Ökumenisches Heiligenlexikon

Jakob von Vitry

französischer Name: Jacques

1 Gedenktag katholisch: 1. Mai

Name bedeutet: der Nachgeborene oder: Gott schützt (hebr.)

Bischof von Akko und von Tusculum, Kardinal
* um 1165 in Vitry, heute Vitry-en-Perthois bei Châlons-en-Champagne in Frankreich
1. Mai 1240 in Rom


Jakob, Sohn der Herren in der heute abgegangenen Burg in Vitry, studierte in Paris. Um 1207 besuchte er Maria von Oignies im belgischen Oignies, die ihm Ratgeberin wurde. Auf ihre Empfehlung hin trat er in das kurz zuvor gestiftete Kloster der Reguarkanoniker in Oignies ein und ließ sich dann 1212/1213 in Paris zum Priester weihen. Im Juni 1213 begleitete er Maria von Oignies beim Sterben und verfasste dann ihre Lebensgeschichte. Papst Innozenz III. beauftragte ihn als Prediger im Kreuzzug gegen die Albigenser. Wegen seines Erfolges wurde er 1214 zum Bischof von Ptolemais - dem heutigen Akko in Israel - ernannt, wo er 1216 eintraf und geweiht wurde. Auf dem Weg ins Heilige Land hatte er Papst Innozenz besucht und von diesem die mündliche Anerkennung der Beginen erlangt. Als Bischof von Akko nahm er mit einem eigenen Kontingent am 4. Kreuzzug - auch 1219 an der Belagerung und Einnahme von Damiette, dem heutigen Dumyat, im Nildelta - teil und taufte dann viele Kinder der Sarazenen.

Nachdem beim weiteren Vordringen Richtung Kairo die Kreuzfahrer geschlagen wurden und sich auch aus Damiette zurückzogen, wünschte Jakob, sein Bischofsamt niederzulegen und kehrte dann wieder ins Kloster nach Oignies zurück, wo er 1226 die neue Stiftskirche weihte und die Gebeine von Maria von Oignies erhob. Papst Gregor IX. ernannte ihn 1228 zum Bischof von Tusculum - den heutigen Ruinen bei Grottaferrata - mit Sitz in Frascati und zum Kardinal. Die Kapitulare von Jerusalem wählten ihn 1240 zum lateinischen Patriarchen von Jerusalem, aber der Papst bestätigte die Wahl nicht, denn er wollte ihn in seiner Nähe haben.

Jakob verfasste neben der Lebensgeschichte der Maria von Oignies auch 1223/1224 die Historia Hierosolymitana abbreviata, die kurze Geschichte Jerusalems mit den Bänden Historia Orientalis, Geschichte des Ostens, und Historia Occidentalis, Geschichte des Westens; erhalten sind zudem eine Sammlung von 194 Predigten sowie mehrere Briefe.

Jakobs Leichnam wurde seinem Wunsche gemäß nach Oignies gebracht und dort neben Maria von Oignies bestattet.





USB-Stick Heiligenlexikon als USB-Stick oder als DVD

Unterstützung für das Ökumenische Heiligenlexikon


Seite zum Ausdruck optimiert

Empfehlung an Freunde senden

Artikel kommentieren / Fehler melden

Suchen bei amazon: Bücher über Jakob von Vitry

Wikipedia: Artikel über Jakob von Vitry

Fragen? - unsere FAQs antworten!

Im Heiligenlexikon suchen

Impressum - Datenschutzerklärung

Schauen Sie sich zufällige Biografien an:
Timotheus8
Matthias Claudius
Dymphna
Unser Reise-Blog:
 
Reisen zu den Orten, an denen die
Heiligen lebten und verehrt werden.


      Zum Schutz Ihrer Daten: mit 2 Klicks empfehlen!

Autor: Joachim Schäfer - zuletzt aktualisiert am 05.09.2023

Quellen:
• Vollständiges Heiligen-Lexikon …, 3. Band: [I]K-L. Herausgegeben von Johann Evangelist Stadler, B. Schmid'sche Verlagsbuchhandlung (A. Manz), Augsburg, 1869
• https://it.wikipedia.org/wiki/Jacques_de_Vitry - abgerufen am 05.09.2023
• https://de.wikipedia.org/wiki/Jakob_von_Vitry - abgerufen am 05.09.2023
• https://it.wikipedia.org/wiki/Sede_suburbicaria_di_Frascati#Vescovi_e_cardinali_vescovi_tuscolani - abgerufen am 05.09.2023

korrekt zitieren: Joachim Schäfer: Artikel
Die Deutsche Nationalbibliothek verzeichnet das Ökumenische Heiligenlexikon in der Deutschen Nationalbibliografie; detaillierte bibliografische Daten sind im Internet über https://d-nb.info/1175439177 und https://d-nb.info/969828497 abrufbar.


Sie könnnen mit Klick auf den Button Benachrichtigungen abonnieren und erhalten dann eine Nachricht, wenn es Neuerungen im Heiligenlexikon gibt: