Johann Georg Hamann
Gedenktag evangelisch: 20. Juni
Name bedeutet: J: Gott ist gnädig (hebr.)
G: der Landmann (griech.)
Johann Georg Hamann wurde als Sohn frommer, auf Ordnung bedachter Eltern geboren. Mehrfach jedoch geriet er in jungen
Jahren in schlechte Gesellschaft. 1746 begann er an der Universität
Königsberg Theologie zu studieren; später wechselte
er zur Rechtswissenschaft, beschäftigte sich aber vor allem mit Sprachen, Literatur und Philosophie, auch mit
Naturwissenschaften. Mit anderen gab er 1749/50 die Wochenzeitschrift Daphne
heraus. Ohne Abschluss verließ er 1752
die Universität und wurde Hofmeister in Livland.
1756 wurde er von einem Rigaer Handelshaus
angestellt und reiste ein Jahr später nach London,
wo er bis zum Frühsommer 1758 blieb. Er geriet in eine tiefe Krise, studierte intensiv die Bibel. Anfang 1759 kehrte er wieder
von Riga nach Königsberg zurück, kümmerte sich wenig um einen bürgerlichen Beruf. 1759 erschien seine erste Schrift
Sokratische Denkwürdigkeiten
, die bei den von der Aufklärung bestimmten Zeitgenossen auf Ablehnung stieß.
1762 schloss er Freundschaft mit Johann Gottfried Herder. 1764 reiste er nach
Frankfurt, die Möglichkeit einer dortigen Anstellung
zerschlug sich allerdings. Durch Vermittlung von Immanuel Kant erhielt er 1767 eine Übersetzerstelle bei der preußischen
Zollverwaltung; aus der nie legalisierten Ehe mit Anna Regina Schumacher gingen vier Kinder hervor. 1777 wurde er zum
Packhofverwalter ernannt, die berufliche Tätigkeit ließ ihm genügend Zeit zu ausgedehnter Lektüre und zum Schreiben. In
zahlreichen Werken wandte er sich gegen die Selbstsicherheit der Aufklärung und die Erhebung der Vernunft zum Maß aller Dinge,
die Bibel wurde ihm Quelle seines Denkens. Von 1764 bis 1779 war er Mitarbeiter der Königsbergschen Gelehrten und
Politischen Zeitungen
, für die er viele Rezensionen schrieb. 1787 reiste er nach
Münster, wo er Kontakt zum Kreis um Amalia Fürstin
Gallitzin aufnahm und kurz darauf starb.
Beim Projekt Gutenberg gibt es online
zu lesen die Sokratischen
Denkwürdigkeiten
und die Rhapsodie
in Kabbalistischer Prose - Aesthetica in nuce
.
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Autor: Joachim Schäfer
- zuletzt aktualisiert am 18.02.2021
Quellen:
• Joachim Januschek - http://www.glaubenszeugen.de/kalender/h/kalh005.htm
korrekt zitieren: Joachim Schäfer: Artikel
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