Ökumenisches Heiligenlexikon

Magdalenerinnen (Magdalenen)


Der Orden der Magdalenerinnen, offiziell Poenitentes sorores Beatae Mariae Magdalenae, Reuige Schwester der Seligen Maria Magdalena, entstand um 1224 in Worms durch das soziale Engagement des Kanonikers Radolf / Rudolf aus Hildesheim als Gemeinschaft für ehemalige Prostituierte. Sie hatten dort ihre Heimat im ehemaligen Bergkloster. Bereits 1227 erhielt der Orden seine Bestätigung durch den Papst. Die Magdalenerinnen sind damit der älteste deutsche Frauenorden

Die Büßerinnen in der Nachfolge der Maria Magdalena lebten zunächst nach der Regel des Zisterzienserordens, nach 1232 nach der Regel der Augustiner. Nach dem weißen - heute dunkelgrauen - Habit nannte man sie auch Weißfrauen.

Ab der Mitte des 13. Jahrhunderts nahm die Gemeinschaft auch unbescholtene Frauen auf. Nach dem 2. Konzil von Lyon spaltete sich der nur in Deutschland verbreitete Orden, im Norden wurden die Konvente zu Klöstern der Augustinerinnen, in Süddeutschland schlossen sich die Frauen zumeist den Bettelorden an. Das letzte Kloster der Magdalenerinnen entstand 1320 im schlesischen Lauban - dem heutigen Lubań in Polen. Dessen Schwestern flohen 1945 nach Niederbayern, seit 1951 lebten sie im Schloss in Seyboldsdorf nahe Vilsbiburg bei Regensburg; nach der Aufhebung wurde das Anwesen 2009 verkauft. Allerdings wurde in Lubań wieder eine Niederlassung begründet.

Eine Genossenschaft der Magdalenen für Büßerinnen, die nach Vollkommenheit streben wollen, entstand 1835 durch Maria Euphrasia Pelletier. Sie wandelte den von Johannes Eudes gegründeten Orden der Barmherzigen Schwestern Unserer Lieben Frauen von der Zuflucht um, zentralisierte den Orden, nannte ihn nun Schwestern Unserer Lieben Frauen von der Liebe des Guten Hirten (RGS) und führte ihn zu großer Blüte, die bis heute anhält. 2005 waren 4.515 Schwestern in 614 Häusern in run 60 Ländern der Erde tätig, vor allem für Menschen, die von der Gesellschaft nicht beachtet, an den Rand gedrängt oder ausgebeutet werden. 1840 wurde die erste deutsche Niederlassung in München gegründet, ihr folgten Gründungen im früheren Weißfrauenkloster in Aachen, in Münster und das Magdalenenstift - heute abgegangen zum Bau des Westhafens - in Berlin. Das Mutterhaus des Ordens befindet sich in Angers in Frankreich, das Generalat in Rom.

Heilige und Selige der Magdalenerinnen:

Maria von der heiligen Euphrasia Pelletier
Maria Magdalena

Die schöne Homepage der Schwestern vom Guten Hirten informiert über Geschichte, das Ordensleben und die weltweiten Aufgaben.





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Autor: Joachim Schäfer - zuletzt aktualisiert am 23.09.2023

Quellen:

• https://www.klosterlexikon-rlp.de/rheinhessen/worms-bergkloster.html

korrekt zitieren: Joachim Schäfer: Artikel
Die Deutsche Nationalbibliothek verzeichnet das Ökumenische Heiligenlexikon in der Deutschen Nationalbibliografie; detaillierte bibliografische Daten sind im Internet über https://d-nb.info/1175439177 und https://d-nb.info/969828497 abrufbar.


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