Ökumenisches Heiligenlexikon

Elisabeth von der heiligsten Dreifaltigkeit Catez

französischer Name: Élisabeth de la Trinité
Taufname: Marie-Joséphine-Élisabeth Catez
auch: von Dijon

1 Gedenktag katholisch: 9. November
nicht gebotener Gedenktag im Orden der Karmeliten und im Orden der Unbeschuhten Karmeliten: 8. November

Name bedeutet: Gott ist Fülle (hebr.)

Nonne, Mystikerin
* 18. Juli 1880 in Avord bei Bourges in Frankreich
9. November 1906 in Dijon in Frankreich


Elisabeth Catez, Tochter eines Hauptmanns der französischen Armee, erlebte eine behütete Kindheit und begnadete Jugend, sie wurde eine erfolgreiche Pianistin, doch im Alter von 21 Jahren trat sie dem Orden der unbeschuhten Karmelitinnen in Dijon bei und nahm den Ordensnamen Elisabeth von der heiligsten Dreifaltigkeit an. 1903 legte sie ihre Gelübde ab. Ihre Frömmigkeit war geprägt von der Verehrung der Trinität, weshalb sie auch ihren Ordensnamen wählte; Gott betete sie als meine Drei an. Von Tuberkulose und einer - damals unbehandelbaren, zum Tod führenden - Unterfunktion der Nebennierenrinde geplagt, litt sie auch schwere seelische Qualen bis zu ihrem frühen Tod.

Elisabeths Leitwort:
Leben wir mit Gott wie mit einem Freund, haben wir lebendigen Glauben, um durch alles hindurch mit ihm vereinigt zu sein

Elisabeths Gebeine werden in der Kirche St. Michel in Dijon verehrt. Im Karmel von Dijon-Flavignerot ist ihre frühere Zelle und ein kleines Museum mit Erinnerungsstücken zu besichtigen.

Kanonisation: Elisabeth von der heiligsten Dreifaltigkeit wurde am 25. November 1984 von Papst Johannes Paul II. selig- und am 16. Oktober 2016 durch Papst Franziskus auf dem Petersplatz in Rom heiliggesprochen.

Worte des Heiligen

Während einer Exerzitienbetrachtung schreibt Elisabeth nieder, was es heißt, bei Gott zu bleiben:
Bleibt in mir! (vgl. 1. Johannesbrief 4, 16). Es ist das Wort Gottes, das dieses Gebot gibt und darin Seinen Willen ausdrückt. Bleibt in mir, nicht nur für einige Augenblicke, für ein paar vorübergehende Stunden, sondern bleibt … in einer beständigen, andauernden Form. Bleibt in mir, betet in mir, betet in mir an, liebt in mir, leidet in mir, arbeitet, wirkt in mir. Bleibt in mir, damit jeder und jedes es sehen kann, dringt immer weiter in diese Tiefe vor. Dort ist wahrhaft die Einsamkeit, in die Gott die Seele führen will, um zu ihr zu sprechen, wie der Prophet singt. Aber um dieses ganz geheimnisvolle Wort zu vernehmen, darf man sich nicht sozusagen an der Oberfläche aufhalten, sondern man muss durch die Sammlung immer mehr in das göttliche Wesen eindringen. Ich setze meinen Lauf fort (vgl. Philipperbrief 3, 14), schrieb der heilige Paulus; so sollen wir jeden Tag auf diesem Pfad in den Abgrund, der Gott ist, hinabsteigen; lassen wir uns diesen Hang hinabgleiten, in einem ganz von Liebe erfüllten Vertrauen. Ein Abgrund ruft den anderen Abgrund (vgl. Psalm 42, 8). Dort, ganz unten vollzieht sich der Zusammenprall mit dem Göttlichen, dort findet sich der Abgrund unseres Nichts, unseres Elends, in engem Beisammensein mit dem Abgrund der Barmherzigkeit, der unermesslichen Fülle Gottes. Dort werden wir die Kraft finden, uns selbst zu sterben, und indem wir unsere eigene Spur verlieren, werden wir in die Liebe verwandelt werden. … Glückselig jene, die im Herrn sterben (Offenbarung 14, 13).

Quelle: Elisabeth von der Dreifaltigkeit: Der Himmel ist in mir. = Gesammelte Werke, Bd. 1. Wien 1994
Elisabeth von der Dreifaltigkeit: Gitter trennen nicht. = Gesammelte Werke, Bd. 2, Wien 2000

Zitate von Elisabeth von der Dreifaltigkeit:

Ideal der Heiligkeit: aus Liebe leben.

Das Mittel, es am raschesten zu erreichen: sich ganz klein machen, sich ohne Sicherung ausliefern.

Mein Lieblingsbuch: die Seele Christi, sie offenbart mir alle Geheimnisse des himmlischen Vaters.

Wahlspruch: Gott in mir und ich in ihm.

So wie ich musst du dir in deiner Seele eine kleine Zelle bauen. Denk daran, dass der liebe Gott dort ist, und geh von Zeit zu Zeit hinein!

Wir tragen unseren Himmel in uns. Denn der Himmel ist Gott, und Gott ist in meiner Seele. An dem Tag, da ich das begriffen habe, ist in mir alles hell geworden, und ich möchte dieses Geheimnis allen zuflüstern, die ich liebe, damit auch sie, durch alles hindurch, immer bei Gott bleiben.

Quelle: Elisabeth von der Dreifaltigkeit: Der Himmel ist in mir. = Gesammelte Werke, Bd. 1. Wien 1994
Elisabeth von der Dreifaltigkeit: Gitter trennen nicht. = Gesammelte Werke, Bd. 2, Wien 2000

zusammengestellt von Abt em. Dr. Emmeram Kränkl OSB,
Benediktinerabtei Schäftlarn,
für die Katholische SonntagsZeitung

Schriften von Elisabeth und ihre Lebensgeschichten gibt es online zu lesen in den Documenta Catholica Omnia.

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Autor: Joachim Schäfer - zuletzt aktualisiert am 03.12.2019

Quellen:
• Ferdinand Holböck: Die neuen Heiligen der katholischen Kirche, Band 2. Christiana, Stein am Rhein 1992
• Thorsten Gubatz, E-Mail vom 7. Februar 2007
• Lexikon für Theologie und Kirche, begr. von Michael Buchberger. Hrsg. von Walter Kasper, 3., völlig neu bearb. Aufl., Bd. 3. Herder, Freiburg im Breisgau 1995

korrekt zitieren: Joachim Schäfer: Artikel
Die Deutsche Nationalbibliothek verzeichnet das Ökumenische Heiligenlexikon in der Deutschen Nationalbibliografie; detaillierte bibliografische Daten sind im Internet über https://d-nb.info/1175439177 und https://d-nb.info/969828497 abrufbar.


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