wurde. In ihr sind in drei durchgehenden übereinander liegenden Kirchen alle Phasen der Vorgängerbauten sichtbar; viele Nationen haben sich an der Gestaltung beteiligt.

- Von der Verkündigung des Herrn - 25. März/1
• Jes 7, 10 - 14; 8, 10; Richter 13, 1 - 7. 24 - 25a; Hebr 10, 4 - 10; Lk 1, 26 - 38

- Von der Allerseligsten Jungfrau Maria
• 1. Mos 17, 15 - 22; Gal 4, 4 - 7; Röm 5, 12. 17 - 19; Lk 1, 26 - 38

IN DER GROTTE DES HEILIGEN JOSEF UND DER SANKT-JOSEFS-KIRCHE
Über der überlieferten Wohngrotte des heiligen Josef befindet sich die Josefskirche, auch Kirche der Ernährung genannt. Einer byzantinischen Kirche folgte ein dreischiffiger Kreuzfahrerbau, nach dessen Zerstörung 1754 eine Kapelle der Kustodie, dieser 1914 die jetzige Josefskirche, auf den Ruinen der Kreuzfahrerbasilika.

- Von der heiligen Familie Jesus, Maria und Josef - Sonntag nach Weihnachten
• Sir 3, 3 - 7. 14 - 17a; Kol 3, 12 - 21; Lk 2, 22. 39 - 40; Lk 2, 41 - 52; Mt 2, 13 - 15. 19 - 23

- Vom heiligen Josef, dem Bräutigam der Allerseligsten Jungfrau Maria - 19. März/1
• 2 Sam 7, 4-5a. 12-14a. 16; Rom 4, 13. 16-18. 22; Mt 1, 16. 18-25
• vor 1970: Kol 3, 12-17; Mt 1, 18-25; Lk 2, 42-52

- Vom heiligen Josef, dem Handwerker - 1. Mai/1
• 1. Mos 1, 26 - 2, 3; 2 Thess 3, 6-12. 16; Kol 3, 14-15. 17. 23-24; Mt 13, 54-58

DIE SYNAGOGENKIRCHE
In einer byzantinischen Kirche aus dem 6. Jahrhundert richteten die Moslems eine Schule ein, die sie Madrasset el Messiah, Christusschule, nannten. Ihre Reste hat die Custodie 1741erworben und in eine Kapelle verwandelt, diese dann 1771 den Melkiten überlassen, die sie heute noch pflegen.

DIE ORTHODOXE VERKÜNDIGUNGSKIRCHE
Über der Quelle von Nazareth befindet sich die griechisch-orthodoxe Kirche, von den Einheimischen Ain Sittna Mariam, Marienquelle genannt. Das Wasser dieser Quelle wird durch unterirdische Rohrleitungen nach außen und in eine unweit errichtete schöne frisches Quellwasser spendende Brunnenwand geleitet.

IN AIN-KAREM, im Bergland von Judaea
בית הכרם Weinberghaus (Jer 6, 1), עין כרם Weinberg-Quelle heißt der Ort, der nach der Tradition Geburtsort des heiligen Johannes des Täufers war. Die Quelle, die dem Ort den Namen gibt, fließt noch reichlich in der alten Ortsmitte.

IM HEILIGTUM VON DER HEIMSUCHUNG
Ab etwa 1550 kamen aus Jerusalem die Franziskaner alljährlich am 2. Juli, um an der Felsgrotte in den Ruinen der Kreuzfahrer-Basilika die Festmesse zu feiern. 1679 erwarb die Custodie das ganze Grundstück und errichtete dort 1862 die Unterkirche, auf dieser ab 1938 bis 1955 die Oberkirche.

- Am Fest Maria Heimsuchung, dem 31. Mai,
• vor 1970 am 2. Juli : 9.00 Uhr Pilgermesse
• Zefanja 3, 14 - 18; Jes 52, 7 - 10; Röm 12, 9 - 16; Lk 1, 39 - 56

- Von der Allerseligsten Jungfrau Maria als Mittlerin
• Richter 5, 3 - 7; Apg 1, 12 - 14; Lk 1, 39 - 56

IN DER KIRCHE DER GEBURT JOHANNES DES TÄUFERS
1621 erwarb die Custodie das Gelände mit den Resten der byzantinischen und der Kreuzfahrerkirche und errichtete 1675 und 1690 über der Geburtsgrotte die heutige Kirche, die 1885 restauriert wurde; dabei wurde ein Porticus vorgebaut und bei dessen Fundamentierung die uralte Gedenkstätte an die Unschuldigen Kinder (Mt 2, 16; 28. Dezember/1) entdeckt und erneuert.

- Am Hochfest der Geburt Johannes des Täufers, dem 24. Juni/1: 10.00 Uhr Pontifikalamt
• Jes 49, 1 - 6; Apg 13, 22 - 26; Lk 1, 57 - 66. 80

- Am Fest der heiligen Zacharias und Elisabeth, am 23. September/2
• Richter 13, 2 - 4; Lk 1, 5 - 17; Lk 1, 57 - 64. 67 - 70

IN BETHLEHEM
Aus Beit ilu Lachama, Haus der Fruchtbarkeitsgöttin Lachama, wurde Beit-Lechem בית לחם, Brothaus, Hauptort der Gegend Efrat, Fruchtbarkeit, אפרתה היא בית לחם, Efratah hi Betlehem (1. Mos 35, 19), Sterbeort der Rachel und Geburtsort Davids (Ruth 4, 17; 1 Sam 16, 1 - 13) und des Sohnes Davids (Mt 1, 17; 1, 1 - 17), Jesus Christus (Mt 2, 1).

- am Samstag vor dem 1. Advent: 11.30 Uhr: Einzug des Paters Kustos in die Stadt und Geburtskirche

- am 1. Adventsonntag: 9. 00 Uhr: Pontifikal-Hochamt des Paters Kustos

- am 24. Dezember: um 13.30 Uhr: Einzug des Patriarchen in die Stadt Bethlehem
24.00 Uhr Hochamt des Patriarchen und Prozession zur Geburtsgrotte

- am 25. Dezember: 10.00 Uhr: Hochamt des Patriarchen in der Katharinenkirche

- am 29. Dezember: nachmittags Besuch auf dem Hirtenfeld bei Beit Sahur: Kapelle der Engel und Hirten

- am 1. Januar: Gedenken in der Milchgrotte

- am 5. Januar: Einzug des Paters Kustos der Franziskaner in die Stadt: 11.30 Uhr

- am 6. Januar: Pontifikal-Hochamt des Paters Custos: 10.00 Uhr
Prozession mit dem Custos zur Geburtsgrotte: 16. 00 Uhr

- am 29. Januar: in der Hieronymusgrotte: Gedenken an Paula und Eustochium

IN DER GEBURTSGROTTE UND DER GEBURTSBASILIKA
Nach 135 ließ Kaiser Hadrian, um die christliche Verehrung der Stätte zu beenden, ein Thammuz-Adonis-Heiligtum über der Grotte errichten, in welcher 180 Jahre lang dieser Liebhaber der Venus beweint wurde. Kaiser Konstantin errichtete nach 325 die Geburtsbasilika, die 529 im Samaritaneraufstand der Brandstiftung zum Opfer fiel, aber 540 von Kaiser Justinian wieder aufgebaut und erweitert wurde. 614 wurde sie von den Persern, als einzige Kirche im Heiligen Land, verschont, wohl weil diese über dem Haupteingang eine große Darstellung wohl der Heiligen Weisen aus dem Morgenland (Mt 2, 1 - 12 - 6. Januar/1) als persische Mithraspriester ansahen. Weihnachten 1100 wurde hier der erste König des Lateinischen Königreichs, Balduin I., zum König gekrönt; sein Sohn Balduin II. übernahm hier durch seine Krönung die Regentschaft seines Vaters. 1191 schon erlaubte Saladin, dass wieder zwei lateinische Priester und zwei Diakone sich hier niederließen und den christlichen Pilgern zur Verfügung standen. 1309 schenkte Sultan Baibars II. von Ägypten den Franziskanern das Gelände und 1347 bauten sie dort ihr erstes Kloster, auf den Ruinen der Vorgängergebäude. Die Pilgerzahl nahm unter der islamischen Herrschaft so stark ab, dass die Basilika und der Ort verfielen; 1516 fanden die Osmanen nur etwa 100 Bewohner vor und bedienten sich an der Basilika als wäre sie ein zum Abbruch freigegebenes Gebäude, die Marmorplatten nach Jerusalem verschleppten und 1646 sogar das Zinndach zu Gewehrkugeln umschmolzen. 1347 erhielten die Franziskaner die von den Kreuzfahrern restaurierte Basilika und ließen sich im benachbarten verlassenen Augustinerchorherrenkloster nieder. 1480 reparierten sie das Dach, das 1670 der griechische Patriarch, der 1757 die Basilika übernommen hatte, zu erneuern die Erlaubnis des Sultan erhielt. Die Franziskaner wurden weitgehend verdrängt. Vor allem 1757 der Verlust der Geburtsgrotte in der Krypta mit ihrem Altar und dem unter diesem angebrachten silbernen Stern mit der Aufschrift HIC DE VIRGINE MARIA JESUS CHRISTUS NATUS EST 1717 - Hier ist aus Maria der Jungfrau Jesus Christus geboren, 1717, bleibt schmerzlich und ging nicht ohne Kämpfe ab. Größere Feiern mussten die Franziskaner in die Nachbarkirche verlegen; sie ersetzten 1888 die Kreuzfahrer-Kapelle der Augustiner, der auf den Ruinen des Klosters der heiligen Paula (26. Januar 404/3) errichtet worden war, durch den Neubau der Katharinenkirche, aus der heute alljährlich die Christmette des lateinischen Patriarchen durch Radio und Fernsehen in alle Welt übertragen wird; die anschließende Prozession mit dem Jesuskind in die Geburtsgrotte führt von der Katharinenkirche direkt hinunter in die Grotten und durch die dortige Hintertür der Franziskaner in die eigentliche Geburtsgrotte; das Jesuskind darf nicht mehr auf den Silberstern unter dem Geburtsaltar gelegt werden, sondern wird gleich auf den Krippenaltar gelegt. Die Franziskaner halten jeden Abend eine Prozession, die von der Pfarrkirche Sankt Katharina ausgeht und, über die Stufen in dieser Kirche abwärts, durch die Grotten und die rückwärtige Tür, in die Geburtsgrotte geht.

- Von der Geburt des Herrn - 25. Dezember/1
• Jes 9, 1 - 6; Titus 2, 11 - 14; Titus 3, 3 - 7; Lk 2, 1 - 14
• vor 1970: Titus 3, 4 - 7; Lk 2, 15 - 20

IN DER GEBURTSGROTTE: AM KRIPPENALTAR
Auf einem ehemaligen aus dem Fels geschlagenen Futtertrog, dessen silberbeschlagene Holzfassung von den Kreuzfahrern in die Basilika Santa Maria Maggiore nach Rom übertragen worden ist.
• Jes 9, 1 - 6; Titus 2, 11 - 14; Titus 3, 3 - 7; Lk 2, 1 - 14

IN DER GEBURTSGROTTE: AM DREIKÖNIGENALTAR
Gegenüber dem Krippenaltar, eine Stufe abwärts in der kleinen Nebengrotte
• Jes 60, 1 - 6; Jes 52, 1 - 6; Eph 3, 2 - 3a. 5 - 6; Apg 13, 43 - 49; Mt 2, 1 - 12
• vor 1970: Jes 60, 1 - 6; Mt 2, 1 - 12

IM HEILIGTUM AUF DEM HIRTENFELD bei Beit Sahur
1909 erwarben die Franziskaner dieses Gelände. Neben einer geräumigen Grotte hat die Custodie 1954 die schöne Engelskapelle errichtet. Etwa 500 m entfernt liegt das Hirtenfeld der Orthodoxen Griechen, Sijar-al-Ghanam, Schafstall genannt (Lk 2, 8).

- Von der Verkündigung an die Hirten - 25. Dezember
• Jes 11, 1 - 10; Jes 61, 1 - 3; 1. Kor 1, 19 - 31; Kol 2, 6 - 12; Lk 2, 8 - 20

IN DER GEBURTSBASILIKA UND IN DER MILCHGROTTE
Die Franziskaner besaßen das Gelände schon 1375. Auf den Fundamenten einer byzantinischen Kirche errichtete die Custodie 1494 ein kleines Kloster, 1872 dort eine kleine Kapelle, Milchgrotte Mariä, Mogharet Sitti Mirjam genannt.
- Von der Allerseligsten Jungfrau und Gottesgebärerin Maria - 1. Januar/1
• Micha 5, 1 - 4a; Gal 4, 4 - 7; Hebr 1, 1 - 6; Röm 1, 1 - 7; Lk 2, 1 - 14; Lk 2, 15 - 21

IM HAUS DES HEILIGEN JOSEF
Etwas Hügel abwärts liegt, ziemlich verborgen, die Kapelle mit dem Namen Haus des heiligen Josef. Schon Mt 2, 11 heißt es, dass die Weisen in das Haus gingen, in dem sie das Kind und seine Mutter sahen. Nach den Spuren der Zeitangaben im Evangelium könnte die heilige Familie etwa ein bis zwei Jahre nach der Geburt Jesu in Bethlehem geblieben sein (Lk 2, 39 steht dem genauso wenig entgegen, wie Lk 24, 49 - 52 seiner Apg 1, 3). In der 1892 von der Custodie erbauten Kapelle sind die ursprüngliche Apsis im Felsen und darauf die Spuren des ehemaligen Altares sichtbar.

