Ökumenisches Heiligenlexikon

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Paulus


S. Paulus, Ap. (29. al. 30. Juni, 25. Jan., 6. Juli, 1. Sept., 18 Nov.). Der heil. Paulus, aus dem Stamme Benjamin, dessen früherer Name Saulus 1 war, ist zu Tarsus (Juliopolis) in Cilicien geboren. Diese alte und volkreiche Handelsstadt am Kydnos hatte gerade zu jener Zeit eine berühmte Lehranstalt, an welcher er aber kaum studirt hat, da wir nirgends einen sichern Anhaltspunkt hierfür haben, und die Juden, vor Allem die PharisäerDie Pharisäer (hebr. für „die Abgesonderten”) waren eine theologische Ausrichtung im Judentum zur Zeit des zweiten jüdischen Tempels (ca. 530 v. Chr. bis 70 n. Chr.) und wurden danach als rabbinisches Judentum die einzige bedeutende überlebende jüdische Strömung. Im Neuen Testament werden die Vertreter der Pharisäer in polemischer Weise als Heuchler kritisiert und herabgewürdigt. Die Pharisäer hielten nicht nur die niedergeschriebenen Gesetze Mose' für verbindlich, sondern befolgten auch die mündlich überlieferten Vorschriften der Vorfahren. Sie glaubten an eine Auferstehung der Toten und einen freien Willen des Menschen., in der Regel heidnische Schulen ängstlich mieden. Seine Geburtszeit setzen Einige in das Jahr 2 nach Christi Geburt. Seine Eltern, römische Bürger (jedoch nicht als Bürger von Tarsus, das nur eine freie Stadt war, deren Bürger deßhalb noch nicht römische Bürger hießen, sondern durch Erbschaft), müssen sehr wohlhabend gewesen seyn; ihr Name ist unbekannt, hatten aber, nach einer nicht ganz sichern Notiz bei Hieronymus zu schließen, früher zu Giscalis in Judäa gewohnt. Von Jugend auf zeichneten ihn reiche Geistes- und Gemüthsanlagen, ein feuriger Eifer für die Ehre Gottes und die väterlichen Ueberlieferungen, Muth und Entschlossenheit in Gefahren, Beharrlichkeit in den Entschlüssen und Unternehmungen aus. In Jerusalem, wohin er schon sehr frühe zur Erlernung der Gesetzeslehren und Gebräuche gebracht wurde, und wo er wahrscheinlich bei einer ältern Schwester wohnte, hatte er den berühmten Gamaliel zum Lehrer. Nach damaliger Gewohnheit lernte und übte er aber neben seinen wissenschaftlichen und gelehrten Studien auch noch das Geschäft eines Zeltmachers, als welcher er auf seinen Missionsreisen noch arbeitete, um wegen des zeitlichen Fortkommens Niemandem lästig fallen zu müssen. Er gehörte, wie sein Vater, zur strengen Richtung der Pharisäer; mit ängstlicher Genauigkeit verrichtete er alle vorgeschriebenen Gebete und Satzungen. Daß er sich der Ausbreitung des Christenthums mit feurigem Eifer widersetzte und Gewalt anwenden ließ, es zu unterdrücken, besonders seit der hl. Stephanus in so einschneidender Weise gegen die Vertreter der altjüdischen Ansichten sich ausgesprochen hatte, steht hiemit im Zusammenhang. Er hatte Eifer für Gott, aber noch nicht in der rechten Weise. Bei der Steinigung des hl. Stephanus war er daher gegenwärtig, bewahrte die Kleider der Zeugen und billigte in jeder Weise diesen Mord. Das Gebet des hl. Diacons fiel damals, ohne daß er es ahnte, und noch viel weniger mit seinem Willen, als fruchtreicher Same in seine Seele. Noch setzte er die Verfolgung der Christen fort, drang sogar in die Häuser und schleppte Männer und Weiber in's Gefängniß. Selbst nach auswärts, bis nach Damascus erbat er sich die Vollmacht, wo er immer Christen fände, dieselben gefangen zu setzen. Da erfolgte plötzlich seine Bekehrung, deren feierliches Gedächtniß die kathol. Kirche seit unvordenklicher Zeit am 25. Jan. begeht. Ein himmlisches Licht, heller leuchtend als die Sonne, umstrahlte ihn und warf ihn zu Boden; eine Stimme rief: »Saulus, Saulus! warum verfolgst du mich?« Er antwortete: »Herr, wer bist du?« Die Stimme antwortete: »Ich bin Jesus, den du verfolgst.« Ohne Zweifel sah Ihn Saulus persönlich. Er erzählt ja selbst, daß Jesus, der Auferstandene ihm erschienen sey, der es am wenigsten verdiente, da er die Kirche Gottes verfolgt habe. Die Stimme vom Himmel setzte hinzu: »Aber stehe auf und gehe in die Stadt, und es wird dir gesagt werden, was du thun mußt.« Nur die Bekehrung bedurfte eines Wunders der sichtbaren Erscheinung des Herrn, die Belehrung konnte auf dem gewöhnlichen Wege durch das apostolische Lehramt geschehen. Die Gewißheit, daß er Jesum selbst, den Auferstandenen, in seinen Jüngern verfolgt hatte, war und blieb die bitterste Erinnerung seines Lebens. Die Männer, welche mit ihm reisten, und bei Erscheinung des Lichtglanzes gleichfalls zu Boden gestürzt waren, standen sprachlos, indem sie zwar die Stimme hörten, aber nicht die eines Redenden, also nur als Schall, wie sie das Licht gesehen hatten, aber nicht wie Paulus den Auferstandenen im Lichte. Da er sich von der Erde erhob, war er erblindet. Sein leibliches Auge mußte eine Zeit lang dunkel bleiben, damit sein Geistesauge hell und klar würde. Bei der Hand führend, geleiteten sie ihn nach Damascus hinein, wo er in der geraden Straße (Via diritta) bei einem gewissen Judas (Juden?) Wohnsitz nahm. Und er blieb da drei Tage ohne zu sehen, und er aß nicht und trank nicht. Was er in dieser Zeit betete, litt und kämpfte, ist nur Gott bekannt. Jetzt wurde ihm klar, daß das Gesetz mit seiner Gerechtigkeit ihn nicht gerechtfertiget, sondern getödtet habe; daß er als Sklave der Sinnlichkeit an die Sünde verkauft war; daß er handelte und nicht wußte was; daß er das Gute gewollt und nicht gethan; daß er das Böse gehaßt und doch gethan habe, und laut aufseufzend rief er aus: »Ich unglücklicher Mensch, wer wird mich befreien von dem Leibe dieses Todes?« Die Antwort: »Die Gnade Gottes durch Jesum Christum unseren Herrn,« erhielt er durch Ananias (s.d.), den er betend im Geiste zu sich kommen und ihm die Hände auflegen sah, daß er wiedersehe. Diesem war vom Herrn bereits die ganze Bestimmung und Größe des zukünftigen Apostels mitgetheilt worden: »Ein auserwähltes Rüstzeug (Helfer) ist mir dieser, um meinen Namen zu tragen vor Heiden und Könige und auch die Söhne Israels, denn ich will ihm zeigen, wie Vieles er leiden muß für meinen Namen.« Nachdem er hierauf wunderbar das Gesicht wieder erhalten hatte, ließ er sich taufen und fing alsbald an zu predigen, daß Jesus der Sohn Gottes, der verheißene Messias sey, so daß eine Gährung unter der Judenschaft entstand, indem die Gesetzverständigen seine Beweisgründe nicht zu widerlegen vermochten. Schon bevor diese größern Disputationen stattfanden, war er zu einem längern Aufenthalte nach Arabien gereist und von da wieder nach Damascus gegangen. Was er dort gethan, wo und wie lange er sich aufgehalten hat, ist unbekannt. Der heil. Lucas erzählt darüber nichts, woraus zu schließen ist, daß er sich eine Zeit lang verborgen gehalten habe, um seine frühern, dem Christenthum feindseligen Thaten zu büßen und in Vergessenheit zu bringen. Erst nach drei Jahren ging er zum ersten Male wieder nach Jerusalem, nachdem er in Damascus Proben seiner aufrichtigen Bekehrung und seines bis zum Tode standhaften Bekenntnisses gegeben hatte. Hier nämlich kam er wegen seines Glaubens muthes in ernstliche Lebensgefahr, welcher er nur dadurch entging, daß die Christen ihn Nachts in einem Korbe durch ein Fenster über die Stadtmauer hinabließen, da alle Thore auf Anstiften der Juden von dem Befehlshaber des Königs Aretas bewacht waren. Dennoch zogen sich in Jerusalem die Christen anfänglich scheu vor ihm zurück, denn Alle fürchteten ihn, weil sie nicht glaubten, daß er ein Jünger sey. Um aber seinen Beruf verfolgen zu können, mußte er nothwendig mit den Aposteln, vorab mit dem hl. Petrus, dem Haupte der Gesammtkirche, und dem hl. Jakobus, dem Bischofe von Jerusalem in Verbindung treten, und ließ sich deßhalb durch Barnabas ihnen vorstellen. Als seine außerordentliche Berufung zum Apostolate, die nicht von Menschen, sondern von Jesus Christus, dem Auferstandenen selbst geschehen war, bekannt wurde, hörte alles Mißtrauen auf. Er ging mit ihnen, namentlich dem hl. Petrus, bei welchem er zwei Wochen verweilte, aus und ein in Jerusalem, indem er freimüthig redete im Namen des Herrn. Letzteres that er mit besonderem Ernste gegenüber den Juden griechischer