Ökumenisches Heiligenlexikon

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Anno II. (Hanno) von Köln


S. Anno (Hanno), Aëp. (4. Dec. al. 3. März, 29. April, 24. Mai). Der hl. Erzbischof Anno (oder Hanno) von Köln war aus einem edlen alemannischen Geschlechte entsprossen, und widmete sich auf den Wunsch seiner Eltern, die Walther und Engela hießen, in seinen Jugendjahren dem Waffendienste. Als ihm aber sein Oheim, ein Canonicus von Bamberg, die Nichtigkeit irdischer Reichthümer und Ehren tief an's Herz legte, entsagte er seinem frühern Stande und entschloß sich, als Diener der Religion dem Ewigen allein nachzustreben. In der Schule zu Bamberg widmete er sich sofort mit allem Fleiße den Wissenschaften, und brachte es durch seinen regen Eifer dahin, daß er zum Lehrer (Magister) dieser Schule erwählt wurde. Als Kaiser Heinrich III. von seinen Tugenden und Kenntnissen vernommen hatte, zog er ihn an seinen Hof und ernannte ihn einige Zeit nachher zum Propst von Goslar. Als solcher wurde er bald darauf vom Kaiser nach Köln geschickt, um den kranken Erzbischof zu besuchen. Dieser erkannte an ihm bald einen würdigen Nachfolger und eröffnete diesen Wunsch seinen Vertrauten; nach dem Tode des Erzbischofs wurde Anno wirklich durch Darreichung des bischöflichen Stabes und Ringes vom Kaiser zu dessen Nachfolger befördert und im Jahre 1056 zum Bischofe geweiht. Anfänglich glaubten zwar einige Neider, seine Geburt wäre für einen so vornehmen Sitz nicht edel genug; allein seine ausgezeichneten Tugenden, seine Gewandtheit in den Geschäften und seine Größe im Handeln machten bald alle Zungen verstummen. Keiner seiner Vorfahren hatte das Ansehen des erzbischöflichen Stuhles von Köln auf eine höhere Stufe gebracht. Besonders ließ er sich die klösterliche Zucht sehr angelegen seyn und gründete, um diese zu heben, mehrere Klöster, von denen das von Siegberg (Victorius, Victoriae Mons), das von Saalfeld an der Saale und das zu Grascau in Westfalen die bedeutendsten waren. Nach dem Tode des Kaisers wurde ihm mit Einverständniß der Großen des Reiches die Aufsicht über den jungen König (nachmaligen Kaiser Heinrich IV.) und die Verwaltung seiner Staaten anvertraut. Im Jahre 1072 wurde er zwar vom Prinzen, dem die Ermahnungen des Bischofs lästig waren, vom Hofe verwiesen, wegen der überhandnehmenden Unordnungen aber bald wieder zurückberufen und gebeten, an die Regierung wieder Hand anzulegen. Er that es, jede Unbild vergessend, einige Zeit zum großen Vortheile des Reiches, entfernte sich jedoch dann auf immer vom Hofe, und brachte die drei noch übrigen Jahre seines Lebens größtentheils auf dem Siegberge zu. Hier erwartete er, unter vielen Verläumdungen und Lästerungen, körperlichen Gebrechlichkeiten und Schmerzen, unter gottseligen Uebungen und stiller Geduld die Ankunft des Herrn, die am 4. Dec. 1075 erfolgte. Nach seinem ausdrücklichen Wunsche wurde er auf dem Siegberge begraben; denn hier war es, wo er sich oft im Leben zurückzog, um sich auf's Neue zur treuen Pflichterfüllung zu ermuntern und zu kräftigen. Mit dem Prior Hermann daselbst lebte er im innigsten Geistesverkehr: was immer dieser weise und gottselige Mann ihm sagte, betrachtete er wie den Ausspruch des Himmels, und vollzog es so demüthig wie der gewissenhafteste Klosternovize. Wie im Leben, so ward er von Gott auch nach dem Tode durch Wunder verherrlicht, weßhalb man anfing, ihn öffentlich zu verehren. Sein Name steht am 4. Dezember im röm. Mart. und wird nach einem Kölner Martyrologium vom J. 1480 seine Ordination am 3. März gefeiert, während am 29. April und 24. Mai Translationen feierlich begangen werden. (But.)




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zuletzt aktualisiert am 00.00.2014
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