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Alexander Schmorell
Gedenktag orthodox: 13. Juli
Name bedeutet: der Wehrmann (griech.)
Alexander Schmorells Familie stammte aus Ostpreußen, kam 1855 nach Orenburg, besaß dort Brauereien und Fabriken und hatte Ämter in der Stadtverwaltung. Seine russische Mutter war die Tochter eines orthodoxen Priesters; Alexander wurde in der Russisch-Orthodoxen Kirche getauft. Nachdem die Mutter bald starb, ging sein Vater mit Alexander und seiner zweiten Frau 1921 nach München. Alexander leistete ab 1937 seinen Militärdienst, nahm 1938 als Soldat beim Anschluss Österreichs und anschließend am Einmarsch in die Tschechoslowakei teil. Um den Eid auf Adolf Hitler nicht leisten zu müssen, bat er anschließend um Entlassung aus dem Heer. 1939 begann er in Hamburg Medizin zu studieren, musste aber 1940 wieder als Soldat am Frankreichfeldzug teilnehmen. 1940 konnte er sein Studium in München fortsetzen und lernte dort im Juni 1941 Hans Scholl und 1942 auch Willi Graf kennen.
Von Mai 1942 bis Juli 1942 verfasste er zusammen mit Hans Scholl die ersten vier Flugblätter der Widerstandsgruppe
Weiße Rose
und Schmorell besorgte Schreibmaschine und Vervielfältigungsapparat; er gehörte damit zu den
Gründungsmitgliedern der Vereinigung. Ab Ende Juli 1942 nahm er gemeinsam mit Hans Scholl am Russlandfeldzug in der
Studentenkompanie teil, bis er im Wintersemester 1942/43 sein Studium fortsetzen konnte. Im November 1942 reiste er
zusammen mit Hans Scholl nach Chemnitz, um
Verbindung mit Widerstandskreisen in Berlin
aufzunehmen. Mit Hans Scholl verfasste er im Januar 1943 das fünfte Flugblatt, den Aufruf an alle Deutschen!
, das
Schmorell in österreichischen Städten verteilte; zudem schrieben sie Parolen wie Nieder mit Hitler
und Freiheit
an Hauswände in München.
Meine liebe, liebe Natascha!
Du hast die Briefe, die ich an die Eltern geschrieben habe, sicher gelesen, so daß Du ziemlich Bescheid weißt. Du wirst Dich vielleicht wundern, wenn ich Dir schreibe, daß ich innerlich von Tag zu Tag ruhiger werde, ja sogar froh und fröhlich, daß meine Stimmung meistens besser ist, als sie es früher, in der Freiheit war! Woher kommt das? Das will ich Dir gleich erzählen: Dieses ganze harte
Unglückwar notwendig, um mich auf den wahren Weg zu bringen - und deshalb war es eigentlich gar kein Unglück. Vor allem bin ich froh und danke Gott dafür, daß es mir gegeben war, diesen Fingerzeig Gottes zu verstehen und dadurch auf den rechten Weg zu gelangen. Denn was wußte ich bisher vom Glauben, vom wahren, tiefen Glauben, von der Wahrheit, der letzten und einzigen, von Gott?
Sehr wenig!
Jetzt aber bin ich soweit, daß ich auch in meiner jetzigen Lage, froh und ruhig, zuversichtlich bin - mag kommen, was da wolle. Ich hoffe, daß auch Ihr eine ähnliche Entwicklung durchgemacht habt und daß Ihr mit mir zusammen nach den tiefen Schmerzen der Trennung auf dem Standpunkt angelangt seid, wo Ihr für alles Gott dankt.
Dieses ganze Unglück war notwendig, um mir die Augen zu öffnen - doch nicht nur mir, sondern uns allen, all denen, die es getroffen hat - auch unsere Familie. Hoffentlich habt auch Ihr den Fingerzeig Gottes richtig verstanden.
Grüße alle herzlichst, besonders sei aber Du gegrüßt
von Deinem Schurik
Nach der Verhaftung der Kameraden aus der Weißen Rose
- neben Hans Scholl auch seine Schwester Sophie und Christoph
Probst -, versuchte Schmorell mit gefälschtem Pass und mit Unterstützung verschiedener Bekannter in die Schweiz zu fliehen. Er
wurde jedoch am 24. Februar 1943 - dem Tag der Beerdigung seiner hingerichtete Freunde - in einem Luftschutzkeller am
Habsburgerplatz in München erkannt, denunziert, verhaftet und im April 1943 im zweiten Prozess gegen die Weiße Rose
vom Volksgerichtshof zum Tode verurteilt. Zusammen mit Kurt Huber wurde er im Gefängnis in München-Stadelheim durch das
Fallbeil hingerichtet.
Alexander Schmorells Leichnam wurde auf dem Friedhof am Perlacher Forst bestattet.

Kathedrale der Heiligen Neumärtyrer und Bekenner Russlandsin München
Kanonisation:
Im November 1981 sprach die russische Auslandskirche die russischen Neumärtyrer aus der nationalsozialistischen Verfolgung
heilig. 2007 beschloss Russisch-Orthodoxe Kirche im Ausland die
Heiligsprechung von Alexander Schmorell; sie fand am 4. Februar 2012 in der
Kathedralkirche in München statt.
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Autor: Joachim Schäfer
- zuletzt aktualisiert am 01.01.2016
Quellen:
• http://de.wikipedia.org/wiki/Alexander_Schmorell
• http://www.orthodoxe-kirche.de/Aktuelles/AlexanderSchmorell/AlexanderSchmorell.html
korrekt zitieren: Joachim Schäfer: Artikel
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