Zunge, so daß sie den Entschluß faßten, ihn zu tödten. Als die Brüder dieß inne wurden, geleiteten sie ihn hinab nach Cäsarea, von wo er sich zu Land nach Tarsus, seiner Vaterstadt, begab. Er selbst war in einem Gesichte vom Herrn beauftragt worden, sich eiligst aus Jerusalem zu entfernen, weil er hier kein Gehör finden werde. Ueber seine Wirksamkeit und seinen Aufenthalt in Tarsus sind wir ohne Nachrichten. Als bald darauf zu Antiochia eine zahlreiche christliche Gemeinde entstand, so daß Barnabas, welcher dort lehrte, dringend eines Gehilfen bedurfte, ging er nach Tarsus und führte den hl. Paulus in dieses Arbeitsfeld ein, wo sie ein Jahr lang gemeinschaftlich den Samen des Evangeliums ausstreuten. Als Frucht des in der Liebe wirksamen Glaubens der Antiochianer konnte der hl. Apostel in Begleitung des hl. Barnabas an die Presbyter der Brüder zu Jerusalem und Judäa in schwerer Hungersnoth Liebesgaben jedes Einzelnen von ihnen überbringen. Diese zeitliche Unterstützung war so zu sagen die Schale, in welcher er die viel köstlichere Liebesgabe der heilsamen Erkenntniß und der Anregung zur Uebung der christlichen Tugenden den Bedürftigen reichte. Aus demselben Grunde bestrebte er sich auf seinen apostolischen Reisen und an den Orten, wo er sich aufhielt, Niemanden lästig zu fallen, und für seine Person nichts zu verlangen, obwohl er das Recht, vom Altare zu leben, dem er diente, öfter ausdrücklich betonte. Ueberhaupt gab er allenthalben das Beispiel der strengsten Entsagung. Er verzichtete auf jeden Vorzug, den er in Anspruch nehmen konnte, da er sich das Zeugniß geben konnte, mehr gearbeitet zu haben, als alle andern Apostel, um Seelen zu gewinnen. Darum mied er auch jede hohe, Wissenschaft und Gelehrsamkeit kund gebende Rede, und wollte nichts wissen als Jesum Christum und diesen in der Erniedrigung und Schmach des Kreuzes. Die Weisheit dieser Welt, schrieb er, ist Thorheit vor Gott. So war ihm auch das Urtheil der Menschen gleichgültig; um so mehr fürchtete er das Gericht des Herrn. Sein Gewissen warf ihm nichts vor, aber deßhalb hielt er sich keineswegs für gerechtfertiget, sondern empfahl sich der Fürbitte der Gläubigen, damit er nicht etwa, während er Andern geprediget hätte, selbst verdammungswürdig werde. Daher widerstand er selbst dem hl. Petrus in's Gesicht, als er aus Furcht, die Juden zu ärgern, gegen seine eigene Lehre, die jüdischen Gebräuche übte. Als Paulus und Barnabas nach Antiochia zurückkehrten, waren sie um einen Gehilfen,Johannes Marcus (s.d.) reicher geworden. Bald darauf traten sie gemeinschaftlich die erste größere Missionsreise an; sie erinnert an die erste Taube, die Noa aus der Arche entließ, um zu sehen, ob man es wagen dürfte hinauszutreten. Unter den Propheten und Lehrern in Antiochia nahm Saulus damals noch die letzte Stelle ein. Ehe sie fortzogen, empfingen sie, während der Feier des hl. Opfers, nachdem Alle gefastet und gebetet hatten, die bischöfliche Weihe. Obwohl nämlich der hl. Apostel in außerordentlicher Weise und unmittelbar von Gott berufen war, mußte er der Anordnung Christi gemäß auch die ordentliche Weihe und Sendung empfangen. So also ausgesendet »vom hl. Geiste« gingen sie nach erhaltener Händeauflegung hinab nach Seleucia, am Ausfluß des Orontes, und schifften von da nach Cypern, dem Vaterlande des Barnabas. Nach ihrer Ankunft verkündeten sie sogleich in Salamis (jetzt Famagosta) in den Synagogen der Juden das Wort Gottes, wobei ihnen Johannes Marcus als Gehilfe, etwa zur Vornahme von Taufen und Wiederholung der gehörten Heilswahrheiten, diente. In dieser Weise durchzogen sie die ganze Insel von Osten nach Westen, und trafen dort in Neu-Paphos einen falschen jüdischen Propheten und Zauberer Namens Barjesus (Elymas), der bei dem Proconsul Sergius Paulus, einem verständigen Manne wohnte, und dem Worte Gottes, welches die Apostel verkündeten, und Sergius Paulus anzunehmen sich geneigt zeigte, ernstlichen Widerstand bereitete, indem er durchaus Verkehrtes darüber vorbrachte. Saulus aber, welcher bei dieser Gelegenheit zum ersten Male auch Paulus genannt wird, erfüllt vom hl. Geiste, blickte ihn an und sprach: »O du alles Truges voll und aller Arglist, Teufelssohn, aller Gerechtigkeit Feind, wirst du nicht aufhören, die geraden Werke des Herrn zu verkehren? Und nun siehe die Hand des Herrn (komme strafend) über dich! Und du wirst blind seyn, und nicht schauen die Sonne bis zu einer Frist.« Die Worte erfüllten sich und der Proconsul wurde gläubig. Einer spätern Tradition zufolge begleitete später Sergius den Apostel nach Spanien und wurde erster Bischof von Narbonne (vgl. S. Paulus). Es ist in der Apostelgeschichte nirgends angedeutet, daß der heil. Paulus in Folge dieser Bekehrung, wie Viele sagen, für die Zukunft diesen Namen sich erst beilegte, sondern es scheint vielmehr, daß er ihn außerhalb Judäa schon von Jugend auf führte. Von Paphos absegelnd, reisten die Missionäre nach Perge in Pamphylien, wo Johannes Marcus sich von ihnen trennte, und nach Jerusalem zurückkehrte. Landeinwärts ziehend, kamen sie nach Antiochia in Pisidien, wo der heil. Paulus in der Synagoge der Juden Jesum als den von Gott gebrachten Heiland, den Sohn Davids, von welchem allein Sündenvergebung und Gerechtigkeit kommt, und an welchen deßhalb Alle glauben müssen, verkündete. In der That nahmen viele Juden und auch gottesfürchtige Heiden den Glauben an, so daß am nächsten Sabbat fast die ganze Stadt sich versammelte, um das Wort des Herrn zu hören. Da widersprachen die Juden und lästerten Jesum, worauf die Apostel sich in besonderm Auftrage des Herrn zu den Heiden wendeten, die sich in großer Zahl über die ihnen zu Theil gewordene Gnade herzlich erfreuten. Als aber die Juden die Stadtobrigkeit und den Pöbel gegen die Gesandten Gottes aufregten, schüttelten sie den Staub der Füße ab wider sie und kamen nach Ikonium (jetzt Konjeh) in Likarnien. Die Gemeinde, die sie in Antiochia gestiftet hatten, war aber voll der Freude und hl. Geistes, den sie in der Firmung empfangen hatten. Auch jn Ikonium predigten die Apostel längere Zeit vor Juden und Heiden und verrichteten Zeichen und Wunder, so daß sie auch hier viele Anhänger fanden, weßhalb die Juden Miene machten, sie zu mißhandeln und zu steinigen. Sie entfernten sich also, um auch in den andern Städten Lykaoniens, namentlich in Lystra und Derbe und deren Umgebung das Evangelium zu predigen. Mit Mühe konnten sie in Lystra, wo der hl. Paulus einen Lahmen heilte, das erfreute Volk davon abbringen, daß sie ihnen, und zwar dem Barnabas als Jupiter, dem heil. Paulus als Hermes, göttliche Ehre erwiesen. Offenbar wollte der Widersacher alles Guten hier durch Ueberhebung erreichen, was er in Antiochia, Ikonium u. s. f. durch Erregung von Verfolgungen umsonst versucht hatte. Als bald darauf von den letztgenannten Orten feindselig gesinnte Juden nach Lystra kamen, erregten sie eine solche Wuth wider Paulus, daß sie ihn steinigten, und den Todtvermeinten aus der Stadt schleppten, wo die Gläubigen um ihn trauerten. Aber siehe, der Apostel erhob sich durch Gottes Kraft gestärkt, und zog am folgenden Tage nach Derbe. Nachdem sie auch hier eine Gemeinde gestiftet hatten, gingen sie über Lystra, Ikonium und Antiochia in Pisidien wieder zurück, indem sie auf dem Wege sowohl die Gläubigen zur Standhaftigkeit ermahnten (»da wir durch viele Drangsale in das Reich Gottes eingehen müssen«), als auch ihnen Priester vorsetzten, unter Gebet und Fasten. Und sie zogen durch Pisidien, kamen nach Pamphilien, predigten zu Perge und in der Seestadt Attalia, von wo sie nach Antiochia heimkehrten, um über die Großthaten zu berichten, die Gott mit ihnen und durch sie gethan hatte. Während der sieben Jahre, die der heil. Paulus jetzt in Antiochia zubrachte, kam die Frage, ob auch die Heiden-Christen die jüdischen Gesetz-Vorschriften zu beobachten hätten, zum Austrag. Sie wurden durch Concilsbeschluß verneint, wie der hl. Paulus auf seiner ersten Missions-Reise und in Antiochia, der hl. Petrus aber durch Aufnahme des Heiden Cornelius praktisch entschieden hatten. Auf dem Wege zum Concil besuchten die hl. Paulus und Barnabas die Gemeinden in Phönicien und Samarien, und machten allen Brüdern große Freude, indem sie wie in Antiochia die Bekehrung der Heiden erzählten. Dasselbe thaten sie zu. Jerusalem vor dem Apostel-Collegium, den Presbytern und der ganzen Gemeinde. Dadurch unterstützten sie das Votum des hl. Petrus auf gänzliche Befreiung der Heiden-Christen von allem jüdischen Gesetzeszwange. Ein eigenes Schreiben benachrichtigte die Gemeinde zu Antiochia von dem gefaßten Beschlusse und hob rühmend hervor, daß Barnabas und Paulus »ihr Leben preisgegeben haben für den Namen unsers Herrn Jesus Christus.