Ökumenisches Heiligenlexikon

Tremorius

französischer Name: Trémeur, Treveur, Triver, Tromeur, Trever, Tréchinor, Trémel, Trémoré, Trémorel
Taufname: Gildas
gälischer Name: Gildas Trech-Meur
auch: Tremorus, Trimorel, Trimoël

1 Gedenktag katholisch: 8. November
Übertragung der Gebeine: 17. Oktober

Name bedeutet: der große Sieger (bretonisch)

Mönch, Einsiedler, Märtyrer
* in Saint-Aignan bei Vannes in Frankreich
550im 6. Jahrhundert in Carhaix, heute Carhaix-Plouguer bei Quimper in Frankreich


Gildas war der Überlieferung zufolge der Sohn der Triphina von der Bretagne und von Conmor, dem historische belegten, aber legendenumwobenen König von Dumnonia. Seine Mutter benannte ihn nach Gildas „dem Weisen” und gab ihn zur Erziehung in dessen Kloster im heutigen Saint-Gildas-de-Rhuys bei Vannes. Dort wurde er demnach ein gottesfürchtiger Mönch und erhielt seinen Namen Trech-Meur / Tremorius. Dann lebte er als Einsiedler, bis er von seinem Vater, dem König Conomor, ermordet wurde durch Enthauptung, weil der eifersüchtig war auf die Erfolge seines Sohnes beim Spielen von Soule, einer Art Rugby.

Pfarrkirche in Sainte-Tréphine
Pfarrkirche in Sainte-Tréphine

Tremorius wurde im nach seiner Mutter benannten Sainte-Tréphine bei Saint-Brieuc bestattet. Die Nachrichten über Tremorius stammen aus der Lebensgeschichte über Gildas „den Weisen”.

An der - angeblischen - Stelle der Geburt von Tremorius und Enthautung von Triphina wurde 1847 im Wald nahe Saint-Aignan die Kapelle Sainte-Tréphine errichtet.

David Puech: Statue, 2012, im „Vallée des Saints” nahe Carnoët bei Saint-Brieuc
David Puech: Statue, 2012, im Vallée des Saints 1 nahe Carnoët bei Saint-Brieuc

Das Kloster Saint-Gildas de Rhuys wurde um 920 wegen der Invasion der Normannen aufgegeben, ab 1008 auf Wunsch des Herzogs Gottfried I. von der Bretagne aber wieder aufgebaut, durch Felix von Rhuys neu gegründet und besiedelt mit Mönchen aus dem Kloster Fleury im heutigen Saint-Benoît-sur-Loire. In der Französischen Revolution wurden die Mönche vertrieben, die Gebäude wurden 1796 verkauft, die Kirche wurde Pfarrkirche. 1804 kaufte die Gründerin der Barmherzigen Schwestern von Saint-Louis die Klostergebäude, bis heute werden sie von dieser Kongragation bewohnt, die darin ein Gäste- und Einkehrhaus unterhält.

1 Das Vallée des Saints entstand auf Initiative eines Philosophieprofessors und praktizierenden Katholiken mit dem Ziel, die rund 1000 bekannten Heiligen der Bretagne mit großen Skulpturen in der Tradition der hier vielfältig verbreiteten Menhire darzustellen. Seit 2009 wurden nun 2,5 bis 7 Meter hohe Granitstatuen von Bildhauern in einer Freiluftwerkstatt vor Ort geschaffen mit der Darstellung ihrer Gesichter und ihren den Legenden entnommenen Attributen. Die Finanzierung übernehmen Mäzene, der Eintritt zu der Anlage ist frei, aber die Parkgebühr beträgt 9,50 €. Konflikte zwischen dem Initiator und einem Mitstreiter, der Bankmanager ist, führten 2020 zum Rücktritt des erstern als Präsident der Projektgesellschaft, weil er eine Kommerzialisierung befürchtet, die das spirituelle und kulturelle Anliegen überdeckt. Kritiker bezeichen das Projekt als Anachronismus der Nostalgiker, als Pseudo-Kunstwerk, um Legenden zu hören, wie sie Kindern gefallen“ oder befürchten wie der Bischof von Saint-Brieuc, dass keltischer und christlicher Glaube zu einem Synkretismus verschmelzen. 2025 standen rund 200 Statuen in der Anlage, die in Wahrheit kein Tal, sondern die Flanke eines Hügels ist; sie werden von fast einer halben Million Besucher jährlich bestaunt.





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Autor: Joachim Schäfer - zuletzt aktualisiert am 02.08.2025

Quellen:
• Gilles Ménage, Auguste François Jault: Dictionnaire etymologique de la langue françoise, Bd. 1. Briasson, Paris 1750, S. xxxij
• https://fr.wikipedia.org/wiki/Saint_Tr%C3%A9meur - abgerufen am 13.11.2022

korrekt zitieren: Joachim Schäfer: Artikel
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