Ökumenisches Heiligenlexikon

Friedrich von Mariengaarde

1 Gedenktag katholisch: 3. März
gebotener Gedenktag im Prämonstratenserorden: 4. Februar

Name bedeutet: der Friedensreiche (althochdt.)

Priester, Abt in Mariengaarde
* in Hallum bei Leeuwarden in Friesland in den Niederlanden
3. März 1175 in Hallum bei Leeuwarden in Friesland in den Niederlanden


Friedrich war Sohn einer armen Witwe. Schon früh erkannte man seine Berufung zum Priester, so dass der Pfarrer der Sint-Maartenkerk in Hallum ihm Unterricht in Latein erteilte, bis der Junge das Studium der Freien Künste und der Heiligen Schrift an der Schula am Dom in Münster aufnahm. Zunächst arbeitete er dann in Hallum als Lehrer, dann wurde er zum Priester geweiht und wirkte zunächst als KaplanEin Kaplan (von lateinisch capellanus, „der einer Hofkapelle zugeordnete Kleriker”) ist im deutschen Sprachraum ein römisch-katholischer Priester in den ersten Jahren nach seiner Weihe, der in der Regel noch einem erfahrenen Pfarrer unterstellt ist. In manchen Bistümern wird er Vikar genannt - dies ist die Bezeichnung des kanonischen Kirchenrechts von 1983 - in anderen Kooperator., dann als Pfarrer in Hallum. Sein Ziel war, dort ein Krankenhaus und ein Kloster zu gründen. Nachdem er einige Zeit bei den Prämonstratensern im Kloster Marienwaerd in Beesd - einem Ortsteil von Geldermalsen bei Nijmegen - gelebt hatte, um das klösterliche Leben einzuüben, sammelte er einige Gefährten um sich und gründete mit ihnen zusammen 1163 das damalige Kloster Mariëngaarde der Prämonstratenser - heute ein Bauernhof - nahe Hallum. Zunächst lebten dort Männer und Frauen gemeinsam in einem Haus, nach der Verdrängung der Frauen aus dem Orden zogen die weiblichen Ordensmitglieder in das 1170 gegründete nahe Kloster Bethlehem im heutigen Bartleheim - einem Ortsteil von Wijns in Friesland; auch dies ist heute ein Bauernhof.

Friedrich blieb Pfarrer von Hallum, außerdem wurde er Rektor seiner Mitschwestern im Kloster Bethlehem. Dort erkrankte er, zelebrierte in Hallum seine letzte Heilige Messe, dann starb er in seinem Kloster.

Denkmal für Friedrich in Hallum
Denkmal für Friedrich in Hallum

Über Friedrichs Grab sollen sich so viele Wunder ereignet haben, dass die Kirche des Klosters Mariëngaarde nahe Hallum bald zu einem Wallfahrtsort wurde. Nach der Reformation wurde das Kloster Mariëngaardem 1580 aufgehoben, Friedrichs Gebeine wurden 1617 ins Kloster Bonne-Espérance nach Vellereille-les-Brayeux in Belgien übertragen und 1938 in das Prämonstratenserkloster in Leffe bei Dinant, wo sie seitdem ruhen.

Das Kloster Marienwaerd in Beesd wurde in der Reformation 1567 im Kampf gegen die spanischen Besatzer in Brand gesteckt und lag dann in Ruinen. Das Gelände von rund 1000 Hektar wurde 1734 als Landgoed Heerlijkheid Mariënwaerdt Privatbesitz.

Kanonisation: Friedrichs Verehrung bestätigte Papst Benedikt XIII. am 8. März 1728.



Autor: Joachim Schäfer - zuletzt aktualisiert am 18.10.2025

Quellen:
• P. Ezechiel Britschgi: Name verpflichtet. Christiana, Stein am Rhein, 1985
• http://www.kloster-steinfeld.de/unterstufe/2001/klostermariengaarde.htm nicht mehr erreichbar
• Lexikon für Theologie und Kirche, begr. von Michael Buchberger. Hrsg. von Walter Kasper, 3., völlig neu bearb. Aufl., Bd. 4. Herder, Freiburg im Breisgau 1995
• https://nl.wikipedia.org/wiki/Heerlijkheid_Mari%C3%ABnwaerdt - abgerufen am 05.10.2025
• Infotafel im Landgoed Heerlijkheid Mariënwaerdt
• Infotafel am ehemaligen Kloster Mariëngaarde

korrekt zitieren: Joachim Schäfer: Artikel
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