« Schon einige Tage nach seiner Rückkehr von Jerusalem trat der heil. Paulus seine zweite Missionsreise an. Er wollte zunächst nur die früher bekehrten Brüder besuchen, auf der Reise aber steckte der Herr ihm weitere Ziele. Mit Ablehnung der Begleitung des Barnabas, welcher durchaus wieder seinen Neffen Johannes Marcus, welcher sie schon einmal zaghaft verlassen hatte, mitnehmen wollte, erkor er sich dießmal den Silas zum Gefährten und zog durch Syrien und Cilicien, überall die jungen Gemeinden im Glauben stärkend. In Lystra gewann er an Timotheus einen neuen Jünger und Mitarbeiter. Weil dieser auch unter den Juden das Evangelium verkünden sollte, diese aber einen Unbeschnittenen nicht gehört hätten, vollzog er an ihm die Beschneidung, obwohl eine Verpflichtung hiezu nicht vorlag, bloß um der leichtern Verbreitung des Evangeliums willen und um den Juden kein Aergerniß zu geben. Die Missionäre zogen aber über Derbe, Lystra und Ikonium, nördlich nach Phrygien und Galatien, wo überall Gläubige gewonnen wurden. Der Apostel bezeugt selbst, er sey aufgenommen worden wie ein Engel Gottes, ja wie Christus selbst. In großer körperlicher Schwäche war es ihm, als ob er beständig in Mutterwehen liege, und ruhte nicht, bis das Evangelium Eingang gefunden hattein die Herzen. Hierauf ging er mit Umgehung von Asien, Mysien und Bithynien nach Troas. Hier erschien dem hl. Paulus ein Macedonischer Mann in einem Gesichte während der Nacht und bat ihn, nach Macedonien zu kommen und dort Hilfe zu bringen. Die Reise wurde zur That, indem sich ihnen ein neuer Gefährte, der hl. Lucas anschloß. Sie gingen geradezu nach Philippi, wo die Purpurhändlerin Lydia (s.d.) die Erste war, welche das Evangelium annahm. Nachdem sie die hl. Taufe empfangen und sichere Proben ihrer gläubigen Gesinnung abgelegt hatte, nahm der heil. Apostel und seine Begleitung auf zudringliches Bitten Wohnung in ihrem Hause. Auch heilte er hier eine Magd, die einen Wahrsagergeist hatte, und ihm an vielen Tagen, so oft er mit Silas und seinen Genossen den Betort besuchte, nachrief: Diese Menschen sind Diener Gottes, des Höchsten, welche euch einen Heilsweg verkünden. Er wollte, wie der Heiland, von Dämonen nicht gepriesen seyn. Aber diese erregten nunmehr durch die Herren der Geheilten, welche sich in ihren Einkünften geschädiget sahen, einen Auflauf, der mit grausamer Geißelung und strengem Gefängnisse (ohne vorherige Untersuchung und rechtskräftiges Urtheil) der hhl. Paulus und Silas endete. Sie sangen im Gefängnisse um Mitternacht das Lob Gottes, und die andern Gefangenen hörten ihnen zu; so schienen sie weder die Wunden auf ihrem Rücken, noch die Pein des Stockes, in welchen ihre Füße geschlagen waren, zu empfinden, denn ihre Seele weilte im Himmel. Plötzlich aber entstand eine gewaltige Erschütterung, so daß die Grundfesten des Gefängnisses wankten, alle Thüren aufsprangen und alle Banden gelöst wurden. Der Kerkermeister eilt herbei, sieht die Thüren geöffnet und glaubt, die Gefangenen seyen entsprungen. Schon will er sich selbst entleiben, als Paulus ihm zuruft: »Thue dir nichts Leides an, denn wir sind Alle hier!« Diesem Wunder folgte ein zweites in der Bekehrung und Taufe des Kerkermeisters und seiner Familie und ein drittes in der aus freien Stücken durch die Befehlshaber der Stadt verfügten Freilassung der Gefangenen. Ehe sie aber Philippi verließen, bestärkten sie die dortigen Jünger durch kräftige Ermahnungen. Die hhl. Lucas und Timotheus bauten weiter an der neuen Gemeinde. Jetzt zog Paulus mit Silas über Amphipolis und Apollonia nach Thessalonich (jetzt Seloniki), wo er in dem Hause eines gewissen Jason wohnte, und wieder zuerst die Juden aus den heil. Schriften von der Messianischen Würde Jesu zu überzeugen und zum Glauben zu bewegen suchte. Seine Bemühungen hatten guten Erfolg; es bekehrten sich in Folge seiner Predigt und seines hl. Lebens sowohl Juden, als besonders zahlreiche Heiden, namentlich viele vornehme Frauen. Aber Paulus und Silas pflegten die junge Gemeinde, »wie wenn eine Amme abwartet ihren Kindern« und waren bereit, selbst das Leben für sie zu opfern. Die ungläubigen Juden erregten aber auch hier durch das gewöhnliche Straßengesindel (Marktsteher) einen Aufstand, und schleppten den Jason und einige Brüder vor die Stadtobersten und schrieen: Durch diese Prediger werde schon bald der Erdkreis aufgeregt, der kaiserlichen Hoheit selbst drohe Gefahr, denn diese lehren: ein Anderer herrsche, nämlich Jesus. Doch war ihr Geschäft vollendet, die Gemeinde stand fest im Glauben und hatte Vorsteher, die zu ihren Herzen redeten. Noch in derselben Nacht reisten Paulus und Silas unter Danksagung und großer Freude über das gelungene Werk nach Beröa ab, wo sie gleichfalls das Evangelium verkündeten. Der heil. Paulus sah sich aber bald durch die von Thessalonich nachreisende feindselige Judenschaft zur Abreise genöthiget. Silas und Timotheus, der inzwischen aus Philippi über Thessalonich, wo er gleichfalls einige Zeit geblieben war, nachgekommen war, blieben eine Zeit lang zur Stärkung der jungen Gemeinde in Beröa zurück. Der hl. Paulus ging auf dem Seewege nach Athen, das man damals die geistige Hauptstadt der Welt nennen konnte. Der Götzendienst hatte hier seinen Mittelpunkt, denn die Stadt war voll von Götzenbildern. Entrüstet und tief betrübt sah der hl. Apostel, wie der Mensch die Werke seiner eigenen Hände als Götter anbetete. Bald fing er an, auf den öffentlichen Plätzen zu den Heiden, in den Synagogen aber zu den Juden zu sprechen. Man hörte ihn mit großer Neugierde, obwohl ihn Einige verächtlich einen Zungendrescher schalten. Auf der Anhöhe, von welcher man die ganze prächtige Stadt mit ihren Tempeln und Palästen übersehen konnte, der Akropolis gegenüber, mitten unter Tempeln, Altären und Götterstatuen, umgeben von den Weisen und Gelehrten Athens, auf dem berühmtesten Gerichtsplatze der Welt, Areopag genannt, verkündete er das Wort vom Gekreuzigten. Unter den wenigen damals Bekehrten treten besonders Dionysius, Besitzer des Areopag-Gerichts, und eine Frau, Namens Damaris, (s.d. d.) hervor. Den Timotheus, welcher von Beröa zu ihm gekommen war, sandte er in der Zwischenzeit wieder an die Thessalonicher, um sie in der bald nach seiner Abreise eingetretenen Bedrängniß zu trösten, und erhielt durch ihn erfreuliche Botschaft, sowohl was den Glauben als die Liebesthätigkeit der Gemeinde betraf. Um so mehr sehnte er sich, sie wieder zu sehen, und betete um diese Gnade Tag und Nacht. Doch rief ihn der Herr nach Korinth zu einem längern Aufenthalt, weßhalb er von hier aus einstweilen brieflich die nöthig scheinenden Belehrungen, Aufmunterungen und Tröstungen nach Thessalonich ergehen ließ (erster und zweiter Brief an die Thessalonicher). Zu Korinth arbeitete er bei Aquilia und Priscilla (s.d. d.) die aus Rom verwiesen waren, weil sie vor ihrer Bekehrung zum Christenthum Juden gewesen, als Zeltmacher und verkündete an den Sabbaten heftig in der Synagoge das Evangelium. Die fromme Familie mochte dem heil. Paulus schon länger bekannt seyn, da sie aus Kleinasien stammte. Ungeachtet er seinen Eifer verstärkte, namentlich seit auch Timotheus und Silas herbeigekommen waren, konnte er unter den Juden auch hier wenig ausrichten, weßhalb er Strafe verkündend und seine Kleider ausschüttelnd von ihnen weg sich zu den Heiden wendete, und seine Vorträge in dem nahen Hause eines gewissen Justus hielt. Der Synagogen-Vorsteher Crispus mit seiner Familie, ferner ein gewisser Cajus, dann das Haus eines gewissen Stephanus wurden von ihm selbst, viele Andere, Juden und Heiden, von seinen Gehilfen getauft. Zumeist waren es Leute aus den geringern und ungebildeten Ständen, die sich bekehrten. Namentlich werden auch Fortunatus und Achaicus erwähnt. Der hl. Apostel, welcher den schweren innern und äußern Bedrängnissen, welchen er deßhalb ausgesetzt war, zu unterliegen fürchtete, wurde hier im nächtlichen Gesichte vom Herrn selbst getröstet und bestärkt: »Fürchte dich nicht,« sprach Er zu ihm, »sondern rede und schweige nicht! Denn ich bin mit dir, und Niemand wird sich an dir vergreifen, um dich zu mißhandeln, weil mir ein zahlreiches Volk gehört in dieser Stadt.