Ökumenisches Heiligenlexikon

Franziskus Maria von Camporosso

italienischer Name: Francesco Maria
Taufname: Giovanni - Johannes - Croese

1 Gedenktag katholisch: 17. September
gebotener Gedenktag im Kapuzinerorden: 19. September

Name bedeutet: der Franke (latein.)

Ordensmann
* 27. Dezember 1804 in Camporosso bei Imperia in Italien
17. September 1866 in Genua in Italien


Johannes Croese, Sohn eines Landarbeiters, besuchte kurz eine Schule und half dann noch als Kind seinen Eltern in der Landwirtschaft. Mit zehn Jahren wurde er schwer krank und genas nach einer Wallfahrt zum Sanktuarium Notre-Dame de Laghet in La Trinité bei Nizza, das damals von Kapuzinern betreut wurde.

Statue an der Kirche San Martino in Sestri Ponente
Statue an der Kirche San Martino in Sestri Ponente

1822 schloss Johannes Croese sich als Tertiar an der Kirche San Martino in Sestri Ponente - heute ein Stadtteil von Genua - dem Orden an; da er dieses Leben als zu bequem empfand, wollte er sich ganz dem Orden anschließen, aber sein Oberer gestattete dies nicht. Johannes floh 1824 nachts und ging zu den Kapuzinern im abgelegenen Sanktuarium Madonna del Grazie im Stadtteil Voltri von Genua, wo er mit dem Ordensnamen Franziskus Maria aufgenommen wurde. 1825 kam er ins Kloster Santissima Concezione in Genua, wo er als Almosensammler, in der Küche und als Krankenpfleger arbeitete und ein sehr karges und strenges Leben führte: er trug ein raues Büßerhemd unter einem alten, geflickten Ordensgewand, lief immer barfuß, aß, was andere übrigließen und schlief auf dem nackten Boden. Nachts betete er viele Stunden und meditierte über das Leiden Christi.

Die Menschen nannten den charismatischen Mann Padre Santo, heiligen Pater. Er starb, weil er sich in der Epidemie von 1866 bei der Betreuung von Cholerakranken angesteckt hatte. Kurz vor seinem Tod musste er noch den Beschluss des Königreichs von Savoyen erleben, dass die religiöser Orden unterdrückt und die Klöster aufgehoben und beschlagnahmt werden.

Bild in der Kapuzinerkirche in Imperia
Bild in der Kapuzinerkirche in Imperia

Franziskus Maria wurde zunächst auf einem öffentlichen Friedhof beigesetzt, später wurden seine Gebeine in die Kirche des Klosters Santissima Concezione übertragen.

Das Kloster Santissima Concezione in Genua kam 1904 wieder in Besitz der Kapuziner, die 1934 dort die Provinzialkurie einrichteten. An der Stelle des früheren Geburtshauses von Johannes Croese in Camporosso wurde eine Kapelle errichtet. Die Stadt Genua ließ im Hafengebiet ein Denkmal für ihn errichten.

Kanonisation: Franziskus wurde am 30. Juni 1929 von Papst Pius XI. selig- und am 9. Dezember 1962 durch Papst Johannes XXIII. heiliggesprochen.
Patron der Seeleute und Hafenarbeiter





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Autor: Joachim Schäfer - zuletzt aktualisiert am 08.05.2024

Quellen:

• Lexikon für Theologie und Kirche, begr. von Michael Buchberger. Hrsg. von Walter Kasper, 3., völlig neu bearb. Aufl., Bd. 4. Herder, Freiburg im Breisgau 1995
• https://it.wikipedia.org/wiki/Francesco_Maria_da_Camporosso - abgerufen am 14.10.2022
• https://www.die-tagespost.de/kirche/heilige/hl-francesco-maria-von-camporosso-art-232244 - abgerufen am 01.12.2022

korrekt zitieren: Joachim Schäfer: Artikel
Die Deutsche Nationalbibliothek verzeichnet das Ökumenische Heiligenlexikon in der Deutschen Nationalbibliografie; detaillierte bibliografische Daten sind im Internet über https://d-nb.info/1175439177 und https://d-nb.info/969828497 abrufbar.