Ökumenisches Heiligenlexikon

Lupentius von Châlons-sur-Marne

französische Namen: Lupien, Louvent

1 Gedenktag katholisch: 22. Oktober

Name bedeutet: der vom Wolf Abstammende (latein.)

Abt in Javols, Märtyrer
* 537 (?) in Boule-d'Amont bei Perpignan in Frankreich
um 587 in Ponthion bei Châlons-en-Champagne in Frankreich


Statue - Rumpf und Kopf getrennt - in der Kirche in St-Lupien bei Troyes
Statue - Rumpf und Kopf getrennt - in der Kirche in St-Lupien bei Troyes Foto: Hg marigny

Lupentius wurde Abt im damaligen Kloster Saint-Privat an der maligen Kathedrale von Javols im Département Lozère und 576 zum Priester geweiht. Vom dortigen Grafen Innozenz wurde er der Beleidigung der Majestät der Königin bezichtigt und musste sich deswegen am damaligen Hof von Königin Brunichild von Austrasien in Metz verantworten. Er wurde freigesprochen, aber auf seiner Heimreise - vielleicht nicht ohne Mitwissen der Königin - von Graf Innozenz gefangen genommen und in der Königspfalz in Ponthion 1 gefangen gesetzt, dann enthauptet und mit Steinen beschwert in den Fluss geworfen.

Lupentius' Körper wurde ans Ufer geschwemmt; der Kopf, der zunächst fehlte, wurde von einem Adler herbeigebracht, beides wurde der Überlieferung bei Gregor von Tours zufolge ehrenvoll bestattet. An Lupentius' Grab ereigneten sich Wunder, seine Gebeine wurden dann in die Kathedrale nach Châlons-sur-Marne - dem heutigen Châlons-en-Champagne - übertragen. Sie wurden 1658 bei einem durch Blitzeinschlag verursachten Brand zerstört, nur ein kleiner Teil konnte gerettet werden; dieser wurde 1845 untersucht und für echt erachtet. Auch die Kathedrale in Mende besitzt einige Gebeine.

Neben der ehemaligen Kathedrale von Javols gibt es dort auch ein archäologisches Museum, das einen Wanderweg zu spärlichen spätantiken Resten anbietet; das Gebäude mit Fundstücken ist aber geschlossen. Der Bischofssitz wurde im 10. Jahrhundert von Javols nach Mende verlegt.

1 Von der Königspfalz in Ponthion gibt es keine Reste, ein Schild weist auf den ehemaligem Standort - heute ein Acker - hin.





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Autor: Joachim Schäfer - zuletzt aktualisiert am 01.06.2024

Quellen:
• Vollständiges Heiligen-Lexikon …, 3. Band: [I]K-L. Herausgegeben von Johann Evangelist Stadler, B. Schmid'sche Verlagsbuchhandlung (A. Manz), Augsburg, 1869
• https://fr.wikipedia.org/wiki/Saint_Louvent - abgerufen am 18.07.2023

korrekt zitieren: Joachim Schäfer: Artikel
Die Deutsche Nationalbibliothek verzeichnet das Ökumenische Heiligenlexikon in der Deutschen Nationalbibliografie; detaillierte bibliografische Daten sind im Internet über https://d-nb.info/1175439177 und https://d-nb.info/969828497 abrufbar.


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