« Diese Verheißung ging in Erfüllung. Er blieb ein Jahr und sechs Monate in Korinth und lehrte. Weit entfernt, sich irgend ein Verdienst zuzuschreiben, schrieb er später: »Ich habe gepflanzt, Apollos hat begossen, aber Gott hat das Wachsthum gegeben. Und es ist sonach weder der etwas, welcher bepflanzt, noch der, welcher begießt, sondern Gott, der das Gedeihen gibt.« Als die Juden ihn um diese Zeit bei dem Proconsul Junius Annäus Gallio verklagten, als lehre er »wider das Gesetz«, erklärte dieser, daß Glaubenssätze und Culthandlungen nicht in den Bereich seiner Zuständigkeit gehörten, wies sie ab, und griff selbst nicht ein, als der Synagogenvorsteher Sosthenes vor dem Richterstuhle persönliche Mißhandlungen erfuhr. Noch manche Tage blieb der hl. Paulus hier, nahm dann Abschied von den Brüdern und ging nach Syrien unter Segel, mit ihm auch Priscilla und Aquila. Er wollte zu Jerusalem ein Gelübde lösen, das ihn verpflichtete, dreißig Tage vorher sich des Weines zu enthalten und das Haar scheeren zu lassen. Letzteres that er zu Konchreä, der östlichen Hafenstadt für Korinth. Auf dem Wege berührten sie die Stadt Ephesus, wo der hl. Paulus die Haltzeit benützte und in der Synagoge zu den Juden redete. Die Bitte, er möge sich länger aufhalten, schlug er ab, weil er zum Feste nach Jerusalem müsse. Zu Cäsarea (Sebaste) stieg er an's Land, ging nach Jerusalem, begrüßte die Gemeinde, und kehrte, nachdem er sein Gelübde gelöst hatte, nach Antiochia zurück. Die dritte Missionsreise führte den heil. Apostel durch Galatien und Phrygien, welche vielfach von Gegnern der Beschlüsse des Apostel-Concils zu Jerusalem (s. o.) besucht und beunruhiget wurden. Er stärkte diese Gemeinden und kam dann nach Ephesus. Der fast dreijährige Aufenhalt des Apostels in dieser Stadt galt der gründlichen und vollständigen Einrichtung der dortigen Kirche, dem Unterrichte und der Prüfung der Gläubigen, sowie der Neugewinnung von Juden und Heiden für das Reich Gottes. Außerordentliche und zahlreiche Wunder, welche der Apostel im Namen Jesu verrichtete, während solche, die sie unter Beiziehung finsterer Mächte nachahmen wollten, von den Dämonen selbst zu Schanden gemacht wurden, unterstützten seine Predigten. Stadt und Land hörten sie begierig an. Die Vorträge wurden, wie überall, zuerst drei Monate lang in der Synagoge, später aber in dem Hörsaale eines gewissen Syrannus gehalten. Der Erfolg war so bedeutend, daß eine Masse Zauberbücher im Werthe von etwa 20,000 Gulden freiwillig ausgeliefert und auf öffentlichem Platze verbrannt wurden. Unermüdlich, bei Tag und Nacht, in Gebet und Bußübungen in der Synagoge, in den Häusern, auf Straßen und öffentlichen Plätzen war der hl. Paulus bemüht, dem Evangelium treue und eifrige Bekenner zu gewinnen. Der Strom seiner Rede floß unaufhörlich, Alles mit sich reißend in göttlicher Kraft. So beugte sich die Stadt der Diana (Artemis) dem Kreuze Jesu; der prächtigste Tempel des Landes drohte zu vereinsamen. Die Bildhauer, an ihrer Spitze der Fabricant Demetrius, klagten laut über Beeinträchtigung ihres Gewerbes und erregten einen Aufstand, den die Klugheit des Stadtpräfecten durch beschwichtigende Rede noch zu rechter Zeit dämpfte, indem er die Unzufriedenen erinnerte, daß zum Schutze allenfalls verletzter Rechte die Verfassung hinreichende Gewähr biete, und jede Gewaltthätigkeit unstatthaft sey. Knirschend zogen sich für dießmal noch die Diener Satans zurück. Nur zu gern hätten sie den heil. Paulus und seine Begleiter, die Macedonier Cajus und Aristarchus, deren sie sich bereits bemächtigt hatten, den wilden Thieren des Amphitheaters zur Speise übergeben. 2 Die Hand des Herrn war wunderbar über seinen Dienern. Um die Mutterkirche zu Ephesus schaarten sich bald zahlreiche und blühende Töchter im ganzen proconsularischen Asien. Als die Unruhe aufgehört hatte, rief Paulus die Jünger zu sich und ermahnte sie. Dann nahm er Abschied und trat zum zweiten Mal die Reise nach Macedonien an, etwas vor Pfingsten, früher als er ursprünglich beabsichtigt hatte. In die Zeit dieses fast dreijährigen Aufenthalts des Apostels zu Ephesus setzen die meisten Schriftsteller die Abfassung des Briefes an die Galater, wenn auch Andere ihn erst viel später, auf den Grund einer ältern Handschrift, zu Rom geschrieben seyn lassen. Die Reinheit des Glaubens, dessen unbedingte Nothwendigkeit zum Heile, die Pflicht der Unterwerfung unter die apostolische Predigt, die gänzliche Unvermögenheit aus Werken des Gesetzes zur Rechtfertigung zu gelangen, die durch Christus allen Menschen, auch den Heiden, dargebotene und verdiente Gnade, und die Einigung Aller mittelst des Glaubens an Ihn, sind die Hauptpunkte, welche hier kräftig eingeschärft werden. Das Kreuz Christi und seine Liebe ist ihm das Einzige und Höchstein der Welt; außer diesem Ruhm gibt es keinen! Wie an die Galater, schrieb der hl. Paulus von Ephesus aus auch seinen ersten Brief an die Korinther. Wie es damals um ihn und die andern Apostel stand, schildert er mit den Worten: »Mich dünket, daß Gott uns Apostel als die Allerletzten hingestellt, wie dem Tode Geweihte, da wir ein Schauspiel geworden sind den Menschen und den Engeln, thöricht, schwach, ungeehrt um Christi willen. Bis zur Stunde hungern wir und dursten und sind entblößt und werden in's Angesicht geschlagen und sind heimatlos und plagen uns, arbeitend mit eigener Hand, werden gescholten und segnen, werden verfolgt und dulden, werden gelästert und flehen, gleich dem Auskehricht der Welt sind wir geworden, der Auswurf Aller bis jetzt.« Nichts aber bezeichnet kräftiger den Liebeseifer, von welchem er durchdrungen war, als die Worte: »Allen bin ich Alles geworden, um Alle für Christus zu gewinnen.« Auch in dem bald hernach auf der Reise durch Macedonien, vielleicht größtentheils zu Philippi geschriebenen zweiten Korintherbriefe kommen zahlreiche Hinweisungen solcher Art vor. »Immer tragen wir,« heißt es da, »das Sterben Jesu an unserm Leibe umher, damit auch das Leben Jesu an unserm Leibe offenbar werde.« Und wieder: »In Allem stellen wir uns selber dar als Gottes Diener, in vieler Geduld, in Bedrängnissen, in Nöthen, in Aengsten, in Schlägen, in Kerkern, in Rottungen, in Mühen, in Nachtwachen, in Fasten - als Arme, Viele aber bereichernd, als Nichtshabende und Alles Besitzende.« Seine Leiden im Einzelnen zeichnet uns folgende Stelle: »Von den Juden habe ich fünf Mal vierzig Streiche, weniger Einen, erhalten; dreimal wurde ich mit Ruthen gehauen; einmal ward ich gesteinigt; dreimal erlitt ich Schiffbruch und habe Tag und Nacht in Meerestiefe zugebracht.« Dazu kamen noch schwere Bedrängnisse von Seite des Teufels, der ihn sogar mit Fäusten schlug. Wie lange er in Macedonien blieb, was und wo er wirkte (er soll bis Illyrien vorgedrungen seyn), sowie seine Wirksamkeit in Griechenland und Korinth ist nur im Allgemeinen angegeben: »Er durchwanderte die Gegenden und ermahnte sie mit vieler Zusprache.