- Von der Beschneidung des Herrn und seiner Namengebung: 1. Januar/1 und 3. Januar/1
- Namen-Jesu-Fest: 3. Januar/1: Jesus ישׁוע Salvator Heiland
• Lk 1, 21
- Von der Darstellung des Herrn im Tempel von Jerusalem
• Lk 2, 22 - 38.
- Vom heiligen Josef in Bethlehem
• Mt 1, 16. 19. 24; 2, 1. 13.

IN DER GEBURTSBASILIKA UND AM DREIKÖNIGENALTAR IN DER GEBURTSGROTTE
- Von der Epiphanie, Erscheinung des Herrn - 6. Januar/1
• Jes 60, 1 - 6; Jes 52, 1 - 6; Eph 3,2 - 3a. 5 - 6; Apg 13, 43 - 49; Mt 2, 1 - 12

IN DER GEBURTSBASILIKA UND IN DER NEBENGROTTE DES HEILIGEN JOSEF
Von der Geburtsgrotte hinten geht es durch eine Tür in eine große Grotte und einige Nebengrotten, mit einigen Altären; die große Grotte ist dem heiligen Josef geweiht, der, hier schlafend, die Warnung des Engels erhalten haben soll (Mt 2, 13); der Altar ist 1621 von der Custodie errichtet worden. Weiter geht es über eine große Treppe hinauf in die Katharinenkirche.
- Vom heiligen Josef, dem Bräutigam der Allerseligsten Jungfrau Maria
• 2 Sam 7, 4 - 5a. 12 - 14a. 16; Röm 4, 13. 16 - 18. 22; Mt 1, 16. 18 - 25

IN DER NEBENGROTTE, AM ALTAR DER GRÄBER DER UNSCHULDIGEN KINDER
In dieser kreuzförmigen Nebengrotte, mit drei alten Arkosolgräbern, stellte die Custodie 1962 einen neuen Altar zur Ehren der Unschuldigen Kinder auf.
- Von den Unschuldigen Kindern, den Märtyrern - 28. Dezember/1
• Habakuk 1,2 - 4; 2, 2 - 4; Offb 7, 9 - 10. 14b - 17; Hebr 10, 32 - 39; Mt 2, 13 - 18

IN ÄGYPTEN: IM HEILIGTUM DER HEILIGEN FAMILIE
- Custodie der Franziskaner: Gedenktag: 17. Februar
- Von der Flucht der heiligen Familie
Jes 19,19 - 22; 1. Mos 46, 1 - 7; 1. Mos 50, 18 - 24; Apg 8,1 - 8; Mt 2, 13 - 23

IN BETHLEHEM, IN DER HIERONYMUSGROTTE HINTER DER GEBURTSGROTTE
385 ließ sich hier der heilige Hieronymus nieder und erarbeitete die Vulgata, Lateinisch-Volkssprachliche Bibel aus den hebräischen und griechischen Originalsprachen. Hier lebte und arbeitete er. Oben in Bethlehem gründete er zwei Klöster zum Bibelstudium, eins für Männer und eins für Frauen, letzteres wurde geleitet von seinen römischen Begleiterinnen, der Mutter Paula und ihrer Tochter Eustochium. Hier wollte er auch begraben liegen, wurde aber von den Kreuzfahrern aus dem noch vorhandenen großen Sarkophag genommen und nach Rom in die Basilika Santa Maria Maggiore überführt. Der ebenfalls leere Sarkophag von Paula und Eustochium ist da, außerdem der Sarkophag des heiligen Eusebius von Cremona (Schüler des Hieronymus, 385 mit ihm von Rom aus in Bethlehem, 398 lange in Italien, dann zurück im Kloster des Hieronymus in Bethlehem und dessen Nachfolger in der Leitung; † am 5. März 422; als Heiliger verehrt nur in seinem Heimat-Bistum Cremona).
- Vom heiligen Hieronymus: 30. September 420/1
• 2. Tim 3, 14 - 16; Mt 13, 47 - 52

- Von den heiligen Paula und Eustochium - 29. Januar MR: 26. Januar 404/3 und 28. September 419/7
• Eph 3, 14 - 19; Lk 10, 38 - 42

IN JERUSALEM: AUF DEM TEMPELPLATZ
- Abraham und Isaak, Morija: 1. Mos 22,1 - 2. 3 - 18
- David und Arawna: 2. Sam 24, 16 - 25; 1. Chron 21, 15 - 30
- Salomo: Morija und Arawna: 2. Chron 3, 1
- Drohbotschaft Jeremias: 7, 1 - 15; Klagelieder
- Zacharias, der Vater Johannes’ des Täufers, im Tempel: Lk 1, 5 - 25

- Namen-Jesu-Fest: 3. Januar/1: Jesus ישׁוע Salvator Heiland:
• Lk 1, 21
Die Konkathedrale des lateinischen Patriarchen wurde unter dem Titel vom heiligsten Namen Jesu eingeweiht am 11. Februar 1872.

Das Zentrum der Franziskaner und der Custodia di Terra Santa, Deir el Franj, ist seit 1559 im Kloster Sankt Salvator, ישׁוע Heiland, Jesus, mit der gleichnamigen Kirche.
Die Klosterkirche ist auch die auch Pfarrkirche der einheimischen Jerusalemer Lateiner; sie wurde ganz erneuert in den Jahren 1882 - 1885 und zwar im ersten Obergeschoss des Klosters.
Nach dem Verlust des Abendmahlssaales 1551 sind dessen alte Altar-Privilegien auf die Altäre in der Sankt Salvatorkirche übertragen worden:
der linke Nebenaltar: Einsetzung des Altarssakramentes
- Von der Allerheiligsten EucharistieDie Eucharistie - von griechisch „ευχαριστειν, Dank sagen” - vergegenwärtigt das heilvolle Sterben Jesu Christi. Die Römisch-Katholische, die Orthodoxe und die Anglikanische Kirche nennen diese Mahlfeier im Anschluss an 1. Korintherbrief 11, 24 Eucharistie, die Evangelischen Kirchen sprechen von „Abendmahl” im Anschluss an Markusevangelium 14, 17 und 1. Korintherbrief 11, 23.
• 5. Mos 8,2-3. 14b-16a; 1. Kön 19,4-8; Apg 2,42-47; 1. Kor 10,16-17; Mk 14,12-26; Joh 6,51-59
• vor 1970: Joh 13,1-15; 1. Kor 11,23-29; Joh 6,58

der rechte Nebenaltar: Erscheinung dem Thomas
- Vom heiligen Apostel Thomas
• Jes 43,8-13a; 2. Mos 33,23; 1. Joh 5,1-6; Kol 2,6-12; Joh 20,19-29

der Hauptaltar: Herbabkunft des Heiligen Geistes
- Vom Heiligen Geist
• Ezechiel 36,24-28; Joel 3,1-5; Apg 2,1-11; Joh 20,19-23
• vor 1970: Apg 8,14-17; Joh 14,23-31a

Zwei Gedächtnisfeiern von Jesus im Tempel sind von der Custodie ersatzweise in das Franziskaner-Heiligtum von der Geißelung verlegt worden und haben dort ihren je eigenen Altar.
- Von der Darstellung des Herrn im Tempel und der rituellen Reinigung Mariens - 2. Februar/1
• Mal 3,1-4; Hebr 2,14-18; Röm 12,1-2. 9-13 Röm 6,12-18; Lk 2,22-40; Lk 2,22-32

Dazu gehört das Gedächtnis der heiligen Simeon und Anna. Auf dem Tempelplatz gibt es noch einen Ort, der an eine frühere Simeon-und-Anna-Kapelle erinnert. In der Süd-Ost-Ecke gibt es eine Tür, die zu einer Treppe abwärts in die Substruktionen Herodes des Großen führt, die auch Ställe Salomos genannt werden. Nach nicht vielen Stufen abwärts befindet sich, in der ehemaligen Krypta jener alten Kirche, links an der Stadtmauer eine Art kleine Kapelle, mit einem kleinen Fenster aufs Tal Josaphat hinaus, die Mahd Isa, Krippe Jesu, genannt wird und die der Ort sein soll, an dem Simeon das sechs Wochen alte Jesuskind auf seine Arme genommen und sein Loblied gebetet hat, wo er es auch wieder abgelegt hat, damit, nach der Darbringung im Vorhof der Frauen und dem folgenden Prophetenwort Simeons, Maria und ihr kleiner Sohn sich etwas ausruhen könnten.
- Von den heiligen Simeon und Anna - 3. Februar/3
Offb 22, 12 - 13. 16 - 17, 20; Lk 2, 25 - 38

- Vom zwölfjährigen Jesus im Tempel
• 5. Mos 12,1 - 7; 2. Chron 6, 1 - 2. 7 - 11; Jes 2, 1 - 5; 1. Thess 3, 12 - 4, 3a; 1. Kor 3, 9b - 11. 16 - 17; Lk 2, 41 - 52

Weiter auf dem Tempelplatz:
- Jesus dort zum Pessachfest: Joh 2,13-25
- Austreibung der Händler: Joh 2,13-16; Mt 21,12-13; Mk 11,15-17; Lk 19 45-46
- Jesus dort zu einem Fest: Joh 5,1.14
- während dieses Festes: am Teich Bethesda: Heilung des Gelähmten: Joh 5,1-14
- Jesus dort zum Laubhüttenfest: Joh 7,2.37
- während des Festes: Heilung des Blindgeborenen am Teich Siloah: Joh 9,1-7
- Jesus dort zum Chanukkafest: Joh 10,22
- die Spende der Witwe: Mk 12,41-44; Lk 21,1-4
- Gleichnis von PharisäerDie Pharisäer (hebr. für „die Abgesonderten”) waren eine theologische Ausrichtung im Judentum zur Zeit des zweiten jüdischen Tempels (ca. 530 v. Chr. bis 70 n. Chr.) und wurden danach als rabbinisches Judentum die einzige bedeutende überlebende jüdische Strömung. Im Neuen Testament werden die Vertreter der Pharisäer in polemischer Weise als Heuchler kritisiert und herabgewürdigt. Die Pharisäer hielten nicht nur die niedergeschriebenen Gesetze Mose' für verbindlich, sondern befolgten auch die mündlich überlieferten Vorschriften der Vorfahren. Sie glaubten an eine Auferstehung der Toten und einen freien Willen des Menschen. und Zöllner: Lk 18,9-14
- die Ehebrecherin: Joh 8,2-11
- Heilung des Blindgeborenen: Joh 9,1-41
- Drohbotschaft: Mt 24, 1-2
- Pessach-Lamm: Mt 26,17-19; Mk 14,12-16; Lk 22,7-13

die Apostel auf dem Tempelplatz:
- Petrus und Johannes: Apg 3,1 - 4, 31
- Paulus’ Gefangennahme: Apg 21,26 -22, 29

BEI AIN KAREM: IM HEILIGTUM JOHANNES IN DER WÜSTE, auch IN JERICHO und AM JORDAN
Das lateinische Patriarchat konnte in der Einsamkeit unweit Ain Karem ein Grundstück mit Ruinen eines Kreuzfahrerklosters kaufen und übergab es 1922 der Custodie, die dort eine Kapelle und einen ganz kleinen Konvent errichtete; der Ort gilt als die Einsamkeit, in der der heilige Johannes der Täufer aufgewachsen ist (Lk 1, 80) und die kleine Quelle dort heißt Ain el Habis, Quelle des Eremiten.
- Von dem Einsiedlerleben des heiligen Johannes des Täufers
• Hosea 2 16-26; Hos 2,16.17b-18.21-22; Jer 1 4-10; Eph 4,30 - 5, 8; Mt 3,1-12; Lk 3,10-18

IM JORDAN UND IM HEILIGTUM VON DER TAUFE DES HERRN
Die traditionell überlieferten Stellen im Jordan, wo Johannes taufte (Joh 10, 40) befinden sich an einem kurzen Abschnitt, mehr oder weniger nah am Fluss, wo die Griechen, die Custodie, Armenier und Kopten nebeneinander, meist am Westufer, Taufkapellen errichtet haben, Orte auch uralter Ruinen von Heiligtümern und Eremitenbehausungen. Das Taufgedenken fand, soweit es die politische Lage erlaubte, meist von einem Kahn aus auf dem Jordan und im Jordan statt. Auf dem Gelände einer Ruine der aus dem 5. Jahrhundert stammenden Kirche Johannes des Täufers, das die Custodie 1932 erwerben konnte, baute sie 1935 die Taufkapelle zu Ehren Johannes des Täufers. Die Orthodoxen feiern die Große Wasserweihe am Vortag von Epiphanie, 6. Januar, nach julianischem Kalender; die Franziskaner pilgern dorthin am letzten Donnerstag im Oktober.
- Von der Taufe des Herrn
• Jes 42, 1 - 4. 6 - 7; Josua 3, 7 - 10a. 11. 13 - 17; Apg 10, 34 - 38; Mt 3, 13 - 17; Mk 1, 7 - 11; Lk 3, 15 - 16, 21 - 22

- Von der Taufe des Herrn: an den Tagen nach dem 6. Januar
- vor 1970: am Oktavtag von Epiphanie
• Jes 60, 1 - 6; Joh 1, 29 - 34;

- die ersten Jünger Jesu
• Joh 1, 29 - 2, 12

BEI JERICHO
Auf dem steil über Jericho aufragenden Berg, Djebel Quruntul, Quadragesima, 40-Tage, wird des 40-tägigen Fastens Jesu und seiner Versuchung durch den Teufel (Mt 4, 2; Mk 1, 13; Lk 4, 1) gedacht; seit alten Zeiten leben dort in kaum zugänglichen Felsgrotten Eremiten. Die Custodie konnte 1874 von den Griechen ein kleines Grundstück dort erwerben.
- Vom Fasten des Herrn und seiner Versuchung
• 5. Mos 6, 10 - 19; 1. Mos 3, 1 - 8; Hebr 2, 14 - 18; Röm 5, 12 - 19; Mt 4, 1 - 11; Mk 1, 12 - 13; Lk 4, 1 - 13

