Ökumenisches Heiligenlexikon

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14. August

1. † am Donnerstag, dem 14. August 1941, wurde im Hungerbunker in Block 13 des Konzentrationslagers Auschwitz, Oswiecim, mit einer Giftspritze ermordet der heilige Priester und Märtyrer Rajmund Maksymilian Maria Kolbe, 47 J., geboren in Zdunska Wola bei Lodz in einer armen Weberfamilie. 17-jährig trat er in den Orden der Minderbrüder-Conventualen in Lwow, Lemberg, ein und wurde zum Studium nach Rom geschickt. Dort gründete er 1917 die Militia Immaculatae, Kampftruppe der Unbefleckten Empfängnis, eine marianische Gebets- und Apostolatsgemeinschaft. In Rom empfing er 1918 die Priesterweihe. Vier Jahre später kehrte er nach Polen zurück und verlegte seine Apostolatsbewegung nach Krakau, seinem damaligen Wohnsitz. Von dort gründete er sein großes Presseapostolat, das er zu einem ganzen Stadtteil ausbaute, Niepokalanow, Stadt der Unbefleckten Empfängnis, mit 792 Franziskanern, die elf Zeitschriften herausgaben. 1930 ging er nach Japan und errichtete dort in Nagasaki ein ähnliches Presse-Apostolats-Zentrum. 1936 kehrte er nach Polen zurück und setzte dort sein Werk fort. Zu Kriegsbeginn 1939 sah er das Unheil kommen und schickte so viele wie möglich seiner Mitbrüder weg, auch um Arbeitsplatz frei zu machen für Verfolgte, schließlich etwa 3.000, davon Zweidrittel Juden; sie wurden versteckt, möglichst beschäftigt, jedenfalls ernährt, gekleidet und untergebracht durch seine Leute. Im Mai 1941 wurde die Pressestadt von den Besatzern geschlossen, er mit vier Mitbrüdern verhaftet und ins nahe Konzentrationslager Auschwitz deportiert. Eines Tages lud ihm ein SS-Mann das schwerste vorhandene Brett allein auf den Rücken und gab ihm den Befehl zu rennen; als Kolbe stürzte, erhielt er zur Strafe 50 Peitschenhiebe und Fußtritte in Gesicht und Magen den Bewusstlosen ließ er liegen und ging weg. Mithäftlinge trugen ihn heimlich in die Krankenbaracke und der dort dienst tuende Arzt Rudolf Diem pflegte ihn gesund. Er konnte in seine Baracke zurück und seine nächtlichen heimlichen Gänge von Baracke zu Baracke wieder aufnehmen, wo er, bald wieder von manchem erwartet, flüsterte: Ich bin katholischer Priester, kann ich jemandem helfen? Auch vielen, die ihn in seiner Baracke aufsuchten, konnte er Trost und das Bußsakrament spenden, alle aber immer wieder zur Vergebung ihren Peinigern gegenüber ermuntern. Zu den grausamen Lagerregeln gehörte es, dass, als Vergeltung für einen entflohenen Häftling, zehn andere in den Hungerbunker eingesperrt wurden und dort ohne Brot und Wasser litten bis sie tot waren. Als wieder einmal einer fehlte - der übrigens später im Lager tot in einer Latrine aufgefunden wurde - wurden beim Appell vom Lagerkommandanten Karl Fritsch zehn Männer herausgerufen, die in den Bunker gehen sollten; einer, Franciszek Gajownicek, 38 J., jammerte laut: Meine arme Frau! Meine armen Kinder! Da trat Pater Kolbe leise vor den Kommandanten hin, nahm seine Mütze ab und sagte: Ich bin katholischer Priester, lassen Sie mich an seiner Stelle gehen; ich bin alt, er hat Frau und Kinder. Der Kommandant hatte wohl nicht recht verstanden und fragte laut: Was will dieses Polen-Schwein? Da zeigte Kolbe auf den Verurteilten und auf sich selber und wiederholte seine Worte. Überraschenderweise nahm der Kommandant das Angebot an. Die Nummer 5659 durfte ins Glied zurück, die Nummer 16770 wurde mit in den Keller von Block 13 geführt und in eine der zehn Zellen geworfen. Nachdem sechs der Opfer verhungert und verdurstet waren, wurden die vier noch Lebenden, durch einen Kriminellen namens Bock, der auch Häftling war, mit Giftspritzen umgebracht; Pater Kolbe war als einziger noch bei Bewusstsein, als er dem Befehl, den Arm zu heben um die Spritze zu empfangen, gehorchte und, mit einem letzten Gebet auf den Lippen, sein Lebensopfer vollendete. Im genau geführten Lagerbuch steht seine Todesstunde aufgezeichnet: es war 12.30 Uhr. Der Gerettete wurde bald in ein anderes Konzentrationslager, nach Sachsenhausen, verlegt; er wurde dort 1945 befreit und konnte zu seiner Familie nach Polen zurückkehren. Er hat unermüdlich seine Rettung und den Namen des Retters bekannt gemacht und alljährlich am 14. August den Hungerbunker in Auschwitz besucht. Am 10. Oktober 1982 konnte er in Rom als Ehrengast die Heiligsprechung Maximilian Kolbes miterleben. Am 13. März 1995 ist er 93-jährig in Brzeg entschlafen.