« In Korinth schrieb der heil. Paulus an die Gesammtheit der Christen in Rom, deren Glaube in der ganzen Welt verkündet wurde. Er sandte den Brief von Konchreä durch die Diakonissin Phöbe, die ihn bis dahin begleitet hatte, und empfahl dieselbe ihrer liebevollen Aufnahme unter Hervorhebung der ihm durch sie geleisteten Dienste. Die bisher immer unbefriedigte Sehnsucht, selbst nach Rom zu kommen, gab ihm Veranlassung zu seinem Schreiben. Er wünschte, ihnen etwas von geistlicher Gnade mittheilen zu können, sich selbst aber an ihrem und seinem Glauben zu trösten. Im Glauben nämlich beruht die Gerechtigkeit, welche vor Gott gilt, nicht in den Werken des Gesetzes. Sonst müßte Gott nur den Juden, nicht auch den Heiden Gott seyn. Er rechtfertiget also beide aus dem Glauben und durch den Glauben, jedoch nicht durch den Glauben allein (dieses Wörtchen steht nicht im Texte), sondern auch durch die zugleich mit dem Glauben uns eingegossene Liebe Gottes und des Nächsten, welche das ganze Gesetz erfüllt, so daß wir mit Christus der Sünde erstorben sind, und in der Neuheit des Lebens wandeln, dessen Frucht die Heiligung, dessen Ende das ewige Leben ist. Dieß nämlich bewirkt der Geist Christi, der in den Gerechtfertigten wohnt, und sie zu Kindern Gottes macht, die in Anbetracht der Hoffnung, die sie durchdringt, nichts zu trennen vermag von der Liebe Christi. Zu den ergreifendsten Stellen des Briefes gehört aber jene, in welcher der Apostel, um seine Brüder und Stammesgenossen, die Juden, zu retten, in großer Traurigkeit wegen ihrer Verblendung lieber selbst den Fluch Christi ertragen möchte. Die Armen haben keine Entschuldigung, denn überall hin ist ja das Wort der Predigt schon gedrungen! Aber auch sie werden seiner Zeit, wenn die Fülle der Heiden Bekenner des Evangeliums geworden, durch die Barmherzigkeit Gottes zum Glauben gelangen. In keinem seiner Sendschreiben, nur das an die Hebräer ausgenommen, geht der hl. Paulus so tief in die Geheimnisse des Christenthums ein, als in diesem. Auch über Fragen der Moral und der Disciplin ertheilt er herzliche Belehrungen. Die zahlreichen Grüße an hervorragende Christen, namentlich aber die Worte: »Es grüßen euch alle Kirchen Christi,« bezeichnen deutlich den Vorrang, welchen schon damals die römische Kirche inne hatte. Sogleich nach Beendigung seines Briefes trat er mit dem Wunsche, auf seiner Missionsreise nach Spanien über Rom zu kommen, die Reise nach Jerusalem an. Die Nachstellungen der Juden zwangen ihn, statt wie er gewünscht hätte zu Schiff, wieder durch Macedonien zu reisen. Der Bericht des hl. Lucas über den dießmaligen Aufenthalt des Apostels in Troas, wo sich seine ganze Begleitung einfand, enthält die erste deutliche Spur der christlichen Sonntagsfeier. Der hl. Paulus sprach bis um Mitternacht. Ein Jüngling, Namens Eutychus, der auf dem Fenster des dritten Stockwerkes saß, sank in Schlaf, fiel hinunter und ward todt aufgehoben. Paulus aber stieg hinab, legte sich über ihn und ihn umfassend sprach er: Beunruhiget euch nicht, denn seine Seele ist in ihm. Nach diesem Wunder stieg er wieder hinauf, vollendete die Abendmahlsfeier, und sprach fort, bis zu Tagesanbruch, dann verabschiedete er sich. Er wanderte von Troas südlich bis Assus, wo ihn seine Begleiter erwarteten und zu Schiff nach Lesbos brachten. Von hier aus reisten sie nach kurzem Aufenthalt in Mitylene (jetzt Castro) über Trogyllium nach Milet, ohne die Kirche von Ephesus zu besuchen, deren Presbyter er nach Milet beschieden hatte, wo er eine längere, äußerst rührende Abschiedsrede an sie hielt. Nachdem er hierauf mit ihnen längere Zeit knieend gebetet hatte, entstand bei Allen viel Weinens, und dem Paulus um den Hals fallend, küßten sie ihn inbrünstig, schmerzbewegt, zumeist über das Wort, welches er gesprochen, daß sie sein Angesicht nicht mehr schauen würden. Sie begleiteten ihn bis an das Schiff, wo er sich mit seiner Begleitung von ihnen losriß und abfuhr. Nach siebentägigem Aufenthalte in Tyrus, wo das Schiff landete, vollendete der Apostel diese Reise, indem er zu Ptolomais (Acco, jetzt St. Jean d'Acre) ausstieg, und am andern Tage nach Cäsarea ging. Neue Bitten von Seite der Gemeinde, nicht nach Jerusalem zu gehen, weil ihm dort Gefangenschaft und Tod bedrohe, was auch der Prophet Agabus bestätigte, schlug er starkmüthig aus. In Jerusalem wohnten sie bei einem bewährten Christen aus Cypern, Namens Mnason. Gleich am andern Tage begab sich der heil. Paulus mit seinem Gefährten zum hl. Jacobus, dem Bischofe von Jerusalem, dem er vor den versammelten Brüdern von seinem Wirken unter den Heiden Bericht erstattete. Diese ihrerseits eröffneten ihm mit tiefster Bekümmerniß, wie sehr die Juden gegen ihn aufgebracht wären, weil er den Abfall von Moses lehre, die Beschneidung verbiete und die übrigen Gebräuche abschaffe. Selbst die christlich gewordenen Juden hatten vielfache Vorurtheile gegen ihn. Umsonst beguemte sich der hl. Apostel an die jüdischen Tempelgebräuche und bestellte die vom Gesetze vorgeschriebenen Opfer. Schon ging die Festzeit zu Ende, als Juden aus Asien ihn im Tempel sahen und die ganze Volksmenge wider ihn hetzten: »Männer von Israel«, riefen sie, »zu Hilfe! dieser ist der Mensch, der wider das Volk und das Gesetz und diese Stätte Alle überall herum lehrt.« Und sie legten Hand an ihn, schleppten ihn zum Tempel hinaus und schlossen die Thore. Dann singen sie an auf ihn zu schlagen, bis er todt wäre. Nur die Dazwischenkunft des römischen Tribuns Claudius Lysias und der Tempelwache rettete sein Leben. Unter fortwährenden gewaltthätigen Angriffen des Pöbels wurde er, mit zwei Ketten gefesselt, in die Burg gebracht. Der Tribun hatte ihn für einen Aufrührer aus Aegypten gehalten, der sich fälschlich für den Messias ausgegeben und viel unschuldiges Blutvergießen verschuldet hatte. Als ihn aber der heil. Paulus hierüber aufgeklärt hatte, durfte er sogleich eine Vertheidigungsrede halten, die in seinem Munde zu einer Verherrlichung Jesu und einer Aufforderung zum Glauben an Ihn sich gestaltete. Anfänglich hörten ihm die Juden aufmerksam zu, als sie aber merkten, daß seine Rede Eindruck machen könnte, forderten sie unter Zeichen rasender Wuth ungestüm seinen Tod. Der Tribun hatte offenbar seine Rede nicht verstanden, aber er schloß aus den Wuthausbrüchen des Volkes auf deren verbrecherischen Inhalt und befahl alsbald, die Geißelfolter über ihn zu verhängen. Der hl. Apostel kam ihr durch seine Berufung auf sein römisches Bürgerrecht zuvor. Am folgenden Tage wurde der heil. Paulus dem jüdischen Synedrium vorgeführt. Als er es mit festem Blicke also anredete: »Ihr Männer, Brüder! Ich habe mit jeglichem guten Bewußtsein mein Amt verwaltet für Gott bis auf diesen Tag«, befahl der Hohepriester Ananias denen, die neben ihm standen, ihn auf den Mund zu schlagen. In gerechtem Zorn erwiderte Paulus: »Schlagen wird dich Gott, du getünchte Wand, du sitzest da, mich zu richten nach dem Gesetze, und befiehlst, dem Gesetze zuwider, mich zu schlagen.« Die so beginnende Gerichtsverhandlung endete mit einem fürchterlichen Tumulte. Paulus rief: »Männer, Brüder! Ich, den ihr zu tödten suchtet, ich bin ein PharisäerDie Pharisäer (hebr. für „die Abgesonderten”) waren eine theologische Ausrichtung im Judentum zur Zeit des zweiten jüdischen Tempels (ca. 530 v. Chr. bis 70 n. Chr.) und wurden danach als rabbinisches Judentum die einzige bedeutende überlebende jüdische Strömung. Im Neuen Testament werden die Vertreter der Pharisäer in polemischer Weise als Heuchler kritisiert und herabgewürdigt. Die Pharisäer hielten nicht nur die niedergeschriebenen Gesetze Mose' für verbindlich, sondern befolgten auch die mündlich überlieferten Vorschriften der Vorfahren. Sie glaubten an eine Auferstehung der Toten und einen freien Willen des Menschen., ein Sohn von Pharisäern; um der Hoffnung (Israels) und der Todten Auferstehung willen werde ich gerichtet«, und gewann hiedurch einen Theil der Anwesenden, während Andere widersprachen, bis endlich Gefahr entstand, der Apostel möchte in Stücke zerrissen werden, so daß der Tribun genöthiget war, ihn förmlich aus der Mitte der Streitenden herausziehen zu lassen, um ihn noch lebend auf die Burg zurückzubringen! In der folgenden Nacht aber stand der Herr bei ihm und sprach: »Sei guten Muthes, denn wie du gezeugt hast von mir in Jerusalem, so mußt du auch in Rom Zeugniß ablegen.