Ökumenisches Heiligenlexikon

Hieronymus von Prag

tschechischer Name: Jeroným Pražský

1 Gedenktag evangelisch: 29. Mai

Name bedeutet: heiliger Name (griech.)

Theologe, Märtyrer
* nach 1370 in Prag in Tschechien
30. Mai 1416 in Konstanz in Baden-Württemberg


Jeroným Pražský studierte in Prag und 1399 bis 1400 in Oxford, wo er sich die Lehren des englischen Theologen John Wyclif aneignete. Bei seiner Rückkehr nach Prag brachte er Abschriften von dessen Werken mit, die große Aufmerksamkeit fanden. Nach einer Reise nach Jerusalem wirkte er an den Universitäten in Paris, Heidelberg und Köln, musste aber jedesmal wegen seiner Gesinnung im Sinne Wycilffs weichen. 1407 wurde er Mitstreiter des böhmischen religiösen Reformers Jan Hus und predigte mit ihm gegen die Kirchenhierarchie und die Lasterhaftigkeit des KlerusEin Kleriker ist in der orthodoxen, katholischen, anglikanischen und altkatholischen Kirche ein geweihter Amtsträger, der eine der drei Stufen des Weihesakraments - Diakon, Priester oder Bischof - empfangen hat. Im Unterschied zu den Klerikern bezeichnet man die anderen Gläubigen als Laien. Angehörige von Ordensgemeinschaften gelten, wenn sie nicht zu Priestern geweiht sind, als Laien und in der Orthodoxie als eigener geistlicher Stand. In den protestantischen Kirchen gibt es keine Unterscheidung von Klerus und Laien.. Er hatte enge Beziehungen zum Hof von König Wenzel, den er im Konflikt mit dem Erzbischof von Prag um die Vorbereitung des Konzils von Pisa und die Beseitigung des Papstschismas unterstützte. Nach Versuchen, die verbotene Lehre Wyclifs auch in Buda und 1410 in Wien öffentlich zu verteidigen, wurde er mit dem Bann belegt. 1412 gehörte er mit zu den Initiatoren der Prager Unruhen gegen den Ablasshandel, die zur offenen Konfrontation mit der katholischen Kirche führten. Danach hielt er sich in Litauen am Hof von Herzog Witowt auf und suchte engere Kontakte zur Orthodoxen Kirche.

kolorierte Federzeichnung: Die Verbrennung des Hieronymus von Prag, um 1470, in: Ulrich von Richental: Konzil von Konstanz, in der Österreichischen Nationalbibliothek in Wien
kolorierte Federzeichnung: Die Verbrennung des Hieronymus von Prag, um 1470, in: Ulrich von Richental: Konzil von Konstanz, in der Österreichischen Nationalbibliothek in Wien

Als Jan Hus vom Konzil von Konstanz verurteilt und inhaftiert wurde, kam Jeroným 1415 zu dessen Verteidigung nach Konstanz. Als er erfuhr, dass man auch ihn verurteilen werde, versuchte er nach Prag zurückzukehren, wurde in Bayern festgenommen, nach Konstanz zurückgebracht und gefoltert, bis er seinem Glauben abschwor. Nach einem Jahr widerrief er in einem erneuten öffentlichen Verhör, bekannte sich zu wieder zu Wycliff und Hus, wurde zum Feuertod verurteilt und starb qualvoll.

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Autor: Joachim Schäfer - zuletzt aktualisiert am 25.05.2021

Quellen:
• Joachim Januschek - http://www.glaubenszeugen.de/kalender/h/kalh051.htm
• Charlotte Bretscher-Gisinger, Thomas Meier (Hg.): Lexikon des Mittelalters. CD-ROM-Ausgabe. J.B. Metzler, Stuttgart / Weimar 2000

korrekt zitieren: Joachim Schäfer: Artikel
Die Deutsche Nationalbibliothek verzeichnet das Ökumenische Heiligenlexikon in der Deutschen Nationalbibliografie; detaillierte bibliografische Daten sind im Internet über https://d-nb.info/1175439177 und https://d-nb.info/969828497 abrufbar.


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