Anton Prätorius
eigentlich: Anton Schultze
Pseudonym: Johann Scultetus
Gedenktag evangelisch: 6. Dezember
Name bedeutet: der vorne Stehende (latein.: aus dem Geschlecht der Antonier)
Anton Schultze, der sich dann der Übung seiner Zeit entsprechend latinisiert Prätorius nannte, wurde 1589 Diakon in
Oppenheim am Oberrhein, 1592 Pfarrer in
Dittelsheim, 1595 Pfarrer an der
Schlosskirche in Offenbach und von 1596 bis 1598
Hofprediger am Schloss in Birstein. Hier gelang
es ihm 1597 durch sein mutiges Eintreten in einem Hexenprozess unter Einsatz seines Lebens, eine als Hexe
beschuldigte Frau aus der Folterkammer zu befreien; er verlor aber dadurch seine Stelle als Hofprediger und wurde 1598
Pfarrer in Laudenbach.
Prätorius verfasste den 1598 zunächst unter dem Pseudonym Johann Scultetus - dem Namen seines Sohnes - erschienenen
Gründlichen Bericht über Zauberey und Zauberern
, womit er sich sich gegen die Verhaftung von vier
Birsteiner Frauen einsetzte, die als Hexen
verfolgt wurden. 1602 veröffentlichte er den Bericht dann zum ersten Mal unter seinem Namen, weitere Auflagen erschienen
1613 und posthum 1629; das Aufsehen erregende Buch trug zur späteren Überwindung der Hexenverfolgungen bei.
Eine ausführliche
Biografie und das Buch Von Zauberei
und Zauberern
gibt es online im Lexikon zur Geschichte der Hexenverfolgung
auf den Seiten von historicum.net.
Pfarrer Hartmut Hegeler, Sedanstr. 37 in 59427 Unna hat im Selbstverlag eine Biografie herausgebracht, die auf 272 Seiten mit 30 Farbfotos und 70 Abbildungen von Prätorius' Wirkungsstätten und aus der Zeit der Hexenprozesse zum ersten Mal das Leben von Prätorius darstellt. Viele bislang unbekannte Dokumente werden zugänglich gemacht: seine Bücher, Gesangbuchlieder, Predigten, sein Katechismus. Informationen zu Prätorius und zum Buch gibt es auf Hartmut Hegelers Webseite.
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Autor: Joachim Schäfer
- zuletzt aktualisiert am 26.10.2024
Quellen:
•
• http://www4.justiz.bayern.de/justiz-kempten/allg/gemaelde.htm
• Karl Friedrich Ulrichs. In: Friedrich-Wilhelm Bautz †, Traugott Bautz (Hg.): Biographisch-Bibliographisches
Kirchenlexikon, Bd. VII, Herzberg 1994
korrekt zitieren: Joachim Schäfer: Artikel
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https://d-nb.info/1175439177 und https://d-nb.info/969828497 abrufbar.