Ökumenisches Heiligenlexikon

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Simon Stock


S. Simon Stock (16. al. 15. Mai, 16. Juli). Es ist irrig, wenn man den Beinamen dieses Heiligen von seiner ersten Einsiedelei ableitet. Stock war vielmehr sein Familienname. Als sein Geburtsjahr wird 1164 angenommen. Sein Vater war Schloßverwalter zu Harford, Grafschaft Kent. Seine Mutter hatte seinetwegen vor ihrer Entbindung viele Sorgen, weßhalb sie sich und das Kind oft der Himmelskönigin empfahl. Die Geburt war glücklich. Die dankbare Mutter betete daher, bevor sie das Kind säugte jedesmal knieend das Ave Maria, und flößte auf diese Weise demselben die nämliche Andacht so zu sagen mit der Muttermilch ein. Auch der Vater war ein frommer und rechtschaffener Mann. Von ihm lernte das Kind frühzeitig die Psalmen Davids und das kleine Officium der Mutter Gottes. Seine Studien begann der Knabe im elterlichen Hause und beendete sie zu Oxford. Die Frömmigkeit wuchs so zusagen mit ihm auf; sie zeigte sich in unermüdlichem Gebetseifer und strenger Benutzung der Zeit. Auch legte er schon frühzeitig das Gelöbniß der Jungfräulichkeit ab. Sollte aber etwas Größeres aus ihm werden, so mußte er in die Einsamkeit. In der That fügte es die Vorsehung, daß unverdiente Kränkungen von Seite seines ältern Bruders ihm das Leben in der Welt völlig verleideten. Er wurde Waldbruder. Zwanzig Jahre lang floh er allen menschlichen Umgang, ein ausgehöhlter Baumstamm war seine Wohnung, das Kraut des Waldes seine Speise, Wasser sein Trank. Schwere Versuchungen und Leiden, aber auch große Tröstungen fehlten nicht. Da kamen um das J. 1212 die ersten Carmeliten nach England. Der fromme Einsiedler wurde ihr erster Novize. Trotz der Ungunst der Zeiten fing der Orden an zu blühen und gewann zahlreiche und eifrige Mitglieder. Namentlich begünstigten die Barone Johann Vesey und Richard Gray, welche im heil. Lande Zeugen des frommen Lebens der Mönche auf dem Berge Carmel gewesen waren und einige Carmelitenbrüder mitgebracht hatten, durch Ueberlassung von Gütern die neue Ansiedelung. Auf diese Weise wurden Holme bei Alnerbigh, Northumberland und Aylesford bei Rochester (Kent) als Stammklöster errichtet. Der hl. Simon, welcher in Oxford die Doctorwürde erlangte, wurde schon im J. 1215 Coadjutor des Ordensgenerals Brocard. Im J. 1226 erhielt der Orden durch Papst Honorius III. für seine abendländischen Niederlassungen die kirchliche Gutheißung. Unterdessen gerieth der Orden im Morgenlande in immer größere Bedrängniß. Ein General-Capitel auf dem Berge Carmel im J. 1237 beschloß dessen Verpflanzung nach Europa, wo besonders der hl. Ludwig von Frankreich sich als sein Gönner und Schützer hervorthat. Der Heilige kam bei dieser Gelegenheit ins heil. Land, wo er sechs Jahre zubrachte. Im J. 1245 fand zu Aylesford das erste abendländische Ordenscapitel statt, auf welchem der hl. Simon zum General erwählt wurde. Er war damals schon ein Greis von achtzig Jahren. Im Jahre 1251 hatte er eine Erscheinung der Mutter Gottes, welche ihm das hl. Scapulier überbrachte. Der Orden machte in der That wunderbare Fortschritte. Er zählte schon einige Jahre nach dem Hinscheiden des Heiligen bei 7000 Klöster und Einsiedeleien. Er hörte aber auch nicht auf, zu Ehren der Mutter Gottes für seinen Orden zu arbeiten, bis der Herr ihn zu sich rief. So starb er auf einer Visitationsreise zu Bordeaux am 16. Mai des J. 1265. Bald nach seinem Tode begann unter Gutheißung des Erzbischofes Petrus von Roncevaux die kirchliche Verehrung. Die Carmelitenkirchen aller Länder erhielten Theile seiner Reliquien. Papst Nicolaus III. erklärte ihn feierlich als einen Heiligen. Im J. 1820 erhob Pius VII. sein Fest zum Festum duplex für das Erzbisthum Bordeaux. Seitdem hat der Orden in Deutschland, Frankreich und England wieder neue Wurzeln geschlagen. Der Heilige ist ein besonderer Verehrer der heil. Mutter gewesen und hat zu ihrer Ehre den Hymnus: Flos Carmeli verfaßt. Er ist am öftesten abgebildet, wie die Mutter Gottes ihm das Scapulier überreicht.




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zuletzt aktualisiert am 00.00.2014
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