IN KANA IN GALILAEA
Am 2. Sonntag im Jahreskreis, des Evangeliums von der Hochzeit zu Kana, nach der Liturgiereform 1970 genau genommen nur noch am 2. im Jahreskreis -C-,: Pilgern dorthin. Das etwa 9 km entfernte und nicht so leicht im Vorbeigehen zugängliche Kafr Kana ist wahrscheinlich der Ort des ersten Zeichens Jesu und dort sind auch die Reste judenchristlicher Verehrungsstätten, ab 3. Jahrhundert bis spätbyzantisch, ausgegraben worden. Aber wegen seiner günstigen Lage an der Straße von Haifa nach Nazareth und dem gleich klingenden Namen wird seit der Kreuzfahrerzeit Khirbet Kana als der geheiligte Ort verehrt und, einander gegenüber, dient je eine griechische und eine lateinische Pilgerkirche den Pilgern zu ihrer Verehrung. 1641 kaufte die Custodie ein Grundstück neben der alten Moschee und konnten diese selbst in ruinösem Zustand 1879 kaufen, abreißen und durch die 1883 geweihte Pfarrkirche, mit einer Kuppel über der Raum beherrschenden Krypta, ersetzen.
- Vom ersten der Zeichen des Herrn
• 1. Mos 2,18-24; Jes 54,5-10; Eph 5,2a.21-33; Joh 2,1-12
- Von Unserer Lieben Frau als Mittlerin
• Richter 5,3-7; Apg 1,12-14; Joh 2,1-12
- Von der Heilung des Sohnes des königlichen Beamten aus Kapharnaum, die von Kana aus stattfand
• Joh 4,43-54

Am Ortsausgang hat die Custodie eine schöne moderne Kapelle gebaut, zum Gedächtnis an den Apostel Natanaël, Bartholomäus (24. August/1): Joh 21 2; 1,45-49, in der am Festtag um 18.00 die Festmesse gefeiert wird.
- Vom heiligen Bartholomäus
• 5. Mos 18,15-20; 1. Mos 28,10-19; Offb 21,9b-14; Joh 1,43-51

IN NAZARETH: IN DER SYNAGOGEN-KIRCHE
• Lk 4,16-30; Mt 13,54-58; Mk 6,1-6; Joh 6,24-59

AM SEE VON GALILAEA, GENESARETH
- Jesus stillt den Sturm
• Mt 8,18.23-27; Mk 4,35-41; Lk 8,22-25
- Jesus geht über den See
• Mt 14,22-33; Mk 6,45-52; Joh 6,16-21
- Reicher Fischfang
• Lk 5,4-11, Joh 21,1-14

AM OSTUFER BEI KURSI
- Heilung des Besessenen von Gerasa
• Mt 8,28-34; Mk 5,1-10; Lk 8,26-39

IN TIBERIAS
Die Stadt wurde um 20 von Herodes Antipas zur Ehren des römischen Kaisers gegründet; als heidnische Stadt wurde sie von Jesus nie betreten.

IN DER PETERSKIRCHE IN TIBERIAS
Die erste Peterskirche wurde um 350 vom Grafen Joseph von Tiberias, einem vornehmen Konvertiten aus den Juden, errichtet. Die Kreuzfahrerkirche wurde an derselben Stelle erbaut, aber 1187 zerstört. Ab 1552 kamen die Franziskaner alljährlich am 29. Juni dorthin und feierten in den Ruinen die Festmesse; gegen Bezahlung ließen die örtlichen Moslems sie zu. 1620 errichtete die Custodie ihr Kloster und erbaute die Kirche dazu neu; beide wurden 1847 restauriert und renoviert.
Am Hochfest, dem 29. Juni: Festmesse in Tiberias
- Vom heiligen Apostel Petrus
• Apg 10, 34a.37-43; 1. Petr 1,3-9; Joh 21,1-19; Lk 5,1-11; Mk 1,16-20; Mt 14,22-34; Mt 16,13-19
• vor 1970: Apg 3,1-9; Joh 21,15-19a

IN UND BEI KAPHARNAUM
כפר נחום Kfar Nachum, Dorf des Nahum, Tell-Hum, wird erstmals genannt in der Bibel, als der Hauptort des Wirkens Jesu (Joh 2, 12; Mt 4, 13). Bereits im 1. Jahrhundert diente das Haus als Versammlungsstätte der Judenchristen, Minim, Nozrim genannt, eine Hauskirche, die durch viele Sgrafitti nachgewiesen ist. Die erste Peterskirche errichtete 352 der heilige Graf Joseph von Tiberias, neben der Synagoge, auf dem ursprünglichen Haus des Petrus, das im 5. Jahrhundert als achteckige Kirche mit Baptisterium neu errichtet wurde. 1894 konnte die Custodie das Gelände mit den Ruinen der alten Synagoge und des Petrushauses erwerben. Der über den seit 1926 von den Franziskanern geleiteten Ausgrabungen um 1985 errichtete Neubau macht möglichst viele der Vorgängerkirchen in ihren Spuren sichtbar.
- Ein Sabbat in Kapharnaum
• Mk 1, 21-39;
- Jesus heilt am Sabbat in der Synagoge:
• Mk 1, 21-28; Lk 4, 31-37;
- Heilung der Schwiegermutter des Petrus:
• Mt 8, 14-15; Mk 1, 29-31; Lk 4, 38-39
- Heilung vieler Kranker:
• Mt 8, 16-17; Mk 1, 32-34; Lk 4, 40-41
- Heilung des Gelähmten:
• Mt 9, 1-8; Mk 2, 1-12; Lk 5, 17-26
- Berufung des Levi, Matthaeus:
• Mt 9, 9-13; Mk 2, 13-17; Lk 5, 27-32
- Auferweckung der Tochter des Jairus:
• Mt 9, 18-26; Mk 5, 21-53; Lk 8, 40-56
- Heilung des Dieners des Hauptmannes:
• Mt 8, 5-13; Lk 7, 1-10
- Heilung des Sohnes des königlichen Beamten:
• Joh 4, 43-54
- Erste Brotvermehrung:
• Mt 14, 13-21; Mk 6, 31-44; Lk 9, 10-17; und Joh 6, 1-15
- Zweite Brotvermehrung:
• Mt 15, 29-39; Mk 8, 1-10
- Gericht über die galiläischen Städte:
• Mt 11, 20-24; Lk 10, 12-15
- Berufung der ersten Jünger:
• Mt 4, 18-22; Mk 1, 16-20; Lk 5, 1-11; vgl. Joh 1, 35-51
- Vom heiligen Apostel Petrus
• Ezechiel 37,21-28; 1 Petr 5,1-4;
in Kapharnaum: Mt 16,13-19;
in Tabgha: Joh 21,1-17;
in Tiberias: Lk 5,1-11
- Von allen heiligen Aposteln
• Sirach 44,20-26; Apg 7,42-47; Eph 2,19-22; Eph 4,11-16; Lk 6,12-19
- Von der Brotvermehrung
• Jes 55,1-3; 1 Joh 3,14-18; Jak 2,14-17; Mt 14,13-21; Joh 6,1-15

- Von der heiligen EucharistieDie Eucharistie - von griechisch „ευχαριστειν, Dank sagen” - vergegenwärtigt das heilvolle Sterben Jesu Christi. Die Römisch-Katholische, die Orthodoxe und die Anglikanische Kirche nennen diese Mahlfeier im Anschluss an 1. Korintherbrief 11, 24 Eucharistie, die Evangelischen Kirchen sprechen von „Abendmahl” im Anschluss an Markusevangelium 14, 17 und 1. Korintherbrief 11, 23.
• 2. Mos 24,3-11; 2. Mos 16,2-4.12-15; Spr 9,1-6; 1. Kor 11,23-26; Joh 6,24-59; Joh 6,51-59

AUF DEM BERG DER SELIGKEITEN
Die Grotte der Seligpreisungen aus der Bergpredigt war früh überbaut. Die schöne Kapelle wurde 1938 erbaut, das Pilgerhospiz der italienischen Schwestern im 19. Jahrhundert.
- Von der Bergpredigt des Herrn
• Zefanja 2,3.3, 12-13; 1 Kor 1,26-31; Phil 4,4-9; Mt 5,1-12

IN TABGHA: BROTVERMEHRUNGSKIRCHE
Der Palästinaverein vom Heiligen Grab, heute Deutsche Verein vom Heiligen Land, mit Sitz in Köln, kaufte 1887 einen Uferstreifen von Tabgha, Επταπεγον, Siebenquell, ינישׁב, der Primatskapelle der Custodie, bis Tel el-Oreme errichtete, nach Funden von Resten aus byzantinischer Zeit, wohl errichtet vom heiligen Joseph von Skythopolis, dem Grafen von Tiberias, um 350, mit besonders dem Mosaik mit fünf Broten in einem Korb und je ein Fisch neben diesem. Bis 1939 waren einige Lazaristenpatres, Vinzentiner, dort unter sehr einfachen Verhältnissen untergebracht; seit 1939 sind die Benediktiner von der Dormitio auf dem Sion dort. Um 1985 wurde eine sehr schöne Kirche und ein kleines Wohnkloster vom Deutschen Verein vom Heiligen Land errichtet. Am Ufer wurde ein Altar im Freien aufgestellt. Eine um 1930 gebaute Jugendherberge wurde um 2000 zum modernen Pilgerhaus umgestaltet. Die wunderbare Brotvermehrung (Joh 6, 1 - 15) und die dritte Erscheinung des Auferstandenen (Joh 21, 1 - 23) fanden hier statt.
- Von der Wunderbaren Brotvermehrung
• 2. Mos 16,1-4.13b-18; 2. Kön 4,38.42-44; 1. Kor 11,23-29; Mt 14,13-21; Mk 6,30-46

IN DER PETERSKIRCHE, PRIMATSKAPELLE, AM SEE VON TIBERIAS
Die Kapelle auf dem Felsen, der aus dem See aufsteigt und als das Uferstück gilt, auf den Petrus nach dem wunderbaren Fischfang das Netz mit den 153 Fischen hochgezogen hat (Joh 21, 11) und das von den Pilgern mensa Christi, Tisch Christi (Joh 21, 12) genannt wird. Das Gelände wurde 1889 von der Custodie erworben und die Kapelle 1934 errichtet, auf der Stelle von Resten alter Vorgängerbauten.
- am 29. Juni: Festmesse in der Peterskirche der Custodie in Tiberias, also nicht hier
- Vom heiligen Apostel Petrus
• Apg 10,34a. 37-43; 1 Petr 1,3-9; Joh 21,1-19; Lk 5,1-11; Mk 1,16-20; Mt 14,22-34; Mt 16,13-19
• vor 1970: Apg 3,1-9; Joh 21,15-19a

IN NAIM
Die Custodie konnte 1878 ein Grundstück erwerben und eine Kirche bauen.
•- Von der Auferweckung des Sohnes der Witwe
• 1. Kön 17,17-24; Daniel 12,1-3; Apg 4,8-12; Apg 5,12-16; Lk 7,11-17

BEI CAESAREA PHILIPPI
Petrus’ Messiasbekenntnis und Jesu Primatsverheißung
• Mt 16,13-20; Mk 8,27-30; Lk 9,18-21

AUF DEM BERG TABOR
Die Verklärung fand wahrscheinlich auf dem Berg Hermon statt, zu dem von Caesarea Philippi der Aufstieg unternommen war; zur Zeit Jesu war der Tabor besiedelt und keineswegs einsam. Aber wegen der großen Entfernung und Höhe des Hermon, zogen die Pilger schon früh als Pilgerstätte den Tabor vor, zumal er von weitem über der Ebene Jezreël als markanter Berg auffällt. Genannt ist er nach der Prophetin und Richterin Debora, Biene, (Ri 4 - 5), die dort wohnte. Im Psalm 88/89, 13 werden beide Berge zusammen genannt. Der Djebel et-Tur genannte Tabor wirde öfter genannt (Richter 4, 4 - 6; Jer 46, 8; Hosea 5, 1). Die erste byzantische Basilika wurde wohl vom heiligen Grafen Joseph von Tiberias und Skythopolis erbaut. In der Kreuzfahrerzeit war es Bischofssitz und hatte vier Klöster, das Hauptkloster war Benediktinerabtei. Nach der Zerstörung durch die Sarazenen, deren Festungsbau und die Aufgabe der Befestigung, kamen selten Pilger auf den Berg hinauf, nur, wenn möglich, alljährlich zum Fest der Verklärung am 6. August, von Nazareth aus eine Handvoll Franziskaner. 1631 erreichte der Konsul der Toskana beim Eigentümer in Sidon, dass den Franziskanern eine Niederlasung auf dem Tabor gründen durften. Sie erbauten ihr Kloster und ein geräumiges Pilgerhospiz, dazu 1924 auf den Spuren der Vorgängerbauten, die schöne neue Basilika. Ausgrabungen brachten viele Sehenswürdigkeiten ans Licht, die schönste Sehenswürdigkeit ist die weite Aussicht, bis hin zum Schneegipfel des Hermon, dem eigentlichen Berg der Verklärung. Am Fuß des Tabor wird des Ortes gedacht, wo Jesus, nach der Verklärung, den besessenen Knaben heilte (Mk 9, 28).
- Am Fest der Verklärung des Herrn, dem 6. August/1, um 10.30 Uhr: Pontifikalamt mit dem Pater Custos
- Von der Verklärung des Herrn
• Daniel 7,9-10.13-14; 5. Mos 5,1-5; 2. Petr 1,16-19; Phil 3,17 - 4,1;
• Mt 17,1-9; Mk 9,2-10; Lk 9,28b-36
- Vom heiligen Mose (AUCH AUF DEM BERG NEBO) - 4. September/1
• 5. Mos 34,1-12; 2. Mos 3,1-15; Hebr 3,1-6; Mt 17,1-9; Joh 3,14-21; Joh 6,28-35
- Vom heiligen Elija - 20. Juli/2
• Sirach 48,1-4.9-11; Lk 9,28b-36
- Heilung des besessenen Knaben:
• Mt 17,14-21; Mk 9,14-29; Lk 9,37-43a

