Ökumenisches Heiligenlexikon

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Cassianus (Kassian)


S. Cassianus, 13. Aug.), ein Martyrer zu Imola (Forum Syllae), der den Kindern in der Grammatik Unterricht ertheilte und ihnen die heidnischen Classiker auslegte, dabei aber die Lehren des Christenthums mit einflocht. Als er deßhalb von ihren Eltern angeklagt und vor Gericht gerufen wurde, gab er auf die Frage, wessen Standes er sei, die Antwort: »Ich bin ein Schullehrer, der den Kindern Jesum Christum, und zwar den Gekreuzigten, verkündet und sie mit dem Heilande der ganzen Welt bekannt macht.« Auf dieses Bekenntniß hin wurde er an eine marmorne Säule gebunden und auf Befehl des Richters durch undankbare Schüler am ganzen Leibe mit den eisernen Griffeln, womit er sie schreiben gelehrt hatte, gemartert. Am 13. Aug. steht er auch im Mart. Rom., und wird im römischen Brevier zugleich mit dem hl. Hippolytus commemorirt. In der Diöcese Regensburg wird sein Fest getrennt vom hl. Hippolytus sub ritu dupl. begangen. Ueber die Zeit seines Martyriums gibt es zwei Meinungen, von denen die Eine seinen Martyrtod unter Julian den Apostaten setzt (etwa um 362), die andere in eine frühere Zeit, wo die Verfolgung noch arg wüthete, welch letzterer Meinung die Bollandisten ihren Beifall geben. Eine weitere Frage ist die, ob er, wie Einige wollen, Bischof von Seben (Brixen) in Tirol gewesen, die von den Einen bejaht und von den Andern verneint wird. Da über dieses sein Episcopat im Alterthum tiefes Schweigen herrscht, so stimmen unsere Gewährsmänner den Letzteren bei und sprechen die Vermuthung aus, daß der hl. Cassian, welcher Bischof von Seben war und auch in Bayern eine Zeitlang das Evangelium verkündete, ein von dem Obigen Verschiedener sei. Vgl. den Nachfolgenden.

S. Cassianus, Ep. et Mart. (13. Aug.). Für den Fall, daß wir recht thun, in der Annahme eines vom Vorigen verschiedenen hl. Cassianus den Bollandisten zu folgen, geben wir hier nur kurz an, was Raderus, der übrigens Beide mit einander confundirt, in seiner »Bavaria sancta« vom hl. Cassian, Bischof von Seben, sagt. Nach ihm lebte er zur Zeit des Kaisers Diokletian und wurde von dem damaligen Bischofe von Aquileja zum Bischofe von Seben (Sabiona), wo früher die Bischöfe von Brixen (Brixinum) residirten, geweiht. Der hl. Cassian brachte auch wirklich durch seine Predigten Brixen zum Christenthume, wurde aber hier vertrieben und ging nach Bayern, wo er das Evangelium als einer der Ersten verkündete. Er scheint wieder nach Seben zurückgekehrt und dort gemartert worden zu seyn; wenigstens wird behauptet, daß sein heil. Leib zu Brixen sich befinden soll. Noch sei bemerkt, daß zu Regensburg eine alte Kirche sich befindet, die seinen Namen trägt, und wird sein Fest in der Diöcese am 13. Aug. seit längerer Zeit sub ritu dupl. gefeiert. Vgl. den Vorhergehenden.




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zuletzt aktualisiert am 00.00.2014
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