Emilie de Vialar
französischer Name: Émilie
Gedenktag katholisch: 24. August
in ihrem Orden St. Joseph von der Erscheinung: 17. Juni
nicht gebotener Gedenktag in Nordafrika: 23. August
Name bedeutet: die Eifrige (latein.)
Emilie, geboren zur Zeit der Französischen Revolution, wurde von der Mutter fromm erzogen; als Emilie 12 Jahre alt war,
wurde sie ins Pensionat der Zisterzienserinnen in der Abbaye-aux-Bois in
Paris - wo ihre Tante und ihr Onkel wohnten -
gegeben. Drei Jahre später kehrte sie nach Hause
zurück, weil ihre Mutter gestorben war, führte den Haushalt und erzog ihren jüngeren Bruder. Weil sie eine Heirat ablehnte,
gab es heftige Konflikte mit ihrer Familie; zunehmend wandte sie sich einem religösen Leben zu. 1833 kaufte sie ein
Haus in ihrer Heimatstadt zum gemeinsamen Leben
mit anderen caritativ eingestellten jungen Mädchen. 1835 wurde die Gemeinschaft der Sœurs de St-Joseph de l'Apparition
,
der Schwestern des hl. Joseph von der Erscheinung
durch den Bischof von
Albi anerkannt; der Name erinnert an die
Erscheinung des Engels, der Joseph
eröffnete, dass Maria vom heiligen Geist
schwanger sei (Matthäusevangelium 1, 18 - 21). Aufgabe der Schwestern war
die Krankenpflege und Fürsorge für Arme.
Emilie begab sich mit drei Gefährtinnen 1835 nach Algier in Algerien, wo die Cholera wütete, und pflegte die Kranken. Die Gruppe bekam Zuwachs, nicht wenige Muslime bekehrten sich; aber es gab ab 1839 auch Konflikte: der Bischof von Algier untersagte die weitere Tätigkeit in Algerien, weil er nicht als Ordensoberer anerkannt wurde. Die Schwestern mussten - obwohl in dieser Zeit Niederlassungen in Tunis, in Rom, auf Malta und auf Zypern gegründet werden konnten, 1842 zurückkehren, Emilie verlegte das Mutterhaus nach Gaillac, 1847 nach Toulouse, schließlich 1852 nach Marseille, wo Eugen von Mazenod die Schwestern gerne empfing und wo das damalige Mutterhaus - an der Stelle eines heutigen Spielplatzes - gegründet werden konnte. Die Gemeinschaft breitete sich weiter aus im Libanen, in Syrien und in Australien.
Emilie starb im Mutterhaus in Marseille.
Heute gibt es 159 Niederlassungen in 27 Ländern in Westeuropa, auf dem Balkan, in Nordafrika, im Nahen Osten, in Indien und Australien.
Kanonisation: Am 17. Juni 1939 wurde Emilie von Papst Pius XII. selig- und am 24. Juni 1951 vom selben Papst heiliggesprochen.
Ein kleines Museum über Emilie und ihren Orden ist in Emilies Geburtshaus in der Rue des Frères Delga in Gaillac untergebracht (2014)
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Autor: Joachim Schäfer
- zuletzt aktualisiert am 02.12.2024
Quellen:
• Vera Schauber, Hanns Michael Schindler: Heilige und Patrone im Jahreslauf. Pattloch, München 2001
• Johannes Madey. In: Friedrich-Wilhelm Bautz †, Traugott Bautz (Hg.): Biographisch-Bibliographisches
Kirchenlexikon, Bd. XVII, Herzberg 2000
• Lexikon für Theologie und Kirche, begr. von Michael Buchberger. Hrsg. von Walter Kasper, 3., völlig neu bearb.
Aufl., Bd. 3. Herder, Freiburg im Breisgau 1995
korrekt zitieren: Joachim Schäfer: Artikel
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