IM DORF MAGDALA, AUCH AM MAGDALENENALTAR IN DER GRABESKIRCHE IN JERUSALEM
- Von der heiligen Maria Magdalena, Maria von Magdala - 22. Juli/1
• Hoheslied 3, 1-4a; Jer 29,10-14; 1. Kor 15,1-11; 1. Kor 15,3-8.11; Eph 1,17-23; 2. Kor 5 14-17; Joh 20,1-18

AUF DEM KARMEL
Der כרם אל Kerem-El, Weinberg Gottes, war ein Vorbild für Schönheit und Fruchtbarkeit (Jes 35, 2; Amos 1, 2; 9, 3; Micha 7, 14; Hohes Lied 7, 5), Wirkungsstätte des Propheten Elija (1. Kön 18, 21 - 46; 2. Kön 4, 22). Noch heute wird auf dem Karmel die Grotte des Elija verehrt, von den Juden als das Versteck des Propheten vor Achab (1. Kön 18, 1. 10), von Christen als Sitz der Prophetenschule des Elija, von den Moslems ebenfalls, unter dem Namen Moschee El-Kader, des Grünen, des Unsterblichen. Im Tal wurden 1958 die Ruinen der Kapelle des Klosters Brochards entdeckt, weitere weite Klosterreste bis zur Elija-Quelle. Seit in byzantinischer Zeit im Heiligen Land sich Eremiten, Einsiedler und Mönche in einsamen Gegenden niederließen, waren auch die Höhen des Karmelgebirges von ihnen besiedelt. In der Kreuzfahrerzeit sammelte der selige Soldat Berthold von Limoges (29. März um 1188/4) die verbliebenen griechischen Einsiedler auf dem Karmel und wurde so Prior vom Orden der Karmeliter Unserer Lieben Frau. Sein Nachfolger, der in Jerusalem von fränkischen Eltern geborene selige Brochard (2. September um 1231/12), sammelte die Mönche nach 1187 in Akko, Saint-Jean-d’Acre, Ptolemais, und veranlasste den heiligen Albert, Bischof von Vercelli, dann päpstlicher Legat für Jerusalem, dann Patriarch von Jerusalem, schließlich Flüchtling in Akko (14. September 1215/7), eine neue Ordenregel für die unter den neuen Verhältnissen lebenden Karmeliter zu schreiben; der Orden verbreitete sich, anfangs durch die aus Akko geflüchteten Karmeliter, schnell in ganz Europa und der selige englische Generalobere Simon Stock (16. Mai 1265/14) wurde schließlich 1245 in Frankreich der Gründer des Ordens vom Skapulier Unserer Lieben Frau vom Berge Karmel, der alljährlich am 16. Juli/1 sein Stiftungsfest feiert; ihm war es sogar gelungen, insgeheim sechs Jahre als Einsiedler auf dem Karmel zu leben. 1630 wagte Pater Prosperus vom Heiligen Geist mit zwei Mitbrüdern es, wieder in die Ruinen des Karmelklosters einzuziehen. 1767 kehrte der Orden zurück und erbaute auf dem Gipfel das neue Kloster Stella Maris, Maria Stern des Meeres, neben dem 1821 der Leuchtturm errichtet wurde. Über Drusendörfer erreichbar ist das kleine Karmeliterkloster zu Ehren des Elija (20. Juli/ 2) in El-Muhraqa, Opfer, der Tradition nach der Ort des durch wunderbares Feuer angenommenen Opfers des Elija für Israel (1. Kön 18,37 - 39), wo für den höchst bilderfeindlichen Propheten eine riesige Statue aufgestellt ist, die ihn zeigt, wie er mit hocherhobenem Arm einen der 450 Baalspriester tötet.

IN HAIFA: KARMELITERKLOSTER STELLA MARIS
- Von Unserer Lieben Frau, dem Stern des Meeres
• 1. Kön 18, 42 - 45; Jes 35, 1 - 6a. 10; Joh 19, 25 - 27

AKKO, PTOLEMAIS, SAINT-JEAN-D’ACRE
Die schon von Ägypten genannte und eroberte Stadt konnte von den Israeliten nicht erobert werden (Richter 1, 31), wurde von Alexander erobert und von ägyptischen Diadochen 261 in Ptolemais umbenannt, kam aber 219 schon unter die Seleukiden. Der heilige Paulus beendete dort seine Seereise und blieb nur einen Tag bei den dortigen Christen (Apg 21, 7), dann zog er zufuß weiter nach Jerusalem. 67 verlieh Nero der Stadt den Status der Colonia und somit das römische Bürgerrecht. 190 wird der Bischof von Ptolemais erwähnt. 636 wurde es die Hafenstadt der Omajadenresidenz Damaskus. 1104 gelang den Kreuzfahrern die Eroberung. 1219 gründete der heilige Franziskus (4. September 1226/1) hier das erste Klarissenkloster im Heiligen Land, über dem, nach Erwerb 1729 durch die Custodie, heute das 1737 erbaute kleine Franziskaner-Kloster steht; auch über einer anderen Kirchenruine steht die 1737 von der Custodie errichtete Pfarrkirche Sankt Johannes. Am 18. Mai 1291 mussten die Kreuzfahrer diese letzte Bastion im Heiligen Land aufgeben. Erhalten ist in der Krypta des heiligen Johannes ein Saal der Johanniter aus der Kreuzfahrerzeit.
• In der Johanneskirche wird am 17. September, dem Fest der Wundmale des heiligen Franziskus, um 18.00 Uhr die Festmesse gefeiert.

IN SICHEM
Nach 1. Mos 12, 6 war Abram hier, nach 1. Mos 33, 18 sein Enkel Jakob, Israel, mit seinen Zwölf Söhnen und der Tochter Dina; der Jakobsbrunnen ist biblisch nicht bezeugt.

AM JAKOBSBRUNNEN IM TORSO DER RUSSISCHEN KIRCHE von 1917
- Jesus und die Samaritanerin
• Joh 4, 4 - 42

IN SAMARIA
Vom Kauf des Ortes 876 v. Chr. wird 1. Kön 16, 24 berichtet, sein Untergang 722 ist 2. Kön 17, 5 - 6 erwähnt. Die Stadt und das Land wurde von umgesiedelten Assyrern bewohnt, den noch heute dort lebenden Samaritanern, die nur die Fünf Bücher Moses als Bibel anerkennen und noch jedes Jahr in der Nacht auf den 15. Nisan auf dem Berg Garizim, oberhalb Nablus, ihre einjährigen Widder zum Pessachfest schlachten. Um 25 vor Chr. erbaute Herodes der Große auf der Akropolis in Samaria einen riesigen Augustustempel, als Zeichen des religiösen Staatskultes, zur Ehren seines großen Förderers, des römischen Kaisers Gaius Octavius Imperator, dem zwei Jahre vorher, am 16. Januar 27, vom Senat der Ehrentitel Divus Augustus, Göttlicher Erhabener, griechisch Σεβατος Sebastos, verliehen worden war, der Titel, den er seitdem als wäre es sein Namen, trug. Darum änderte Herodes den Namen der Stadt und aus Samaria wurde Sebaste. Um 200 n. Chr. machte Kaiser Septimius Severus die Stadt zur Colonia und nannte sie Lucia Septimia Severa Sebaste, Kurz Sebaste, der griechischen Form für Augustus, Erhabener, Kaiser. Die Stadt wurde weit überflügelt durch die von Titus gegründete Veteranenstadt Neapolis, Nablus. Der Augustustempel auf der Akropolis wurde in byzantinischer Zeit durch eine christliche Basilika ersetzt, in der das Haupt des heiligen Johannes des Täufers, in Samaria seit dem 1. Jahrhundert verehrt, in einem großen Sarkophag beigesetzt wurde. 614 wurde die Kirche zerstört, von den Kreuzfahrern wieder aufgebaut, 1187 in eine Moschee umgewandelt. Die Stadt zerfiel, weil Nablus immer mächtiger wurde; sie war schon im 15. Jahrhundert fast verlassen und ist heute Ruinenstätte. Im nahen Dorf, das den Namen Sebastije übernommen hat, steht die Ruine der im 4. Jahrhundert vom heiligen Joseph von Tiberias gegründeten großen Johanneskirche, die von den Kreuzfahrern neu erbaut wurde; der Verlust der Reliquie des Hauptes des heiligen Johannes des Täufers war unvergessen und die Verehrung am leeren Grab blieb erhalten.
- der dankbare Samariter Lk 17,11-19
- die ungastlichen Samariter Lk 9,51-56
- Philippus in Samaria Apg 8, 1b 4-13
- Petrus und Johannes in Samaria Apg 8 14-25
- Grab Johannes des Täufers (Tradition): Mt 14,12; Mk 6,29; 29. August/1

IN JERICHO
Die Eroberung unter Josua ist Jos 6 beschrieben. Eine der ältesten Städte der Welt wird in der Bibel mehrmals erwähnt. 325 war es Bistum. Die Zerstörungen 614 und 1187 haben wenig an christlichem Erbe zurückgelassen. Die Custodie konnte 1924 das Gelände erwerben, auf dem sie die Pfarrkirche vom Guten Hirten errichtet hat.
- Blindenheilung:
• Mt 20 29-34; Mk 10,46-52; Lk 18,35-43
- Vom Besuch des Herrn im Haus des Zachaeus:
• Weish 11,23-12, 2; 2. Kor 5,17-21; Offb 3,14-22; Lk 19, 1-10

IN JERICHO: IN DER KATHOLISCHEN KIRCHE VOM GUTEN HIRTEN
- am vierten Sonntag der Osterzeit: vom Guten Hirten:
• Joh 10: -A-: 10, 1-10; -B-:10, 11-18; -C-: 10, 27-30
- vor 1970: am dritten Sonntag der Osterzeit
- Heiligung und Heil in Jericho
• 2 Kön 2,19-22; Lk 18,3 -19,10

IN JERICHO UND IN TRANSJORDANIEN
- Von der Enthauptung des heiligen Johannes des Täufers - 29. August/1
• Jer 1,17-19; Apg 19,1-7; Mk 6,17-29

AUF DEM BERG NEBO
- am 3. September: Wallfahrt zum Berg Nebo hinauf
- am 4. September/1: Fest des heiligen Propheten Mose
• 5. Mos 34, 1-12; Joh 6, 28-35

AUF DEM WEG JERUSALEM - JERICHO: AN DER HERBERGE VOM GUTEN SAMARITER
- Das Gleichnis vom barmherzigen Samariter
• Lk 10, 25 - 37

IN BETHANIEN, EL-AZARIJE
Bet-Ananja, בית־היני, Ort, in dem sich aus dem babylonischen Exil heimkehrende Benjaminiten niedergelassen haben (Neh 11 ,32). Schon im 4. Jahrhundert heißt der Ort Lazarion, nach dem von Jesus auferweckten Lazarus, Eleazar, Gotthilf. 1868 erwarb die Custodie mehrere Häuser östlich der Moschee, führte um 1950 archäologische Grabungen durch und errichtete 1954 die neue Kirche, unter Berücksichtigung ihrer Vorgänger aus dem 4. und 6. Jahrhundert und der Kreuzfahrerbasilika. Die Krypta der Kirche wurde im 14. Jahrhundert zur Moschee umgewandelt und so der Zugang zur eigentlichen Lazarusgrab-Grotte für Christen versperrt. 1612 durften die Franziskaner einen neuen Zugang von außen in den Felsen brechen, damit es in Prinzip für sie zugänglich wurde, aber das Grab selbst blieb in muslimischem Besitz, ist aber gegen Bezahlung zugänglich.