« Als es Tag geworden, rotteten sich die Juden zusammen, über vierzig an der Zahl, und verschworen sich, indem sie erklärten, daß sie weder essen noch trinken wollten, bis sie den Paulus würden getödtet haben. Der Plan war, den Tribun zu veranlassen, ihn zu einer neuen Verhandlung in das Synedrium zu führen, die Mörder aber sollten auf dem Wege dahin ihr Werk vollbringen. Der Neffe des heil. Paulus erhielt hievon noch zu rechter Zeit Kenntniß, und machte dem Tribun die Anzeige, worauf dieser den Apostel unter großer Bedeckung nach Cäsarea zum Procurator Felix bringen ließ, der bis zur Ankunft seiner Ankläger ihn im Palaste des Herodes in anständiger und leichter Haft halten ließ. Fünf Tage nachher erschien der Hohepriester Ananias mit den Aeltesten und einem Rechtsanwalt Tertullus, die dem Statthalter Anzeige machten wider Paulus, indem sie ihn anklagten als staatsgefährlichen Störer des öffentlichen Friedens, als eine Pest des Volkes, als einen Aufruhrstifter, der sogar den Tempel zu entweihen versucht habe. Mit Leichtigkeit vernichtete der Apostel diese Anklagen, indem er anführte, wie er erst vor zwölf Tagen, lediglich um anzubeten und zu opfern und den Armen aus dem Volke Almosen zu bringen, nach Jerusalem gekommen sey, und daselbst weder etwas gesprochen, noch gethan habe, was eine Entweihung des Tempels genannt werden könnte, daß er Alles glaube, was durch das Gesetz und die Propheten geoffenbart ist, namentlich die Auferstehung der Todten, und daß er deßhalb sich befleißige, ein unverletztes Gewissen zu haben gegen Gott und gegen die Menschen. Die Asiatischen Juden, welche seine Gefangennehmung veranlaßt hatten, gab er weiter zu verstehen, seyen die eigentlichen Unruhestifter, indem sie es waren, die mit Zurücksetzung des ordentlichen Richters einen wüsten Tumult anstifteten. Der Statthalter vertagte die Verhandlung unter dem Vorwande, erst den Tribun Lysias noch vernehmen zu wollen und ließ außerdem in der Gefangenschaft des Apostels eine weitere Milderung eintreten. Der Urtheilsspruch verzögerte sich länger und länger. Felix glaubte, vom Apostel Geld erpressen zu können, und sprach daher oft und freundlich mit ihm über die Hoffnungen Israels und den Weg des Heils, welchen er verkündete. Seine Gemahlin Drusilla aber scheint aufrichtig den Glauben angenommen zu haben. Nachdem volle zwei Jahre verflossen waren, erhielt Felix als Nachfolger den Porcius Festus. Den Paulus ließ Felix in der Gefangenschaft in der freilich vergeblichen Hoffnung, sich bei den Juden Gunst und Dank zu erwerben. Der Prozeß begann jetzt von Neuem und fand seinen vorläufigen Abschluß in der Abführung des hl. Paulus nach Rom. Zuerst wiederholten die Juden das alte Verrathsspiel, indem sie gleißnerisch als besondere Gnade sich ausbaten, daß er in Jerusalem solle abgeurtheilt werden, um ihn unter Wegs um's Leben zu bringen. Der Statthalter ging aber auf diese Bitte nicht ein. Bei der nachfolgenden Gerichtsverhandlung überwies der Apostel seine Ankläger in dreitheiliger Rede, daß er weder gegen das jüdische Gesetz, noch gegen den Tempel, noch gegen den Kaiser etwas verbrochen habe, und verbreitete sich über die Messianische Würde Jesu, der von den Juden zwar getödtet worden sey, aber gleichwohl lebe. Als Festus, vielleicht weil er wirklich glaubte, diese Fragen seyen nur zu Jerusalem, vor den Juden selbst zu entscheiden, sich geneigt zeigte, ihn dem jüdischen Gerichte zu überantworten, berief sich der Apostel auf sein Recht: »Niemand,« sprach er, »kann mich ihnen aus Gefälligkeit preisgeben; ich appellire an den Kaiser!« Darauf sprach Festus: »Den Kaiser hast du angerufen; zum Kaiser sollst du gehen!« Vorher fand aber der heil. Paulus noch Gelegenheit, den Namen Jesu selbst als Gefangener zu verkünden. Es waren nämlich König Agrippa II., der Urenkel des Herodes, unter welchem Jesus Christus geboren war, und dessen übel berüchtigte Schwester Bernice nach Cäsarea gereist, um den Festus zu bewillkommen. Dieser trug ihnen an, so zu sagen als Erwiederung ihrer Höflichkeit, wenn sie wollten, den Paulus zu hören, damit sie, als mit den jüdischen Gesetzen und Gebräuchen bekannt, ein gutachtliches Urtheil abgeben könnten. Bei der Rede, welche der Apostel jetzt vor einer größern Versammlung von Hofleuten hielt, kam er in so großen Eifer, daß Festus ausrief, er sey von Sinnen, während Paulus ihm antwortete, daß er Nichts als die Wahrheit sage, Agrippa aber bekannte, daß wenig mehr fehle, so möchte er selbst Christ werden. Daß aber der Apostel eben dieses, nicht seine Person, im Auge hatte, gab er in den schönen Worten zu erkennen: »Wohl möchte ich zu Gott beten, daß, es fehle nun viel oder wenig, nicht bloß du, sondern Alle, die mich heute hören, solche würden, wie ich bin, mit Ausnahme dieser Bande.« Nachdem er geendet, zog sich die Zuhörerschaft zurück; ihr Urtheil war so günstig, daß Agrippa zu Festus sagte: »Er könnte in Freiheit gesetzt werden, wenn er nicht den Kaiser angerufen hätte.« Die Abreise des Apostels von Cäsarea nach Italien unter dem Hauptmann Julius erfolgte wahrscheinlich bald nach seiner Appellation und zwar im Spätherbst d.J. 60 kurz vor Meeresschluß. Der heil. Paulus erfuhr eine sehr freundliche Behandlung. Schon zu Sidon erhielt er die Erlaubniß, bei einem dortigen Freunde zu wohnen. Von da fuhr das Schiff, widrigen Windes wegen, an der östlichen Küste von Cypern vorüber nach Myra (wofür Einige irrthümlich Lystra lesen) in Lycien. Hier fand ein Schiffwechsel statt, aber auch die Fahrt wurde sehr schwierig. Als man gegen die eindringliche Warnung des hl. Paulus an der nördlichen Küste von Kreta vorüberfahren wollte, um in den Hafen von Phönix zu gelangen, und dort zu überwintern, erhob sich ein so heftiger Wirbelwind, daß an eine regelmäßige Fahrt nicht mehr zu denken war, und man den Sturm Herr seyn ließ, der immer noch heftiger wüthete, so daß selbst die Schiffsladung über Bord geworfen werden mußte und die Schiffsleute schon wahren Trost empfanden, als der hl. Paulus ihnen als göttliche Offenbarung, die ihm der Engel mitgetheilt habe, voraussagte, daß kein Menschenleben verloren, das Schiff aber in Trümmer gehen würde. So nämlich lautete das Wort, welches ihm der Engel verkündete: »Fürchte dich nicht Paulus, vor dem Kaiser mußt du stehen, und geschenkt hat dir Gott Alle, die mit dir schiffen.« So ging unter beständiger Furcht und Hoffnung die vierzehnte Nacht vorüber, als sich das Schiff der Insel Malta nahete, wo das Vordertheil fest fuhr, das Hintertheil aber von der Gewalt zerschellt wurde, nachdem der Apostel noch durch kräftige Einsprache verhindert hatte, daß die Steuerleute mit dem Rettungsboote entflohen und das Schiff ohne Leitung der Fluth überließen. Einige retteten sich durch Schwimmen, Andere durch Bretter, an welchen sie sich festklammerten, an's Land. Die Zahl sämmtlicher Personen, die sich auf dem Schiffe befunden hatten, betrug 276. Der Ort der Landung heißt setzt noch St. Paul's Bay und liegt an der nordöstlichen Ecke der Insel. Gleich nach der Landung drohte dem Apostel eine neue Gefahr. Die Einwohner trugen Mitleid mit den Schiffbrüchigen und zündeten ihnen, um des eingetretenen Regens und der Kälte willen, ein Feuer an. Paulus selbst trug Reiser hinzu und legte sie auf das Feuer, als plötzlich eine Natter herausfuhr und sich an seine Hand heftete. Sogleich war das Urtheil der Menge fertig: er müsse ein Mörder seyn, hieß es, weil ihn die göttliche Vergeltung, nachdem er kaum dem Meere entronnen, nicht leben lasse. Er aber schüttelte das Thier ab in das Feuer, ohne Schaden zu nehmen und nun lautete das Urtheil des Volkes: er ist ein Gott! Paulus und seine Genossen fanden beim Ersten der Insel, dem prätorianischen Legaten Publius, durch drei Tage lang freundliche Aufnahme in einer nahe gelegenen, ihm zugehörigen Villa, welche nach der Tradition die Stelle einnahm, auf welcher gegenwärtig die Kathedrale von Citta vecchia steht. Da heilte Paulus dessen Vater, der von Fiebern und Ruhr befallen darniederlag. Eben so heilte Paulus die übrigen Kranken der Insel, welche zu ihm kamen. Es darf angenommen werden, daß er auch das Evangelium verkündigte und Viele taufte. Jedenfalls ehrten sie den hl. Apostel in vielfacher Weise und versahen ihn und seine Begleiter bei der Abfahrt mit den nöthigen Reisebedürfnissen. Ueber der Grotte, welche der hl. Paulus während seines dreimonatlichen Aufenthalts bewohnt haben soll, ist eine Kirche seines Namens erbaut worden. Bei