Ökumenisches Heiligenlexikon

Margareta von Schottland

auch: von Ungarn


Margareta wurde in Ungarn geboren, wohin ihr Großvater Edmund Ironside von England aus vor dem Dänenkönig Knud geflohen war, der England unterworfen hatte; Edmunds Sohn Eduard Ætheling hatte Agathe, die Schwester des ungarischen Königs und wohl Halbnichte von Kaiser Heinrich III., geheiratet. Als England die Fremdherrschaft abgeschüttelt hatte, wurde Margaretas Großonkel Eduard der Bekenner König. Ab 1057 wurde Margareta an seinem Hof in England erzogen.

Buchillustration: Margareta und Malcolm III., 16. Jahrhundert
Buchillustration: Margareta und Malcolm III., 16. Jahrhundert

Eduard stützte seine Herrschaft stark auf die Normannen, bei denen er zuvor im Exil war, und erregte damit den Unwillen der Bevölkerung, die schließlich Edmund aus Ungarn zurückforderte und zum König machte. Allerdings starb Edmund bald, erneut brachen Thronfolgestreitigkeiten aus. Vor allem der normannische Herzog Wilhelm, später der Eroberer genannt, meldete Anrechte an. Zwar wurde Edmunds Sohn Edgar noch König, konnte sich aber gegen Wilhelm den Eroberer nicht durchsetzen.

Nach der Schlacht von Hastings floh Margareta 1068 nach Schottland und heiratete dort 1070 den schottischen König Malcolm III. - einen Sohn jenes Königs, den McBeth ermordet hatte und an deren Familie sich Malcolm III. dann so grausam rächte, dass er den Beinamen der Blutige erhielt. Sie gebar sechs Söhne und zwei Töchter, darunter David I. von Schottland, Edmund von Schottland und Mathilda „die Gute”. Wohl vor allem Margaretas Einfluss besänftigte den König. Sie setzte sich für eine bessere Volksbildung ein, beseitigte alte keltische Bräuche und führte mit Unterstützung von Erzbischof Lanfranc von Canterbury die römische Liturgie ein, war eine wohltätige, fromme und beim Volk sehr beliebte Königin. Lanfranc half ihr auch bei der Gründung der später berühmten Benediktinerabtei Dunfermline.

Margareta wurde in Dunfermline bestattet. Auf Wunsch von Matilda, der Frau von König Heinrich I. von England, verfasste Turgotus von St Andrews zwischen 1100 und 1107 Margaretas Lebensgeschichte. 1250 wurden Margaretas und Malcolms Gebeine erhoben und in einen neuen Schrein gelegt. In der Reformation wurden diese nach El Escorial bei Madrid gebracht; Margaretas Haupt ist in der Jesuitenkirche in Douai.

Kanonisation: Margareta wurde der Überlieferung zufolge zur Unterstützung der schottischen Einigung unter König Alexander III. von Papst Innozenz IV. 1250 heiliggesprochen, wofür aber dokumentarische Belege fehlen; die Erhebung der Gebeine und ein Prozessverfahren durch örtliche Bischöfe bedeuten die Seligsprechung. Nach der Reformation in Schottland wurde Margaret 1693 zur Unterstützung der katholischen schottischen Emigranten in aller Welt durch Papst Innozenz XII. heiliggesprochen.
Attribute: als Nonne; Kranke heilend
Patronin von Schottland
Bauernregeln: Margarete - die Regenfrau.
Hat Margarete keinen Sonnenschein, / dann kommt das Heu nie trocken ein.

Martyrologium Romanum Flori-Legium

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Autor: Joachim Schäfer - zuletzt aktualisiert am 12.12.2020

Quellen:
• Erhard Gorys: Lexikon der Heiligen. dtv, München 1997
• http://www.bauernregeln.net/juni.html nicht mehr erreichbar
• Charlotte Bretscher-Gisinger, Thomas Meier (Hg.): Lexikon des Mittelalters. CD-ROM-Ausgabe. J.B. Metzler, Stuttgart / Weimar 2000
• Lexikon für Theologie und Kirche, begr. von Michael Buchberger. Hrsg. von Walter Kasper, 3., völlig neu bearb. Aufl., Bd. 6., Herder, Freiburg im Breisgau 1997
• Otfried Krafft: Papsturkunde und Heiligsprechung: die päpstlichen Kanonisationen vom Mittelalter bis zur Reformation. Böhlau, Köln - Weimar - Wien 2005, S. 73

korrekt zitieren: Joachim Schäfer: Artikel
Die Deutsche Nationalbibliothek verzeichnet das Ökumenische Heiligenlexikon in der Deutschen Nationalbibliografie; detaillierte bibliografische Daten sind im Internet über https://d-nb.info/1175439177 und https://d-nb.info/969828497 abrufbar.


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