IN DER LAZARUSKIRCHE
- am Donnerstag nach dem 4. Sonntag der Quadragesima: 7.30 Uhr: Pilgermesse in Bethanien - am 29. Juli/1-2, um 8.00 Uhr: Hochamt am Gedenktag der heiligen Geschwister Lazarus, Maria und Martha
- Vom heiligen Lazarus, dem Gastgeber des Herrn - 29. Juli/2
• 2. Kön 4,18b-21. 32-37; Sirach 22,19-23; Sirach 6,5-17; Röm 12,1-2. 9-13; Joh 11, 1-45
- Vom heiligen Lazarus, dem Auferweckten (vor 1970)
• Sirach 51,1-12; Joh 11,1-45 oder
• Sir 51,1-8; Joh 11,1.20-28.32-45
- Von den heiligen Martha und Maria - 29. Juli/1 - 2
• 1. Mos18,1-10a; 1. Joh 4,7-16; 1. Joh 4,7b-11; Lk 10,38-42; Joh 11,19-27
- Salbung im Haus Simons des Aussätzigen:
• Mt 26,6-13; Mk 14,3-9; Joh 12,1-8

IN BETFAGE
בית־פגי, Haus der grünen Feigen, liegt oben auf dem Ölberg. Im 4. Jahrhundert wurde an der Stelle, wo Jesus von einem Felsblock aus den Esel bestieg, eine Kapelle errichtet, an derselben Stelle von den Kreuzfahrern eine kleine Kirche. Der Felsblock mit mittelalterlichen Fresken wurde 1876 von einem Bauer gefunden, daraufhin 1880 von der Custodie mit einem kleinen Grundstück gekauft und darauf 1883 eine Kirche gebaut, die 1950 restauriert wurde.
- am Samstag vor dem Palmsonntag: 9.00 Uhr: Pilgerzug nach Betfage
- am Palmsonntag : 14.30 Uhr Prozession von Betfage, den Ölberg hinab, durch das Löwentor, Stephanstor, Bab Sitti Marijam, in die Stadt, zur Sankt-Anna-Kirche vor Bethesda. Diese von den Kreuzfahrern alljährlich gehaltene Prozession wurde 1563 von den Türken verboten und konnte erst 1933 wieder aufgenommen werden.
- vom Einzug des Herrn in Jerusalem
• Sacharja 9,9-10; Phil 2,5-11; Mt 21,1-11; Mk 11,1-10; Lk 9,28-40; Joh 12,12-16

IM HEILIGTUM DOMINUS FLEVIT AM ÖLBERG: GEDENKEN AN DAS WEINEN DES HERRN
Die Custodie konnte 1889 ein Grundstück des alten jüdischen Friedhofs erwerben und durch Ausgrabungen ab 1953 Gräber von 135 vor bis 300 nach Christus entdecken. Eine 1891 errichtete kleine Kirche wurde 1960 ersetzt durch die schöne neue Kapelle, vor der der Fels steht, der traditionell als der heilige Ort überliefert wird, und hinter der, teils in der ehemaligen Kirche von 1891 erbauten Kirche, ein kleines Kloster der Franziskaner steht.
- Gedenktag: Mittwoch nach dem 2. Sonntag der Quadragesima: 16.00 Uhr Prozession und heilige Messe
- Von Jesu Weinen um Jerusalem
• Jer 14,17-21; Jer 13,15-17; Jer 8 4-8; Phil 3,17-4, 1; Röm 11,25-32; 1. Petr 5,5b-11; Lk 19, 41-44

IM ABENDMAHLSSAAL - TUET DIES ZU MEINEM GEDÄCHTNIS - Mk 14,15 - Lk 22,19
• Mt 26,17-29; Mk 14,12-25; Lk 22,7-38; Joh 13,2-18; Lk 24,3-43; Joh 20,19-29; Apg 1,12-20; 2,1-47.
Der heute nach alter Tradition als Abendmahlssaal verehrte Ort ist wahrscheinlich der richtige. Heute wird im unteren Raum von den Juden das Grab des Königs David, an einem Kenotaph, Leergrab, hoch verehrt; der uralte Raum, mit Außenmauer noch aus der Zeit vor der Zerstörung der Stadt im Jahr 70, hat eine Besonderheit: eine Gebetsnische als Auswölbung, nicht in Richtung zum Tempelplatz, sondern in Richtung des heiligen Grabes Jesu, des lebensspendenden Grabes der Auferstehung; eine heute nicht benutzte Treppe für vom unteren Raum, der Davids-Grab-Synagoge, zum oberen Raum, dem Abendmahlssaal, heute mit den zwei Säulen und dem gotisierenden Doppelgewölbe aus der Kreuzfahrerzeit. Der untere Teil des Gebäudes hat die Zerstörung des Titus überstanden, der obere Teil ist eine Erneuerung aus der Kreuzfahrerzeit.
Im Jahr 130 hatte Kaiser Hadrian Jerusalem so zerstört vorgefunden, wie Vespasian und Titus im Jahr 70 die Stadt ruiniert hatten; Epiphanius berichtet dazu παρεκτος ολιγων οικηματων και της του Θεου Εκκλησιας μικρας ουσης ενθα υποστρεψαντες οι μαθηται οτε ο Σωτηρ ανεληφθη απο του Ελαιωνος ανεβησαν εις το υπερωιον Εκει γαρ ωικοδομητο τουτεστιν εν τωι μερει Σιων ητις απο της ερημωσεως παρελειφθη mit Ausnahme weniger Gebäude und der kleinen Kirche Gottes, wohin die die Jünger zurückkehrten als der Heiland vom Ölberg aufgefahren war und in das Obergemach gingen. Es war nämlich auf dem Teil des Sion errichtet, der von der Verwüstung noch übrig war (PG 43, 260).

Im 4. Jahrhundert wurde über der ursprünglichen Synagoge der Judenchristen, mit der Gebetsnische zum Heiligen Grab hin, eine größere Kirche gebaut. Die Kreuzfahrer fanden sie in Trümmern vor und erbauten auf den Fundamenten eine neue Kirche Sancta Maria in Monte Sion; eine Kapelle im Nordschiff war der Dormitio Beatae Mariae Virginis, Entschlafung der Allerseligsten Jungfrau Maria geweiht, im Südschiff war einbezogen das Coenaculum.
Im Jahr 1333 wurde das verfallene Heiligtum vom König Robert von Neapel den Moslems abgekauft und, mit Einwilligung des Papstes, den Franziskanern anvertraut. Das Coenaculum wurde restauriert und erhielt die heutige gotische Form mit den beiden Säulen. Roberts Gattin Sancia baute für die Franziskaner an den Abendmahlssaal ein kleines Kloster an.
Im Jahr 1335 schrieb der Pilger Jacob von Verona: Super montem Syon est solum cenaculum Domini omnia autem edificia tocius montis Syon et intra et circumcirca sunt dirupta et non habitantur, sed sunt vinee et aggeres lapidum et muri fracti et devociones quas per ordinem percunctabo. In primis in illo sanctissimo monte est una domus que dicitur Cenaculum Domini… Illud cenaculum est domus, que habet voltas duplicatas sive inferius et superius et fuit una valde pulcra ecclesia ut videtur ad vestigia iuxta cenaculum sed et totaliter dirupt. Et ibi missam celebravi in hoc cenaculo de quo habui magnam consolacionem. Auf dem Berg Sion ist nur der Abendmahlssaaal.Alle Gebäude auf dem ganzen Berg Sion drinnen und rundherum sind zerstört und unbewohnt sondern Weingärten und Ackerländereien voller Steine und die Mauern zerbrochen, bei Anregungen zur Frömmigkeit werde ich mich ordnungsgemäß aufhalten. An erster Stelle gibt es auf diesem allerheiligsten Berg ein Haus, das Abendmahlssaal des Herrn genannt wird. Dieser Abendmahlssaal ist ein Haus das doppelte Gewölbe hat, unten und oben und an den Spuren ist ersichtlich dass es eine sehr schöne Kirche gewesen ist die jetzt ganz ruiniert ist. Ich aber habe dort die Messe gefeiert und dies ist mir ein großer Trost gewesen. (Revue de l’Orient Latin 1895, 193).
Im selben Jahr 1335, am 15. Mai, wurde ein Kaufvertrag in arabischer Sprache abgeschlossen: eine fränkische Dame namens Margareta, Tochter des Johannes, zahlt dem Qadi Sciaraf-Eddin, dem Öffentlichen Schatzmeister, 1000 Silberdrachmen, dafür erhält der (Franziskaner) Priester Rogerius, Sohn des Stephanus, und der Priester Stephanus, Sohn des Franziskus, in der edlen Stadt Jerusalem auf dem Sion das Grundstück und die Kammer, die bekannt ist unter dem Namen Elliat Sabiun. - Im selben Jahr am 19. September, heißt es: Der Priester Rogerius, Sohn des Stephanus, ein fränkischer Christ, hat von Margerita den ganzen dritten Teil des Grundstücks für 400 Drachmen gekauft.
Seit dem Jahr 1335 gehörte der Abendmahlssaal den Franziskanern und also den Christen. Im Jahr 1551 haben die osmanischen Moslems den Franziskanern den Abendmahlssaal und ihr Klösterchen weggenommen und ihn in eine Moschee verwandelt. Im türkischen Gesetz des Status Quo, Bleibenden Zustand von 1856 war festgeschrieben, dass keine Gottesdienste im Raum stattfinden sollten und dass den katholische Kirche, vertreten durch die Franziskaner, der Fußboden, mit Verpflichtung zur Pflege, gehörte und den Moslems die Wände und darin die Fenster. Mit der Gründung des Staates Israel am 15. Mai 1948 fiel der Sionsberg in das Land Israel und wurde im unteren Raum die Synagoge des Davidsgrabes eingerichtet, die Treppe und der obere Raum blieben, wie nach dem Status Quo vereinbart. Papst Paul VI. hat am 5. Januar 1964 auf dem Fußboden des Abendmahlssaales knieend wortlos gebetet, wie es nach dem Status Quo geduldet werden konnte. Ganz anders Papst Johannes-Paul II.. Mit Genehmigung des Staates Israel konnte er sich über den Status Quo stellen und am Donnerstag, dem 23. März 2000 mit seinen Konzelebranten eine EucharistieDie Eucharistie - von griechisch „ευχαριστειν, Dank sagen” - vergegenwärtigt das heilvolle Sterben Jesu Christi. Die Römisch-Katholische, die Orthodoxe und die Anglikanische Kirche nennen diese Mahlfeier im Anschluss an 1. Korintherbrief 11, 24 Eucharistie, die Evangelischen Kirchen sprechen von „Abendmahl” im Anschluss an Markusevangelium 14, 17 und 1. Korintherbrief 11, 23.feier begehen, die erste Messe wieder seit 1551. Seitdem reißen die Gerüchte nicht ab, dass Israel dem Vatikan das Obergemach, über der jüdisch verbleibenden Grab-Davids-Synagoge, schenken will, wenn ein entsprechendes Tauschobjekt angeboten würde, etwa die ehemalige Synagoge im spanischen Toledo. 2005 hat der Staatspräsident Mosche Katzav bei seinem Besuch im Vatikan, Papst Benedikt XVI. zum Besuch Israels eingeladen; der Papst soll, abgesehen von einigen lange umstrittenen Privilegien für die Kirche im Heiligen Land, die zur staatlichen Genehmigung reif sind, auch einen solchen Immobilientausch angesprochen haben.

BEIM ABENDMAHLSSAAL, IN DER KAPELLE DER FRANZISKANER AUF DEM SION und IN DER SALVATOR- ERLÖSERKIRCHE AM LINKEN NEBENALTAR
- am heiligen Donnerstag in der Karwoche: 15.45 Uhr: Pilger zur Kapelle vom Coenaculum
- am Pfingstsonntag: 16.00 Uhr: Pilger zur Kapelle vom Coenaculum
- an Fronleichnam: 16.00 Uhr: heilige Messe in der Kapelle vom Coenaculum
- am Sonntag nach Fronleichnam: Fronleichnamsfest auf dem Sion
- Von der Allerheiligsten EucharistieDie Eucharistie - von griechisch „ευχαριστειν, Dank sagen” - vergegenwärtigt das heilvolle Sterben Jesu Christi. Die Römisch-Katholische, die Orthodoxe und die Anglikanische Kirche nennen diese Mahlfeier im Anschluss an 1. Korintherbrief 11, 24 Eucharistie, die Evangelischen Kirchen sprechen von „Abendmahl” im Anschluss an Markusevangelium 14, 17 und 1. Korintherbrief 11, 23.
• 5. Mos 8,2-3.14b-16a; 1. Kön 19,4-8; Apg 2,42-47; 1. Kor 10,16-17; Mk 14,12-26; Joh 6,51-59
• Joh 13,1-15
• 1. Kor 11,23-29; Joh 6,56-58 (vor 1970)
- Von Jesus, dem Christus, unserem Herrn, dem Ewigen Hohenpriester
• Jes 52,13-53, 12; Hebr 10,12-23; Lk 22,14-20

GETHSEMANI
- am Mittwoch nach dem 3. Sonntag der Quadragesima: 16.00 Pilger nach Gethsemani
- am Mittwoch in der Karwoche: 8.30 Uhr heilige Messe mit Lesung der Passion, in der Basilika
- am heiligen Donnerstag: 20.00 Uhr: heilige Stunde in Gethsemani
- am 15. August, dem Hochfest der Aufnahme Mariens in den Himmel: vormittags und nachmittags: Pilger zum Mariengrab
7.30 Uhr Pfarrmesse in der Grotte der Franziskaner im Kidrontal, neben Gethsemani
9.00 Uhr Festhochamt in der Basilika Gethsemani
16.30 Uhr: Pilgern zum Grab der Allerseligsten Jungfrau im Kidrontal hinab

IN GETHSEMANI: IN DER BASILIKA VON DE TODESANGST DES HERRN
- Vom Beten des Herrn im Garten Gethsemani
• Jes 53,1-7a; Jes 38,1-6; Hebr 5,7-9; Mt 26,36-46; Lk 22,39-46; Hebr 4,14; 5,1-7; Mt 26,36-56
• vor 1970: Hebr 5,5-10; Lk 22,39-44

IN GETHSEMANI: IN DER VERRATSGROTTE
Diese Grotte war bis 1959 noch in ihrem ursprünglichen Zustand. 1392 konnten die Franziskaner sie in Besitz nehmen. 1959 wurden drei Altäre aufgestellt, der eine für die Votivmesse von Jesu Todesangstgebet, der zweite zum Judaskuss und von der Gefangennahme des Herrn, der dritte von der Aufnahme Mariens in den Himmel.
- Von der Todesangst des Herrn
• Jes 53,1-7a; Jes 38,1-6; Hebr 5,7-9; Mt 26,36-46; Lk 22,39-46
- Von der Gefangennahme des Herrn
• Jer 37, 11-16; Daniel 9, 4b-10; Apg 1, 15-20; Mk 14, 43-52; Joh 18, 1-12
- der Aufnahme Mariä in den Himmel
• Offb 11, 19a; 12, 1. 3-6a. 10; 1 Kor 15, 20-26; Lk 1, 39-56

