Gibrian
auch: Abran, Gebrian
französisch: Gibrien
Gedenktag katholisch: 8.Mai
erste Übertragung der Gebeine ins Remigius-Kloster in Reims: 16. April
zweite Übertragung der Gebeine: 27. September
Name bedeutet: ?
Gibrian kam gegen das Ende des 5. Jahrhunderts zur Zeit von König Chlodwig nach Frankreich, um dort als Einsiedler und Glaubensbote zu leben; er wurde dabei von seinen sechs - der Überlieferung zufolge leiblichen - Brüdern Helan, Tresanus von Mareuil, German, Veran, Abran (Atran) und Petran sowie seinen drei Schwestern Francia (Franca, Franda), Posenna und Promptia begleitet. Bischof Remigius gab ihnen in der Gegend von Reims verschiedene, nicht zu weit voneinander entfernte Plätze zur Errichtung von Einsiedeleien, so dass sie sich gegenseitig besuchen konnten; Gibrian als der älteste von allen war ihr geistlicher Leiter, siedelte an der Mündung des Baches Pisseleu in die Marne in Cosse - dem heute nach ihm benannten St-Gibrien - an und bekehrte viele Menschen.
Nach Gibrians Tod wurde über seinem Grab in Cosse eine kleine Kapelle errichtet; diese wurde zwischen 888 und 892 von den Normannen zerstört, seine Gebeine aber blieben erhalten. Nachdem eine Reihe von Wundern geschehen waren, wurden die Reliquien auf Initiative von Graf Haideric nach Reims gebracht, wo sich eine lebhafte Verehrung entwickelte. Odo, der Abt des Remigius-Klosters in Reims, ließ 1145 Reliquien ins damals neue Kartäuserkloster nach Le Mont-Dieu in den Ardennen übertragen. Allein zwischen deren Ankunft am 16. April und dem 24. August wurden dann durch den Mönch Balduin nicht weniger als 102 Wunder im Umkreis von 60 Kilometern aufgezeichnet. Nachdem die Zahl der Pilger abgenommen hatte, wurden die Reliquien 1325 durch eindrücklichere erneuert.
Nach Helan und Posenna sind mehrere Kirchen in der Gegend um
Reims und
Châlons-en-Champagne benannt. Veran ist wohl der
Namensgeber der Veranuszelle
des Klosters
in Herbrechtingen bei Heidenheim.
Das Kartäuserkloster Le Mont-Dieu wurde in der Französischen Revolution geschlossen und in ein Gefängnis verwandelt. Die Gebäude wurden 1791 verkauft, viele verfielen, nur rund ein Fünftel blieb erhalten.
Nach J. Heuclin 1 ist nur die Existenz von Gibrian, Helan und == Trasan nachgewiesen.
1 ▲ J. Heuclin: Aux origines monastiques de la Gaule du Nord. Ermites et reclus du ve au xie siècle, Lille, 1986
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Autor: Joachim Schäfer
- zuletzt aktualisiert am 03.03.2024
Quellen:
• Vollständiges Heiligen-Lexikon …, 2. Band: E-H. Herausgegeben von Johann Evangelist Stadler, B. Schmid'sche
Verlagsbuchhandlung (A. Manz), Augsburg, 1861
• https://en.wikipedia.org/wiki/Gibrian - abgerufen am 22.07.2022
• https://www.catholic.org/saints/saint.php?saint_id=5657 - abgerufen am 22.07.2022
• https://fr.wikipedia.org/wiki/Saint-Gibrien - abgerufen am 22.07.2022
korrekt zitieren: Joachim Schäfer: Artikel
Die Deutsche Nationalbibliothek verzeichnet das Ökumenische Heiligenlexikon in der
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https://d-nb.info/1175439177 und https://d-nb.info/969828497 abrufbar.