Ökumenisches Heiligenlexikon

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Phokas der Gärtner


S. Phocas (22. Sept. al. 22. Dec., 5. März), ein Martyrer zu Sinope am schwarzen Meere (Pontus Euxinus), welcher daselbst das Geschäft eines Gärtners übte. Er muß von dem hl. Bischofe Phocas3 von Sinope unterschieden werden. Seinen Ruhm verkündet der am Ende des 4. und Anfang des 5. Jahrhunderts lebende Bischof Asterius von Amasea im Pontus. Er sagt: »Der Heilige ist nach seinem Tode die Stütze und Grundfeste seiner Kirche geworden; der schöne Tempel, welcher seinen Leib besitzt, gibt den Betrübten Trost, den Kranken Gesundheit, und ist so zu sagen ein allen Nothleidenden offenstehendes Rettungshaus; wo immer sich etwas von seinen Reliquien befindet, ist er Gegenstand der Bewunderung und Verehrung der Christen, und die Römer, deren Kaiserstadt das Haupt des Heiligen besitzt, ehren ihn wie Petrus.« Die Schiffsleute aller Länder singen Loblieder ihm zu Ehren und die Almosen, welche sie geben, fühten den Namen: »Antheil des heil. Phocas.« Nur die letztere Notiz erinnett an den hl. Phocas3. Indessen starb dieser, wie erzählt, des Feuertodes, während der hl. Gärtner dieses Namens enthauptet wurde. Er wohnte vor einem der Stadtthore, und lebte nicht bloß selbst von dem Erträgnisse seiner Handarbeit, sondern theilte es mit den Armen und Fremdlingen, die er um Jesu willen in sein Haus aufnahm und bewirthete. Als die diocletianische Verfolgung ausbrach, wurde er als Christ angezeigt. Der heidnische Angeber beneidete nämlich den frommen Mann wegen seines sorgenlosen Lebens und hoffte als Lohn seiner Anzeige einen Theil des Landgutes zu erhalten. Sogleich sendete der Statthalter Gerichtsdiener nach Sinope, um den hl. Phocas, weil er Christ und Hehler der Christen sei, zu tödten. Dort erkundigten sie sich eben im Hause des Heiligen, wo er wohne; der fromme Diener Gottes erwiderte, daß er den Gesuchten genau kenne und am kommenden Morgen ihren Händen überliefern wolle. Nachdem sich die Gerichtsdiener zur Ruhe begeben hatten, benutzte der Heilige den noch übrigen Theil der Nacht, sich zum Tode vorzubereiten und öffnete eine Grube für seinen entseelten Leib. Als seine Gäste am andern Morgen ihr Lager verlassen hatten, setzte er ihnen noch das Morgenbrod vor; dann sprach er: »Wisset, Phocas ist in eurer Gewalt, und es steht nun bei euch, den erhaltenen Auftrag zu vollziehen, Phocas steht vor euch, ich bin es.« Darauf zeigte er ihnen das Grab, in welches sie seinen Leichnam legen sollten, kniete nieder und betete. Einige Augenblicke später war seine Seele im Himmel. Autentische Acten über dieses Martyrium sind übrigens nicht vorhanden. Was eben erzählt ist, gründet sich lediglich auf die Ueberlieferung. Da es mehrere Martyrer d. N. gibt, sind natürlich einzelne Züge aus ihrer Lebens- und Leidensgeschichte in einander geflossen und haben sich vermischt. Das Fest des hl. Gärtners wird am 22. Sept., von der griechischen Kirche aber am 22. Dec. gefeiert. Das Mart. Rom. enthält seinen Namen nicht. Die oben erwähnte, zu Rom bei St. Marcello befindliche Reliquie seines Hauptes wird dort für die des gleichnamigen heil. Martyrers von Antiochia gehalten (Piazza I. 205.) Die zu seiner Ehre unweit Tre Fontane früher bestandene Kirche existirt nicht mehr. (V. 293-299.)




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zuletzt aktualisiert am 29.11.2014
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