Ökumenisches Heiligenlexikon

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28. Dezember

1. † Fest der Unschuldigen Kinder. Am heutigen Tag gedenkt die Kirche der kleinen Jungen zwischen 2 Jahren und jünger, die in Bethlehem nach dem Bericht des Matthäusevangeliums (Matt 2, 16) auf Geheiß von König Herodes ermordetet wurden Dieser Gedenktag wurde 505 erstmals in einem Kalender aus Nordafrika erwähnt.
Bis zur Liturgiereform hieß es am Fest der Unschuldigen Kinder im Eingangsvers der heiligen Messe: "Aus dem Mund von Kindern und Säuglingen, o Gott, verschaffst du dir Lob, Deinen Feinden zum Trotz." (Psalm 8, 2)
Im Mittelalter wurde dieser Tag in Schulen und Klöstern zum Kinderfest.
Im 11. Jahrhundert wurde das Fest erstmals im Abendland, in Rouen, gefeiert. Seit dem 13. Jahrhundert, mit der wachsenden Popularität des Nikolaus als Schülerpatron, bürgerte sich der 6. Dezember als Festauftakt ein, wobei die gesamte Feier entweder bis zum 28. Dezember dauerte oder aber am 28. Dezember abschließende Feierlichkeiten stattfanden.
Schon vor der Reformation 1517 geriet dieses weitaus übertriebene Fest, in dem Kinder als Bischof ausstaffiert wurden, in die Kritik. Im Einflussbereich der Reformation verschwand es im 16. Jahrhundert, in katholischen Gegenden spätestens während der Aufklärung.

2. † um das Jahr 311 gab sein Leben in Izmit, Nikomedia in Bithynien, für Christus der heilige Bischof Theonas. Sein Name bedeutet: der Einsichtige. Er war der Vorgänger des heiligen Petrus des Märtyrers.
Theonas war Zauberer und sollte auf Geheiß Kaiser Diokletians den Bischof Theopompus vergiften. Als er einsah, dass das Gift dem Bischof nichts anhaben konnte. Ließ er sich taufen und erhielt den Namen Synesius. Theopompus wurde schließlich, nach langen Folterungen enthauptet, Synesius lebend begraben.
(siehe auch 3. Januar/3)

3. † an einem 28. Dezember um 520 entschilef im Herrn der heilige Antonius von Lérins. Er wurde geboren in Nieder-Pannonien (heute Ungarn) und diente Gott als Rekluse in verschiedenen Orten nördlich der Alpen, bis er endlich in den letzten beiden Jahren seines Ruhe fand in der Provence in Lérins, Frankreich.

4. † am Sonntag, dem 28 Dezember 1213 gab ihre Seele dem Schöpfer zurück die heilige Matthia de Nazareis (Matelic). Sie wurde geboren in Acona in Italien. Den Jungfrauenschleier der Benediktinerinnen empfing sie aus der Hand der heiligen Maddalena in der Abtei zu Metalica. Sie wurde Äbtissin dieser Abtei und behielt dieses amt 40 Jahre lang inne. Später nahm sie die Regel der Armen Clarissen an. Darum wurde sie oft eine arme Clarissin genannt. Die heilige Matthia war begabt mit einem starken Willen. In manchen Legenden wird erzählt, dass sie sich durch ihre Reliquien heute noch manifestiert.

5. † an einem Mittwoch, den 28. Dezember 1622 wurde in die Ewigkeit zurück gerufen in Lyon, Frankreich, der heilige Franz von Sales. Geboren wurde er am 21. August 1567 auf Schloss Sales. Er besuchte die Jesuitenschule in Clermont. Ursprünglich wollte er Jurist werden und studierte in Paris und Padua und nebenbei, weil es ihn interessierte, auch Theologie. In Padua kam Franz in näheren Kontakt mit den Jesuiten und Theatinern. Er machte zwar den Abschluss als Jurist, promovierte 1592 auch zum Dr. jur., wurde vom Senat in Chambéry als Rechtsanwalt zugelassen, entschied sich aber dann gegen den Willen seines Vaters Priester zu werden. 1593 wurde er zum Priester geweiht. Das erste Arbeitsgebiet von Franz war ab 1594 in Chablais in der Westschweiz. Unter der Berner Herrschaft war diese Region des ehemaligen Herzogtums van Savoyen calvinistisch geworden. Nun war es von Savoyen zurückerobert und sollte wieder katholisch werden. Franz war so erfolgreich bei der Rekatholisierung, dass er eine starke Stütze des Bischofs von Genf (mit Bischofssitz in Annecy) wurde. Nach dem Tod des Bischofs 1602 wurde Franz dessen Nachfolger.
Bekannt ist Franz von Sales vor allem durch seine Freundschaft mit Johanna Franziska von Chantal (Gedenktag: 12. Dezember, † 13. Dezember 1671/9). Zusammen mit ihr gründete er 1610 den Orden der Heimsuchung Mariens oder Salesianerinnen.
Auch stand er in regem Briefwechsel mit Madam Charmoisy. Aus diesem Briefwechsel entstand 1608 das Andachtsbuch Philothea als Anleitung zum religiösen Leben.
Bei aller feinfühligen Leitung von Menschen und seine Liebe zu ihnen, war Franz zu sich selber hart und asketisch. Auf der Rückreise mit dem Herzog von Savoyen von Avignon starb er 1622 in Lyon. Franz von Sales wurde in Annecy beigesetzt.
Siehe auch 24. Januar/1