2. † an einem 14. August im 4. Jahrhundert wurde im Gebiet von Illyrien, etwa Dalmatien bis Westkärnten, der heilige Ursicinus zum Märtyrer.

3. † an einem 14. August um 390, wurde in Aulon in Syrien zum Blutzeugen, der heilige Bischof und Märtyrer Marcellus, der von Zypern gekommen war, in Apamea am Orontes, heute Ruinenstätte Kalat Al Mudik am Nahr Asi-nehri in Syrien, Haupt der Zivilverwaltung wurde, zum Bischof von Apamea ausgerufen, gewählt und geweiht wurde. Als er nach Aulon kam, um, dem Befehl des Kaisers Theodosius entsprechend, den Zeus-Jupiter-Tempel abreißen ließ, wurde er von wütenden Heiden umgebracht.

4. † an einem 14. August um 400 entschlief in Rom der heilige Eusebius, der Stifter der gleichnamigen Titelkirche auf dem Esquilin.
Am 14. August wird in Bamberg des römischen Priesters Eusebius gedacht. Das Martyrologium Hieronymianum nennt an diesem Tag in Rom das Fest zur Ehren des Eusebius, des Stifters der Titelkirche, dann nochmals am 8. Oktober: zu Rom die Beisetzung des Eusebius, Gründers der Titelkirche gleichen Namens. Im Coemeterium der heiligen Marcellinus und Petrus wurden zwei Inschriften aus dem 4. Jahrhundert aufgefunden, in denen ein dominicum Eusebii genannt wird. Der Stifter des Titels wurde aus besonderer Hochschätzung in der Papstgruft beigesetzt. Später wurden die Reliquien von dort in die Kirche San Eusebio übertragen, wo sie noch heute verehrt werden. Er wird Bekenner genannt. Eine spätere Legende machte ihn zum Märtyrer unter dem arianischen Kaiser Konstantius II. Das Martyrologium Romanum 1956 nennt ihn am 14. August und bezeichnet diesen Tag als seinen Todestag im Haus, in dem er vom Kaiser Konstantius sieben Monate vorher unter Hausarrest gestellt worden war.

5. † an einem 14. August im 6. Jhdt, entschlief in Ross in Irland, der heilige Abtbischof Fachananus, Fachanan, Fachtna, der Gründer von Kloster und Bistum Ross, Bischof von Cork.

6. † am Samstag, dem 14. August 1087, entschlief unterwegs auf einer Reise in der Benediktinerabtei Aldenburg, Oudenbourg bei Brügge in Flandern, der heilige Bischof Arnulf, der Söldner des Königs von Frankreich gewesen, dann ein Rekluse in Soissons wurde, dann Abt von Saint-Médard in Soissons, dann Bischof von Soissons war; er legte sein Bischofsamt nieder und starb auf einer Reise.

7. † am Sonntag, dem 14. August 1390, entschlief in Monte Fabri bei Urbino, der selige Sanctus, Sanctes von Urbino Braancacini, Brancorsini, ein Laienbruder der Franziskaner-Conventualen.

8. † am Sonntag, dem 14. August 1480, legten in Otranto in Apulien ihr Blutzeugnis ab, die 812 seligen Märtyrer von Otranto, Christen, die, bei der Eroberung durch die muslimischen Osmanen, zur Glaubenstreue ermahnt vom seligen Antonio Pezzullo, Primaldo genannt weil er als erster den Märtyrertod starb, auf dem Colle della Minerva der Stadt enthauptet wurden.

9. † am Sonntag, dem 14. August 1633, wurden in Nagasaki, auf Befehl des Obersten Anführers Tokugawa Yemitsu, aus Hass gegen den Namen Christi, getötet
• der heilige Priester und Märtyrer Domingo Ibanez de Erquicia und
• der heilige Novize, Katechist und Märtyrer Francisco Shoyemon, beide Mitglieder des Predigerordens.
Siehe auch 28. September, 2/1 - 2

10. † am Sonntag, dem 14. August 1859, entschlief in Coriano in der Emilia, die selige Jungfrau Elisabetta Renzi, die Gründerin des Istituto delle Maestre Pie dell’Addolorata, der Schulschwestern von der Schmerzreichen Mutter, die mit allen Kräften bestrebt war, armen jungen Mädchen zu einer gute menschlichen und christlichen Erziehung zu verhelfen.

11. † am Freitag, dem 14. August 1936, wurde in La Pobla Llarga, Picassent, Valencia, ermordet, der selige Priester und Märtyrer Vicente Rubiola Castelló, 62 J., der fast 40 Jahre Pfarrer von La Pobla war.
Siehe auch 29. Dezember, 11/53

12. † am Freitag, dem 14. August 1936, wurde in El Saler, Valencia, ermordet, der selige Priester und Märtyrer Felix Yuste Cava, einer der gelehrtesten Priester des Erzbistums Valencia und Stadtpfarrer eben dort.
Siehe auch 29. Dezember, 11/54


aus dem MARTYROLOGIUM ROMANUM 2004 übersetzt und in vielen Teilen ergänzt
von † Klaus Martin Reichenbach, Priester der Erzdiözese Köln




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Autor: Klaus Martin Reichenbach - zuletzt aktualisiert am 04.08.2015
korrekt zitieren:
Klaus Martin Reichenbach: Artikel
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