IN DER KIRCHE SANKT PETER IN GALLICANTU, SANKT PETRUS ZUM HAHNENSCHREI
Die französischen Assumptionisten konnten das Gelände, eine große Felsgrotte und darüber Reste von Kirchen aus dem 4. und 12. Jahrhundert, 1888 erwerben und, als Außenkloster ihres großen Pilgerhauses Notre Dame de France, vor dem für dieses Pilgerhaus gebrochene Neutor in der Nordmauer der Heiligen Stadt, 1931 mit der Kirchweihe ihrer Kirche für Pilger eröffnen.
- Von der Verleugnung durch Petrus
• Mt 26, 58. 69-75; Mk 14, 66-72; Lk 22, 54-62; Joh 18, 15-27

AN DEN EINZELNEN KREUZWEGSTATIONEN außer der vierzehnten
Die heutige Wegstrecke und einige der 14 Stationen sind von den Franziskanern erst 1540 festgelegt worden. Jeden Freitag um 15.00 Uhr beginnen die Franziskaner die große Prozession, an der sehr viele Pilger teilnehmen.
- Von den Mysterien, Geheimnissen, des Kreuzwegs unseres Herrn Jesus Christus
• Jes 53, 1-10; Offb 1, 5-8; 1. Petr 2, 20b-25; Hebr 13, 10-15;Joh 19, 16-30
• an der fünften Station : Mk 15, 16- 22
• an der achten Station: Lk 23, 26-33
- am Montag in der Karwoche: in der Kapelle der 5. Station: 6.00 - 8.00 heilige Messen
- Von den Mysterien des Kreuzwegs unseres Herrn (vor 1970)
• Jes 53, 6-12; oder Jes 53, 5-7. 10-12; - eigene Sequenz Joh 19, 12-20

I. STATION: JESUS WIRD ZUM TODE VERURTEILT
Heute beginnt die Prozession auf dem ehemaligen Gelände der römischen Kaserne, der Burg Antonia, die von Norden über den großen Tempelplatz die Aufsicht ermöglichte (vgl. Apg 21, 30-37; 22, 34; 23, 16), heute Schulhof der Omarije-Schule, bei der die nicht mehr zugängliche Dornenkrönungskapelle der Kreuzfahrer steht.
Heute wird der Verurteilung Jesu gedacht in der Gedenkkapelle auf der gegenüberliegenden Straßenseite im Franziskanerkloster Flagellatio.

II. STATION: JESUS NIMMT DAS KREUZ AUF SEINE SCHULTERN

IM HEILIGTUM FLAGELLATIONIS, VON DER GEISSELUNG
Der Kreuzfahrerbau musste 1618 von den Franziskanern aufgegeben werden, wurde ihnen aber 1838 als Ruinengrundstück zurückgegeben. Herzog Maximilian von Bayern stiftete die Kapelle, die 1839 bereits geweiht wurde. 1927 wurde sie ganz erneuert und drei Fenster gestiftet, die Jesu Geißelung, des Pilatus Händewaschung und den Triumph des Barabbas darstellen. Der Paulusaltar erinnert an dessen Aufenthalt hier (Apg 21, 23). Hier ist auch die Kapelle der Verurteilung Jesu, 1. Station, und zugleich der Kreuzauflegung, 2. Station. Diese 1903 erbaute Kapelle steht am Anfang vom Lithostrotos, Λιθοστρωτος Steinpflaster (Joh 19, 13), das, nur durch eine Mauer getrennt, nebenan bei den Sionsschwestern besucht werden kann. Die Einheimischen nennen den Ort Hab sel Messijeh, Gefängnis Christi.
- Am Mittwoch nach dem 4. Sonntag der Quadragesima: 17.00 Uhr Pilger
- Am Dienstag in der Karwoche: 7.30 Uhr: Pilger, heilige Messe mit Lesung der Passion
- Von der Geißelung des Herrn
• Jes 50, 4-10; 1. Petr 4, 12-19; Hebr 12, 4-7. 11-15; Apg 16, 22-25; Joh 18, 38-39; 19, 1-5;
- Von der Verurteilung des Herrn
• Jer 26, 1-9; Weish 2, 1a. 12-22; 2. Kor 4, 6-11; Offb 2, 8-11; Röm 5, 6-11; Apg 2, 14a. 22-24; Joh 19, 6-16

IM HEILIGTUM ECCE HOMO: SEHT EIN MENSCH, LITHOSTROTOS und dem FLAGELLATIONIS
Der Bogen über der Straße galt früher allgemein als der Ort, an dem Pilatus den dornengekrönten Jesus dem Volk vorführte (Joh 19, 5). Darum kaufte am 2. November 1857 der eine der beiden konvertierten Elsässer Brüder Ratisbonne den Bogen und das nördliche Ruinen-Gelände und errichtete dort ein Kloster für die von seinem Bruder zur Judenbekehrung gegründeten Sionsschwestern. 1868 wurde die Kirche geweiht, 1902 zur Basilika erhoben. Die 1931 - 1937 erfolgten Ausgrabungen waren derzeit die wichtigsten im ganzen Heiligen Land, das römische Pflaster mit den vielen Spuren, etwa des Königsspieles der Soldaten. Inzwischen wächst die Gewissheit, dass Lithostrotos gar nicht hier lag, sondern nahe der Zitadelle am heutigen Jaffator und das das römische Pflaster erst 135 für Hadrians neues Aelia Capitolina gelegt worden ist: Der Ecce-Homo-Bogen ist Teil des dreiteiligen Osttores der von Hadrian anstelle Jerusalems gebauten Aelia Capitolina und ist in der Kirche ergänzt sichtbar. Spätestens seit dem 8. Jahrhundert war hier, am Praetorium, auch die steinerne Stufentreppe, Scala Santa, die die heilige Helena nach Rom an den Lateran überführt hat, die Papst Sixtus V. 1588 nach gegenüber in sein sancta sanctorum verlegt hat und die dort noch in allgemeiner Verehrung steht.
- Am Mittwoch nach dem 5. Sonntag der vorösterlichen Bußzeit: 17.00 Uhr Pilger
- Von Christus unter der Dornenkrone
• Jes 53, 1-5; Joh 19, 1-16
- Von unserem Herrn Jesus Christus, dem König des Weltalls
• Jer 23, 1-6; Daniel 7, 13-14; Offb 1, 5-8; Kol 1, 12-20; Joh 19, 28-40; Lk 23, 33-43

IN DEN HEILIGTÜMERN GETHSEMANI, der GEISSELUNG und der KREUZIGUNG
- Vom Leiden des Herrn
• Jes 52, 13-15; 53, 1-12; Jes 53, 1-10; Offb 5, 6-12; Hebr 4, 14-16; 5, 7-9; Phil 2, 5-11; Eph 2, 13-18; Phil 3, 8-14; Mk 14, 32-42; Mt 26, 47-56; Mk 14, 55-65; Lk 23, 33-49
- Vom heilbringenden Leiden des Herrn
• Jes 52, 13 - 53, 10; Apg 13, 26-33; Joh 19, 16-20
• vor 1970: Sacharja 12, 10-11. 13, 6-7; Joh 19, 28-34

IN DEN HEILIGTÜMERN AGONIAE, der Todesangst, FLAGELLATIONIS, der Geisselung, LITHOSTROTOS, der Verurteilung, CRUCIFIXIONIS, der Kreuzigung
- Vom Kostbarsten Blut unseres Herrn Jesus Christus
• 2. Mos 12, 21-28; Offb 7, 9-14; Hebr 9, 11-15; 1. Petr 1, 17-21; Lk 22, 39-44; Mk 15, 15-20; Joh 19, 28-37
- Vom Kostbarsten Blut unseres Herrn Jesus Christus (vor 1970)
• Hebr 9, 11-15 Joh 19, 30-34

III.STATION: JESUS FÄLLT ZUM ERSTEN MALE UNTER DEM KREUZ
Bis 1947 wurde diese Station bezeichnet durch eine an der Straße liegende Säule. 1947 stifteten die damals in Jerusalem stationierten polnischen Soldaten hier eine kleine Kapelle und bauten diese Säule mit ein.

IV. STATION: JESUS BEGEGNET SEINER BETRÜBTEN MUTTER
1881 begannen die katholischen Armenier hier den Bau ihrer Kirche Unsere Liebe Frau im Weinkrampf. Gleich daneben haben die Polen 1947 eine kleine Kapelle zur 4. Station errichtet.

V. STATION: SIMON VON CYRENE HILFT JESUS DAS KREUZ TRAGEN
Hier wird Mk 15, 21 gedacht. Hier haben die Franziskaner 1895 eine kleine Kapelle errichtet.
- Von den Mysterien, Geheimnissen, des Kreuzwegs unseres Herrn Jesus Christus
• Jes 53, 1-10; Offb 1, 5-8; 1. Petr 2, 20b-25; Hebr 13, 10-15;
• an der fünften Station: Mk 15, 16- 22

VI. STATION: VERONIKA REICHT JESUS IHR SCHWEISSTUCH DAR
Ein größeres Grundstück hier haben die katholischen Griechen, die Melchiten, hier 1883 erworben und hier ihre Pfarrkirche gebaut. Unmittelbar vor deren Eingang ist der Zugang zur 6. Station, der 1895 erbauten Veronika-Kapelle. 1953 wurde hier alles erneuert. Hier haben heute die Kleinen Schwestern Jesu, Petites Sœurs de Jésus, von Charles de Foucauld diese ihre kleine Kapelle und ein Klösterchen. Die Reliquie des Schweißtuchs der Veronika kam 707 nach Rom und wird in Sankt Peter in einer der vier tragenden Pfeiler der Kuppel verehrt.

VII. STATION: JESUS FÄLLT ZUM ZWEITEN MALE UNTER DEM KREUZ
1875 konnten die Franziskaner diese Stelle erwerben und dort eine Doppelkapelle errichten, eine obere auf einer unteren. Hier war wohl zur Zeit Jesu das Außentor der Stadt, das Nehemias 12, 38 erwähnt ist, das wohl schon 42 bei der Stadterweiterung, sicher aber 135 beim Bau von Aelia Capitolina, in das Stadtgebiet hereingenommen worden ist.

VIII. STATION: JESUS BEGEGNET DEN WEINENDEN FRAUEN
Damals außerhalb der Stadtmauern und nahe dem Kalvariahügel liegt diese 9. Station. Sie liegt gegenüber dem Johanniterhospiz und ist bezeichnet durch einen alten Stein in der Mauer des griechischen Charalambosklosters, auf dem in den Ecken eines lateinischen Kreuzes ΙΣ/ΧΣ // ΝΙ/ΚΑ: ΙΗΣΟΥΣ ΧΡΙΣΤΟΣ ΝΙΚΑ: JESUS CHRISTUS SIEGT, eingezeichnet ist. Hier wird der um Jesus weinenden Frauen gedacht, wie Lk 23, 27-31 beschrieben und Hosea geweissagt hat (Hos 9, 14; 10, 8)

Da der direkte Weg von der 8. zur 9. Station durch das griechiche Kloster versperrt ist, zieht die Prozession über die Basarstraße zurück, dann rechts ab Richtung Grabeskirche, dann rechts über die 28 Stufen einer breiten Steintreppe , die zum koptischen Kloster hinaufführt, wo links neben dem Eingang eine Säule die 9. Station bezeichnet.

IX. STATION: JESUS FÄLLT ZUM DRITTEN MAL UNTER DEM KREUZ
Hier, am Fuß von Golgotha, von dem wir durch die Außenmauer der Grabeskirche getrennt sind, wird des dritten Sturzes des Heilands gedacht. Gleich links ist ein Durchgang, der auf das Dach mit der Kuppel der Kreuzauffindungskapelle der heiligen Helena, wo in der Kreuzfahrerzeit das Refektorium der Kanoniker vom Heiligen Grab war und wo heute eine kleine Gruppe von frommen äthiopischen Mönchen eine kleine Kapelle hat und in primitiven Unterkünften haust. Über diesen kleinen Platz ist ein kurzer Zugang hinunter zum Eingangstor der Grabeskirche möglich, der aber, auf steilen Treppen abwärts, zwei übereinander liegende Kapellen berührt, die traditionell zwischen Kopten und Äthiopiern sehr heftig umstritten sind und die vom jeweiligen weltlichen Machthaber als Quasi-Schiedsrichter vergeben werden, entweder beide zusammen, oder die eine diesen und die andere jenen, je nach der diplomatischen Bevorzugung der jeweiligen Schutzmacht, Ägypten oder Äthiopien, oder aus anderen willkürlichen Gründen. Daher kann der Einzelpilger, je nachdem auch eine kleine Pilgergruppe, den kurzen Abstieg, bezw. von unten den Aufstieg, versuchen, falls die normalerweise Tür ganz unten überhaupt geöffnet ist, die Prozession der Franziskaner aber zieht immer den weiten Weg zur Basarstraße zurück und dann am russischen Alexanderhospiz vorbei, zum Eingang der Grabeskirche, dort dann sofort rechts, vor der zugemauerten zweiten Eingangspforte der Basilika, die 14 Stufen der steilen Treppe hinauf zum Gipfel von Golgotha, גלגלתא, Schädelstätte (Mt 27, 33; Mk 15, 22; Joh 19, 17), Κρανιον (Lk 23, 33); Kalvaria, Calvaria, Kahler Schädel (Mt 27, 33; Mk 15, 22; Lk 23, 33; Joh 19, 18). Der Kreuzfahrerbau, der Kalvaria, zum Unterschied der konstantinischen Basilika, die den Golgothafelsen zwar in den Heiligen Bezirk einbezogen, aber unter freiem Himmel belassen hatte, der den ursprünglich frei stehenden Felsen dagegen in die große Kirche unter das eíne Dach bezw. die eine der beiden Kuppeln, einbezogen hat, hat oben zwei Kapellen nebeneinander, rechts die Kreuzigungskapelle der Franziskaner und links die eigentliche Kreuzaufstellungskapelle der Griechen. Gleich oben in der rechten Kapelle der Custodie, rechts neben der Treppe, ist die 10. Kreuzwegstation.

