Ökumenisches Heiligenlexikon

Ansbert von Mailand

italienischer Name: Ansperto Confalonieri da Biassono

1 Gedenktag katholisch: 7. Dezember

Name bedeutet: der durch Gott Glänzende (althochdt.)

Erzbischof von Mailand
* in Biassono bei Monza in Italien
7. Dezember 881 in Mailand in Italien


Villa Verri, heute das Rathaus, an der Stelle der ehemaligen Burg in Biassono
Villa Verri, heute das Rathaus, an der Stelle der ehemaligen Burg in Biassono

Ansbert, wohl Spross der Adelsfamilie Confalonieri, genoss schon als Diakon das Vertrauen von Kaiser Ludwig II., der ihn mit Lehen beschenkte. Im Juni 868 wurde er zum Erzbischof von Mailand ernannt und gründete kurz danach die Kirche San Pietro in Agliate - dem heutigen Ortsteil von Carate Brianza bei Mailand - sowie in Mailand die Schreibstube des Bistums mit Mönchen aus Tours, um 872 dort auch die Kirche San Satiro - an der Stelle der heutigen Kirche Santa Maria Presso San Satiro. 875 ging Ansbert nach Brescia und sorgte - offenbar gegen erhebliche Widerstände - für die Überführung des Leichnams des dort frisch verstorbenen Kaisers Ludwig II. in die Basilika Sant'Ambrogio nach Mailand. 876 nahm er in der Kirche San Michele Maggiore in Pavia an der Krönung von Karl dem Kahlen zum König von Italien teil und wurde auch von ihm beschenkt. 877 nahm er an einer SynodeSynode (altgriech. für Zusammenkunft) bezeichnet eine Versammlung in kirchlichen Angelegenheiten. In der alten Kirche wurden "Konzil" und "Synode" synonym gebraucht. In der römisch-katholischen Kirche sind Synoden Bischofsversammlungen zu bestimmten Themen, aber mit geringerem Rang als Konzile. In evangelischen Kirchen werden nur die altkirchlichen Versammlungen als Konzile, die neuzeitlichen Versammlungen als Synode bezeichnet. in Ravenna teil, die unter Vorsitz von Papst Johannes VIII. die Verpflichtung der Erzbischöfe und Patriarchen festlegte, das Pallium aus der Hand des Papstes entgegenzunehmen und damit sich diesem unterzuordnen; Ansbert erreichte, dass der Mailänder Erzbischof dazu nicht selbst nach Rom reisen muss, sondern Beauftragte schicken kann.

877 geriet Ansbert in Konflikt mit Papst Johannes VIII., weil er Karlmann, den Sohn von Ludwig II., unterstützte bei seiner Kandidatur als König von Italien. Eine erneute Kontroverse gab es 878, weil der Papst ihm vorwarf, nicht an einer SynodeSynode (altgriech. für Zusammenkunft) bezeichnet eine Versammlung in kirchlichen Angelegenheiten. In der alten Kirche wurden "Konzil" und "Synode" synonym gebraucht. In der römisch-katholischen Kirche sind Synoden Bischofsversammlungen zu bestimmten Themen, aber mit geringerem Rang als Konzile. In evangelischen Kirchen werden nur die altkirchlichen Versammlungen als Konzile, die neuzeitlichen Versammlungen als Synode bezeichnet. in Pavia teilgenommen zu haben. Am 1. Mai 879 wurde Ansbert zusammen mit vielen seiner unterstellten Bischöfe exkommuniziert, am 12. Oktober erklärte der Papst auf einem Konzil in Rom Ansbert für abgesetzt, was aber der KlerusEin Kleriker ist in der orthodoxen, katholischen, anglikanischen und altkatholischen Kirche ein geweihter Amtsträger, der eine der drei Stufen des Weihesakraments - Diakon, Priester oder Bischof - empfangen hat. Im Unterschied zu den Klerikern bezeichnet man die anderen Gläubigen als Laien. Angehörige von Ordensgemeinschaften gelten, wenn sie nicht zu Priestern geweiht sind, als Laien und in der Orthodoxie als eigener geistlicher Stand. In den protestantischen Kirchen gibt es keine Unterscheidung von Klerus und Laien. in Mailand nicht akzeptierte.

Ansberts Grabinschrift in der Basilika Sant' Ambrogio in Mailand
Ansberts Grabinschrift in der Basilika Sant' Ambrogio in Mailand

Eine in Mailand verfasste Schrift stellte Ansberts Verdienste dar und verteidigte die Unabhängigkeit des erzbischöflichen Stuhls der Stadt gegen den Einfluss aus Rom. Der Westfrankenherrscher Karl III. versuchte - zunächst erfolglos - zu vermitteln. Erst bei seiner Krönung zum König von Italien trafen sich Ansbert und Papst Johannes VIII. 880 in Ravenna und schlossen Frieden, wobei jeder die kirchliche Autorität des anderen anerkannte. Auch im 9. Jahrhundert war somit der Primat des Papstes über Mailand noch nicht durchgesetzt.

Ansbert wurde in der Basilika Sant' Ambrogio in Mailand bestattet. Seine Grabinschrift ist erhalten, sie rühmt: … Er hat der ihm anvertrauten Stadt umgehend die zerstörten Mauern wiederhergestellt; … viele heilige Tempel hat er mit viel Schweiß wieder aufgebaut! … Schließlich weihte er San Satiro eine Kirche [an der Stelle der heutigen Kirche Santa Maria presso San Satiro] und ein Wohnhaus und schenkte dem heiligen Ort seinen gesamten Besitz, damit sich für immer acht Mönche ernähren konnten.

Der Dom in Mailand ist täglich von 9 Uhr bis 19 Uhr zur Besichtigung geöffnet, der Eintritt - Karten gibt es bis 18 Uhr im Ticket-Verkaufsbüro - beträgt 5 €, für zusätzlichen Besuch der Ausgrabungen und des Dom-Museums 10 €, für Dom, Ausgrabungen, Dom-Museum und Turmbesteigung 15 €, für letzteres per Lift 20 €. (2021)
Die Kathedrale in Ravenna ist täglich von 7 Uhr bis 12 Uhr und von 14.30 Uhr bis 17 Uhr geöffnet, der Eintritt ist frei. (2020)
Die Kirche Sant'Ambrogio in Mailand ist werktäglich von 7.30 Uhr bis 12.30 Uhr und von 14.30 Uhr bis 19 Uhr, sonntags von 8 Uhr bis 13 Uhr und von 15 Uhr bis 20 Uhr geöffnet. Die Schatzkammer ist täglich von 9.30 Uhr bis 11.45 Uhr und von 14.30 Uhr bis 18 Uhr geöffnet, der Eintritt beträgt 2 €. (2021)





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Autor: Joachim Schäfer - zuletzt aktualisiert am 19.03.2023

Quellen:
• https://it.wikipedia.org/wiki/Ansperto - abgerufen am 20.07.2023

korrekt zitieren: Joachim Schäfer: Artikel
Die Deutsche Nationalbibliothek verzeichnet das Ökumenische Heiligenlexikon in der Deutschen Nationalbibliografie; detaillierte bibliografische Daten sind im Internet über https://d-nb.info/1175439177 und https://d-nb.info/969828497 abrufbar.


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