Ökumenisches Heiligenlexikon

Goar

1 Gedenktag katholisch: 6. Juli
nicht gebotener Gedenktag im Bistum Limburg
Übertragung der Gebeine: 25. Mai

Name bedeutet: Gott ist stark (althochdt.)

Priester, Einsiedler
* um 495 in Aquitanien in Frankreich
um 575 im heutigen St. Goar bei Koblenz in Rheinland-Pfalz


Glasfenster: Goar mit Kirchenmodell und Buch, in der Stiftskirche in St. Goar
Glasfenster: Goar mit Kirchenmodell und Buch, in der Stiftskirche in St. Goar

Goar stammte der Überlieferung nach aus vornehmer Familie. Er wanderte demnach im Alter von 24 Jahren, als er schon die Priesterweihe empfangen hatte, an den Rhein und baute mit Genehmigung des Bischofs von Trier um 511 eine Zelle am Platz der heute ihm geweihten Kirche in St. Goar. Dort nahm er Arme und Kranke auf, pflegte und ernährte sie; schnell verbreitete sich sein Ruf. Die Überlieferung erzählt, wie er einen Teufel trat, dessen Verleumdungen ihm schwer zu schaffen machten. Zwei Priester, die dem Hungertod nahe waren, rettete er mit der Milch von drei Hirschkühen; ein Schiff soll er vor dem Untergang bewahrt haben. Als Bischof Rusticus von Trier ihn unfreundlich empfing, habe Goar Hut und Mantel an einem Sonnenstrahl aufgehängt; von diesem als Magier verklagt, habe er sich durch Wundertaten gerechtfertigt.

Stiftskirche in St. Goar
Stiftskirche in St. Goar

Goars Leidenschaft für Essen und guten Wein machte ihn bekannt und seine berühmte Gastfreundschaft machte ihn zum Patron der Töpfer. Aus seiner Heimat Aquitanien brachte er französische Reben an den Rhein. Die Überlieferung erzählt wie er bewirkte, dass trotz offenem Spundloch kein Tropfen Wein aus dem Fass entwich. Goar sollte Nachfolger des verstorbenen Trierer Bischofs werden, wollte aber seine Einsiedelei nicht verlassen. Die Legende berichtet, Gott habe seine Gebete erhört und ihn krank werden lassen. Goar lag danach sieben Jahre unbeweglich im Bett.

Pippin der Jüngere übergab 765 dem Abt von Prüm in der Eifel das Eigentum an Goars Zelle und der von ihm errichteten Kapelle. Ende des 11. Jahrhunderts entstand daraus Stift für das Chorherren in St. Goar; in der Reformation wurde es 1527 aufgehoben. Im 8. Jahrhundert verfasste ein Ordensmann aus Prüm seine an Legenden reiche Lebensgeschichte, die 839 überarbeitet wurde. Nach 782 wurde die ihm geweihte Basilika errichtet, in die seine Gebeine überführt wurden. Die große Verehrung und viele Wallfahrten ließen im Spätmittelalter die Stadt wachsen.

Schlussstein in der Stiftskirche in St. Goar
Schlussstein in der Stiftskirche in St. Goar

Attribute: Hirschkuh, Schlange, Töpfe
Patron von St. Goar; der Töpfer, Ziegelarbeiter, Winzer, Gastwirte und Schiffer; für einen ehrlichen Namen

Catholic Encyclopedia





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Autor: Joachim Schäfer - zuletzt aktualisiert am 04.03.2021

Quellen:
• Vera Schauber, Hanns Michael Schindler: Heilige und Patrone im Jahreslauf. Pattloch, München 2001
• Hiltgard L. Keller: Reclams Lexikon der Heiligen und der biblischen Gestalten. Reclam, Ditzingen 1984
• Friedrich-Wilhelm Bautz. In: Friedrich-Wilhelm Bautz (Hg.): Biographisch-Bibliographisches Kirchenlexikon, Bd. II, Hamm 1990
• Lexikon für Theologie und Kirche, begr. von Michael Buchberger. Hrsg. von Walter Kasper, 3., völlig neu bearb. Aufl., Bd. 4. Herder, Freiburg im Breisgau 1995

korrekt zitieren: Joachim Schäfer: Artikel
Die Deutsche Nationalbibliothek verzeichnet das Ökumenische Heiligenlexikon in der Deutschen Nationalbibliografie; detaillierte bibliografische Daten sind im Internet über https://d-nb.info/1175439177 und https://d-nb.info/969828497 abrufbar.


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