Widukind
auch: Wittekind, Wittikind
Gedenktag katholisch: 7. Januar
Name bedeutet: Kind des Waldes (althochdt.)
Widukind stammte aus westfälischem Adel. Als sich 777 die
Sachsen den Eroberungen durch die Franken
unter Karl dem Großen und der damit verbundenen Einführung des
Christentums zunächst unterwarfen, floh Widukind zu den Dänen. 778 kam er zurück und wurde der Führer der Sachsen im
Widerstand gegen die Invasionstruppen des Frankenkönigs. Schließlich gelang die Unterwerfung der Sachsen; beim Blutbad
von Verden an der Aller 782 wurden 4500 Bewohner
hingerichtet, nachdem sie sich geweigert hatten, sich Karl zu unterwerfen und den christlichen Glauben anzunehmen. 785 gab
Widukind den Kampf auf und ließ sich zusammen mit seiner Gemahlin Geva von Dänemark - wohl am
Weihnachtsfest - in der
Kirche der Königsresidenz in Attigny in den
Ardennen taufen, Kaiser Karl war Taufpate.
Christliche Legenden berichten von seinem Leben, das bis 807 gedauert habe. Kaiser Karl wandelte demnach in Folge der Taufe Widukinds Wappentier, das schwarze Ross, in ein weißes Ross um und erhob ihn zum Herzog der Sachsen; er herrschte dann auf der Wallburg Babilonie - heute Ruinen nahe Obermehnen einem Stadtteil von Lübbecke bei Osnabrück - mild und gerecht, ließ Kirchen bauen und bereicherte sie mit Reliquien. Die Sage berichtet von Widukinds Tod in hohem Alter im Kampf gegen die Schwaben unter Herzog Gerold.
Wittekind ist eine der am meisten mit Sagen und Legenden umwobenen Gestalten der frühmittelalterlichen deutschen
Geschichte. Sein weißes Ross ist Wappentier von
Westfalen sowie Niedersachsen und ziert
viele alte Fachwerkhäuser in dieser Gegend. Er wurde Namensgeber des Wittekindsberges bei
Minden, weil er mit einer dort entdeckten
Wallanlage in Verbindung gebracht wird, die seit dem 15. Jahrhundert als seine Residenz gedeutet wird. Der Wittekindsberg
wurde zum Ort vaterländischer Besinnung
, wobei der Kampf des
Sachsenherzogs gegen Karl den Großen
schnell mit dem Kampf gegen Napoleon gleichgesetzt wurde. Eine Widukindwelle
ließ den Berg im 19. Jahrhundert auch
zum Ort bürgerlicher Geselligkeit vom Sängerwesen bis hin zur Turner- und Arbeiterbewegung werden. Ab 1932 existierten
Pläne der Nationalsozialisten für eine neuheidnische Altgermanische Opferstätte
.
Widukind wurde wohl in Enger bei Herford beigesetzt; in der dortigen Kirche ist heute sein Grabmal aus dem 11. Jahrhundert.
Stadlers Vollständiges Heiligenlexikon
(Link mit Vergütung)
Den Wittekindsberg bei Minden als
heilige Stätte
beschreibt Heinrich Rüthing in seinem 2007 erschienen Buch.
Heiligenlexikon als USB-Stick oder als DVD
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Autor: Joachim Schäfer
- zuletzt aktualisiert am 23.07.2022
Quellen:
•
• Chronik-Kalender 2007, Dortmund 2006
• http://mt-online.de/mt/lokales/minden/?sid=1e324933411ce604b9dcd36b71b9c0c9&cnt=2038412
korrekt zitieren: Joachim Schäfer: Artikel
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https://d-nb.info/1175439177 und https://d-nb.info/969828497 abrufbar.