Ökumenisches Heiligenlexikon

aus dem Lateinischen von Richard Benz Hinweise zur Legenda Aurea

Von Sanct Vedastus


Vedastus ist soviel als vere dans aestus, der da wahrlich Hitze giebt; weil er sich wahrlich eine Hitze machte der Reue und Buße. Oder es heißt vaeh distans, fernes Weh, weil das ewige Weh fern von ihm ist; denn die Verdammten werden rufen ohn Unterlaß Weh: Weh, daß ich Gott habe beleidigt; Weh, daß ich dem Teufel bin nachgefolgt; Weh, daß ich bin geboren; Weh, daß ich nicht mag sterben; Weh, daß ich also große Pein muß leiden; Weh, daß ich ihrer niemals mag ledig werden.


Vedastus ward von Sanct Remigius zum Bischof von Arras geordnet. Als er zu der Stadt kam, sah er zwei Bettler am Stadttor sitzen, einen Blinden und einen Lahmen; die baten ihn um ein Almosen. Da sprach er "Ich habe nicht Gold noch Silber, doch so geb ich euch, was ich habe" und betete über ihnen; da wurden die beiden alsbald gesund.

Es war eine Kirche gar verlassen, die war ganz mit Dornen überwachsen, darin hauste ein Wolf; dem gebot Sanct Vedastus, daß er entwiche und nimmer wiederkehre; das geschah auch, wie er geboten hatte.

Da er vierzig Jahre in seinem Bistum hatte gewirkt, und mit Worten und Werken manchen Menschen hatte bekehrt, da sah er eine feurige Säule vom Himmel herab sich senken in sein Haus. Da erkannte er, daß sein Ende nahe sei; und nicht lange darnach entschlief er in Frieden, um das Jahr des Herrn 550.

Da sein Leib zu Grabe ward geleitet, klagte ein Greis, Audomatus mit Namen, der vor Alter blind war, daß er den Leichnam des Bischofs nicht möge sehen; alsbald ward er sehend, darnach aber wieder blind, wie er es hatte begehret.




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Aus: Jacobus de Voragine: Legenda Aurea, Aus dem Lateinischen übersetzt von Richard Benz, 13. Aufl. Gütersloher Verlagshaus Gütersloh 1999 - zuletzt aktualisiert am 16.09.2014
korrekt zitieren:
Jacobus de Voragine: Legenda Aurea: Artikel
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