Ökumenisches Heiligenlexikon

Gregentios von Omirits

auch: Grigorios, Gregor
auch: von Äthiopien

1 Gedenktag katholisch: 19. Dezember

1 Gedenktag orthodox: 19. Dezember

Name bedeutet: der Wachsame (griech. - latein.)

Bischof von Zafar, Erzbischof von Omiritis / Himyar
* in Mailand in Italien (?)
19. Dezember 552 in Schehhr / Ash-Shihrn im Jemen


Gregentios war der Überlieferung zufolge der Sohn von Agapius und Theodota und hatte bereits in seiner Jugend die Fähigkeit, Heilungen und Wundertaten zu bewirken. Er wurde in Mailand zum Diakon geweiht, ein Einsiedler sagte ihm dann sein Schicksal voher, ein anderer Asket bestätigte ihm dies; er müsse nun nach Rom gehen, um in der Kirche Santi Bonifatio e Aglaida - der heutigen Kirche Santi Bonifacio e Alessio - zu beten. Dann müsse er nach Alexandria gehen, wo er zum Bischof geweiht und in die Stadt Negran im Land Homer - gemeint ist das damalige Königreich Himyar im heutigen Jemen, auch Omiritis oder Himyaritia genannt - gesandt werde, um dort das Evangelium zu verkündigen.

Gregentios ging nach Karthago und dann nach Rom zur Kirche Santi Bonifatio e Aglaida sowie an die Gräber von Petrus und Paulus. In dieser Zeit besiegte um 525 die Armee des äthiopischen Kaisers Elesbaan von Äthiopien. König Yusuf Asʾar Yathʾar - auch Dhu Nuwas oder Dunaan genannt - von Himyar, der jüdischen Glaubens war; schon seit dem späten 4. Jahrhundert hatten die Regierenden in Hinyar sich zum Judentum bekannt und dessen Verbreitung gefördert. Ella Asbeha stellte in Himyar und in der Stadt Negran das Christentum wieder her. Weil es aber keine christliche Geistliche mehr gab, wandte sich Kaiser Ella Asbeha Abgesandte an den Patriarchen von Alexandria und bat ihn, einen Bischof nach Negran und Geistliche für die Kirchen zu schicken. Dem Patriarch erschien Markus, er solle einen Diakon namens Gregentios finden, ihn zum Priester weihen und dann zu Ella Asbeha schicken.

Gregentios wurde um 522 also Bischof der Hauptstadt Dhafar / Zafar und dann Erzbischof für Omiritis / Himyar mit Sitz in Schehhr / Ash-Shihrn. Nach drei Jahren kehrte Kaiser == Ella Asbeha nach Äthiopien zurück und setzte den äthiopischen General Sumyafa ʿAshwa - auch Abramius genannt - als lokalen Vasallenkönig von Himyar ein, den Gregentios salbte. Der neue König ordnete an, dass alle Untertanen getauft werden; als sich einige Juden darüber beschwerten, gab es eine Disputation, in der sich Dank Gregentios' Gebet die Botschaft des Christentums auf wundersame Weise durchsetzte, wonach sich selbst Ervan, der Rabbi der Juden, mit dem Namen Leo taufen ließ. Überliefert ist darüber Gregentios' Erzählung Vom Wechsel einer großen Menge von Menschen vom Judentum zum Christentum, erhalten sind auch weitere seiner Schriften in griechischer Sprache.

Vasallenkönig Sumyafa ʿAshwa machte 535 Sanaʽa zur Hauptstadt und brach damit mit der Tradition von Himyar. Um 570 wandten sich Nachkommen der himyarischen Elite an die persischen Sassaniden und baten sie um Unterstützung bei der Vertreibung der Äthiopier; 575/576 kam es daraufhin zu einer persischen Intervention, die Himyar zu einem persischen Protektorat machte; 597 übernahmen die Perser die direkte Herrschaft in Himyar und machten es zu einer ihrer Provinzen; im 7. Jahrhundert breitete sich dann der Islam auf der Arabischen Halbinsel aus, der persische Statthalter Badham wurde schon 628 Muslim, das Christentum wurde zunehmend vom Islam abgelöst.

Gregentios war inzwischen gestorben, er wurde in der Kathedrale von Afar - dem heutigen Djibouti - bestattet.

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Autor: Joachim Schäfer - zuletzt aktualisiert am 13.11.2022

Quellen:
• Vollständiges Heiligen-Lexikon …, 2. Band: E-H. Herausgegeben von Johann Evangelist Stadler, B. Schmid'sche Verlagsbuchhandlung (A. Manz), Augsburg, 1861
• https://www.oca.org/saints/lives/2013/12/19/103592-saint-gregory-archbishop-of-omirits - abgerufen am 13.11.2022
• https://de.wikipedia.org/wiki/Himyar - abgerufen am 13.11.2022
• J. S. Ersch / J. G. Gruber (Hrsg.): Allgemeine Encyclopädie der Wissenschaften und Künste. Zweite Sektion, hrsg. von U. G. Hoffmann, 2. Teil. F. A. Brockhaus, Leipzig 1838, S. 209

korrekt zitieren: Joachim Schäfer: Artikel
Die Deutsche Nationalbibliothek verzeichnet das Ökumenische Heiligenlexikon in der Deutschen Nationalbibliografie; detaillierte bibliografische Daten sind im Internet über https://d-nb.info/1175439177 und https://d-nb.info/969828497 abrufbar.


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