Parthenios und Eumenios
Taufnamen: P: Nikolaus
E: Emmanuel
Gedenktag orthodox: 10.Juli
Name bedeutet: P: der Jungfräuliche (griech.)
E: der gute Eiferer (griech.)
Die Brüder Nikolaus und Emmanuel, Söhne von Harilaos Haritakis und Maria geb. Androulaki, wurden 1858, zwei Jahre nach dem Tod ihres Vaters, Mönche im Kloster Hodegetria nahe ihres Heimatortes, einem der ältesten und wichtigsten Klöster Kretas, dessen Mönche wegen ihre Widerstandes gegen die Türken 1829 alle getötet worden waren. Ihre Mutter war damit zunächst nicht einverstanden, bis ihre Söhne vor ihren Augen ein Wunder bewirkten: sie konnte Brot backen, ohne Feuerholz in den Ofen zu legen. Nikolaus nahm 1862 den Ordensnamen Nestor, Emmanuel 1865 den Ordensnamen Methodios an.
Nach einiger Zeit wurden sie Einsiedler in den Höhlen der Martsalo-Schlucht - an deren Anfang steht heute eine der Panagia geweihte Kirche, in deren Mitte die Höhlenkirche. 1867 verlieh ihnen der Abt des Klosters Hodegetria das Große Schema und sie nahmen nun die Namen Parthenios und Eumenios an. 1868 wurde Eumenios zum Diakon ordiniert und 1870 auch zum Priester.
Als für das Kloster Hodegetria der neue Abt
Agathangelos gewählt worden war, beschuldigte er die Einsiedler, am Niedergang des Klosters schulig zu sein; deshalb
entschieden sie, die Gemeinschft zu verlassen und lebten dann als Einsiedler in der Gegend von Koudoumas, wo sie in Höhlen
an der heutigen Johanneskirche, an der heutigen
Antonius Kirche und in der
Abbakóspēlio
-Höhle, der schon vor Zeiten
- u. a. von Kosmas dem Einsiedler - genutzen Einsiedler
höhle,
lebten.
Nach einer Marienerscheinung begannen Parthenios und Eumenios mit dem Wiederaufbau des schon vor dem 14. Jahrhundert gegründeten, aber nun seit langem in Trümmern liegenden Klosters Panagía Koudoumá; dabei halfen die Einheimischen den mittellosen Brüdern, weil sie für ihre Heiligkeit und die von Parthenios gewirkten Wunder berühmt waren; die Kirche wurde 1895 fertiggestellt. Ratschläge für die Organisation ihres Klosters erhielten sie von dem Mönch Gregóriosy Chrysoulakis, der aus dem Kloster Vatopedíou auf dem Athos stammte und dem Koudoumá-Kloster auch viele Bücher und Gewänder schenkte.
Parthenios werden viele Wunder zugeschrieben: in Kerames bei Rethymno vertrieb er demnach die Heuschrecken, die die Ernte verschlingen wollten. Als beim Bau des Klosters Panagía Koudoumá die Bauarbeiter den Bau einstellen wollten, weil es in der Gegend keine geeigneten Steine gab, ließ er am Strand die benötigten Steine erscheinen; zudem machte er dort das Meerwasser süß.
Parthenios' Gebeine wurden 1907 in die Kirche des Klosters Panagía Koudoumá überführt, auch die von Eumenios liegen seit seinem Tod dort.
Kanonisation: Parthenios und Eumenios wurden am 8. Juli 2007 vom Ökumenischen Patriarchat heiliggesprochen.
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Autor: Joachim Schäfer
- zuletzt aktualisiert am 13.04.2019
Quellen:
• https://www.johnsanidopoulos.com/2012/07/saints-parthenios-and-evmenios-founders.html - abgerufen am 20.07.2023
• http://orthodoxcrete.com/de/places/holy-monastery-of-koudoumas - abgerufen am 20.07.2023
• https://www.cretanbeaches.com/en/religious-monuments-on-crete/inactive-monasteries-and-hermitages/asterousia-mountain-hermitages/saint-anthony-cave-koudoumas
- abgerufen am 20.07.2023
• https://www.cretanbeaches.com/en/religious-monuments-on-crete/inactive-monasteries-and-hermitages/asterousia-mountain-hermitages/avvakospilio-cave-of-saint-kosmas-at-koudoumas
- abgerufen am 20.07.2023
korrekt zitieren: Joachim Schäfer: Artikel
Die Deutsche Nationalbibliothek verzeichnet das Ökumenische Heiligenlexikon in der
Deutschen Nationalbibliografie; detaillierte bibliografische Daten sind im Internet über
https://d-nb.info/1175439177 und https://d-nb.info/969828497 abrufbar.