Ökumenisches Heiligenlexikon

Reparata

1 Gedenktag katholisch: 8. Oktober

Name bedeutet: die Wiederhergestellte (latein.)

Jungfrau, Märtyrerin
um 250 in Cäsarea in Israel (?)


Andrea Pisano (aktiv um 1290 - 1349): Marmorstatue, im Museo dell'Opera del Duomo in Florenz
Andrea Pisano (aktiv um 1290 - 1349): Marmorstatue, im Museo dell'Opera del Duomo in Florenz

Reparata erlitt der Überlieferung zufolge im Alter von zwölf Jahren unter Kaiser Decius grausame Martern, weil sie nicht den römischen Göttern opfern wollte. Sie wurde demnach mit geschmolzenem Blei übergossen, dann wurden ihr die Brüste abgeschnitten, ihr Körper wurde mit brennenden Fackeln gebrannt, dann in einen Feuerofen geworfen, schließlich wurde sie nackt durch die Stadt herumgeführt und endlich enthauptet. Als ihr Kopf fiel, flog eine weiße Taube gen Himmel.

Christen nahmen Reparatas Leib heimlich zu sich, salbten ihn ein und begruben ihn. Legendarisch ist auch die wunderbare Überfahrt ihres Leichnams auf einem morschen Schiff ohne Schiffsleute und Segel nach Italien; diese Legende entstand wohl auf der gleichsam legendarischen Überlieferung von der Seefahrt und dem Martyrium des Erasmus von Antiochia in Fórmia in Kampanien.

Verehrt wird Reparata vor allem in Teano bei Caserta in der ihr geweihten Kirche des Klosters der Redemptoristen, wohin ihre Gebeine im 9. Jahrhundert aus Fórmia gekommen seien, als diese Stadt durch die Sarazenen zerstört wurde. Reliquien liegen auch in der ihr und Johannes dem Täufer geweihten Kirche in Lucca. Auch in Florenz wurde Reparata hoch verehrt, die Vorgängerkirche der heutigen Kathedrale war ihr geweiht; von ihr sind Teile in der Krypta unter dem Dom - die noch immer ihr geweiht ist - erhalten; diese damalige Kirche wurde 724 von Bischof Speciosus erwähnt. Ab 1296 wurde dann die neue Kathedrale erbaut, Ausgrabungen von 1965 bis 1973 legten die Reste der alten Kirche in der heutigen Krypta frei. Reparata geweihte Kirchen gibt es auch in Atri 1 bei Pescara und in Nizza.

Kathedrale in Florenz an der Stelle der früheren, Reparata geweihten Kirche
Kathedrale in Florenz an der Stelle der früheren, Reparata geweihten Kirche

Die frühe hohe Verehrung der Reparata in Florenz legt die Annahme nahe, dass sie tatsächlich in Florenz gelebt und gelitten hat und ihr die morgenländische Legende erst später unterlegt worden ist. Die Legende der Reparata stammt aus dem 9. Jahrhundert und ist durch Hrabanus Maurus überliefert. Bischof Sebastian Miturninus von Crotone verfasste um 1550 ein Gedicht über Reparata, das viele Elemente aus der Leidensgeschichte von Albina enthält. Reparata ist der Ehrentitel für Pelagia; deshalb könnte die Reparata-Legende auch mit dieser in Verbindung stehen.

Patronin von Atri und Teano

1 Die in der Kirche Santa Reparata in Atri bewahrten Reliquien, die der Jesuiten-General Claudius Aquaviva von Papst Pius V. erhielt, sie sind aber wohl tatsächlich die einer KatakombenheiligenKatakombenheilige sind als heilig verehrt Gebeine vor allem in den deutschsprachigen Gebieten nördlich der Alpen, die aus Katakomben in Rom stammen, von denen man oft nicht den Namen des Verstorbenen kennt und keinesfalls seine Lebensgeschichte. Besonders nach der Reformation, in der katholische Kirchen oft ihrer Reliquien beraubt worden waren, wurden als Ersatz in Rom die Gebeine Tausender erhoben; ihnen wurde ein Name zugeordnet und oft auch eine Geschichte, (nicht nur) bei bekanntem Namen oft die Geschichte eines tatsächlichen Heiligen..

Biographisch-Bibliographisches Kirchenlexikon

Die Kirche Santa Reparata in Atri ist über die Kathedrale zu betreten, diese ist täglich von 10 Uhr bis 12 Uhr - sonntags nur bis 11 Uhr und von 15.30 Uhr bis 18 Uhr - im Winter nur bis 17 Uhr - geöffnet. (2023)





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Autor: Joachim Schäfer - zuletzt aktualisiert am 16.06.2023

Quellen:
• Hiltgard L. Keller: Reclams Lexikon der Heiligen und der biblischen Gestalten. Reclam, Ditzingen 1984
• Lexikon für Theologie und Kirche, begr. von Michael Buchberger. Hrsg. von Walter Kasper, 3., völlig neu bearb. Aufl., Bd. 8. Herder, Freiburg im Breisgau 1999
• Vollständiges Heiligen-Lexikon …, 5. Band: Q-Z. Herausgegeben von Johann Evangelist Stadler, Fortgesetzt von J. N. Ginal, B. Schmid'sche Verlagsbuchhandlung (A. Manz), Augsburg, 1882

korrekt zitieren: Joachim Schäfer: Artikel
Die Deutsche Nationalbibliothek verzeichnet das Ökumenische Heiligenlexikon in der Deutschen Nationalbibliografie; detaillierte bibliografische Daten sind im Internet über https://d-nb.info/1175439177 und https://d-nb.info/969828497 abrufbar.


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