Ökumenisches Heiligenlexikon

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Richmirus und Tenestina


S. S. Rigomerus et Tenestina (24. Aug. al. 17. Jan.). Der hl. Priester und Missionär Rigomerus, welcher auch Rigomerus, Ricmirus und Richimirus heißt, wirkte im 6. Jahrh. 1 im Bisthum Mans. Der Ort seiner Geburt trägt gegenwärtig seinen Namen (St. Rigomer des Bois) und liegt in der Landschaft Sonnois. (Andere nennen die Gegend von Tours als Geburtsort: Turonici pagi indigena) Der Bischof Innocenz (nach Andern Gilbert) ertheilte ihm die Priesterweihe, etwa im J. 540. Als ihm der Bischof einen schönen und wohlgebauten Ort schenken wollte, wo er zu wohnen hätte, weigerte er sich, ihn anzunehmen. Seine Hauptaufgabe bestand darin, die noch vorhandenen Reste des heidnischen Aberglaubens vollends zu beseitigen. Er löste dieselbe vollständig. So wurde z. B. an der Stelle, wo gegenwärtig die Stadt Mamers steht, ein noch bestandener Götterhain durch das Volk selbst zerstört und eine christliche Kirche an dessen Stelle errichtet. Unter den von ihm Bekehrten wird die Jungfrau und Einsiedlerin Tenestina als Heilige verehrt. Sie erbaute sich an der Sarthe, wo jetzt das Dorf Gourdaine steht, ein Klösterchen, in welchem sie voll heiliger Gottesliebe ihre Tage beschloß. Auch der hl. Rigomerus starb als Einsiedler zu Souligné-sous-Vallon (Subligniacum), wo ihm eine fromme Wittwe ein Stück Land geschenkt hatte, um d. J. 550. Ihre heil. Leiber wurden lange Zeit in der Abtei Maillezais (Malleaca) in Poitou aufbewahrt und verehrt. Es muß noch beigefügt werden, daß der hl. Rigomerus stets geweihtes Oel bei sich trug, um mit demselben die Kranken zu heilen. Andere Wunder, welche die Boll. erzählen, sind wegen der sie begleitenden Umstände merkwürdig. So heilte er einen Blinden, nachdem dieser auf sein Zureden vorher gebeichtet hatte; einem von einer giftigen Natter Gebissenen gab er geweihtes Wasser zu trinken und half ihm auf diese Weise; einen seiner Mönche heilte er von einem schweren Augenleiden durch Salbung mit dem Oele, das vor dem Allerheiligsten brannte; einen andern, der tödtlich erkrankt war, machte er gesund, indem er ihm von den Eulogien zu essen gab. Als er eines Tags die Gefangenen besuchen wollte, öffnete er sich den Zugang durch das hl. Kreuzzeichen, worauf aber die Gefangenen entflohen. Sein Leben war äußerst streng und abgetödtet. Es war ihm nicht genug, daß er in der Seelsorge arbeitete; auch Handarbeit hielt er für Pflicht; er buck sich selbst das Brod und rieb sich selbst das Mehl, das er dazu verwendete. (IV. 783-794.)

1 Die älteren Boll. (Jan. II. 177) setzten sein Wirken in das Ende des 7. und den Anfang des 8. Jahrhunderts.




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zuletzt aktualisiert am 20.10.2018
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