Jakob von Vitry
französischer Name: Jacques
Gedenktag katholisch: 1. Mai
Name bedeutet: der Nachgeborene oder: Gott schützt (hebr.)
Jakob, Sohn der Herren in der heute abgegangenen Burg in Vitry, studierte in Paris. Um 1207 besuchte er Maria von Oignies im belgischen Oignies, die ihm Ratgeberin wurde. Auf ihre Empfehlung hin trat er in das kurz zuvor gestiftete Kloster der Reguarkanoniker in Oignies ein und ließ sich dann 1212/1213 in Paris zum Priester weihen. Im Juni 1213 begleitete er Maria von Oignies beim Sterben und verfasste dann ihre Lebensgeschichte. Papst Innozenz III. beauftragte ihn als Prediger im Kreuzzug gegen die Albigenser. Wegen seines Erfolges wurde er 1214 zum Bischof von Ptolemais - dem heutigen Akko in Israel - ernannt, wo er 1216 eintraf und geweiht wurde. Auf dem Weg ins Heilige Land hatte er Papst Innozenz besucht und von diesem die mündliche Anerkennung der Beginen erlangt. Als Bischof von Akko nahm er mit einem eigenen Kontingent am 4. Kreuzzug - auch 1219 an der Belagerung und Einnahme von Damiette, dem heutigen Dumyat, im Nildelta - teil und taufte dann viele Kinder der Sarazenen.
Nachdem beim weiteren Vordringen Richtung Kairo die Kreuzfahrer geschlagen wurden und sich auch aus Damiette zurückzogen, wünschte Jakob, sein Bischofsamt niederzulegen und kehrte dann wieder ins Kloster nach Oignies zurück, wo er 1226 die neue Stiftskirche weihte und die Gebeine von Maria von Oignies erhob. Papst Gregor IX. ernannte ihn 1228 zum Bischof von Tusculum - den heutigen Ruinen bei Grottaferrata - mit Sitz in Frascati und zum Kardinal. Die Kapitulare von Jerusalem wählten ihn 1240 zum lateinischen Patriarchen von Jerusalem, aber der Papst bestätigte die Wahl nicht, denn er wollte ihn in seiner Nähe haben.
Jakob verfasste neben der Lebensgeschichte der Maria von Oignies auch
1223/1224 die Historia Hierosolymitana abbreviata
, die kurze Geschichte
Jerusalems
mit den Bänden Historia
Orientalis
, Geschichte des Ostens
, und Historia Occidentalis
, Geschichte des Westens
; erhalten sind
zudem eine Sammlung von 194 Predigten sowie mehrere Briefe.
Jakobs Leichnam wurde seinem Wunsche gemäß nach Oignies gebracht und dort neben Maria von Oignies bestattet.
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Autor: Joachim Schäfer
- zuletzt aktualisiert am 05.09.2023
Quellen:
• Vollständiges Heiligen-Lexikon …, 3. Band: [I]K-L. Herausgegeben von Johann Evangelist Stadler, B. Schmid'sche
Verlagsbuchhandlung (A. Manz), Augsburg, 1869
• https://it.wikipedia.org/wiki/Jacques_de_Vitry - abgerufen am 05.09.2023
• https://de.wikipedia.org/wiki/Jakob_von_Vitry - abgerufen am 05.09.2023
• https://it.wikipedia.org/wiki/Sede_suburbicaria_di_Frascati#Vescovi_e_cardinali_vescovi_tuscolani - abgerufen am 05.09.2023
korrekt zitieren: Joachim Schäfer: Artikel
Die Deutsche Nationalbibliothek verzeichnet das Ökumenische Heiligenlexikon in der
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https://d-nb.info/1175439177 und https://d-nb.info/969828497 abrufbar.