X. STATION: JESUS WIRD SEINER KLEIDER BERAUBT:
• Mt 27, 35; Mk 15, 24, Lk 23, 34 und Joh 19, 23-24 zitieren Ps 22 (21), 19.
Nach römischem Brauch standen die Kleider der Hingerichteten den Henkern zu.

XI. STATION: JESUS WIRD ANS KREUZ GENAGELT
Mt 27, 35; Mk 15, 24; Lk 23, 33; Joh 19, 18 heißt es nur, dass sie Jesus kreuzigten, es wird nicht beschrieben, ob dies etwa durch aufbinden mit Stricken geschah. Aber aus den Auferstehungsberichten wird deutlich, dass Jesus an Händen und Füßen Wundmale hat, die von Annagelung zeugen (Joh 20, 20. 25 - 29), entsprechend der Weissagung Ps 22 (21), 17. Das Mosaik auf der Rückwand wurde 1938 angebracht. Der Silberbeschlagene Bronzealtar ist das Kunstwerk des Dominikaners Fra Dominico von San Marco in Florenz aus dem Jahr 1558; auf den sechs zusammengesetzten Teilen des Bronzegitters sind Szenen aus der Leidensgeschichte dargestellt; es war ursprünglich vorgesehen zur Einfassung des Salbungssteins unten am Fuß von Gologotha.

XII. STATION: JESUS STIRBT AM KREUZ
In der linken Kapelle der Griechen verneigen sich die Pilger vor dem Altar und können unter diesem ihre Hand in die Öffnung im Felsen stecken, in der der Fuß des Kreuzes gestanden hat. Nach den um 1970 erfolgten gemeinsamen Arbeiten von Griechen und Lateinern, ist wieder mehr vom Felsen zu sehen als vorher, vor allem in der Kapelle genau unter dem griechischen Kalvaria, die auch den Griechen gehört, die an den Schädel des Adam erinnert, dessen Grab hier gedacht wird; hier sind viele ältere Wandmalereien und der Putz weggenommen worden. Oben haben die Franziskaner auf dem Trennpfeiler der beiden Kapellen einen kleinen Altar angebracht, der der Schmerzhaften Mutter unter dem Kreuz geweiht ist (Joh 19, 25-27; vgl. Lk 2, 35).
• Mt 27, 50; Mk 15, 37; Lk 23, 46; Joh 19, 30: Der Herr gibt Seinen Geist, als Opfer dem Vater und als Lebensspender der Kirche.

IN DER BASILIKA VOM HEILIGEN GRAB UND VON DER AUFERSTEHUNG DES HERRN
- Täglich um 16.00 Uhr Lichterprozession zu den heiligen Stätten in der Grabeskirche
- Am Samstag vor dem 1. Sonntag der Quadragesima: 14.00 feierlicher Einzug des Patriarchen und Prozession zum Heiligen Grab
- Am 1. Sonntag der Quadragesima: 8.30 Uhr: feierliche heilige Messe des Patriarchen am Magdalenenaltar in der Grabeskirche
- Am Samstag vor dem 2. Sonntag der vorösterlichen Bußzeit: 14.00 Einzug des Patriarchen und feierliche Prozession zum Hl. Grab
- Am 2. Sonntag der vorösterlichen Bußzeit: 8.30 Uhr: heilige Messe des Patriarchen am Magdalenenaltar in der Basilika
- Am Samstag vor dem 3. Sonntag der Quadragesima: 14.30 Einzug des lateinischen Patriarchen und Prozession zum Heiligen Grab
- Am 3. Sonntag der Quadragesima: 8.30 Uhr heilige Messe des Patriarchen am Magdalenenaltar
- Am Samstag vor dem 4. Sonntag: 14.30 Einzug und Prozession zum Heiligen Grab
- Am 4. Sonntag: 8.30 Uhr heilige Messe am Magdalenenaltar
- Am Freitag vor Palmsonntag: 8.00 Uhr auf Kalvaria am Marienaltar: Messe von den Sieben Schmerzen Unserer Lieben Frau
- Am Samstag vor dem 5. Sonntag der Quadragesima: 13.30 Uhr Einzug des lateinischen Partriarchen und Prozession
- Am 5. Sonntag der Quadragesima: 8.30 Uhr: Einzug des Patriarchen und heilige Messe am Magdalenenaltar
- Am Samstag vor Palmsonntag: 13.30 Uhr: feierlicher Einzug des Patriarchen in die Grabeskirche und Prozession
- Am Palmsonntag: 7.00 Uhr: Prozession des Patriarchen und heilige Messe am Magdalenenaltar
- Am Karmittwoch: 15.00 Uhr: Einzug des Patriarchen in die Basilika zu den tenebrae, Dunkelmetten
- Am Heiligen Donnerstag: 7.00: heilige Messe des Patriarchen am Heiligen Grab und Prozession
- Am Karfreitag: 7.00 Uhr: Karfreitagsliturgie des Patriarchen auf Kalvaria
19.00 Uhr: Der Pater Kustos geht ins Heilige Grab, Prozession Christo mortuo, zur Grablegung
- Am Karsamstag: 6.30 und 8.30 früh: alte Ostervigil des Patriarchen am Heiligen Grab
14.00 Uhr: feierliche Prozession zum Heiligen Grab
- Am Ostersonntag: 6.30 Uhr: Ostermesse des Patriarchen am Heiligen Grab und Prozession
- Zur Kreuzauffindung: 7. Mai:
am Vortag 14.30 Uhr: Pater Custos in der Kreuzauffindungeskapelle: Vesper und Prozession
am Tag: 8.30 Uhr: Pater Custos heilige Messe in der Kreuzkapelle, Prozession mit den Reliquien
- Zu Fronleichnam:
am Vortag 14.30 Uhr: Einzug des Patriarchen in die Grabeskirche, Vesper und Prozession
am Festtag: 8.00 Uhr: in der Grabeskirche, heilige Messe des Patriarchen und Prozession
- Am 15. Juli: Pontifikalmesse zum Kirchweihfest der Grabeskirche
- Am 14. September, dem Fest Kreuzerhöhung: 8.00 Uhr: Pilger auf Kalvaria
- Am 12. Oktober: Gedenken des reuigen Räubers, boni latronis, in der Grabeskirche
- Am 16. Oktober/3: Gedenken des Longinus, des Soldaten mit der Lanze, in der Grabeskirche

IN DER GRABESKIRCHE: IN DER FRANZISKANERKAPELLE DER GEISSELUNG
- am Altar an der Geisselungssäule (vor 1970)
• Jes 53, 5-7. 10-12; Joh 18, 39 - 19, 1

AUF KALVARIA: AM ALTAR VON DER KREUZIGUNG
- am Karfreitag: 7.00 Uhr: Karfreitagsliturgie des lateinischen Patriarchen

IN DER GRABESKIRCHE: AUF KALVARIA und in der GROTTE DER AUFFINDUNG DES H. KREUZES
- vor 1970: Am Altar der Kreuzigung unseres Herrn Jesus Christus
• Sacharja 12, 10. 13, 6-8; Joh 19, 28-35; Mt 27, 33-36; Mk 15, 22-25; Lk 23, 33; Joh 19,18

- Von dem Mysterium, dem Geheimnis, des Heiligen Kreuzes
• Sacharja 12, 10-11; 13,7-9; Apg 13, 26-33; 1. Kor 1, 18-25; Phil 2, 5-11; Mt 27, 33-50; Mk 8,31-34; Joh 12, 31-36a

IN DER GROTTE DER AUFFINDUNG DES HEILIGEN KREUZES
- vor 1970: Vom Heiligen Kreuz
• Phil 2, 8-11; Mt 20, 17-19

AUF KALVARIA, AM ALTAR DER SCHMERZREICHEN MUTTERGOTTES
- Freitag nach dem 5. Sonntag der Quadragesima: 8.30 Uhr heilige Messe am Altar der Schmerzreichen Mutter

- Von der schmerzreichen Muttergottes
• Baruch 4, 5-12. 27-37; Judith 13, 17-20; Hebr 5, 7-9; Joh 19, 25-27
• vor 1970: Judith 13, 22-26; Sequenz: Stabat Mater; Joh 19, 25-27 (vor 1970)

AUF KALVARIA AM GRIECHISCHEN KREUZIGUNGSALTAR
- Durchbohrung der Seite Jesu: Joh 19, 31-37

IN DER GRABESKIRCHE: AM SALBUNGSSTEIN
- Von der Grablegung Jesu
• Mt 27, 57-66; Mk 15, 42-47; Lk 23, 50-56; Joh 19, 38-42

IN DER GRABESKIRCHE
- Am 12. Oktober: der heilige reuige Räuber Dysmas am Kreuz, Gedenktag im Patriarchat Jerusalem, aber am 25. März/2 Gedenktag im Martyrologium Romanum 2004

- Vom heiligen reuigen Räuber Dysmas am Kreuz, boni latronis
• Jes 1, 16-18; Lk 23, 39-43

IM HEILIGEN GRAB: GRABKAPELLE
- Karsamstag um 6.30 Uhr: alte, tridentinische, Karsamstags-Auferstehungsliturgie durch den lateinischen Patriarchen
- Karsamstag um 8.30 Uhr: noch       "                  "                    "                       "      "  lateinischen Patriarchen
- Karsamstag um 15.30 Uhr: Prozession des lateinischen Patriarchen um das Heilige Grab

IM HEILIGEN GRAB, IN DER GRABESKIRCHE (außer auf Kalvaria) und IN DER GROTTE DER KREUZAUFFINDUNG

- Von der Auferstehung des Herrn
• Apg 10, 34a. 37-43; Kol 3, 1-4; 1. Kor 5, 6b-8; Röm 6, 3-11; 1. Petr 1, 3-9; Mt 27, 57-61; 28, 1-10; Joh 19, 38 - 20, 9; Mk 16, 1-8; Lk 24, 1-12
• vor 1970: 1. Kor 5, 7-8; Kol 3, 1-4; Mk 16, 1-7 (vor 1970)

IN DER GRABESKIRCHE: AM ALTAR DER HEILIGEN MARIA MAGDALENA
- Von der heiligen Maria von Magdala
• Hoheslied 3, 1-4a; Jer 29, 10-14; 1. Kor 15, 1-11; Eph 1, 17-21; 2. Kor 5, 14-17; Joh 20, 1-18

AN DEM ORT, WO DER AUFERSTANDENE DER HEILIGEN MARIA MAGDALENA ERSCHIENEN IST, am Magdalenen-Altar (vor 1970)
- Von der heiligen Maria Magdalena
• Hoheslied 3, 2-5; 8, 6-7; Joh 20, 11-18

(IN DER AUFERSTEHUNGSKIRCHE)
- Von der heiligen Maria des Cleophas und den anderen heiligen Jüngerinnen des Herrn - 24. April/2
• Apg 1, 12-14; Mt 28, 1-10

IM HEILIGTUM EMMAUS: AL-QUBEIBEH
- am Ostermontag: 10.00 : Festmesse des Paters Custos im Heiligtum der Emmausjünger
- am 25. Oktober: 10.30 Uhr Festmesse zum Namenstag von Simeon und Cleophas

- Von der Erscheinung des Auferstandenen auf dem Weg nach Emmaus
• Apg 2, 14. 22 - 28; Apg 14, 19 - 23; 1. Petr 1, 17 - 21; 1. Kor 15, 35 - 37. 42 - 49; Lk 24, 13 - 35

- Von den heiligen Cleophas und Simeon, den Jüngern des Herrn - 25. September/1 und 27. April/1
• Jes 41, 8 - 10. 13 - 14; Weish 6, 12 - 16; Apg 5, 27b - 32. 40 - 41; Lk 24, 13 - 35

IM HEILIGTUM EMMAUS, el-Qubeibe: vier Votivmessen 1902
- Von Jesus, als er sich unterwegs den beiden Jüngern anschloss
• Weish 6, 9 - 16a; Lk 24, 13 - 35

- Vom heiligen Simeon, dem Jünger Christi: nur an dessen Altar
• 2. Kor 5, 14 - 21; Lk 24, 13. 35

- Vom heiligen Cleophas, dem Jünger Christi: nur an dessen Altar
• Phil 3, 7 - 14; Lk 24, 13 - 35

- Von der Selbstoffenbarung des Auferstandenen Christus
• Apg 10, 36 - 43; Lk 24, 13 - 35

BEIM ABENDMAHLSSAAL UND IN DER ERLÖSERKIRCHE AM RECHTEN NEBENALTAR
- Vom heiligen Apostel Thomas
• Jes 43, 8 - 13a; 2. Mos 33, 18 - 23; 1. Joh 5, 1 - 6; Kol 2, 6 - 12; Joh 20, 19 - 29

TABGHA IN GALILAEA : PRIMATSKAPELLE
• Joh 21, 1 - 23

AUF DEM ÖLBERG: HIMMELFAHRTSKAPELLE
- am Hochfest Christi Himmelfahrt:
-am Vortag um 16.30 Uhr Vesper und Prozession zum Ölberg
-am Festtag: 9.30 Uhr Hochamt an der Himmelfahrt-Kapelle, in den Ruinen der Eleona

- Von der Himmelfahrt des Herrn
• Apg 1, 1 - 11; Eph 1, 17 - 23; Eph 2, 4 - 10; Mk 16, 15 - 20; Lk 24, 46 - 53

- vor 1970: Von der Himmelfahrt unsers Herrn
• Apg 1, 1 - 11; Mk 16, 14 - 20

AUF DEM ÖLBERG: ELEONA-KIRCHE UND PATER-NOSTER-KREUZGANG
- das Gebet des Herrn
vor 1970: Mt 6, 5 - 13; Lk 11, 1 - 4

