Ökumenisches Heiligenlexikon

Tassilo III.

1 Gedenktag katholisch: 11. Dezember

Name bedeutet: ? (altdt.)

Herzog von Bayern, Klostergründer
* um 730 in Bayern
vor 797 in Lorsch in Hessen


Statue am Brückenturm des Stiftes Kremsmünster
Statue am Brückenturm des Stiftes Kremsmünster

Tassilo war ein bedeutender Förderer des Christentums in seinem Herzogtum Bayern bis hinunter nach Südtirol. Er berief um 756 die erste bayerische SynodeSynode (altgriech. für Zusammenkunft) bezeichnet eine Versammlung in kirchlichen Angelegenheiten. In der alten Kirche wurden "Konzil" und "Synode" synonym gebraucht. In der römisch-katholischen Kirche sind Synoden Bischofsversammlungen zu bestimmten Themen, aber mit geringerem Rang als Konzile. In evangelischen Kirchen werden nur die altkirchlichen Versammlungen als Konzile, die neuzeitlichen Versammlungen als Synode bezeichnet. nach Aschheim und 769/770 eine weitere nach Dingolfing ein; dort ist der Tagungsort an der Stelle der heutigen Johanneskirche archäologisch nachgewiesen. Um 757 gründete Tassilo der Überlieferung zufolge das Kloster für Regularkanoniker in Polling, 777 gründete er unter anderen auch das Kloster Kremsmünster. Wohl schon 753 hatte er das Kloster Wessobrunn gegründet; die Legende erzählt, ein Jäger Wezzo habe auf der Jagd mit Tassilo eine dreifache Quelle - heute gefasst im Brunnenhaus - entdeckt, Tassilo habe bei ihrer Übernachtung an dieser Stelle wie einst Jakob von einer Leiter geträumt, an der Engel auf- und niedersteigen. Er entschloss sich zur Gründung dieses Klosters mit dem Namen des Jägers und Hinweis auf die Quelle: Wezzo-Brunn.

Karl der Große verurteilte Tassilo 788 zum Tod, weil er sich sich im Jahr 763 geweigert habe, den Franken bei einem Feldzug in Aquitanien Heeresfolge zu leisten, zu der er sich durch Eid verpflichtet hatte. Kaiser Karl konnte nun Bayern dem Frankenreich einverleiben Schließlich begnadigte er ihn zu lebenslanger Haft, ab 794 im Kloster Lorsch in Hessen.

Matthias Merian: Wessobrunn, Kupferstich, um 1640
Matthias Merian: Wessobrunn, Kupferstich, um 1640

In Kremsmünster sind ein Kelch und ein Leuchter aus der Stiftung von Tassilo erhalten. In Wessobrunn steht etwas entfernt vom ehemaligen Kloster die Tassilo-Linde an der angeblichen Stelle des Traumes. 1803 wurde das Kloster im Zuge der Säkularisation aufgehoben. Seit 1913 lebt eine Gemeinschaft von Missions-Benediktinerinnen in den übrig gebliebenen Klostergebäuden.

Tassilo III. der Verlierer, ein präsumtiver Seliger

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Autor: Joachim Schäfer - zuletzt aktualisiert am 24.01.2021

Quellen:

• Hans Pörnbacher: Stiftskirche Polling, 3. Aufl. Kunstverlag Josef Fink, Lindenberg 2019

korrekt zitieren: Joachim Schäfer: Artikel
Die Deutsche Nationalbibliothek verzeichnet das Ökumenische Heiligenlexikon in der Deutschen Nationalbibliografie; detaillierte bibliografische Daten sind im Internet über https://d-nb.info/1175439177 und https://d-nb.info/969828497 abrufbar.


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