Ökumenisches Heiligenlexikon

Hinweise zu Stadlers »Heiligen-Lexikon« Abkürzungen

Heinrich Zdik


B. Henricus Zdikus, Ep. (25. Juni). Dieser um die Verbreitung der Kirche Gottes hochverdiente Mann stammte aus vornehmen, nach Einigen sogar von königlichem Geblüte. Nach Einigen war er der Bruder des böhmischen Herzogs und nachmaligen Königs Wladislaus und somit der Sohn des Königs Wratislaw I., nach Andern der Sohn des Fürsten Otto I. von Znaym und Olmütz etc. Wahrscheinlich ist er aber in Mähren geboren. Dieses Land hatte seit dem J. 1063 wieder einen eigenen bischöflichen Stuhl in Olmütz erhalten. Im J. 1126 wurde der sel. Heinrich Zdik auf denselben erhoben. Hier wirkte er viele Jahre. Der Dom zu Olmütz ist zwar nicht durch ihn, aber unter seinem Einflüsse erbaut. Erbauer ist Herzog Wenzel I. Die Chronik sagt nämlich: Sub hoc praesule Henrico, Wenceslaus, princeps Olomucensis, ex castro suo Olomutii Cathedralem Ecclesiam Wenceslao comdidit et dedivavit. Die Ausschmückung und Vollendung ist aber sein Werk: Ecclesiam S. Wenceslai gloriose absolvit … condecoraus auro aliisqse pretiosis cimeliis (im J. 1130). Auf einer Reise nach Jerusalem, am heil. Grabe des Erlösers, nahm er das Kleid der Prämonstratenser, im J. 1137 oder 1138. Von da kam er als »neuer Mensch« in die Heimath zurück. Im J. 1141 begleitete er einen Kreuzzug zur Bekehrung der Prutenen (Preußen). Ob mit oder ohne Erfolg, darüber find die Chronisten nicht einig; allein solche Handlungen sind ja nicht so sehr nach dem Erfolge, als vielmehr nach der Meinung und dem Willen zu beurtheilen. Als der Fürst Wladislaw im J. 1143 die Abtei Strahow gründete, half er aufs Eifrigste mit, und wird deßhalb auch als Gründer derselben bezeichnet. Er benannte sie »Berg Sion«. Sein Wandel wird als »heilig«, sein Rath als »vorzüglich klug« geschildert. Auch das Kloster Leutomischel oder Leutomisl (Litomislum) verdankt ihm seine nachmalige Blüthe; er ist dessen »zweiter Gründer«. Auch diesem Kloster gab er zur Erinnerung an seine Wallfahrt ins heil. Land einen von dort geschöpften Namen. Er nannte es »Oelberg«. Um die kirchliche Disciplin zu heben, entschloß er sich um das J. 1147, eine Reise nach Rom zu machen. Bisher war es ihm nicht gelungen, das Concubinat unter seinem Klerus zu vertilgen; das schändliche Uebel war allgemein geworden. Auf der Reise hätte ihn aber bald das Schicksal des hl. Engelbert1 von Köln getroffen. Mit Mühe entging er dem Meuchelmord. Darauf scheint er nach einer Besprechung mit dem päpstlichen Legaten Guido, der um diese Zeit nach Prag kam, die Reise aufgegeben zu haben. Im J. 1151 (nach W. W. 1150) ging er in die Ruhe des Herrn ein. Die Bollandisten führen ihn als »selig« auf mit dem Beifügen, seine Verehrung als solcher sei unfürdenklich, sein Andenken »im Segen« und im Prämonstratenser-Orden hoch gefeiert. Jedoch bemerken sie nichts von einer eigentlichen kirchlichen Beatification. Sein Grab befindet sich in Strahow. (V. 140-143.)




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zuletzt aktualisiert am 00.00.2014
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