Triphina von der Bretagne
französischer Name: Triphine
auch: Tryphine, Trifine, Tréphine
Gedenktag katholisch: 21. Juli
Name bedeutet: die Zertrümmerte (griech.)

Die Legende erzählt, dass Conomor, der historisch belegte, aber legendenumwobene König von Dumnonia, ein bösartig Herr war. Als er den Grafen Waroch / Guerok von Vannes besuchte, traf er dort dessen älteste Tochter Triphina und wollte sie zur Frau haben, aber der Vater erlaubte die Hochzeit nicht, weil Conomor seine vorherigen drei Frauen mit Grausamkeit behandelt und schließlich ermordet hatte. Conomor bat nun Gildas den Weisen um Vermittlung, was dieser erfolgreich erledigte; aber nach der Hochzeit fand Triphina die versteckten Leichname der drei ermordeten Frauen. Deren Geist warnte Triphina davor, schwanger zu werden, denn Conomor werde auch sie dann ermorden, weil er fürchtete, dass sein Sohn ihn selbst töten werde.

Als Triphina doch schwanger wurde, floh sie von zuhause und gebar heimlich im Wald - an der Stelle der heutigen Kapelle Sainte-Tréphine in Saint-Aignan bei Vannes - ihren Sohn Tremorius und versteckte diesen, denn Conomor kam und enthauptete Triphina. Gildas - oder nach anderer Überlieferung Herveus - erweckte sie aber wieder zum Leben; Conomor starb dann, als seine Burg über ihm zusammenstürzte. Triphina ging nun in ein Kloster in einer Vorstadt von Vannes und wurde vom Bischof der Stadt zur Nonne eingesegnet, Tremorus wurde Mönch in Gildas' Kloster im heutigen Saint-Gildas-de-Rhuys bei Vannes.

Vallée des Saints4 nahe Carnoët bei Saint-Brieuc
Die Legende von Conomor und Triphina wurde im 9. Jahrhundert im
Kloster Saint-Gildas-de-Rhuys als Teil der
Lebensgeschichte von Gildas dem Weisen aufgezeichnet. Sie wurde Grundlage
des 1697 von Charles Perrault verfassten Märchens über den frauenmordenden Blaubart
und einer im 19. Jahrhundert
entstandenen Variante der Artus-Sage.
An der - angeblischen - Stelle der Enthautung von Triphina wurde 1847 im Wald nahe Saint-Aignan die Kapelle Sainte-Tréphine errichtet.
Patron
der kranken Kinder, bei überfälligen Geburten
1 ▲ Das
Vallée des Saints
entstand auf Initiative
eines Philosophieprofessors und praktizierenden Katholiken mit dem Ziel, die rund 1000 bekannten Heiligen der
Bretagne mit großen Skulpturen in der Tradition der hier
vielfältig verbreiteten Menhire darzustellen. Seit 2009 wurden nun 2,5 bis 7 Meter hohe Granitstatuen von Bildhauern in
einer Freiluftwerkstatt vor Ort geschaffen mit der Darstellung ihrer Gesichter und ihren den Legenden entnommenen Attributen.
Die Finanzierung übernehmen Mäzene, der Eintritt zu der Anlage ist frei, aber die Parkgebühr beträgt 9,50 €. Konflikte
zwischen dem Initiator und einem Mitstreiter, der Bankmanager ist, führten 2020 zum Rücktritt des erstern als Präsident der
Projektgesellschaft, weil er eine Kommerzialisierung befürchtet, die das spirituelle und kulturelle Anliegen überdeckt.
Kritiker bezeichen das Projekt als Anachronismus der Nostalgiker
, als Pseudo-Kunstwerk, um Legenden zu hören, wie
sie Kindern gefallen“
oder befürchten wie der Bischof von
Saint-Brieuc, dass keltischer und christlicher
Glaube zu einem Synkretismus verschmelzen
. 2025 standen rund 200 Statuen in der Anlage, die in Wahrheit kein Tal, sondern
die Flanke eines Hügels ist; sie werden von fast einer halben Million Besucher jährlich bestaunt.
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Autor: Joachim Schäfer
- zuletzt aktualisiert am 04.08.2025
Quellen:
• http://grandterrier.net/wiki/index.php?title=Santez_Trifina - abgerufen am 13.11.2022
• https://fr.wikipedia.org/wiki/Sainte_Tr%C3%A9phine - abgerufen am 13.11.2022
• https://en.wikipedia.org/wiki/Tryphine - abgerufen am 13.11.2022
• https://fr.wikipedia.org/wiki/Castel-Finans - abgerufen am 29.06.2025
korrekt zitieren: Joachim Schäfer: Artikel
Die Deutsche Nationalbibliothek verzeichnet das Ökumenische Heiligenlexikon in der
Deutschen Nationalbibliografie; detaillierte bibliografische Daten sind im Internet über
https://d-nb.info/1175439177 und https://d-nb.info/969828497 abrufbar.