Ökumenisches Heiligenlexikon

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Theophanes, der Bekenner


S. Theophanes, Hegum. (Abb.), (12. März). Die Eltern dieses großen Heiligen waren Isaak, kaiserlicher Statthalter über die Inseln des Archipelagus (weißes Meer) und Theodora, über deren Abkunft Näheres nicht bekannt ist. Nach deren frühzeitigem Tode kam der Knabe an den Hof des Kaisers Constantin Copronymus (v. J. 741 bis 775) zur Erziehung und Ausbildung. Da dieser ein heftiger Feind der Bilderverehrung war, so bestand große Gefahr, daß er in den falschen Grundsätzen der Bilderfeinde erzogen wurde. Aber die göttliche Vorsehung wachte über ihn, indem sie ihm einen rechtgläubigen Hofmeister, und ein allen Erdenfreuden und vergänglichen Ehren unzugängliches Gemüth gab. So kam es, daß der Drang nach dem klösterlichen Leben auch nach seiner unfreiwilligen Verheirathung immer stärker wurde. Er beredete schon in der ersten Nacht nach dem Hochzeittage die fromme Braut zur beständigen Enthaltsamkeit, bis im J. 779 beide Eheleute der Welt entsagten, nachdem sie ihr sämmtliches Vermögen an die Armen ausgetheilt hatten. Der hl. Theophanes gründete in Mysten zwei Klöster nach der Regel des heil. Basilius; die Vorstandschaft eines derselben, Großfeld - Magnus ager - genannt, übernahm er selbst. Von jetzt an lebte er in vorgeschriebenen und freiwilligen Gebeten, Bußwerken und Handarbeiten einzig für Gott und seine Untergebenen. Der Teufel sah mit Neid und Ingrimm sein stilles, aber erfolgreiches Wirken, und bereitete ihm viele Nachstellungen. Einmal fiel er ihn mit einer Schaar Gesellen in Gestalt wilder Schweine an, die auf ihn losstürzten. Der Heilige vertrieb sie mit dem Kreuzzeichen. Im J. 787 wohnte er dem zweiten Concil von Nicäa bei, dessen Beschlüsse er mitunterzeichnete. Auch hier erlitt der Teufel eine starke Niederlage. Das Concil bestätigte den Gebrauch der Bilder und die Erlaubtheit ihrer Verehrung, die nicht im Geringsten die Gott allein gebührende Anbetung beeinträchtige. Diese Verehrung beziehe sich, so erklärten die versammelten Väter, nicht auf den Stoff oder die Farbe der Bilder, sondern auf Jesus, Maria und die Heiligen, welche sie vorstellen. Sie seien auch zur Belehrung des Volkes sehr geeignet, und ersetzen theilweise die Lesung der hl. Schriften. Daher sollen die hhl. Bilder in den Kirchen, an Wänden und Mauern, auf den heil. Gefäßen und Kleidern, und ebenso in den Privathäusern, auf öffentlichen Plätzen und Straßen aufgestellt und geehrt werden. Als aber Leo der Armenier im J. 813 zur Regierung kam, und die Bilderverehrung neuerdings verbot, sollte auch der hl. Abt mit Gewalt zur Anerkennung und Befolgung dieser Verordnungen gezwungen werden. Aber dieser war durch beständige Niederhaltung aller sündhaften sinnlichen Regungen und strenge Buße auch für die schwersten Kämpfe gestählt. Seine Nahrung bestand in Wasser und Brod; sein Lager war eine Binsenmatte; als Kopfkissen diente ein Stein. So hatte er das 50. Jahr erreicht, als sich große Körperschwäche einstellte. Dennoch wurde er nach Constantinopel gebracht, um seine Halsstarrigkeit zu brechen. Als die von einem kaiserlichen Sophisten mit ihm angestellten Bekehrungsversuche mißlangen, gab man ihm 300 Ruthenstreiche und warf ihn ins Gefängniß, wo er ohne ärztliche Hilfe in größter Verlassenheit von allem menschlichen Beistande, ungeachtet sein Nierenleiden mit jedem Tage heftiger wurde, zwei Jahre in irdischen Leiden und himmlischen Tröstungen und Erscheinungen zubrachte, ehe man ihn nach Samothrace verbannte, wo er 17 Tage nach seiner Ankunft im J. 817 oder 818 starb. Wie im Leben, so war auch im Tode die Erinnerung an die Schönheit und die Freude des Himmels sein Trost und seine Stärke. An seinem Grabe geschahen zahlreiche Wunder an Menschen und Thieren. Eine mit Uebelthaten vollgeschriebene Anklageschrift, welche man versiegelt auf seinen Sarg legte, zeigte bei ihrer Eröffnung nichts mehr als das leere Papier. Der Name des heil. Abtes findet sich auch im Mart. Rom.




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zuletzt aktualisiert am 00.00.2014
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