Ökumenisches Heiligenlexikon

Notburga von Bühl

auch: vom Klettgau

9 Gedenktag katholisch: 26. Januar

Name bedeutet: Schützerin vor / in Not (althochdt.)

Witwe, Mutter
* um 796 in Edinburgh in Schottland (?)
26. Januar 840 in Bühl in Baden-Württemberg


Josef Auer: sitzende Notburga mit acht Kindern auf ihren Armen und dem toten zu ihre Füßen, 1718, in der Kirche in Bühl
Josef Auer: sitzende Notburga mit acht Kindern auf ihren Armen und dem toten zu ihre Füßen, 1718, in der Kirche in Bühl

Die legendäre Überlieferung berichtet, dass Notburga, Tochter eines schottischen Königs, nach der Ermordung ihres Gemahls, des schottischen Herzogs Alboin, fliehen musste. Sie reiste zunächst ans Grab von Fridolin nach Säckingen, um 820 kam sie nach Bühl im Klettgau. Sie war schwanger und habe am 24. Juni 820 neun Kinder auf einmal geboren, von denen eines bald starb. Da Wasser zum Taufen fehlte, soll sie wie einst Mose mit einem Stab einen Felsen berührt haben, aus dem dann eine Quelle zu sprudeln begann. An dieser Stelle errichtete sie dann eine Herberge für Fremde, eine Schule und eine Kapelle, die 832 vom Bischof von Konstanz geweiht wurde.

Das Grab der Notburga in der Pfarrkirche in Bühl war über Jahrhunderte ein regionaler Wallfahrtsort. Bei seiner Öffnung 1830 fand man es leer. Bis heute wird zum Sommerende in Bühl die Wallfahrt abgehalten. Der Weg zur Notburgaquelle wurde begehbar gemacht.

Notburgas angebliche Tochter Hixta (Dixta, Hirta, Yxta), die als Jungfrau lebte, wurde mit Fest am 6. Februar in Jestetten ebenfalls als Heilige verehrt. Dort stand eine ihr geweihte Kapelle im Garten des früheren Pfarrhauses; sie wurde 1833 abgetragen. Ein Sohn von Notburga, Eglisius, wird mit der Schweizer Stadt Eglisau am Rhein in Verbindung gebracht.

Altes Pfarrhaus in Jestetten
Altes Pfarrhaus in Jestetten. In den Abendstunden des 6. Januar 2013 kam es zu einem Brand, der das Gebäude wohl endgültig zerstörte

Die Acta Sanctorum nennen zum 26. Januar zusätzlich 7 weitere ihrer Töchter, die ebenfalls Jungfrauen waren.

Patronin bei Mehrlingsgeburten, gegen Geburtsschmerzen, für eine glückliche Entbindung; gegen Trockenheit

Bildhauer Siegfried Fricker aus Jestetten: Statue, 1963, vor der Kirche in Bühl
Bildhauer Siegfried Fricker aus Jestetten: Statue, 1963, vor der Kirche in Bühl

Ein kritisches, persönliches Forschungsresümee mit Spekulationen veröffentlichte der frühere Bürgermeister von Bühl, Hubert Roth.

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Autor: Joachim Schäfer - zuletzt aktualisiert am 16.01.2024

Quellen:
• Hiltgard L. Keller: Reclams Lexikon der Heiligen und der biblischen Gestalten. Reclam, Ditzingen 1984
• http://www.suedKurier.de/region/waldshut/region/art2950,3434241
• Lexikon für Theologie und Kirche, begr. von Michael Buchberger. Hrsg. von Walter Kasper, 3., völlig neu bearb. Aufl., Bd. 7., Herder, Freiburg im Breisgau 1998
• Konrad Schlude aus Jestetten, E-Mail vom 27. Januar 2013

korrekt zitieren: Joachim Schäfer: Artikel
Die Deutsche Nationalbibliothek verzeichnet das Ökumenische Heiligenlexikon in der Deutschen Nationalbibliografie; detaillierte bibliografische Daten sind im Internet über https://d-nb.info/1175439177 und https://d-nb.info/969828497 abrufbar.


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