- Von der Parusie, der Wiederkunft des Herrn in Herrlichkeit
vor 1970: Maleachi 3, 13 - 20a; Röm 13, 8 - 14; 1. Thess 5, 1 - 6; Mk 13, 1 - 27. 33 - 37; Lk 21, 5 - 28

BEIM ABENDMAHLSSAAL, in den Heiligtümern in dessen Nähe, in der KRYPTA DER DORMITIO-ABTEI und IN DER ERLÖSERKIRCHE AM HAUPTALTAR
- am Pfingstsonntag: 16.30 Uhr: Pilger

- Vom Heiligen Geist
• Ezechiel 36, 24 - 28; Joel 3, 1 - 5; Apg 2, 1 - 11; Joh 20, 19 - 23

- Vom Heiligen Geist (vor 1970)
• Apg 8, 14 - 17; Joh 14, 23 - 31a

- Von der Einheit der Christen
• Ezechiel 37, 15 - 19. 21b - 22. 26 - 28; 1. Kor 1, 10 - 13; Eph 2, 19 - 22; Eph 4, 1 - 6; Joh 17, 1 - 11a; Joh 17, 11b - 19; Joh 17, 20 - 26

IN DER KRYPTA DER DORMITIO-ABTEI UND IM MARIENGRAB IM KIDRONTAL
- Von der Aufnahme Mariae in den Himmel - 15. August/1;
• Offb 11, 19a; 12, 1. 3 - 6a. 10; 1. Kor 15, 20 - 26; Lk 1, 39 - 56; Apg 1, 12 - 14; Joh 19, 25 - 27
• vor 1970: Sir 24, 11 - 15; Lk 10, 38 - 42; Hoheslied 2, 10 - 17; Lk 1, 45 - 55

STEPHANUS
- die Steinigung Apg 6, 8 - 8, 3

IN RAMLE
- am 31. August: Gedenktag der heiligen Josef von Arimathaea und Nikodemus
• Apg 13, 16. 26 - 31; Joh 19, 38 - 42; Joh 3, 1 - 16

IN JAFFA
- am 29. Juni: Festmesse vom heiligen Petrus

- Vom heiligen Apostel Petrus
• Sacharja 8, 20 - 23; Apg 10, 1 - 23; Apg 11, 1 - 18; Mt 28, 16 - 20; Lk 7, 1 - 10: Mt 8, 5 - 13

- die Auferweckung der Tabita; Apg 9, 36 - 43

IN CAESAREA AM MEER
- Petrus im Haus des Cornelius: Apg 10, 1 - 2. 24 - 48
- Paulus im Haus des Philippus: Apg 21, 7 - 17
- Paulus in Haft: Apg 23, 23 - 26. 32; Apg 24, 27 - 25, 12

IN DAMASKUS
- Von der Bekehrung des heiligen Paulus - 25. Januar/1
• Jes 49, 1 - 6; Sacharja 1, 3 - 6; Jer 31, 31 - 34; Apg 22, 3 - 16; Apg 9, 1 - 22; Mk 16, 15 - 18

IN DAMASKUS: KRYPTA VOM HEILIGEN ANANIAS, ANANIASKAPELLE
- Vom Jünger und Märtyrer Ananias - 25. Januar/2
• 1. Sam 16, 1b. 6 - 13; 2. Chron 24, 18 - 22; Apg 9, 10 - 20; Lk 9, 23 - 26
• vor 1970: Apg 9, 1 - 22; Mt 19, 27 - 29

- vor 1970: Vom heiligen Ananias, dem Jünger Christi und Märtyrer
Apg 9, 10 - 18; Mt 10, 16 - 22


1. † am Sonntag, dem 9. April 282, entschlief in Alexandria, der heilige Bischof Maximos, der, als er noch Priester war, den wahren Glauben bekannte und dafür die Verbannung ertrug, das Los mit dem heiligen Bischof Dionysios (8. April um 265/5) geteilt hat und der auf dem Bischofsstuhl dessen Nachfolger geworden ist.

2. † am Dienstag, dem 9. April 306, wurde in Alexandria zum Blutzeugen, der heilige Märtyrer Aedesios, der, zur Zeit des Kaisers Maximin, dem Richter öffentlich Vorwürfe machte, weil dieser gottgeweihte Jungfrauen an Kupplerinnen ausgeliefert hatte, darum wurde er von Soldaten ergriffen, mit Folterungen gequält und schließlich für Christus ins Meer geworfen. So teilte er das Martyrium mit seinem Bruder Apphianos (2. April 306/2), dem wenige Tage vorher Gleiches geschehen war.

3. † an einem 9. April um 300, wurde bei Sirmium, Mitrovitca im Kosovo, zum Blutzeugen, der heilige Märtyrer Demetrios, der in der Ostkirche, besonders in Saloniki, frommen Sinnes verehrt wird.

4. † an einem 9. April um 362, wurde in Caesarea in Kappadokien, Eskikaisarje, zum Blutzeugen, der heilige Märtyrer Eupsychios, der, weil er ein so genanntes Heiligtum der Glücksgöttin Fortuna umgestürzt hatte, unter Kaiser Julian dem Abtrünnigen, sein Lebensopfer vollendet hat; Julian hatte die Einwohner der Stadt dazu verurteilt, das Heiligtum wieder aufzubauen; sie bauten an der Stelle stattdessen eine Kirche zur Ehren des heiligen Märtyrers Eupsychios.

5. † am Donnerstag, dem 9. April 397, entschlief in Le Mans, der heilige Bischof Liborius, ein Freund des heiligen Martin (11. November 397/1), der 348 bis 390 Bischof von Le Mans war. Seine Reliquien wurden 836 von seinem Nachfolger Bischof Alderich (7. Januar 856/9) nach Paderborn übertragen, darum ist er dort Patron des Bistums. In der Reformation 1622 fielen sie einem Raub zum Opfer, konnten aber schon fünf Jahre, am 25. Oktober 1627, wieder zurückgebracht werden; seitdem wird dort am 25. Oktober jedes Jahr Klein-Libori gefeiert.

6. † am Sonntag, dem 9. April 422, entschlief in Amida in Mesopotamien, Diarbekir im Irak,der heilige Bischof Acacius von Amida, der, als die oströmischen Truppen 7.000 persische Soldaten gefangen genommen hatten und diese zu verhungern drohten, weil keine Mittel für ihr Überleben vorhanden waren, seine KlerikerEin Kleriker ist in der orthodoxen, katholischen, anglikanischen und altkatholischen Kirche ein geweihter Amtsträger, der eine der drei Stufen des Weihesakraments - Diakon, Priester oder Bischof - empfangen hat. Im Unterschied zu den Klerikern bezeichnet man die anderen Gläubigen als Laien. Angehörige von Ordensgemeinschaften gelten, wenn sie nicht zu Priestern geweiht sind, als Laien und in der Orthodoxie als eigener geistlicher Stand. In den protestantischen Kirchen gibt es keine Unterscheidung von Klerus und Laien. zusammengerufen hat und sie aufgefordert hat, alle goldenen und silbernen Gefäße aus ihrem Besitz, sogar alle liturgischen Gefäße, soweit sie nicht unbedingt erforderlich waren, einzuschmelzen, und alles Gold und Silber an die Offiziere Konstantinopels abzugeben, damit diese für die persischen Gefangenen Lebensmittel einkaufen und ihnen Wegzehrung mit der sofortigen Freilassung schenken konnten; der Perserkönig, Schah Warharan V., der 420 erst den Thron bestiegen, eine Christenverfolgung begonnen und diese Schlacht gegen Ost-Rom verloren hatte, war so beeindruckt, dass er die Verfolgung sofort einstellte und Acacius offiziell danken ließ.
Siehe auch 17. April, 3/29

7. † am Donnerstag, dem 9. April 688, entschlief in Châteaulieu, Mons, Bergen, im Hainaut, Hennegouw, Hennegau, im Grenzgebiet Belgien und Frankreich, die heilige Valdetrudis, Waltrudis von Mons, Waltraud, Sainte Waudru, 88 J.,
• die Schwester der heiligen Aldegundis (30. Januar um 684/5).
Ihre Eltern, Walbert und Bertilia, werden auch als Heilige verehrt:
• Walbert von Lothringen, Herzog von Lothringen und Graf vom Hennegau, (11. Mai 678)
• Bertilia, Bertilla, von Hennegau, (18. September 660)
• Waltraud war die Ehefrau des heiligen Madelgarius, der sich später als Mönch Vincentius Madelgarius nannte (14. Juli, um 677/3), denn er war 643 ins Kloster Hautmont eingetreten und gründete später die Abtei Soignies.
Sie gründete 643, beraten durch den heiligen Gislenus (9. Oktober, um 683/9), auf einem Berg, Mons, Bergen, das Kloster Châteaulieu, später nach ihr Sainte-Waudru genannt, auf dem die Stadt Mons, Bergen entstand; den Schleier hatte ihr der heilige Bischof Autbertus von Cambrai-Arras (13. Dezember, um 670/6) zu Beginn der Gründung 643 aufgelegt. Auch ihre Nichte, die heilige Aya, trat bei ihr ein.
Ihre vier Kinder, Landericus, Madalberta, Adeltrudis und Dentelin, werden als Heilige verehrt.
• Landericus von Soignies wurde Benediktiner und Bischof von Metz, nach dem Amtsverzicht seines Vaters dessen Nachfolger als Abt von zwei Abteien, Soignies und Hautmont, nahe Maubeuge (17. April 675).
• Adeltrudis wurde Äbtissin von Maubeuge (25. Februar, um 696/3)
• ihre Nachfolgerin als Äbtissin von Maubeuge wurde ihre Schwester Madalberta (7. September 705/10).
• der Jüngste, Dentelin, starb im Kindesalter von sieben Jahren; seine Reliquien werden in der ihm geweihten Kirche in Rees am Niederrhein verehrt (16. März).

8. † am Sonntag, dem 9. April 730, entschlief in Jumièges, der heilige Bischof Hugo von Rouen, ein Neffe von Karl Martell, der 718 in den Benediktinerorden eintrat und 722 die Leitung zweier Diözesen und zweier Abteien zugleich übernahm, er war nämlich Bischof von Rouen und von Paris, und Abt von Fontenelle und Jumièges, am Ende aber nur noch Mönch und zwar in Jumièges, wo er auch in der Kirche Notre-Dame beigesetzt ist.

9. † am Mittwoch, dem 9. April 1007, entschlief in San Vicente bei Briviesca, nahe Burgos in Kastilien, die heilige Jungfrau Casilda, die Tochter des Emirs Mohammed Ismail von Toledo, daher Saracena genannt; aus Mitleid mit den in Kerkern verschmachtenden Christen besuchte sie diese und brachte ihnen Lebensnotwendiges; sie verließ Toldeo und zog nach Burgos, dort ließ sie sich taufen, als sie in San Vicente, auf Fürsprache des heiligen Vincenz, Heilung gefunden hatte und blieb seitdem als Einsiedlerin dort.

10. † am Dienstag, dem 9. April 1140, entschlief in Aureil bei Limoges, der heilige Gaucherius, Saint Gaucher, der, Stifter des Augustinerchorherrenstiftes Saint-Jean-d’ Aureil, ein vorbildliches Leben als Kanoniker geführt hat, verwurzelt in der Gemeinschaft und verfügbar für die Seelsorge. Der heilige Stephanus, Etienne, Stifter des Ordens von Grandmont (8. Februar 1124 / 11) berichtet über ihn.

11. † am Mittwoch, dem 9. April 1315, entschlief am Monte Senario in der Toskana, der selige Priester Ubald Adimari von Borgo di San Sepolcro aus dem Servitenorden, den der heilige Filip Benizi (22. August 1285/4) vom irdischen Militärdienst zum Dienen der Muttergottes bekehrt hat.

12. † am Freitag, dem 9. April 1322, wurde in Thana bei Bombay enthauptet, der selige Priester und Märtyrer Tomaso da Tolentino aus dem Minderbrüderorden, der auf seinen Missionsreisen bis ins Kaiserreich China gekommen war und das Evangelium verkündet hatte, der Tartaren und Inder bekehrt hatte, aber, zusammen mit drei Gefährten, von muslimischen Fanatikern ermordet worden ist.

13. † am Sonntag, dem 9. April 1374, wurde in Bricherasio, bei Pinerolo in den Alpen, zum Blutzeugen, der selige Priester und Märtyrer Antonio Pavoni, der 15-jährig Dominikaner und 39-jährig Groß-Inquisitor über Piemont wurde, der, nach seiner Frühmesse soeben aus der Kirche heraustretend, kaum seine Predigt gegen die Irrlehren begonnen hatte, als er von sieben Waldensern erschlagen wurde.

14. † am Sonntag, dem 9. April 1944, wurde im Konzentrationslager Auschwitz, Oswiecim, zugrundegerichtet, die selige Jungfrau und Märtyrin Katarzyna Celestyna Faron, 16-jährig eingetreten bei den Schwestern der Kleinen Dienerinnen der Unbefleckten Empfängnis, die ihr Leben Gott angeboten hat für die Bekehrung eines ihr bekannten abgefallenen Priesters, die von der Besatzungsmacht für Christus ins Gefängnis und ins Lager gesteckt, gequält wurde, bis sie, schließlich ausgezehrt, die herrliche Siegeskrone erlangt hat.
Siehe auch 28. Mai, 14/97


aus dem MARTYROLOGIUM ROMANUM 2004 übersetzt und in vielen Teilen ergänzt
von † Klaus Martin Reichenbach, Priester der Erzdiözese Köln




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Autor: Klaus Martin Reichenbach - zuletzt aktualisiert am 10.06.2018
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