anbrechendem Frühjahr fuhr der Apostel mit einem Alexandrinischen Schiffe von Malta ab, landete bei Syrakus, wo dreitägiger Aufenthalt war, und gelangte dann nach Rhegium (jetzt Reggio), von wo aus das Schiff bei günstigem Winde rasch in dem Hafen von Puteoli (Puzzuolo), nahe bei Neapel, ankam. Dort waren Christen, bei welchen der heil. Paulus und seine Begleiter sieben Tage lang bleiben durften. Von Rom aus kamen einige Christen ihm bis Forum Appii, andere bis Tres Tabernä entgegen. Als er sah, daß diese sich furchtlos und freudig ihm naheten, dankte er Gott und gewann Zuversicht. Zu Rom wurde dem hl. Paulus von dem Befehlshaber der Prätorianer, Afranius Burrus, gestattet, mit dem ihn bewachenden Soldaten, der mit einer Kette an seinen Arm angeschlossen war, bei einem Freunde, vielleicht bei Aquila, und später für sich zu wohnen, wen er wollte zu empfangen, und mit Allen über das in Christus erschienene Heil zu sprechen, woher es kam, daß seine Gefangenschaft mehr zum Fortgange des Evangeliums sich gestaltete, und bei dem häufigen Wechsel der Wache habenden Soldaten der Name Christi im ganzen Prätorium und unter allen Uebrigen, ja selbst im kaiserlichen Hause Glauben und Verehrung fand. Denn alsbald nach der Begrüßung durch die Christen zu Rom, auf deren Umgang er sich schon seit Jahren gefreut hatte, ohne Zweifel auch durch Petrus, wenn dieser sich damals in Rom befand, ließ er, um jeden Tag zur Verkündung des Evangeliums zu benützen, drei Tage nach seiner Ankunft die Ersten unter den Juden zu sich bitten, zunächst um ihnen zu sagen, daß er Nichts wider das Volk oder die väterlichen Sitten gethan habe, noch thun wolle; nur um der Hoffnung Israels willen sey er von dieser Kette umschlossen. Auch die Judenschaft versicherte, weder brieflich noch mündlich in besonderer Anzeige etwas Böses über ihn gehört zu haben, aber sie wünschten doch von ihm zu hören, was er denke, denn es sey ihnen hinlänglich bekannt, daß die Secte, zu welcher er sich bekenne, und für welche er eifere, überall Widerspruch finde. Mit Freuden entsprach der hl. Apostel diesem Wunsche, indem er an einem dazu bestimmten Tage vom frühen Morgen bis zum Abend aus dem Gesetze und den Propheten über die Messianische Würde Jesu in zusammenhängender Rede Zeugniß gab, so daß Einige sich wirklich überzeugt bekannten. Denen aber, die ungläubig blieben, verkündete er, daß er jetzt seine Sorge den Heiden zuwenden werde, um ihnen das Heil zu vermitteln, welches sie, obwohl von Gott mit besserm Gehör und Gesicht für die übernatürliche Wahrheit begnadiget, mit Bewußtseyn zurückgewiesen hätten. Und nun verkündete er volle zwei Jahre in einer eigenen Miethwohnung Allen, die es hören wollten, das Wort von dem Reiche Gottes, in welchem Jesus Christus der Herr sey. Obwohl der heil. Paulus in dieser Zeit seiner Gefangenschaft an die Ephesier, die Colosser und an Philemon, und gegen Ende derselben an die Philipper schrieb, so können wir doch aus diesen Briefen über sein äußeres Leben zu Rom nur Weniges entnehmen. Es war ihm entweder nicht erlaubt, oder es schien nicht rathsam, darüber Näheres mitzutheilen, denn er verweist öfter auf die Mittheilungen, welche hierüber die Ueberbringer der Briefe mündlich geben würden. Innerlich blieb er stets der Nämliche, voll Freude, für das Evangelium Jesu Christi etwas zu leiden, vielleicht sogar »geopfert zu werden«, oder wie er sonst sagte: »Ich wünsche aufgelöst und mit Christus zu seyn.« Die Ueberlieferung bezeichnet als den Ort seines damaligen Aufenthaltes das jetzt unterirdische, ziemlich geräumige Gemach unterhalb der Kirche S. Maria in via lata auf dem Corso. Daß der hl. Paulus nach Beendigung seiner ersten Gefangenschaft »an die Grenze des Abendlandes«, wie der hl. Clemens von Rom schreibt (ad Cor. 5.), der es doch wissen mußte, d. h. wie eine andere alte Quelle (fragm. Murat.) ausdrücklich sagt »von Rom nach Spanien« ging, ist so viel als gewiß. Aber auch den Osten bereiste er neuerdings, stellte zu Ephesus den heil. Timotheus, in Kreta den hl. Titus als Bischöfe auf, und schrieb ihnen (erster Brief an Timotheus, Br. an Titus) aus Rom, wo er bald, im J. 67 das zweite Mal gefangen gesetzt wurde, eingängliche Belehrungen. In eben diese Zeit ist die Abfassung des Briefes an die Hebräer zu setzen, während der zweite an Timotheus jedenfalls sein letzter war. Aus allen seinen Schriften leuchtet derselbe Glaubens- und Liebeseifer, wie aus seinen Thaten und Leiden. Die Grundlage alles Heils ist ihm der Glaube an Jesus Christus. Ohne denselben ist es nicht möglich, zur Gerechtigkeit zu gelangen und Gott zu gefallen. Diesen Glauben rein zu erhalten, ist eben so Sache des kirchlichen Amtes, wie dessen erste Verkündung. Abfall vom Glauben, Fälschung oder Aenderung desselben, Trennung vom kirchlichen Lehramte zieht den Fluch Gottes nach sich, der auch ihn selbst, ja sogar einen Engel vom Himmel treffen würde, wenn sie ein anderes Evangelium verkündeten, als er verkündet hatte. Wer aber ein rechtmäßiger Lehrer in der Kirche Gottes seyn will, muß seine rechtmäßige Sendung nachweisen können. Ketzerische Menschen müssen ebenso wie heidnische und sittenlose gemieden werden. Doch nützt der Glaube nichts ohne die Liebe, selbst wenn er so groß wäre, daß er Berge versetzen könnte. Mit einschneidenden Worten warnt er vor Irrlehrern und dem Umgang mit ihnen, vor Eingehung von Ehen mit Heiden, vor der Theilnahme an den Opfermahlzeiten, vor Unzucht und andern Lastern. Gegen dieselben ging er, wenn Bitten und Mahnungen nicht halfen, mit der »Ruthe«, d.i. mit großer Strenge, bis zur Ausschließung aus der kirchlichen Gemeinschaft, vor. Ordnung und Ehrfurcht beim Gottesdienste, sorgfältige Prüfung Aller vor dem Empfang des Fleisches und Blutes Christi, ist seine angelegentliche Sorge. Außerdem soll Niemand sich für sicher halten, sondern durch gute Werke und Almosen, die er besonders empfiehlt, seine Berufung gewiß zu machen sich Mühe geben. In dieser Weise lehrte und wirkte er bis zu seinem Tode, den er sehnlichst wünschte. »Christus ist mein Leben«, schrieb er, »und Sterben mein Gewinn.« Durch eine himmlische Offenbarung von seinem nahen Tode belehrt, war er freudig dem Orte zugeeilt, wo er für den Glauben sterben sollte. Wie der hl. Leo schreibt, war zur Zeit Nero's jede Unschuld, jede Scham und jede Freiheit gefährdet. Es begann die erste grausame Verfolgung, »als ob durch Ermordung der Heiligen die Gnade Gottes ausgelöscht werden könnte.« Alles der Fügung des Herrn anheimgebend, war er für Ihn thätig bis an's Ende. Hatte er auch die Vorsicht gebraucht, in einem sehr abgelegenen Theile der Stadt (jetzt St. Paul alla Regola, früher die Schule des hl. Paulus genannt) die Gläubigen zu unterrichten, so entging er gleichwohl den Verfolgern nicht. Der Ueberlieferung zufolge wurde er zugleich mit dem heil. Petrus in den schrecklichen Mamertinischen Kerker geworfen. Ein eifriger Jünger, Namens Onesiphorus und dessen Familie fand ihn hier, nachdem er mit Mühe und Sorgfalt längere Zeit nach ihm geforscht hatte. Er brachte ihm oft Erquickungen, ohne zu fürchten, daß dieser Umgang vielleicht auf ihn selbst Verdacht werfen könnte. Im Uebrigen erkannte der Apostel, daß die Zeit des letzten Kampfes nahe und daß er ausharren müsse, um die Krone zu erlangen. Sterbe er mit dem Herrn, so werde er auch mit Ihm leben; leide er mit Ihm, so werde er mit Ihm regieren; werde er Ihn verläugnen, so werde auch Er es thun. Er konnte jetzt nicht mehr das Wort Gottes verkünden, weßhalb er Tag und Nacht dem Gebete widmete. Seine Seele empfand nicht eine Spur von Beängstigung: er war seines Glaubens gewiß und hoffte zuversichtlich den Lohn im Himmel, der ihm versprochen war. Er übergab also Leib und Seele dem Herrn, in der Hoffnung einer glorreichen Auferstehung. Auf diese Weise stets mit dem Heilande verkehrend, erwartete er getrost den Tag seiner Hinopferung. »Ich habe,« schrieb er um diese Zeit, »einen guten Kampf gekämpft, den Lauf vollendet, den Glauben bewahrt. Im Uebrigen ist mir die Krone der Gerechtigkeit hinterlegt, welche mir der Herr an jenem Tage als gerechter Richter geben wird: nicht aber mir allein, sondern auch denen, die seine Ankunft lieben.