6. † an einem Donnerstag, dem 28. Dezember 1837 entschlief in Rom, Gaspare (Kasper) del Bufalo. Sein Vater war Koch bei einer Fürstenfamilie. Als Kind war Gaspare kränklich. Er verbrachte schon früh viel Zeit in Kirchen. Gern wollte er Missionar werden. Er empfing die niederen Weihen und predigte zu den einfachen Leuten in den Kirchen und auf den Plätzen Roms. Er konnte durch seine einfache und klare Sprache die Leute begeistern. 1808 epmpfing Gaspare (Kasper) die Priesterweihe. Nachdem er Napoleon den Treueid verweigert hatte, musste er vier Jahre lang in Bologna, Imola und auf Korsika ins Gefängnis. Nach der Befreiung von Napoleon wollte er nun endlich Missionar werden nach dem Vorbild von Franz Xaver, doch er wurde mit der Volksmission in Italien betraut. 1815 gründete er den Orden der Missionare vom Kostbaren Blut, die ihm bei dieser Arbeit helfen sollten. Mit Maria de Mattias gründete er auch den Orden der Schwestern von der Anbetung des Kostbaren Blutes. Vinzenz Pallotti war der Beichtvater von Gaspare del Buffalo und stand ihm in der Sterbestunde bei. Begraben ist er in Albano bei Rom.

7. † am Freitag, dem 28. Dezember 1894, entschlief in Neapel, die selige Jungfrau Caterina Volpicelli, die sich ganz der Sorge für die Armen und Kranken gewidmet hat, und zu deren Hilfe sie die Ordensgemeinschaft der Ancelle del Sacro Cuore, Dienerinnen des Heiligsten Herzens, gegründet hat.

8. † heute gedenkt die heilige Kirche des seligen Gregor Khomysyn, Märtyrers und Bischofs von Stanislaviv. (Er war auch bekannt unter den Namen Hryhorij Khomyshyn; Hryhorij Khomysyn; Hryhory Khomyshyn; Hryhory Khomysyn.) Geboren am 25. März 1867 in Hadynkivtsi in der Ukraine und gestorben am 17. Januar 1947, erschöft nach langen Entbehrungen im Gefängnis in Kiew, in der Urkaine. Gregor Khomysyn war Sohn griechischer Eltern, wurde am 18. November 1893 zum Priester geweiht und absolvierte seine weiteren Studien in Theologie in Wien, Österreich, von 1894 - 1899. Er wurde Rektor des Seminars in Lviv (Lemberg). Am 6. Mai 1904 wurde er Bischof von Stanislawów, dem heutigen Iwano-Frankiswk. Wegen seines Glaubens arrestierte ihn 1939 die NKWD (Narodny Kommissariat Wnutrennich Del; Träger der Geimpolizei in der UdSSR). 1945 wurde er verbannt in ein Gefängnis in Kiew. Am 27. Juni 2001 wurde er von Papst Johannes-Paul II in der Ukraine seliggesprochen


aus dem MARTYROLOGIUM ROMANUM 2004 übersetzt und in vielen Teilen ergänzt
von † Klaus Martin Reichenbach, Priester der Erzdiözese Köln




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Autor: Klaus Martin Reichenbach - zuletzt aktualisiert am 22.11.2015
korrekt zitieren:
Klaus Martin Reichenbach: Artikel
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