Ökumenisches Heiligenlexikon

Bartholomäus von den Märtyrern

Taufname: Bartolomeu Fernandes
auch: von Braga

1 Gedenktag katholisch: 16. Juli
(nicht) gebotener Gedenktag im Dominikanerorden: 18. Juli

Name bedeutet: Sohn des Furchenziehers (hebr.)

Ordensmann, Erzbischof von Braga
* 3. Mai 1514 in Lissabon in Portugal
16. Juli 1590 in Viana do Castelo in Portugal


Bild in der Johanneskirche in Évora, die heute in Privatbesitz ist
Bild in der Johanneskirche in Évora, die heute in Privatbesitz ist

Bartholomäus - getauft in der Kirche de Nossa Senhora dos Mártires, daher sein Zuname - wurde im Alter von 13 Jahren Ordensmann der Dominikaner im Kloster in seiner Heimatstadt. Er wirkte dann als Lehrer für Philosophie und Theologie im Kloster in Benfica - heute Stadtteil von Lissabon -, im Kloster in Batalha bei Leiria und im Kloster in Évora; er war mehrfach Prior seines Klosters und wurde 1551 zum Magister der Theologie habilitiert. 1559 wurde er Erzbischof von >Braga und Primas von Portugal. In der dritten Periode des Konzils von Trient setzte er sich für Reformen der Kirche ein, beklagte das verweltlichte und unsittliche Leben in Teilen des KlerusEin Kleriker ist in der orthodoxen, katholischen, anglikanischen und altkatholischen Kirche ein geweihter Amtsträger, der eine der drei Stufen des Weihesakraments - Diakon, Priester oder Bischof - empfangen hat. Im Unterschied zu den Klerikern bezeichnet man die anderen Gläubigen als Laien. Angehörige von Ordensgemeinschaften gelten, wenn sie nicht zu Priestern geweiht sind, als Laien und in der Orthodoxie als eigener geistlicher Stand. In den protestantischen Kirchen gibt es keine Unterscheidung von Klerus und Laien. und nahm entscheidenden Einfluss auf die Dekrete. Auf den SynodenSynoden (altgriech. für Zusammenkunft) bezeichnet eine Versammlung in kirchlichen Angelegenheiten. In der alten Kirche wurden "Konzil" und "Synode" synonym gebraucht. In der römisch-katholischen Kirche sind Synoden Bischofsversammlungen zu bestimmten Themen, aber mit geringerem Rang als Konzile. In evangelischen Kirchen werden nur die altkirchlichen Versammlungen als Konzile, die neuzeitlichen Versammlungen als Synode bezeichnet. von 1566 in Lissabon und Braga sowie 1577 in Évora erreichte er, dass die portugiesische Kirche die Trienter Beschlüsse umsetzte.

Bartholomäus verfasste zahlreiche Schriften, darunter ein Katechismus in portugiesischer Sprache, das erbauliche Kompendium des geistlichen Lebens sowie Stimulus pastorum, Antrieb für Hirten. Er gründete das erste Priesterseminar in Portugal, dazu Krankenhäuser und Armenhospize.

Bild in der Dominikanerkirche in Lissabon
Bild in der Dominikanerkirche in Lissabon

Nach dem Einmarsch der Spanier trat Bartholomäus 1580 von seinem Amt zurück und lebte ab 1582 im von ihm 1566 gestifteten Kloster in Viana do Castelo. Sein Schüler und späterer Kollege als Erzbischof, Karl Borromäus, bezeichnete ihn als Vorbild eines Bischofs und Beispiel christlicher Tugenden.

Kanonisation: Bartholomäus wurde am 4. November 2001 von Papst Johannes Paul II. seliggesprochen. Am 5. Juli 2019 wurde er durch Papst Franziskus ins Heiligenverzeichnis aufgenommen; dabei nutzte Franziskus das abgekürzte Verfahren, das auf neuerliches Aktenstudium und auf den Nachweis eines nach der Seligsprechung gewirkten Wunders verzichtet.

Catholic Encyclopedia

Bartholomäus' Grab in der Klosterkirche in Viana do Castelo
Bartholomäus' Grab in der Klosterkirche in Viana do Castelo

Bartholomäus von den Märtyrern - Denkmal in Viana do Castelo

Die Basilika dos Mártires in Lissabon, in der sein Taufstein gezeigt wird, ist täglich von 9 Uhr bis 19 Uhr - sonntags erst ab 10 Uhr - zur Besichtigung geöffnet. (2015)
Die Klosterkirche Maria vom Sieg in Batalha ist täglich von 9 Uhr bis 18 Uhr - zwischen Oktober und März nur bis 17 Uhr - zur Besichtigung geöffnet, der Eintritt beträgt 6 €. (2015)
Die Kathedrale in Braga und ihr Museum sind täglich von 9 Uhr bis 12.30 Uhr und von 14 Uhr bis 18.30 Uhr, im Winter nur bis 17.30 Uhr - zur Besichtigung geöffnet; der Eintritt in die Kathedrale beträgt 2 €, der ins Museum 3 €. (2015)





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Autor: Joachim Schäfer - zuletzt aktualisiert am 12.08.2020

Quellen:
• Lexikon für Theologie und Kirche, begr. von Michael Buchberger. Hrsg. von Walter Kasper, 3., völlig neu bearb. Aufl., Bd. 2. Herder, Freiburg im Breisgau 1994
• Friedrich Wilhelm Bautz. In: Friedrich-Wilhelm Bautz (Hg.): Biographisch-Bibliographisches Kirchenlexikon, Bd. I, Hamm 1990

korrekt zitieren: Joachim Schäfer: Artikel
Die Deutsche Nationalbibliothek verzeichnet das Ökumenische Heiligenlexikon in der Deutschen Nationalbibliografie; detaillierte bibliografische Daten sind im Internet über https://d-nb.info/1175439177 und https://d-nb.info/969828497 abrufbar.