« Damals war er bereits zum ersten Mal verhört worden und hatte keinen Vertheidiger gefunden. Die Neubekehrten, die es verstanden hätten, hatten ihn alle verlassen. Er verzieh ihnen diese Schwachheit und betete, daß auch Gott sie ihnen nicht zur Schuld rechne. Seine eigene Vertheidigung gelang aber unter dem Beistande Gottes so gut, daß er vom Rachen des Löwen (vom Amphitheater) befreit wurde. Er starb am nämlichen Tage wie der heil. Petrus den Martertod, noch während der Verfolgung des Kaisers Nero. Noch auf dem Wege soll er drei Heiden (Soldaten) bekehrt haben. Diese drei Soldaten hießen nach spätern Aufschreibungen, die gleichfalls auf Sagen beruhen: Acestus, Megistus und Longinus (s.d.). Ehe sie nämlich das Todesurtheil vollstreckten, fragten sie ihn, wer denn jener König sey, den er so sehr liebe, daß er mit solcher Freudigkeit für ihn sterbe. Darauf predigte ihnen Paulus das Evangelium und bekehrte sie zum christlichen Glauben. Auf seinem Todeswege begegnete ihm auch seine Schülerin Plautilia, die sich ihm weinend anempfahl. Er bat sie um den Schleier, den sie auf ihrem Haupte trug, um sich mit demselben die Augen verhüllen zu können, und versprach, daß er nach seiner Hinrichtung ihr wieder solle zurückgestellt werden. Wirklich erschien er ihr sogleich nach seinem Tode und brachte ihr den Schleier wieder, der von seinem Blute bespritzt war. Auch der Scharfrichter, der gleichfalls davon bespritzt wurde, bekehrte sich. Nach einstimmiger Ueberlieferung wurde ihm, als römischem Bürger, vor der Stadt, ad aquas Salvias, an der Straße nach Ostia das Haupt abgeschlagen. Seine letzten Worte waren: »Herr Jesus Christus in deine Hände empfehle ich meinen Geist.« So vollendete er, nach der Bemerkung des hl. Maximus von Turin, als Besieger der Welt seinen Triumph zu Rom, nachdem er unter vielen Völkern für den Glauben Christi zahllose Kämpfe bestanden hatte. In der nahen Villa der vornehmen Römerin Lucina, einer Christin, fand er seine Ruhestätte, die bald zu einer großen, vielbesuchten Wallfahrtsstätte wurde, besondlers seit Constantin der Große eine herrliche Basilica daselbst erbaut hatte. Die eine Häfte seines Körpers ruht bei St. Peter, die andere in St. Paul außerhalb der Mauern, das Haupt ruht im Lateran. St. Paolo alla Regola hat einen Arm des Apostels. In der Paulskirche zu Rom zeigt man auch einen Theil der Kette, mit welcher er bei seiner ersten Gefangenschaft gefesselt war, ebenso den von ihm selbst gefertigten Reisestab. Bei St. Agnes auf der Piazza Navona wird ein Stück des Tuches aufbewahrt, womit ihm bei der Enthauptung die Augen verbunden waren. Andere Reliquien befinden sich in St. Ignazio (ein Zahn), St. Prassede u. s. f. Ueberreste seiner Kleidung zeigt man zu St. Matteo in Merulana und in St. Eustachio, seinen Bußgürtel zu St. Lorenzo in Damaso. Sein Festtag ist der 29. Juni, der Tag seines Martyriums. Seit Gregor d. Gr. ist der 30. Juni dem hl. Paulus besonders geweiht. Der Hymnus, welcher beide Apostelfürsten verherrlichet, enthält auch eine ihn besonders anrufende Strophe, welche ich nach der Schlosser'schen Uebersetzung hersetze:

      Erhab'ner Lehrer Paulus, erleucht' uns Herz und Sinn,
      Zeuch' uns're Herzen aufwärts mit dir gen Himmel hin,
      Nur sel'ge Liebe waltet in Gottes ewigem Reich. 3

Die katholische Kirche ehrt ihn überall zugleich mit dem heil. Petrus als Apostelfürsten, als Vater der Gläubigen. In allen bedeutenderen Städten, wo eine Peters-Kirche steht, ist auch seinem Mitapostel Paulus eine solche erbaut, oder es führt eine zugleich den Titel des andern. Wo dies nicht der Fall ist, ist dem heil. Paulus wenigstens ein Altar geweiht. Einige Kirchen sind auch zu Ehren seiner Bekehrung geweiht. Zu Rom wird am 18. November die Einweihung seiner Basilika gefeiert. Am 6. Juli wird nach Ado u. A. zu Rom das Andenken der ersten Ankunft des heil. Apostels begangen. Am 1. Sept. fällt nach dem Synaxarium von Sirmondi die Gedächtnißfeier der Wiedererlangung seines Gesichtes. Die Sage erzählt, daß bei seiner Enthauptung das Blut mit Milch vermischt gewesen, das hl. Haupt aber dreimal in die Höhe gesprungen, und so oft es den Boden berührte, eine Quelle entsprungen sey. Die Kirche zu den »drei Brunnen« (tre fontane) ist über denselben erbaut. Eben dort sieht man noch den Steinpflock, auf welchem der Apostel enthauptet wurde. Sein Haupt war schon abgeschlagen, als die Zunge noch dreimal laut den Namen Jesus, in welchem, wie er geschrieben hatte, sich alle Kniee beugen, aussprach. Daß er mit dem Philosophen Seneca Briefe gewechselt, ist nicht eine Sage, sondern nur grundlose Vermuthung einiger Gelehrten. Abbildungen des heil. Paulus muß es schon zur Zeit des heil. Augustinus sehr viele gegeben haben, da er seine Gestalt allbekannt nennt. (S. Kreuser, christl. Kirchenbau, II. 172). Falsch sind die Darstellungen, welche ihn als kräftigen, hoch gewachsenen Mann mit dem Ausdrucke stärkster Körperkraft vorstellen. Nach den Schilderungen, die der Apostel von sich selbst gibt, war er vielmehr schwach, kränklich, gebeugt von Leiden und Mühseligkeiten aller Art. Auf den ältesten Bildern ist er eine kleine Gestalt und hat, wie der heil. Petrus, eine Glatze, einen langen Bart, eine stark hervortretende Stirne, eine gebogene Nase, und trägt in der Rechten ein Buch, in der Linken ein Schwert, manchmal auch zwei, in welchem Falle das eine sein Martyrium, das andere das Wort Gottes bedeutet, das er selbst einem zwei schneidigen Schwerte verglichen hat. Zu seinen Füßen rechts steht ein durchsichtiges Blumengefäß, in welchem man einen kleinen Löwen als Wurzel der Blumen erblickt, die lilienartig hervorwachsen und auf die sich von oben eine Taube herabsenkt. Auch Wolf und Lamm, d.i. Paulus vor und nach seiner Bekehrung, kommen als seine Attribute vor. Ebenso eine oder drei sprudelnde Quellen. Wenn er zugleich mit dem hl. Petrus abgebildet wird, so steht dieser regelmäßig auf der linken, der heil. Paulus auf der rechten Seite. Künstlerische Darstellungen der verschiedenen Ereignisse seines Lebens, z. B. seiner Bekehrung, seiner Wunder, seiner Gefangenschaft etc. sind sehr zahlreich. Die gewöhnlich angenommene Zeitfolge der Geschichte des hl. Paulus ist diese: J. 31 bis 41: Bekehrung. Beiläufig 42: Flucht von Damascus nach Jerusalem und von da nach Tarsus. 44: In Antiochia. 45: Reise nach Jerusalem mit Barnabas. Bald darauf: erste Missionsreise. 51: Apostel-Concil. Anfangs 52 oder Ende 51: Beginn der zweiten Reise. 52 auf 53: Aufenthalt in Griechenland; erster und zweiter Brief an die Thessalonicher, Heimkehr. 54: Kurze Ruhe in Antiochia; dritte Missionsreise. Herbst 54 bis Pfingsten 57: Aufenthalt in Ephesus; Briefe an die Galater und erster Brief an die Korinther. Sommer 57: Reise nach Macedonien; zweiter Brief an die Korinther; Besuch der griechischen Kirchen. 58 vor dem Osterfest: Brief an die Römer von Korinth aus. 58 Pfingsten: Ankunft in Jerusalem. 58 bis 60: Gefangenschaft in Cäsarea. 61: Reise nach Rom. 62 Frühjahr: Ankunft in Rom. 64: Briefe an die Philipper, Epheser, Colosser und Philemon. 65-67: Reisen nach Spanien und von da nach Klein-Asien und Griechenland. Zurück nach Rom. Erster Brief an Timotheus. Brief an Titus. Vielleicht noch im J. 67: Zweite Gefangenschaft; zweiter Brief an Timotheus; Brief an die Hebräer und Martertod.

1 Ueber diese Namensänderung bestehen drei verschiedene Erklärungen: Einige sagen, Paulus sey den Griechen dasselbe, was Saulus den Hebräern, der Apostel habe aber den griechischen Namen lieber gebraucht, um bei den Griechen leichter Eingang zu finden; Andere glauben, es sey zu Ehren des von ihm bekehrten Sergius Paulus (s. S. 729) geschehen; noch Andere meinen, der Apostel habe sich aus Demuth Paulus, d.i. geringfügig, genannt.

2 Nach 1 Kor. 15,32 geschah es wirklich.

3 Egregie Doctor Paule mores instrue
Et nostratecum pectora in coelum trahe,
Velata dum meridiem cernat fides
Et solis instar sola regnet caritas.




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zuletzt aktualisiert am 20.10.2018
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